Eintracht Frankfurt - SC Freiburg

Bundesliga 2017/2018 - 18. Spieltag

1:1 (1:0)

Termin: 13.01.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 45.300
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 1:0 Sébastien Haller (28.), 1:1 Robin Koch (51.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SC Freiburg

 


  • Alexander Schwolow
  • Lukas Kübler
  • Manuel Gulde
  • Cagla Söyüncü
  • Christian Günter
  • Robin Koch
  • Amir Abrashi
  • Bartosz Kapustka
  • Janik Haberer
  • Nils Petersen
  • Lucas Höler

 

Wechsel
Wechsel
  • Mohamed Dräger für Bartosz Kapustka (46.)
  • Karim Guedé für Lucas Höler (83.)
Trainer Trainer
  • Christian Streich

 

 

Remis zum Rückrundenauftakt

Das Fußballjahr 2018 beginnt für Eintracht Frankfurt mit einem Unentschieden. Gegen den Sport-Club Freiburg spielt die SGE 1:1.

Nach einer starken ersten Hälfte schockt ein schneller Ausgleich in der zweiten Halbzeit die Elf von Niko Kovac. Diese braucht lange, um zurück in die Spur zu finden, hat in der letzten Viertelstunde aber noch mal Oberwasser und schnuppert am Siegtreffer. Am Ende bleibt es beim leistungsgerechten Unentschieden.

Rein statistisch betrachtet ist die Bilanz gegen die Breisgauer vor allem eines: Ausgeglichen. Nicht nur steht das Gesamt-Torverhältnis bei 34:34, sondern auch bei den letzten sechs Spielen im Stadtwald wechselten sich Heim- und Auswärtssiege akkurat ab. Wohl gemerkt: Eine Punkteteilung gab es in Frankfurt hingegen noch nie. Diesmal reist der Sport-Club als 13. in der Tabelle an und steht aktuell bei 19 Zählern und damit sieben hinter unserer SGE. Die will nach drei Heimspielen ohne Sieg nicht nur endlich wieder die drei Punkte am Main behalten, sondern auch möglichst erfolgreich ins Fußballjahr 2018 starten. Doch Vorsicht: Die Freiburger kommen mit zuletzt fünf Bundesligaspielen ohne Niederlage nach Hessen.

In der Defensive war Cheftrainer Niko Kovac zum Handeln gezwungen, denn Simon Falette fehlte wegen seiner 5. Gelben Karte in der Innenverteidigung und auch für den angeschlagenen David Abraham kam die Partie zu früh. Somit sollte das Trio Salcedo / Hasebe / Russ die zentrale Dreierkette bilden, während Chandler und Wolf die beiden Flügel besetzten. Im Zentrum konnte man sich über die Rückkehr von Omar Mascarell freuen, der sein erstes Saisonspiel nach langer Verletzungspause machte. Der andere Rekonvaleszent, Marco Fabián, muss sich hingegen noch ein wenig gedulden und wird laut Trainer Niko Kovac wohl in zwei bis drei Wochen in den Kader zurückkehren. Da auch Ante Rebic im Angriff nicht rechtzeitig wieder fit wurde, bekam Branimir Hrgota seine Chance an der Seite von Sébastien Haller.

Erste Halbzeit: Munterer Beginn - Chancen hüben wie drüben

Die Eintracht brauchte nur wenige Minuten, um erstmals für Gefahr zu sorgen, als eine Wolf-Ecke von links am langen Pfosten Boateng fand, der den Ball aber nicht aufs Tor bringen konnte (6.). Nur vier Minuten später hätten erst Haller (nach tollem Zuspiel von Mascarell) und Sekunden später Hrgota die Führung erzielen können, scheiterten aber am stark parierenden Schwolow im Kasten der Gäste. In der 13. Minute hielt die Arena dann erstmals auf der anderen Seite den Atem an: Ein Abspiel des Sport-Club wurde von Russ abgefälscht und den daraus resultierenden Querschläger konnte Wolf reaktionsschnell im allerletzten Augenblick noch von der Linie kratzen. Kurz darauf hatten die Frankfurter Glück, dass ein Querpass von Pedersen in den Füßen Hasebes landete - in der Mitte hätte Höler frei gestanden.

Dennoch blieb die SGE spielbestimmend und belohnte sich nach 28 Minuten mit der 1:0-Führung. Ein sensationeller langer Ball von Mascarell über das halbe Feld fand am linken Flügel Chandler, dessen Kopfballhereingabe Haller in bester Mittelstürmermanier verwertete. Davor hatte Chandler selbst noch fast einen Treffer markiert, doch sein Flugkopfball ging knapp über das Gehäuse (25.). In der Folge präsentierten sich die Adlerträger weiterhin dominant und kamen durch Mascarell, Haller und Gacinovic zu weiteren sehenswerten Gelegenheiten.

Zweite Halbzeit: Schneller Ausgleich bringt die Eintracht aus dem Tritt

Gästetrainer Christian Streich reagierte zur Pause und brachte mit Dräger für Kapustka einen zusätzlichen Angreifer. Dieses Risiko wurde schnell belohnt, wenn auch durch einen Mittelfeldspieler. So markierte Koch den Ausgleich per Kopf nach einem Eckball der Standardspezialisten aus dem Breisgau. Dabei hatte Pedersen zwar im Abseits gestanden und Keeper Hradecky möglicherweise irritiert, doch weder Schiedsrichter Stegemann noch der Videoassistent entschieden auf eine aktive Position.

