Olympique Marseille - Eintracht Frankfurt

UEFA Europa League 2018/2019 - Gruppe H, 1. Spieltag

1:2 (1:0)

Termin: 20.09.2018, 18:55 Uhr
Zuschauer: Spiel nach einer UEFA-Strafe für OM ohne Zuschauer
Schiedsrichter: Matej Jug (Slowenien)
Tore: 1:0 Lucas Ocampos (3.), 1:1 Lucas Torró (52.), 1:2 Luka Jovic (89.)

 

>> Spielbericht <<

Olympique Marseille
Eintracht Frankfurt

  • Yohann Pelé
  • Bouna Sarr
  • Duje Caleta-Car
  • Adil Rami
  • Boubacar Kamara
  • Maxime Lopez
  • Kevin Strootman
  • Florian Thauvin
  • Dimitri Payet
  • Lucas Ocampos
  • Valere Germain

 


 

Wechsel
  • Luiz Gustavo für Adil Rami (7.)
  • Nemanja Radonjic für Lucas Ocampos (72.)
  • Kostas Mitroglou für Florian Thauvin (84.)
Wechsel
Trainer
  • Rudi Garcia
Trainer

 

 

Die zuständige Präfektur hat im Vorfeld des ersten Spiels der Gruppenphase in der UEFA Europa League am Dienstag ein Aufenthaltsverbot für Eintrachtanhänger für das gesamte Stadtgebiet von Marseille erlassen, das am Donnerstag, 20. September, von 8 Uhr bis Mitternacht gilt. Verstöße gegen das Aufenthaltsverbot können Haftstrafen und/oder hohe Geldstrafen nach sich ziehen.

 


 

Adlerträger erkämpfen Auswärtssieg

Eintracht Frankfurt ist mit einem starken 2:1-Auswärtssieg beim Vorjahresfinalisten Olympique Marseille in die Gruppenphase der UEFA Europa League gestartet.

Das Geisterspiel in Marseille entpuppte sich als Traumstart für Eintracht Frankfurt in die Gruppenphase der UEFA Europa League. Trotz eines Kaltstarts - 0:1 in der zweiten Minute - kamen die Adlerträger in der zweiten Halbzeit imposant zurück. Erst köpfte Lucas Torró den Ausgleich (52.), im Anschluss erzielte Luka Jovic für die mittlerweile dezimierten Frankfurter den 2:1-Siegtreffer (88.).

Ausgangssituation: Vizechampion klarer Favorit

Die Gastgeber aus Marseille erreichten vergangene Saison in der UEFA Europa League das Finale und wurden erst dort von Atletico Madrid gestoppt. Die Favoritenrolle lag aus diesem Grund klar bei den Hausherren aus Marseille.

Im Vergleich zum Dortmund-Spiel vor sechs Tagen tauschte Cheftrainer Adi Hütter auf drei Positionen. Makoto Hasebe rutschte für Gelson Fernandes ins Team, Jonathan de Guzman ersetzte Marco Fabián, und auf der linken Außenbahn verteidigte Jetro Willems für Simon Falette. Taktisch gesehen ordnete sich das etwas anders an als zuletzt: Lucas Torró spielte auf der sechs, während Hasebe und de Guzman etwas vor ihm agierten. Mijat Gacinovic kam hingegen mehr über die rechte Seite.

Denkbar schlechter Start

Das Abenteuer Europa hätte für die Eintracht kaum schlechter beginnen können. Auf der rechten Außenbahn ließ de Guzman Bouna Sarr passieren, der Florian Thauvin auf die Reise schickte. Der französische Nationalspieler bediente den mitgelaufenen Lucas Ocampos. Dessen Schuss klatschte an den Innenpfosten und von dort ins Tor - 0:1 (3.). Die Eintracht hätte postwendend fast ausgeglichen, doch die scharfe Hereingabe von Danny Da Costa rutschte Jetro durch die Beine. Bis zur 29. Minute passierte wenig in einem ausgeglichenen Match. Dann unterlief Torró ein zu kurzes Rückspiel, Valere Germain scheiterte allerdings freistehend vor dem klasse parierenden Kevin Trapp. Aber auch die Eintracht blieb nach vorne gefährlich. Nach einer weiteren Da Costa-Hereingabe vergab Sébastien Haller aus kurzer Distanz mit der Hacke.

