Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 

Bundesliga 2018/2019 - 5. Spieltag

3:1 (0:0)

Termin: 26.09.2018, 20:30 Uhr
Zuschauer: 41.257
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: 1:0 Alassane Plea (56.), 2:0 Thorgan Hazard (65.), 2:1 Ante Rebic (73.), 3:1 Nico Elvedi (85.)

 

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Borussia Mönchengladbach Eintracht Frankfurt 

  • Yann Sommer
  • Nico Elvedi
  • Matthias Ginter
  • Jordan Beyer
  • Oscar Wendt
  • Jonas Hofmann
  • Florian Neuhaus
  • Christoph Kramer
  • Thorgan Hazard
  • Patrick Herrmann
  • Alassane Plea

 


 

Wechsel
  • Fabian Johnson für Alassane Plea (73.)
  • Denis Zakaria für Patrick Herrmann (76.)
  • Ibrahima Traore für Thorgan Hazard (89.)
Wechsel
Trainer
  • Dieter Hecking
Trainer

 

 

Erst spät herangekommen

Im Mittwochabendspiel in Mönchengladbach musste sich Eintracht Frankfurt mit 1:3 (0:0) geschlagen geben.

Die heimstarke Borussia münzte ihre Dominanz in drei Tore durch Alassane Plea (56.), Thorgan Hazard (65.) und Nico Elvedi (85.) um. Der zwischenzeitliche 2:1-Anschlusstreffer des eingewechselten Ante Rebic (74.) blieb nicht mehr als eine Momentaufnahme.

Ausgangssituation: Hessen erhobenen Hauptes

Auch wenn der einzige Ligasieg von Eintracht Frankfurt vom ersten Spieltag datierte und Borussia Mönchengladbach die erste Niederlage erst am Samstag ereilt hatte, hatte das Stimmungsbarometer im Stadtwald nach dem Europapokalcoup sowie der überzeugenden Punkteteilung gegen Leipzig gefühlt wesentlich positivere Ausschläge als am Niederrhein nach der 2:4-Niederlage in Berlin.

Der nicht mehr gesperrte Jetro Willems rückte erwartungsgemäß zurück in die Startelf, wodurch Filip Kostic fürs offensive Mittelfeld frei wurde. Da Makoto Hasebe statt den dritten Innenverteidiger einen zweiten defensiven Mittelfeldspieler gab, kehrte die Eintracht zu einer Viererabwehrkette zurück. Mit der Hereinnahme von Rechtsaußen Nicolai Müller für Mittelstürmer Luka Jovic ergab sich ein 4-2-3-1.

Fohlen in der Ecke, Adler in Lauerstellung

Ihrem Heimnimbus entsprechend gaben die Fohlen zunächst den Takt vor und versuchten mit Tempo über die Flügel Torgefahr zu entfachen. Allerdings gingen mit der hohen Geschwindigkeit auch einige technische Unzulänglichkeiten einher, sodass die größten Chancen aus Eckbällen resultierten. So kam Matthias Ginter nach einer nicht konsequent entschärften Ecke aus zehn Metern zum Schuss, den David Abraham im letzten Moment in die Arme Kevin Trapps abgrätschte (12.). Der Torwart war außerdem nach einem weiteren Eckstoß zur Stelle, als Alassane Plea mutterseelenallein aus vergleichbarer Position einen Gewaltschuss abgab (18.). Gegen Mitte der ersten Halbzeit gelangen den Gästen immer häufiger Entlastungsaktionen und insgesamt ein größerer Zugriff aufs Geschehen. Großchancen blieben gleichwohl aus, da oftmals der letzte Pass misslang. Was ebenso für die Gegenseite galt, bis kurz vor der Pause Florian Neuhaus aus 25 Metern Trapp prüfte, der das Leder mit einer Faust über die Latte lenkte (41.). Die folgende Ecke landete wiederum auf dem Kopf Ginters, der den Eintracht-Keeper aus zehn Metern zu einer weiteren Glanztat zwang, ehe Plea den Nachschuss durch die Beine Abrahams neben den Kasten setzte (42.).

