Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 3. Spieltag

0:1 (0:1)

Termin: 09.09.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.431
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Tore: 0:1 Kevin-Prince Boateng (13.)

 

 

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Borussia Mönchengladbach
Eintracht Frankfurt

  • Yann Sommer
  • Jannik Vestergaard
  • Oscar Wendt
  • Matthias Ginter
  • Nico Elvedi
  • Christoph Kramer
  • Patrick Herrmann
  • Denis Zakaria
  • Thorgan Hazard
  • Raffael
  • Lars Stindl

 


 

Wechsel
  • Jonas Hofmann für Denis Zakaria (59.)
  • Raul Bobadilla für Patrick Herrmann (67.)
  • Julio Villalba für Oscar Wendt (83.)
Wechsel
Trainer
  • Dieter Hecking
Trainer

 

 

Auswärtssieg dank Bollwerk und Boateng

Hinten die Null gehalten, vorne das Tor gemacht. Dank des Treffers von Kevin-Prince Boateng in der ersten Hälfte nimmt die defensiv gut gestaffelte Frankfurter Elf am Niederrhein drei Punkte mit.

Zurück im Borussia-Park in Mönchengladbach, zurück an dem Ort, an dem unsere Mannschaft im Frühjahr nach einer dramatischen Partie den Einzug ins Pokalfinale klar gemacht hatte. Diesmal trafen sich beide Teams in der Bundesliga und es war ein Aufeinandertreffen zweier unterschiedlich in die Saison gestarteter Kontrahenten. Hier die Hausherren, die zum Auftakt den 1. FC Köln im Derby schlugen, in der folgenden Woche aber mit einem Unentschieden in Augsburg auskommen mussten. Dort die Eintracht, die in den beiden Spielen gegen Freiburg und Wolfsburg jeweils über weite Strecken deutlich überlegen war, bisher aber mit nur einem Punkt und noch ohne eigenes Tor dastand.

Das sollte sich an diesem Spieltag nach Möglichkeit ändern, wobei auch in der Defensive eine Änderung notwenig war, wo der unpässliche Makoto Hasebe (Knie) ersetzt werden musste. Für ihn rückte Carlos „El Titan“ Salcedo in die Startelf und kam so zu seinem ersten Pflichtspiel im Adlerdress, nachdem er die ersten Spiele noch wegen einer Schulterverletzung aussetzen musste. Davon abgesehen war die Startformation im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Als neue Option von der Bank kam Rückkehrer Ante Rebic hinzu, der am „Deadline Day“ erneut vom AC Florenz ausgeliehen wurde. Zudem stand auch Max Besuschkow zum ersten Mal in der noch jungen Saison im Kader, der in der Vorwoche beim Freundschaftsspiel in Marburg nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte und dort drei Treffer erzielte.

1. Halbzeit: Boateng früh im Abseits, dann eiskalt

Angeführt von Kapitän David Abraham trat die SGE erstmals in ihren neuen, roten Ausweichtrikots am Niederrhein an. Und wäre beinahe nach nur 50 Sekunden in Führung gegangen. Leider stand Kevin-Prince Boateng, der den Ball aus kürzester Distanz über die Linie drückte, im Abseits. Unglücklich: Der nicht voll getroffene Abschluss von Gacinovic wäre wohl auch ohne Zutun unserer Nr. 17 über die Linie gerollt und damit regelkonform gewesen. Diese Szene gab dennoch die Marschrichtung für die ersten Minuten der Partie vor, denn beide Mannschaften agierten mit offenem Visier und versuchten offensiv für Akzente zu sorgen.

Nach 13 Minuten machten es die Frankfurter dann besser: Mit dem Rücken zum Tor nahm Haller den Ball im Sechzehnmeterraum an und legt kurz auf Boateng ab, der nicht lange fackelte und zur Gästeführung vollstreckte. Die Eintracht blieb erst einmal am Ball und hatte in Person von Haller und abermals Boateng weitere Chancen auf einen Treffer. Gleichzeitig antizipierte die Kovac-Elf die Angriffsversuche der Fohlen gut, die erst in der 18. Minute über die schnellen Außenbahnspieler Herrmann und Hazard zu einem ersten Torabschluss kamen. Mönchengladbach kam jetzt besser ins Spiel und wurde sicherer, gleichzeitig blieb auch die Eintracht hellwach und ließ sich etwas weiter zurück fallen, um die Räume im letzten Drittel eng zu machen. Gefährlich blieb die SGE trotzdem, etwa bei einem Distanzschuss von Gelson Fernandes (27.). Diese Entlastung brauchte es auch, denn die Borussia übernahm zunehmend die Initiative und verschaffte sich ein deutliches Übergewicht bei den Spielanteilen.

