Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 2017/2018 - 20. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: 26.01.2018, 20:30 Uhr
Zuschauer: 47.500
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Kevin-Prince Boateng (43.), 2:0 Luka Jovic (90.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach

 


  • Yann Sommer
  • Jannik Vestergaard
  • Oscar Wendt
  • Matthias Ginter
  • Nico Elvedi
  • Christoph Kramer
  • Patrick Herrmann
  • Denis Zakaria
  • Mickael Cuisance
  • Thorgan Hazard
  • Lars Stindl

 

Wechsel
Wechsel
  • Tobias Sippel für Jan Sommer (16.)
  • Tony Jantschke für Oscar Wendt (46.)
  • Jonas Hofmann für Christoph Kramer (74.)
Trainer Trainer
  • Dieter Hecking

 

 

Herz. Leidenschaft. Heimsieg!

Die Eintracht bezwingt Borussia Mönchengladbach mit 2:0 und manifestiert ihre Rolle in der Spitzengruppe. Boateng trifft wie im Hinspiel, Jovic in der Nachspielzeit.

Die Adlerträger gewinnen ein intensives Heimspiel im Hexenkessel Commerzbank-Arena gegen VfL Borussia Mönchengladbach mit 2:0 (1:0) und holen seit der Winterpause sieben Punkte aus drei Spielen. Mit 33 Punkten grüßt das Adlerwappen über Nacht vom zweiten Tabellenplatz, und das Team vergoldet in einem intensiven Spiel seine beeindruckende, geschlossene Mannschaftsleistung. Kevin-Prince Boateng ist wie im Hinspiel ein entscheidender Spieler. Er trifft kurz vor der Pause und verursacht einen Strafstoß in Hälfte zwei, den aber Thorgan Hazard verschießt. Luca Jovic macht in der Nachspielzeit den Deckel drauf – und bringt den Stadtwald mit seinen enthusiastischen Fans zum Kochen.

Besondere Würze bot der Auftaktpartie des 20. Bundesligaspieltags am Freitagabend die Tatsache, dass ein Sieg das Team in der engen Verfolgergruppe – zumindest vorübergehend – bis auf den zweiten Tabellenplatz bringen würde. Damit avancierte die Partie im Flutlicht der Commerzbank-Arena und auf einem geradezu jungfräulichen Rasenteppich zu einem kleinen Spitzenspiel. Cheftrainer Niko Kovac blieb im Vorfeld der Begegnung trotz der Aussichten und der mutmaßlichen Auswärtsschwäche des VfL der Abstand nach unten wichtiger.

Noch vor dem Anpfiff sorgte eine Nachricht für Freudenstürme im weiten Rund. Die sportliche Leitung der SGE zog die Kaufoption und sicherte sich die Dienste von Senkrechtstarter Marius Wolf bis Sommer 2020. Natürlich stand er außen in der Startelf, in der Niko Kovac im Vergleich zum 3:1-Sieg in Wolfsburg keine Änderung vornahm und in der Makoto Hasebe als Kapitän sein 100stes Bundesligaspiel für Eintracht Frankfurt machte.

Auch Borussia-Coach setzte nach dem 2:0-Sieg gegen Augsburg auf Konstanz und wechselte nur den verletzten Raffael gegen Christoph Kramer.

Erste Halbzeit: unwiderstehlicher Boateng

Kurz vor, aber auch sechs Minuten nach Anpfiff stand er im Mittelpunkt: Am Ende eines schnellen Gegenzugs nach VfL-Eckstoß und Vorarbeit von Ante Rebic verzog Wolf das gegnerische Tor nur um Zentimeter. In dem stand da noch Keeper Jann Sommer, der aber nach einer Viertelstunde durch Tobias Sippel ersetzt werden musste. Die Abwehr der Adlerträger stand sicher und ließ überhaupt nichts zu.

Als sich die Kontrahenten weitgehend im Mittelfeld neutralisierten, zappelte der Ball doch im Borussia-Tor. In der 43. Minute rauschte Kevin-Prince Boateng heraus und rammte aus kurzer Distanz das Leder unwiderstehlich in die Maschen. Die Vorarbeit über rechts mit scharfem Querpass kam von Timothy Chandler.

Zweite Halbzeit

Torszenen blieben Mangelware, viel zu gut standen beide Teams in ihren Formationen, und auch bei Standards. In der 49. Minuten schlenzte Rebic knapp über die Querlatte. Vier Minuten später schoss der 18-jährige Jungfohle Michael Cuisance von Nähe des Elfmeterpunkts, traf aber Eintracht-Schlussmann Lucas Hradecky mitten in die Arme. Das war die erste echte Mönchengladbacher Chance, aber Patrick Hermann zog wenige Minuten später nach. Sein Abschluss nach Sprint pfiff knapp über das Gehäuse weg.

