TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 7. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 07.10.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 29.785
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 0:1 Ante Rebic (40.), 0:2 Luka Jovic (46.), 1:2 Reiss Nelson (82.)

 

 

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TSG Hoffenheim Eintracht Frankfurt 

  • Oliver Baumann
  • Joshua Brenet
  • Nico Schulz
  • Kevin Vogt
  • Kevin Akpoguma
  • Stefan Posch
  • Kerem Demirbay
  • Florian Grillitsch
  • Leonardo Bittencourt
  • Ishak Belfodil
  • Ádám Szalai

 


 

Wechsel
  • Vincenzo Grifo für Leonardo Bittencourt (52.)
  • Reiss Nelson für Florian Grillitsch (60.)
  • Joelinton für Kevin Akpoguma (66.)
Wechsel
Trainer
  • Julian Nagelsmann
Trainer

 

 

Willensstarker Auswärtssieg in Unterzahl

Eine dezimierte Eintracht erringt bei der TSG Hoffenheim nach Toren von Ante Rebic und Luka Jovic einen letztlich verdienten 2:1-Erfolg und verbucht drei Punkte in der Ferne.

Trotz einer knapp halbstündigen Unterzahl hat Eintracht Frankfurt bei Hoffenheim drei Punkte entführen können. Ein Geniestreich von Ante Rebic (40.) und ein Blitztor nach der Pause durch Luka Jovic (46.) besorgte den 2:0-Vorsprung. Nach Gelb-Rot gegen Rebic (64.) kam die TSG nur zu wenigen Chancen und lediglich dem 1:2-Anschlusstreffer durch Raiss Nelson (83.).

Ausgangssituation: Müde Knochen und Glücksgefühle

Für die beiden in der Bundesliga punkt- wie torgleichen Europapokalteilnehmer war es jeweils die siebte und vor der Länderspielpause letzte Partie innerhalb von knapp drei Wochen. Während die TSG nach dem unglücklichen 1:2 gegen Manchester City zwei Tage mehr Regenerationszeit hatte, brachte die Eintracht die Euphorie des 4:1-Feuerwerks gegen Lazio Rom mit nach Sinsheim.

Personal: Neue in jedem Mannschaftsteil

Im Vergleich dazu warf Chefcoach Adi Hütter erwartungsgemäß die Rotationsmaschine an und schickte mit Evan Ndicka für Simon Falette, Gelson Fernandes für Lucas Torró, Allan Souza für Mijat Gacinovic und Ante Rebic für Sébastien Haller positionsgetreu vier frische Kräfte ins Rennen, die sich nahtlos in die 5-3-2-Anordnung einfügten.

Hoffenheim mit Pech, Rebic mit Gefühl

Nach einer von einiger Nervosität und leichten Fehlern geprägten Abtastphase erarbeitete sich der Gastgeber alsbald ein optisches Übergewicht, wenngleich spätestens am Strafraum Endstation war. Nach einigen Gegenstoßansätzen verlegte sich Frankfurt zusehends auf eine defensivere Haltung. Die Zurückhaltung hätte sich nach einer halben Stunde beinahe gerächt, als Adam Szalai eine Flanke von der linken Seite auf Leonardo Bittencourt ablegte, Kevin Trapp und Ndicka mit vereinten Kräften retteten und Bittencourt im zweiten Versuch an der Latte scheiterte (29.). Zehn Minuten später erging es dem im linken Halbraum von Ishak Belfodil freigespielten Kerem Demirbay ähnlich, als er ebenfalls den Querbalken traf (39.). Quasi im Gegenzug schickte Luka Jovic nach einem gegnerischen Einwurf in die Füße des Serben Sturmkollege Rebic steil, der den zu weit vor dem Gehäuse postierten Oliver Baumann mit einem gefühlvollen Heber düpierte (40.). Die an Abschlüssen arme Begegnung stand Kopf.