Zweite Halbzeit: Tore - ein Abbild des Chancenverhältnisses

Am Gesamtbild änderte sich nach dem Seitenwechsel nichts. Erst rauschte ein Freistoß Thorgan Hazards aus halblinker Lage ans Außennetz (53.), ehe Torjäger Plea das Leder aus spitzem Winkel ins kurze Eck wuchtete (56.). Quasi im Gegenzug landete eine Ecke von Willems auf dem Schädel Abrahams, der freistehend am Gehäuse vorbeiköpfte (58.). Kurz später war das 2:0 schließlich nicht mehr zu verhindern, als eine Flanke von rechts an Freund an Feind vorbei zu Hazard durchsegelte, der sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ und das Spielgerät im langen Eck unterbrachte (65.). Gerade als Chefcoach Adi Hütter sein komplettes Wechselkontingent ausgeschöpft und alles auf die Abteilung Attacke gesetzt hatte, zahlte sich der Wagemut schon aus, als Ante Rebic gegen drei Gegenspieler die Übersicht behielt und auf 2:1 verkürzte (74.). Aus dem Nichts hatte sich der Wind gedreht. Die zuvor wie selbstverständlich dominierenden Hausherren ließen sich plötzlich häufiger in die eigene Hälfte drängen und verlegten sich immer mehr auf rustikale Befreiungsschläge denn gepflegte Gegenstöße. Die Ausnahme bildete ein Distanzversuch des eingewechselten Denis Zakarias (84.), was die nächste Ecke zur Folge hatte, die Nico Elvedi zur Entscheidung einköpfte (85.). Damit war die Messe gelesen.

Fazit: Zu lange zu ungefährlich

Chancenlos im buchstäblichen Sinne waren die Adler keineswegs, unterm Strich hatte die Borussia aber erstens mehr vom Spiel und konnte zweitens aus ihrem Ballbesitz mehr Möglichkeiten generieren. Erst als die Eintracht schon geschlagen schien, flackerten Offensivgeist und Hoffnung gleichermaßen auf, ehe Mönchengladbach durch eine der zahlreichen Ecken zum Gnadenstoß ausholte.

Stimmen zum Spiel

Sportdirektor Bruno Hübner: "Es war eine unnötige Niederlage. Für ein Auswärtsspiel hatten wir zwar relativ viele Torchancen, haben diese aber nicht gemacht. Dafür haben wir zu unglücklichen Zeitpunkten selbst Gegentore bekommen. Wir haben eigentlich ein ganz gutes Auswärtsspiel abgeliefert, uns aber für den Aufwand nicht belohnt. Mönchengladbach ist eine offensivstarke Mannschaft, trotzdem haben wir aus dem Spiel heraus wenig zugelassen. Insgesamt müssen wir effektiver werden und auch wieder ein Heimspiel zu gewinnen."

Cheftrainer Adi Hütter: "Obwohl wir in einem Auswärtsspiel einige gute Chancen hatten, war Mönchengladbach insgesamt überlegen. Es ist deshalb schade für uns, dass wir hier heute nichts mitnehmen konnten. Wir hatten uns mehr vorgenommen."

Evan Ndicka: "Es war lange ausgeglichen, am Ende haben wir 1:3 verloren. Beim Eckball habe ich meine Aktien mit drin. Das nehme ich auf meine Kappe, trotzdem müssen wir es jetzt abhaken. Unsere Ausbeute ist noch nicht allzu groß, aber ich sehe darin kein Problem, weil ich uns als Mannschaft vertraue. Wir müssen am Sonntag gewinnen, um unser Punktekonto aufzustocken."

Gelson Fernandes: "Ich denke, dass Mönchengladbach besser als wir war und gut nach vorne gut gespielt hat. Wir haben ein Tor gemacht, hätten auch ein zweites machen können, aber grundsätzlich war der Gegner heute besser. Wir hatten nicht viele Chancen, die defensive Organisation war in Ordnung, aber wir hätten in zwei, drei Situationen den letzten Pass besser spielen können. Jetzt müssen wir uns gut erholen für das wichtige Heimspiel."

Jetro Willems: "Die Niederlage war unnötig, weil wir zu einfache Gegentore kassiert haben. Doch selbst nach dem 1:2 und sogar dem 1:3 hatten wir noch Möglichkeiten, das Spiel zu beeinflussen. Gegen Leipzig, eines der besten Teams in Deutschland, und Marseille haben wir bewiesen, was für eine gute Mannschaft wir haben. Es ist noch am Anfang und nicht am Ende der Saison, aber natürlich müssen wir Punkte holen, am besten schon zu Hause gegen Hannover."

Mönchengladbach-Trainer Dieter Hecking: "Wir haben ein richtig gutes Heimspiel abgeliefert. Wir haben sehr kontrolliert agiert, wollten nach hinten nichts zulassen. Das ist uns lange Zeit gut gelungen. Ab der 30. Minute sind wir richtig gut ins Spiel gekommen, da hat dann aber noch die letzte Konsequenz gefehlt. Das wollten wir in der zweiten Halbzeit besser machen, was uns dann auch gelungen ist. Das 1:0 hat uns viel Luft gegeben. Dann machen wir das 2:0 und hätten eigentlich den Schwung mitnehmen können, haben mit dem 1:2 dann aber einen unnötigen Treffer kassiert. Zum Glück ist uns dann das Standardtor gelungen, sodass wir letztlich einen verdienten Erfolg eingefahren haben."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de




 

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