TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 12. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 18.11.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 30.150
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 0:1 Kevin-Prince Boateng (13.), 1:1 Mark Uth (90.)

 

 

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TSG Hoffenheim Eintracht Frankfurt

  • Oliver Baumann
  • Nico Schulz
  • Kevin Akpoguma
  • Stefan Posch
  • Lukas Rupp
  • Kerem Demirbay
  • Florian Grillitsch
  • Kevin Vogt
  • Dennis Geiger
  • Sandro Wagner
  • Mark Uth

 


 

Wechsel
  • Serge Gnabry für Lukas Rupp (53.)
  • Andrej Kramaric für Sandro Wagner (63.)
  • Nadiem Amiri für Dennis Geiger (73.)
Wechsel
Trainer
  • Julian Nagelsmann
Trainer

 

 

Spätes Gegentor beim 1:1 in Sinsheim

Lange sieht es so aus, als würde der satte Distanzschuss von Prince Boateng für den ersten Auswärtssieg in Hoffenheim seit 2012 reichen. Der Ausgleich fällt in der Nachspielzeit durch Uth und kostet die Adlerträger in letzter Sekunde zwei Punkte, die nach tollem Kampf nicht unverdient gewesen wären.

Von ihrer Reise nach Sinsheim wollten die Hessen unbedingt etwas Zählbares mitbringen, nachdem aus den vergangenen vier Duellen mit der TSG Hoffenheim nur jeweils zwei Remis und zwei Niederlagen heraussprangen - allesamt ohne eigenen Treffer. Erst im April unterlag unsere Mannschaft unglücklich mit 0:1 nach einem Kopfballtor in der 90. Minute, das ausgerechnet der diesmal unpässliche Benjamin Hübner erzielte, der Filius unseres Sportdirektors Bruno Hübner. Seitdem hat sich jedoch einiges getan bei den Adlerträgern: Die sind nämlich mittlerweile nicht nur eine formidable Auswärtsmacht (elf Punkte aus sechs Spielen in dieser Saison), sondern in der Liga auch seit fünf Partien unbesiegt. Für die TSG hingegen war der 3:0-Erfolg in Köln am vergangenen Spieltag der erste Dreier nach davor vier Spielen ohne Sieg. Vor dieser Partie trennte Hoffenheim (5., 19 Punkte) und die Eintracht (7. 18 Punkte) gerade einmal ein Zähler.

Während Gelson Fernandes und Danny da Costa bei der Eintracht auf einem guten Weg sind, hatte es während der Länderspielpause Jonathan de Guzman erwischt. Der Niederländer mit kanadischen Wurzeln hat sich eine schmerzhafte Schulterverletzung zugezogen und steht somit erst in der Rückrunde wieder zur Verfügung. Zumindest temporär fällt auch Marco Russ aus, der Probleme mit der Achillessehne hat. Im Gegensatz zum Heimsieg gegen Bremen brachte Niko Kovac diesmal Mijat Gacinovic von Beginn an, Makoto Hasebe nahm vorerst auf der Bank Platz. Auf dem Feld ergab sich daraus erstmal ein 3-5-2-System.

Erste Halbzeit

Die Hausherren begannen durchaus druckvoll und kamen durch einen Kopfball von Uth nach einem Eckball zur ersten kleinen Chance (5.), bevor Wagner mit einem Flachschuss erstmals Hradecky prüfte (9.). Nach ein paar guten Ansätzen zeigten sich die früh störenden Adlerträger dann in der 13. Minute gnadenlos effektiv: Einen Querpass von Haller klärte Rupp in die Mitte, wo Boateng den Braten gerochen hatte und per sehenswertem Distanzschuss zur Gästeführung traf. In der Folge hatte die TSG ihre Probleme, den finalen Pass an den Mann zu bringen, da die Frankfurter ihr das Leben schwer machten und oft für Überzahlsituationen gegen den ballführenden Spieler sorgten. So blieb es meist bei zaghaften Schussversuchen, die Hradecky souverän zu parieren wusste. Nur noch einmal wurde es brenzlig im Sechzehner der SGE, doch der Ball von Wagner ging zum Glück aus hessischer Sicht um Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite hatten Stendera (29.) und Gacinovic (38.) gute Gelegenheiten, aber nicht das nötige Glück im Abschluss.

