Hamburger SV - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 16. Spieltag

1:2 (1:2)

Termin: 12.12.2017, 20:30 Uhr
Zuschauer: 40.983
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 1:0 Kyriakos Papadopoulos (9.), 1:1 Marius Wolf (16.), 1:2 Mijat Gacinovic (24.)

 

>> Spielbericht <<

Hamburger SV Eintracht Frankfurt

  • Christian Mathenia
  • Dennis Diekmeier
  • Mergim Mavraj
  • Douglas Santos
  • Kyriakos Papadopoulos
  • Gideon Jung
  • Walace
  • Aaron Hunt
  • Filip Kostic
  • Luca Waldschmidt
  • Jann-Fiete Arp

 


 

Wechsel
  • Albin Ekdal für Walace (36.)
  • Tatsuya Ito für Luca Waldschmidt (67.)
  • Sven Schipplock für Mergim Mavraj (82.)
Wechsel
Trainer
  • Markus Gisdol
Trainer

 

 

Auch in Hamburg siegreich

Nach frühem Rückstand zeigt die Kovac-Elf in Hamburg einmal mehr Charakter und dreht während bärenstarker 20 Minuten die Partie. Die Führung reicht am Ende für einen weiteren Dreier in der Fremde.

Auch im fünften Auswärtsspiel hintereinander bleibt unsere Eintracht ungeschlagen. Nach dem Rückstand durch Papadopoulos drehen Marius Wolf und Mijat Gacinovic noch im ersten Durchgang die Partie zu Gunsten der Frankfurter. Das 2:1 ist gleichzeitig der Endstand, einziger Wermutstropfen ist die verletzungsbedingte Auswechslung von Abraham.

Aktuell stecken die Hanseaten zwar im Abstiegskampf, aber gerade vor heimischer Kulisse lief es zuletzt für die Mannschaft von Markus Gisdol. Aus den letzten drei Heimspielen holte man sieben Punkte. Seit drei Bundesligaspielen sind die Hamburger zudem ohne Gegentor. Auf der anderen Seite stehen unsere auswärtsstarken Adlerträger, die in dieser Spielzeit erst ein einziges Mal in der Fremde als Verlierer vom Platz gingen. Zudem lief es gegen den HSV in den letzten Jahren aus hessischer Sicht: Seit dem Wiederaufstieg 2012 ist man gegen die Rothosen ungeschlagen, SGE Keeper Lukas Hradecky spielte bisher viermal gegen Hamburg - und blieb jedes Mal ohne Gegentor. Zwei Serien, die man gerne ausbauen würde.

Angesichts von vier Spielen in zwei Wochen setzte Niko Kovac auf Rotation bei seiner Mannschaft. Tawatha, Gacinovic, Russ und Jovic durften von Beginn an ran, außerdem feierte Timothy Chandler nach überstandener Verletzung sein Comeback in der ersten Elf. Haller, Boateng und Salcedo bekamen eine Auszeit, Hasebe und Kamada fielen krankheitsbedingt aus.

Erste Halbzeit: Abraham muss runter, Papadopoulos, Wolf und Gacinovic treffen

Die Partie begann früh mit einer Schrecksekunde für die Eintracht: Kapitän David Abraham ging bei einem Laufduell zu Boden und musste verletzt ausgewechselt werden. Nur Augenblicke später erzielte der HSV das vermeintliche 1:0, doch der Ball von Kostic war bei der Hereingabe im Toraus. Kurze darauf dann doch die Führung der Hausherren: Nach einer Ecke von Kostic sprang Papadopoulos höher als alle Frankfurter und köpfte am kurzen Pfosten ein (9.).

Der frühe Ausfall des Abwehrchefs schien sich direkt bemerkbar zu machen und die SGE-Defensive musste sich zunächst neu ausrichten gegen dominant-druckvoll startende Hamburger. Mit ihrem ersten Torschuss sorgten die Adlerträger dann jedoch für den prompten Ausgleich durch Wolf, der einen Stellungsfehler in der HSV-Abwehr eiskalt zum 1:1 nutzte (16.). Sofort war die Eintracht besser im Spiel und bekam die Partie von Minute zu Minute besser in den Griff. Nach einem Konter über Wolf, der auf dem Flügel mit guter Übersicht Chandler mitnahm, waren die Hessen abermals gnadenlos effektiv und so konnte Gacinovic eine flache Hereingabe zur Gästeführung nutzen (24.). Die zuletzt so sattelfeste Defensive der Rothosen geriet in den Folgeminuten ordentlich ins Straucheln und ließ eine ganze Reihe an Großchancen durch Jovic und Rebic zu, die leider ungenutzt blieben. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs fingen sich die Hamburger und gestalteten die Begegnung wieder ausgeglichener.