Zehn Adlerträger kämpfen aufopferungsvoll

In der Halbzeit reagierte Coach Adi Hütter und brachte Nicolai Müller für Mijat Gacinovic. Doch im Fokus standen zunächst zwei andere Akteure: die Mittelfeldspieler de Guzman und Torró. Der Niederländer brachte die Ecke von rechts, Torró startete toll ein und wuchtete die Kugel per Kopf zum Ausgleich ins Netz (52.). Im Anschluss schwächten sich die Adlerträger selbst: Willems sah nach einem Foul an Dimitri Payet die Gelb-Rote Karte. Bitter: Es war erst das zweite Foul des Linksverteidigers (59.). Die SGE musste mit zehn Mann weiterspielen und stand aus diesem Grund sehr tief. Olympique hatte fortan zwar das Heft in der Hand, die dickste Chance verbuchte aber die Eintracht. Nach einer Ablage von Haller ließ Müller einen Flachschuss aus 14 Metern los. Der Keeper der Gastgeber Yohann Pelé musste sich mächtig strecken und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (73.). Nur drei Minuten später war es auf der Gegenseite eng: Payet flankte von rechts scharf vors Tor, Thauvin jagte die Kugel aber auch fünf Metern in den Nachthimmel. Als alle schon mit einem Unentschieden rechneten, schlug der eingewechselte Luka Jovic zu. Nach einem missglückten Klärungsversuch spielten Falette und Filip Kostic einen Doppelpass. Falette behielt die Übersicht und bediente Jovic im Rückraum. Der Angreifer ließ den Ball einmal aufsetzen und knallte ihn dann humorlos aus zwölf Metern unter die Latte (89.). Es war der Schlusspunkt einer aufregenden Partie ohne Zuschauer.

Fazit: Sensationelle Moral bringt Dreier

Die Mannen von Cheftrainer Adi Hütter bewiesen eine tolle Moral. Sie steckten sowohl den frühen Rückstand als auch den Platzverweis von Willems tapfer weg. Der späte Siegtreffer ist zwar aufgrund der Spielverhältnisse etwas glücklich, doch aufgrund der kämpferischen Leistung hatte sich die SGE in Marseille mindestens einen Zähler verdient.

Stimmen zum Spiel

David Abraham: "Natürlich hatten wir auch das nötige Glück auf unserer Seite. Aber wir haben wirklich tapfer gekämpft und somit nicht unverdient gewonnen. Trotz Unterzahl haben wir alles reingehauen. Es war eine tolle Mannschaftsleistung. In Unterzahl haben wir stark agiert."

Danny Da Costa: "Schon beim Einlaufen hat man gemerkt, dass es ein seltsames Spiel in einem leeren Stadion wird. Die erste Halbzeit war nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das 1:1 nach der Pause war trotzdem nicht unverdient. Nach der Gelb-Roten Karte haben wir eine Riesenreaktion gezeigt. Simon Falette hat die linke Seite gut zugemacht und Schwung gebracht. Dieser Sieg kann uns durch die Saison tragen."

Sébastien Haller: "Es tut unheimlich gut, einen Sieg eingefahren zu haben. Und ich freue mich sehr darüber. Aber ich sehe gerade im Hintergrund Leipzig im Fernsehen und denke schon wieder an Sonntag. Denn auch da wollen wir wieder gewinnen."

Adi Hütter: "Ich bin stolz auf die gezeigte Leistung. Wir haben sehr viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Besonders die Mentalität, die wir vor dem Spiel in der Sitzung nochmal angesprochen hatten, war da. Aber auch spielerisch war es ein Schritt nach vorne. Insgesamt gesehen sind wir auf dem richtigen Weg. In den vergangenen Wochen fehlten noch die Resultate, heute haben wir einen Dreier eingefahren. Ein wichtiger Sieg für uns."

Rudi Garcia (Trainer Olympique Marseille): "Wir hatten genügend Möglichkeiten, das Spiel für uns zu entscheiden. Aber da waren wir ein bisschen zu leichtsinnig. Wir wussten, dass sie viele große Spieler in ihren Reihen haben und dass wir da aufpassen müssen. Haben wir aber nicht gemacht. Das ist ein Fehlstart in die UEFA Europa League, aber es wirft uns nicht um."

 

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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