Zweite Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel ging es auf beiden Seiten erst einmal mit gleichem Personal, aber ohne große Offensivaktionen weiter. Es dauerte rund zehn Minuten, bevor die beiden Trainer reagierten: Zuerst brachte die TSG mit Gnabry einen weiteren Stürmer, bevor Niko Kovac Hasebe für Stendera brachte. Die Kraichgauer wurden jetzt offensiver und drängten zusehends auf den Ausgleich, während sich die Eintracht weit zurück zog, defensiv die Räume noch enger machte und auf Konter lauerte. Nach rund 70 Minuten kam Jovic für Haller in die Partie, dessen Geschwindigkeit den Gegenstößen zugute kommen sollte. Eine Viertelstunde vor Schluss hätte sich diese Hereinnahme beinahe bezahlt gemacht, als es über ihn und Rebic plötzlich schnell, dessen Schuss aber knapp über das Tor ging. Nur Minuten später war es wieder Rebic, dessen potenzielles 2:0 Baumann aus kurzer Distanz mit einem klasse Reflex zu verhindern wusste. Davon abgesehen spielte fast nur noch Hoffenheim, während sich das Frankfurter Kollektiv mit aller Kraft gegen den Ausgleich stemmte. In der Nachspielzeit dann doch noch der bittere Ausgleich durch Uth (90.+1), dem allerdings ein zumindest diskutabler Freistoß nach einem möglichen Foul von Jovic vorausging. Aufgrund der individuellen Klasse des Gegners geht das Resultat am Ende aber in Ordnung.

Fazit

Am Ende erzielt Hoffenheim in letzter Sekunde den Ausgleich gegen eine tapfer kämpfende SGE, die in der zweiten Hälfte zu weit hinten reinrutscht und somit nur einen Punkt mit zurück an den Main nimmt. Damit bleibt unsere Mannschaft im sechsten Bundesligaspiel hintereinander ungeschlagen.

Stimmen zum Spiel

Kevin-Prince Boateng, der mit einem tollen Schuss aus der Distanz die Führung erzielte: „In der zweiten Hälfte war es schwer für uns gegen die offensive Qualität der Hoffenheimer. Wir kommen einmal zu spät und bekommen das Tor. In der Szene davor war es glaube ich kein Foul. Ob der Freistoß dann ein paar Meter weiter vorne oder weiter hinten ausgeführt wird, darf dann für uns aber keine Ausrede sein. Vielleicht müssen wir es noch cleverer machen und die Ausführung verhindern, damit wir uns hinten besser aufstellen können. Diese Sekunden hat der Gegner genutzt, um das Tor zu machen. Bei meinem Führungstreffer habe ich auch ein bisschen Glück, so trifft man den Ball vermutlich nur einmal im Leben. Wenn ich ihn etwas anders erwische, geht er vermutlich über den Zaun.“

Marc Stendera: „Der Ball von Prince flattert ganz schön, das war ein schönes Tor. Am Ende reicht es leider nicht zum Sieg, obwohl wir fast keine klare Torchance zugelassen haben. Letztlich ist es bitter, weil wir auch noch ein oder zwei gute Konterchancen haben, um das 2:0 zu machen. Die Szene vor dem Gegentor ist für mich kein Foul. Aber es bringt uns nichts, jetzt zu meckern, denn wenn wir uns cleverer anstellen, fällt das Gegentor nicht. So ist es ärgerlich für uns, dass wir den Sieg noch aus der Hand geben, denn wir hätten auch als Gewinner vom Platz gehen können.

Niko Kovac: „Von den Chancen her hätten wir sicher gewinnen müssen, aber mit 19 Punkten können wir zufrieden sein. Den Freistoß hätte man zwar nicht geben dürfen - aber wir müssen es dann einfach besser verteidigen. An den Situationen wie beim Gegentor müssen wir arbeiten und daraus lernen. Wir hatten noch 60 bis 70 Meter, um es zu verteidigen - das müssen wir besser lösen, um hier zu gewinnen. Es ist schade, wenn man so spät ein Gegentor schlucken muss. Aber wir hatten in dieser Saison schon oft auch das Glück auf unserer Seite. Dieses Mal ist es leider andersherum. Aber wir haben auswärts wieder einen Punkt geholt - das ist in Ordnung. Das Tor von Boateng war stark, Prince hat einen sehr starken, scharfen Schuss. Wir hatten noch weitere Chancen und müssen so ein Spiel dann auch früher entscheiden. Abhaken, vergessen - jetzt haben wir wieder ein wichtiges Spiel gegen Leverkusen.“

Bruno Hübner: „Es ist ärgerlich, dass der Ausgleich so spät noch fällt, aber Hoffenheim hat unheimlich Druck gemacht und drei richtig gute frische Leute gebracht. Die glasklaren Chancen hatten sie bis zum Ausgleich trotzdem nicht. Vor dem 1:1 müssen wir aber im Ballbesitz bleiben. So kommt es zu einer umstrittenen Situation, und der Gegner kommt dadurch überhaupt erst nochmal an den Ball. Wir müssen das einfach sauberer spielen, wobei es aus unserer Sicht nicht nach einem Foul von Jovic aussah. Unsere Mannschaft hat weniger den Pfiff an sich moniert, als viel mehr, dass der Freistoß zehn Meter weiter vorne ausgeführt wurde. Trotzdem: Wir sind vorher hinten auch nicht mehr so richtig raus gekommen, was an der hohen Qualität des Gegners lag, der dadurch gerade in den letzten 15 Minuten viele Tore erzielt. Auf dem Flügel muss man den Querpass verhindern. Bis zum Gegentor haben wir wenig zugelassen, wurden dann für unsere einzige Unachtsamkeit aber prompt bestraft. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Unentschieden unter dem Strich in Ordnung.“

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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