SV Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 28. Spieltag

2:1 (1:0)

Termin: 01.04.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 42.100
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 1:0 Zlatko Junuzovic (28.), 1:1 Luka Jovic (53.), 2:1 David Abraham (79., Eigentor)

 

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SV Werder Bremen Eintracht Frankfurt

  • Jiri Pavlenka
  • Theodor Gebre Selassie
  • Milos Veljkovic
  • Niklas Moisander
  • Ludwig Augustinsson
  • Philipp Bargfrede
  • Maximilian Eggestein
  • Thomas Delaney
  • Ishak Belfodil
  • Max Kruse
  • Zlatko Junuzovic

 


 

Wechsel
  • Marco Friedl für Ludwig Augustinsson (25.)
  • Aron Johannsson für Ishak Belfodil (75.)
  • Sebastian Langkamp für Zlatko Junuzovic (89.)
Wechsel
Trainer
  • Florian Kohfeldt
Trainer

 

 

Am Ende unglücklich

Im engen Bundesligaspiel beim SV Werder Bremen kann die Eintracht zwar einen Pausenrückstand durch Luka Jovic ausgleichen, verlässt aber doch als 1:2-Verlierer das Weserstadion.

Bitter. Eintracht Frankfurt hat das Bundesliga-Auswärtsspiel in Bremen lange Zeit ausgeglichen gestaltet, phasenweise sogar bestimmt. Die Adlerträger drehten in einer rassigen Partie den Pausenrückstand, den Zlatko Junuzovic markierte, als nach toller Vorarbeit von Marco Fabián und Kevin-Prince Boateng schließlich Luka Jovic als Torschütze zur Stelle war. Doch am Ende verschätzte sich Lukas Hradecky bei einem Abwehrversuch von David Abraham, und man musste mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Ausgangssituation: Bollwerk Weserstadion

Unter dem Trainer Florian Kohfeldt, der beim Last-Minute-Sieg der Eintracht im Hinspiel sein Debüt gab, hat sich die Bremer Mannschaft mehr als stabilisiert. Vor dem Spiel glänzten die Werderaner mit vier ungeschlagenen Spielen und drei Heimsiegen in Folge. Unter Kohfeldt wurde der SVW zu Hause noch gar nicht besiegt.

Gegen seinen Lieblingsgegner musste die Eintracht am Ostersonntag nachlegen, nachdem tags zuvor direkte Konkurrenten in der Tabellenspitze gepunktet hatten. Simon Falette und Jetro Willems waren die einzigen beiden Akteure, die im Defensivverbund nach ihren Startelfeinsätzen beim 3:0-Heimsieg gegen Mainz ihren Platz für Marco Russ und Timothy Chandler räumen mussten. Zu Beginn des schweren Restprogramms nutzt Cheftrainer Niko Kovac weiterhin die Variabilität seines ausgeglichenen Kaders.

Erste Halbzeit: Mehrfach Pech

Über 4.200 mitgereiste Eintracht-Fans sahen am sonnigen Ostersonntag-Nachmittag einen stürmischen Start beider Mannschaften mit guten Torchancen. Einen abgefälschten Schuss von Marius Wolf von der Strafraumgrenze parierte Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka nur mit dem Bein (4.), aber auch auf der Gegenseite musste Lukas Hradecky mehrfach zur Stelle sein. In einem rassigen Bundesligaspiel, das die Adlerträger weitgehend bestimmten, gingen die Gastgeber in der 28. Minute in Führung. Gegen einen abgefälschten Abschluss von Zlatko Junuzovic aus acht Metern hatte der SGE-Keeper keine Abwehrchance. Bremen drehte in Folge auf, die Eintracht musste sich befreien und hatte durch Marius Wolfs Nachschussversuch in der 36. Minute die beste Chance zum Ausgleich. Weiteres Pech hatte die SGE in Person von Ante Rebic, der verletzt raus und durch Marco Fabián ersetzt werden musste.

Zweite Halbzeit: Aus der Hand gegeben

Gleich nach Wiederanpfiff entgingen die Kovac-Schützlinge nach Freistoß und einem langen Bein von Ishak Belfodil haarscharf dem 0:2. Aber nach einer tollen Hradecky-Parade bekam man den Ball aus der Gefahrenzone. Und dann war er da: Luka Jovic markiert in der 53. Minute per Drehschuss aus zehn Metern den 1:1-Ausgleich. In den letzten drei Spielen hat Jovic nun getroffen, und hier war die Vorbereitung per Hacke von Kevin-Prince genauso sehenswert. Jovic scheiterte jedoch wenig später am Werder-Torwart im Alleingang auf dem Weg zur Führung. Nach einer Stunde verstärkte Bremen seine Offensivbemühungen immer weiter und fand auf den Außenbahnen immer wieder Räume. 15 Minuten vor dem Ende musste auch Marco Russ angeschlagen vom Platz, dessen Platz Simon Falette einnahm.