Die Gäste kamen auf, hatten Chancen, und das Spiel wurde noch kämpferischer. Thorgan Hazard war es dann, der die Arena unfreiwillig zu Beben brachte. Er knallte einen Foulelfmeter an die Oberkante der Latte (78.). Zuvor hatte Boateng Lars Stindel regelwidrig im Torschuss touchiert. Als die Fohlen alles nach vorne werfen, schließt Luka Jovic einen letzten Konter mit seinem 2:0-Treffer zur Entscheidung ab.

Fazit

Es war das erwartete Duell auf hohem Niveau, das aber vor allem geprägt war von einer gnadenlosen Sicherheit der SGE-Defensive und einem durchschlagenden Kevin-Prince Boateng. Dessen Tor traf die Borussen, die genauso fleißig wie erfolglos gegen das engmaschige Eintracht-Netz anliefen, kurz vor der Pause mitten ins Mark. Die Kovac-Elf nutzte gezielt ihre Tempovorteile und nach hinten raus zudem ihre unerschütterliche körperliche Konstitution. Mit all dem – und dem Glück der Tüchtigen – gelang ein verdienter Heimsieg, der dritte der Saison, den die 47.500 Fans euphorisch aus dem Stadtwald mit ins Wochenende nahmen.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: "Wir haben eine Mannschaft die sich alles erarbeitet. Aber wir wissen, dass es eine Momentaufnahme ist. Aber eine sehr schöne, die wir auch genießen. Ich habe die Heimspielsituation nicht so negativ gesehen. Natürlich sind wir froh, dass wir vor unseren Fans einen tollen Sieg feiern konnten. Meine Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit einen großen Siegeswillen gezeigt. Deswegen können wir heute über eine tolle Moral sprechen. Wir haben 33 Punkte und wollen natürlich auch den Abstand weiter vergrößern. Wir genießen jetzt mal den Abend – mehr nicht. Es gibt eigentlich kein optimales Spiel. Deswegen müssen wir uns weiter bemühen besser zu sein. Der Fortschritt ist zu sehen, aber wir wollen natürlich noch weiter vorankommen."

Kevin-Prince Boateng: "Es war ein schwieriges Spiel, aber jetzt sind wir glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir fighten, wir geben nicht auf, wir sind eklig gegen Ball und Gegner. Und zudem spielen hier brillante Fußballer, die Mischung macht’s also. Das ist entscheidend. Ich selbst hatte viele Rückschläge und freue mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann. Ich versuche präsent zu sein und alles zu geben. Und ja: es gelingt. Natürlich gucken wir nach oben. Das ist jetzt schön. Wir wollen dran bleiben und die Zeit genießen."

Makoto Hasebe: "Ich freue mich sehr über den Heimsieg, aber noch besser ist, dass wir hinten zu Null gespielt haben. Ich bin stolz darüber, dass ich 100 Bundesligaspiele für die Eintracht absolviert habe. Ich arbeite auf mein 200. Spiel hin (lacht)."

Marius Wolf: "Wir wollten zu Hause gewinnen, jetzt haben wir es endlich geschafft. Gladbach ist eine gute Mannschaft, die können Fußball spielen. Aber heute hat jeder für jeden gekämpft, wir sind für die harte Arbeit belohnt worden. Ich habe es immer betont: Ich bin hier super aufgenommen worden, hier wird super mit mir gearbeitet. Es gab keinen anderen Gedanken, dass ich hier bleiben will. Ich bin einfach glücklich."

Fredi Bobic: "Heute hatten wir das Glück, was man mal braucht. Das mussten wir uns erarbeiten. Wir haben aber noch nichts erreicht und noch 14 Spiele vor uns. Die Momentaufnahme ist toll, ist schön. Aber es kann in dieser Liga auch schnell nach unten gehen. In der ersten Halbzeit haben wir ein nahezu perfektes Spiel hingelegt. Da haben wir keinen Torschuss zugelassen und waren sehr kompakt. Nach 90 Minuten war es verdient. Wir haben Jungs in der Hinterhand, die immer alles geben. Deswegen kann man eine Auswechslung wie von Ante gut verkraften. Wir können stolz darauf sein, dass die Mannschaft so kämpft."

Gäste-Trainer Dieter Hecking: "Kompliment an die Eintracht zum Sieg. Es war eine sehr intensive Partie, ein echtes Spitzenspiel. Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt, aber leider einen entscheidenden Fehler gemacht, durch den wir in Rückstand geraten sind. Wir wollten im zweiten Abschnitt dann den Faden direkt wieder aufnehmen und nach vorne spielen. Das ist uns gut gelungen, wir haben ordentlich Dampf gemacht. Wir hatten auch gute Möglichkeiten, insbesondere natürlich beim Elfmeter. Einige Situationen hätten wir aber konsequenter zu Ende spielen müssen. Zudem hat die Eintracht es gut gemacht, die Räume sehr clever zugestellt und dann gefährlich gekontert. Wir sind alles in allem enttäuscht über den Ausgang der Partie und hätten einen Punkt mindestens verdient gehabt."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de







 

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