Zweite Halbzeit: Der Dino dominiert, aber trifft nicht

Nach dem Seitenwechsel brachten die Hessen Barkok für den angeschlagenen Gacinovic, mussten aber wie schon zu Beginn von Durchgang 1 erst einmal eine Drangphase der Gastgeber mitansehen, die durch Ekdal, Arp und Papadopoulos zu guten Chancen kamen und in Person von Diekmeier ein Abseitstor erzielten. Der HSV war jetzt Herr im eigenen Haus und setzte die SGE konstant unter Druck, die erst in der 60. Minute erstmals wieder vor dem Tor von Mathenia auftauchte. Cheftrainer Niko Kovac reagierte und brachte Boateng für Jovic. Das war auch nötig, denn Markus Gisdols Mannschaft drängte weiterhin auf den Ausgleich, während die Eintracht leidenschaftlich und diszipliniert im Kollektiv verteidigte. Zumindest gelegentlich konnte die Elf vom Main für wichtige Entlastung sorgen und kam durch einen Distanzschuss von Chandler spät im Spiel zu ihrer ersten guten Chance der zweiten Halbzeit (81.). Auf der anderen Seite verpassten Jung (86.) und Kostic (88.) den Ausgleich denkbar knapp. Auch im Anschluss blieb das Frankfurter Bollwerk standhaft und sorgte damit für den nächsten Auswärtssieg.

Fazit: Chancenwucher auf beiden Seiten

Nachdem die Eintracht im ersten Durchgang Chancen in Hülle und Fülle hatte, waren es nach dem Seitenwechsel die Hamburger, die auf einen Treffer drängten. Mit Wille und Leidenschaft hielten die Hessen dennoch den Angriffen der Hanseaten stand und bleiben auch im fünften Auswärtsspiel hintereinander ungeschlagen.

Stimmen zum Spiel

Timothy Chandler: „Nach sieben Wochen ohne Spiel musste ich mich schon durch die Partie durchbeißen. Aber die ganze Mannschaft hat mitgezogen und gekämpft, das hat mich dann auch noch mal angespornt. Der Sieg heute war eine absolute Mannschaftsleistung, wir sind eine eingeschworene Einheit und haben so lange gekämpft, bis wir am Ende die drei Punkte eingefahren haben.“

Marius Wolf: „Dass ich ein Tor erzielen konnte hat mich natürlich gefreut, aber am Ende ist es egal wer sie macht, wichtig ist am Ende der Sieg. Den haben wir heute als Mannschaft geholt, wir haben viel gearbeitet und auch in der zweiten Hälfte alles gegeben, als die Kräfte ein bisschen nachgelassen haben. Wir wussten von vornherein, dass es ein Kampfspiel werden würde und waren entsprechend vorbereitet.

Niko Kovac: "Man hat heute wieder gesehen, wie wichtig unser breiter Kader ist. Es war ein Sieg des Willens. Aber wir müssen weiter machen. Wie haben noch zwei wichtige Spiele. Nachlassen wollen und werden wir nicht. Leider hatten wir keine gute Chancenauswertung. Wir hätten uns das Leben weitaus leichter machen können. Aber die Moral, der Willen, der Charakter - all das passt. In der ersten Halbzeit waren wir die Mannschaft, die zurück gekommen ist. In der zweiten Hälfte war der HSV besser, wir sind zum Schluß auf der Felge gelaufen. Aber die Jungs haben sich die Punkte verdient erkämpft.“

Fredi Bobic: „Das war heute typisch Englische Woche: Abendspiel, es ist unheimlich kalt auf dem Platz und es wurde viel gekämpft. In der ersten Hälfte haben wir wirklich guten Fußball gespielt, wenn auch erst nach dem 0:1. Nach dem Ausgleich lief es dann richtig gut und wir hätten den Sack mit einem dritten oder gar vierten Tor schon zu machen können. In der zweiten Hälfte waren die Hamburger dem Ausgleich deutlich näher, da haben wir uns hinten raus schlecht befreit und es oft einfach zu schlampig gespielt. Hin und wieder hatten wir ein bisschen Glück, aber wir haben auch gut dagegen gehalten. Ein Sonderlob muss man heute Ante Rebic aussprechen, der im Angriff wahnsinnig viel geackert hat - das war schon aller Ehren wert. Auch Timmy Chandler kommt nach sieben Wochen zurück, macht ein überragendes Spiel und bereitet zwei Tore vor. Wir haben viel rotiert und profitieren von unserem breiteren Kader diese Saison. Wichtig ist, dass auch die, die jetzt vielleicht nicht so oft von Anfang an gespielt haben, sich voll rein werfen. Jeder hat Bock zu spielen und dabei zu sein, es macht richtig Spaß mit den Jungs zu arbeiten und der Trainer hat ein gutes Gespür dafür wen er wann bringt. Dass David Abraham verletzt runter musste, ist natürlich ein Nackenschlag und wir drücken die Daumen, dass es nichts schlimmeres ist.“

Markus Gisdol: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, in den ersten 15 Minuten haben wir unsere Sache richtig gut gemacht. Während wir auf das zweite Tor gedrängt haben, unterläuft uns ein einfacher Fehler, der zum 1:1 führt. Dann erlauben wir uns 20 Minuten, in denen wir letztlich dieses Spiel verlieren. Das geht in der Bundesliga einfach nicht. Auch wenn unser Spiel nach dem Seitenwechsel okay war, haben wir kein Tor gemacht. Und wenn einem das nicht gelingt, gewinnt man am Ende eben auch nicht das Spiel.“

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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