Paukenschlag folgt Willensleistung

Der nächste Einschlag ließ nicht lange auf sich warten, als der gerade erst zur zweiten Halbzeit eingewechselte Gacinovic nach wenigen Sekunden Filip Kostic über den linken Flügel in Szene setzte und die Hereingabe des Serben abgefälscht vor den Füßen von Landsmann Jovic landete, der aus zentraler Position flach zum 2:0 für die Gäste einschob (46.). In weiterer Folge hielten die Adlerträger die Badener weitgehend in Schach und besaßen durch einen Konter über Rebic, der aber im Eins-gegen-eins-Duell mit Baumann unterlag, sogar die Chance auf eine etwaige Vorentscheidung (62.). Der Vizeweltmeister stand auch wenig später im Mittelpunkt, als er nach einem taktischen Foul an der Mittellinie die Gelb-Rote Karte sah (64.). Fortan übernahm wieder Hoffenheim das Kommando, prallte aber regelmäßig am massiven Eintracht-Wall ab. Trotz erhöhter Strafraumpräsenz war meist immer ein Frankfurter zur Stelle. So wie Hasebe bei einem Hackenschuss Szalais (64.) oder Trapp bei einem Fernschuss Demirbays (67.). Einzig Reiss Nelson konnte einmal seinen Bewachern entwischen und verkürzte nach einem Steckpass Joelintons auf 1:2 (83.). Doch selbst eine fünfminütige Nachspielzeit und ein wuchtiger Kopfball von Belfodil, den Trapp reaktionsstark über die Latte lenkte (90. + 3), konnte die dezimierten Frankfurter nicht unterkriegen.

Fazit: Erst der Lohn, dann die Arbeit

Nachdem die bis zur Pause etwas passiveren Hessen bei zwei Aluminiumtreffern zunächst großes Glück hatten, verdienten sie sich die durch Rebics Geniestreich erzielte Führung gewissermaßen in den späten zwei Dritteln des Spiels. Dem Blitzstart nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren gegen eine bissige und aufopferungsvoll kämpfende Eintracht selbst in Überzahl nicht genügend entgegenzusetzen.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Adi Hütter: "Nach dieser Woche muss ich meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Heute hat sie wieder vollen Einsatz gezeigt und sich den Sieg am Ende auch verdient. Wir sind zunächst schwer ins Spiel gekommen und hatten bei den beiden Szenen mit den Lattentreffern auch eine Menge Glück, bevor Ante Rebic das Spiel quasi auf den Kopf gestellt hat. Der Treffer nach der Pause hat dann endgültig die Weichen in unsere Richtung gestellt."

Sportvorstand Fredi Bobic: "Die Mannschaft hat über 90 Minuten gekämpft und geackert und sich den Sieg verdient. Natürlich war das nötige Glück dabei - aber das gehört dazu. Wir hatten auch schon Spiele, wo es umgekehrt war. Wir haben als Team toll gearbeitet. Jeder hat für den anderen gearbeitet und alles gegeben. Wir haben viel investiert, obwohl wir zwei Tage weniger Pause als der Gegner hatten. Wir haben uns das nötige Quäntchen Glück wieder erarbeitet, das wir am Saisonbeginn noch nicht hatten, und haben uns heute eiskalt präsentiert."

Marco Russ: "Trapper ärgert sich sicher, dass er wieder nicht zu Null gespielt hat. Aber heute ist das nicht so schlimm. Für uns ist es gut, dass wir jetzt ein bisschen Ruhe haben. Die vergangenen Tage waren anstrengend. So wie beim ersten Tor wollten wir es spielen. Deshalb waren Ante und Luka auf dem Platz. Nach dem 2:0 war es nur noch Verteidigen und Willen. Es ging um den Willen, alles in die Waagschale zu werfen, um etwas zu holen. Momentan ist das Spielglück auf unserer Seite."

Gelson Fernandes: "Ich denke, wir haben als Mannschaft alles gegeben. Drei Siege in einer Woche sind ein tolles Ergebnis. Wir haben uns das durch harte Arbeit verdient. Der Sieg war auch einer für Lucas Torró."

Mijat Gacinovic: "Wir sind wieder viel gelaufen, haben hart gearbeitet und uns damit auch den Sieg verdient. Auch wenn er etwas glücklich war."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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