Freiburg wurde jetzt stärker und die Frankfurter brauchten einige Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Die Eintracht verlor jetzt ein wenig den Faden und hatte deutlich weniger Zugriff als noch in der ersten Hälfte. Nach 68 Minuten reagierte Niko Kovac dann und brachte mit Stendera für Hrgota einen ballsicheren Spieler für die Zentrale. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende bekamen die Hausherren dann die zweite Luft und kämpften sich zurück ins Spiel. Zuerst gelang ein schöner Konter über Boateng und Da Costa (für Russ gekommen), dessen Hereingabe aber keinen Abnehmer fand (78.). Nur Augenblicke später die bis dahin beste Chance der SGE im zweiten Durchgang, doch der Kopfball von Haller nach klasse Flanke von Kevin-Prince Boateng ging denkbar knapp neben das Tor. Genauso haarscharf segelte unsere Nr. 17 kurz vor dem Ende der Partie am langen Pfosten an einer Hereingabe von Da Costa vorbei (89.).

Fazit: Gerechte Punkteteilung

Erstmals in der Geschichte der Bundesliga endet ein Gastspiel der Freiburger am Main mit einem Unentschieden. Am Ende heißt es 1:1, nachdem jede der beiden Mannschaften jeweils eine Halbzeit lang überlegen war. Omar Mascarell lieferte ein viel versprechendes Comeback, doch am Ende reichte die Führung durch Haller nicht zum ersehnten dritten Heimsieg der Saison.

Stimmen zum Spiel

Omar Mascarell: „Die Mannschaft hat kein schlechtes Spiel gemacht und wir wollten unbedingt gewinnen. Eigentlich hat Freiburg nur diese eine Ecke, macht daraus aber den Ausgleich. So ist das manchmal im Fußball, wenn du deine Chancen nicht rein machst, zahlst du am Ende den Preis dafür. Ich fühle mich gut und konnte heute ohne Schmerzen über 90 Minuten spielen. Ich habe meine Verletzung überwunden und es geht mit jedem Tag besser.“

Marius Wolf: „Im ersten Durchgang haben wir super hinten raus kombiniert und im Grund keine Chance zugelassen, bis auf die eine Aktion mit dem abgefälschten Ball, den ich irgendwie noch vor der Linie klären kann. In der zweiten Hälfte haben wir es versäumt, so weiter zu machen und den Ball weiterhin laufen zu lassen, obwohl wir es uns in der Pause vorgenommen hatten. Das müssen wir uns ankreiden lassen, genauso wie die Tatsache, dass wir bei dem Standard nicht aufgepasst haben und der Spieler frei zum Kopfball kommt.“

Timothy Chandler: „Der Trainer hat mich heute auf der anderen Seite aufgestellt, daher musste ich mich ein bisschen umstellen, aber ich denke das hat ganz gut geklappt. Ich habe mein Bestes gegeben und konnte das Tor vorbereiten. Vorher hat Omar Mascarell einen überragenden Pass auf mich gespielt, den ich dann mit dem Kopf in die Mitte legen konnte auf Sébastien. Trotzdem sind wir traurig, dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat, da Freiburg seine starken 15 Minuten in der zweiten Hälfte für den Ausgleich genutzt hat. Trotzdem war es ein guter Auftakt für uns und wir müssen jetzt eben in Wolfsburg punkten, danach aber auch endlich mal wieder zu Hause einen Dreier holen.“

Kevin-Prince Boateng: „Wir haben die erste Viertelstunde nach der Pause verschlafen und auch direkt das Gegentor bekommen. Eigentlich hätten wir es verdient gehabt die Partie zu gewinnen, denn wir haben lange genau das gezeigt, was wir uns im Trainingslager erarbeitet haben - den Ball halten und guten Fußball spielen. Es hat nur das zweite Tor gefehlt. Die Punkte, die wir heute liegen gelassen haben, müssen wir uns jetzt eben auswärts holen.“

Niko Kovac: „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel nicht entscheiden können. Wir wollten Chancen kreieren und das ist uns auch gelungen - wir hatten genug davon. Aber wir müssen uns ankreiden, dass wir diese nicht ausreichend verwerten konnten. Es ärgert mich, dass wir das Spiel heute nicht gewonnen haben, denn es war mehr drin für uns. Die zweite Hälfte war natürlich schlechter als die Erste, aber es ist auch nicht so, dass wir an die Wand gespielt worden wären. Wir müssen es schaffen die Leistung der sehr ordentlichen ersten Hälfte auch über 90 Minuten zu zeigen, aber daran arbeiten wir.“

Christian Streich ist glücklich über den Punktgewinn: „Wir hatten vor dem Spiel einige Ausfälle zu verkraften, das hat man unserem Spiel im ersten Abschnitt deutlich angemerkt. Auch wenn wir ordentliche Möglichkeiten hatten, war es insgesamt nicht gut von uns. Wir haben die Außenbahnen nicht zu bekommen und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Nach dem Seitenwechsel war das dann besser. Wir haben auch im zweiten Abschnitt keinen guten Fußball gespielt, aber ich bin froh über den glücklichen Punkt. Ich freue mich, dass wir für die Leistungssteigerung belohnt wurden.“

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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