Doch zehn Minuten vor Schluss wurden zwei der stärksten zu tragischen Figuren. Eine Flanke von Junuzovic wollte David Abraham entschärfen und lenkte den Ball in hohem Bogen ab. Dort packte Hradecky im Blick gegen die Sonne nicht konsequent zu, sodass er vermeidbar im Tor landete (2:1, 79.).

Fazit: Entscheidende Fehler

Wenn man die Partie auf die spielentscheidende Szene, dem vermeidbaren Eigentor des Kapitäns, reduziert, dann wird man der Partie nicht gerecht. Die hochklassige Bundesligabegegnung wurde von der Eintracht mindestens ausgeglichen gestaltet, sie musste aber immer wieder aufwändig Rückschlägen hinterherlaufen und war an diesem Tag nicht mit Fortuna im Bunde. Am Ende gehen die Adlerträger als unglückliche Verlierer vom Platz, obwohl sie viele ihrer Tugenden an den Tag legten und mindestens ein Unentschieden drin war.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: „Ich war mit meiner Mannschaft heute sehr zufrieden, wir haben phasenweise richtig gute Ballstafetten gezeigt und uns einige Torchancen herausgespielt. Auf der anderen Seite stand mit Pavlenka aber ein Torhüter, der nicht nur heute, sondern schon die ganze Saison über gute Leistungen zeigt. Das Spiel haben wir sehr unglücklich verloren und ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Marco Fabián: „Ich habe mich heute gut gefühlt. Die Spielzeit hat mir gut getan, genauso wie die Reise zur Nationalmannschaft. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Wir hatten heute gerade nach der Pause gute Chancen und ich denke auch die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Die Niederlage ist sehr unglücklich, denn vor dem Gegentor hatten wir durch Luka Jovic und Danny Da Costa gute Gelegenheiten, um selbst in Führung zu gehen. Ich mache Lukas überhaupt keinen Vorwurf, denn oft genug ist er auch derjenige, der uns rettet.“

Lukas Hradecky: „Die Sonne hat beim zweiten Tor keine Rolle gespielt, der Ball kam einfach etwas länger als gedacht und ich habe ihn ein bisschen unterschätzt. Eigentlich hatte ich ihn schon sicher in meinen Händen und es tut mir leid für die Mannschaft, dass wir durch diesen Fehler heute keine Punkte geholt haben. Aber das ist das Schicksal eines Torhüters, wenn er einen Fehler macht, wird er meistens sofort bestraft. Die Szene ist jetzt erst mal bitter für mich, aber ich habe im nächsten Spiel die Chance, mir das Selbstvertrauen zurückzuholen. Heute hat die Mannschaft eine tolle Leistung gezeigt, da ärgert es mich noch zusätzlich, dass wir dafür am Ende nicht belohnt wurden.“

Kevin-Prince Boateng: „Es war heute ganz bitter für uns, denn wir hatten ein Unentschieden verdient. Wir haben gut gekämpft und gut gespielt, ich denke die Leute haben heute kein schlechtes Fußballspiel gesehen. Mit einer Punkteteilung hätten wohl beide Seiten gut leben können. Ein Fehler kann jedem passieren, Lukas hat uns in dieser Saison auch schon oft genug gerettet. Wir wissen, dass er ein überragender Torwart ist - sowas passiert auch den Besten. Unser Gefühl auf dem Platz war jedenfalls super, wir haben den Ball laufen gelassen und eine klasse zweite Hälfte gespielt. Diese Leistung müssen wir halten und auswärts wieder weniger Gegentore zulassen, dann holen wir da auch wieder was. Wir sind immer noch oben dabei und bleiben absolut positiv. Nächste Woche steht ein großes Spiel gegen Hoffenheim an, die hinter uns sind und vorbeiziehen wollen. Wir werden versuchen, das nicht zuzulassen.“

Sportvorstand Fredi Bobic: „Wir sind nach dem Seitenwechsel super zurück gekommen und haben verdient den Ausgleich erzielt. Auch danach hatten wir noch gute Chancen und waren eigentlich am Drücker. Das Gegentor ist sehr unglücklich, weil der Ball lange unterwegs war. Darüber ärgert sich Lukas selbst vermutlich am meisten. Der Punkt hätte uns sehr gut getan und wäre auch verdient gewesen. Wir sind hier nicht wie ein Mannschaft aufgetreten, die sich auswärts nur hinten rein stellt. Die Gegner haben nicht zu unrecht Respekt vor uns, denn ich denke wir haben mittlerweile durchaus eine reifen Spielanlage. Insgesamt waren wir heute die bessere Mannschaft. Letztlich war leider viel Pech dabei, auch das 0:1 war abgefälscht, sonst hätte Lukas den Ball vielleicht sogar parieren können. Wir müssen das jetzt akzeptieren und hinnehmen - wichtig ist, dass wir wieder aufstehen.“

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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