In der 39. Minute dann wieder eine richtig gute Chance der Eintracht: Nach einem schnellen Konter zog der agile Gacinovic von links auf das Tor von Yann Sommer, der dessen Schuss mit dem Außenrist allerdings stark parierte. Da auch ein weiterer Treffer von Haller wegen Abseits berechtigterweise nicht gegeben wurde, ging es mit der knappen Gästeführung in die Pause.

2. Halbzeit: Eintracht hält die Null

Personell blieb nach dem Seitenwechsel erst einmal alles beim alten, Dieter Hecking veränderte allerdings seine Grundformation etwas und reagierte damit auf die Probleme seiner Mannschaft im Spielaufbau. Nach 51 Minuten verließ der angeschlagene Boateng, der im ersten Durchgang den Ellenbogen von Vestergaard an den Kopf bekommen hatte, dann das Feld und wurde durch Rebic ersetzt, was an der taktischen Ausrichtung von Niko Kovac jedoch nichts änderte. Im Gegensatz zum ersten Durchgang blieben die gelungenen Offensivaktion erst einmal aus, bevor ein Kopfball von Ginter nach einer Ecke erstmals Lukas Hradecky auf den Plan rief, der jedoch problemlos reagieren konnte (54.). Brenzlig wurde es hingegen bei der folgenden Ecke und einem satten Distanzschuss von Stindl. Zum Glück war Hradecky auch hier auf dem Posten und konnte sich erstmals in dieser Begegnung mit einer tollen Flugparade auszeichnen.

In der 58. Minute dann die erste gute Chance der Eintracht: Im Laufduell nahm Rebic seinem Gegenspieler Vestergaard einige Meter ab und spielte den Ball in die Mitte, wo jedoch kein Abnehmer parat stand. Nun wechselte auch Hecking erstmals und brachte Hofmann für den etwas defensiveren Zakaria in die Partie. Ihre Schnelligkeit konnten die Mönchengladbacher trotzdem weiterhin nicht in die Waagschale werfen und wurden immer wieder rechtzeitig von der Frankfurter Hintermannschaft gestellt. Folgerichtig wurde mit Bobadilla für Herrmann ein Stürmer vom Typ „Brecher“ ins Spiel gebracht, der nach vier Jahren in Augsburg kürzlich in den Borussia Park zurückgekehrt war. Die Eintracht bekam jetzt defensiv noch mehr zu tun und so wurden die Ausflüge in die Hälfte der Mönchengladbacher zunehmend seltener.

Die Hintermannschaft der Hessen hingegen war nach wie vor bissig und aufmerksam, obwohl die Fohlen mit viel Entschlossenheit in Richtung Lukas Hradecky anrannten. Gegen dicht gestaffelte Frankfurter fehlten der Elf vom Niederrhein jedoch die zündenden Ideen, die wenn dann durch gute Einzelaktionen wie von Hazard zu Torabschlüssen kam (79.). Mit Russ und Tawatha brachte Kovac in der letzten Viertelstunde noch mal zwei frische Kräfte, während die Adlerträger in Person von Gacinovic auch mal wieder offensive Lebenszeichen abgaben (81./85.). Auf der anderen Seite brachte weder Bobadilla (83.) noch einer seiner Mitspieler das Leder im Tor unter. So blieb es auch während der fast achtminütigen (!) Nachspielzeit, womit die Eintracht den ersten Dreier der Saison mit vereinten Kräften festhalten konnte.

Stimmen zum Spiel

Bruno Hübner: „In den ersten 20 Minuten haben wir es richtig gut gemacht und hätten sogar schon zwei oder drei Tore erzielen können. Mit der Zeit wird es dann natürlich schwer, weil Gladbach eine unglaubliche Wucht in der Offensive erzeugen kann. In der zweiten Hälfte hat die Borussia dann gedrückt, aber unter dem Strich ist es uns gelungen, allzu klare Torchancen zu verhindern.“ Lobende Worte findet der Sportdirektor auch für Abwehrchef David Abraham, der die beste Zweikampfquote aller Feldspieler aufweisen konnte: „Wir wissen um Davids Stärken, er ist unheimlich wichtig für die Mannschaft und gibt immer alles. Er ist ein Vorbild als Spieler.“ Zudem konnte Hübner leichte Entwarnung beim ausgewechselten Kevin-Prince Boateng geben, der im ersten Durchgang einen Schlag auf die Schläfe abbekommen hatte und früh in der zweiten Halbzeit durch Ante Rebic ersetzt wurde. „Er hat wohl eine leichte Prellung, es war eine Vorsichtsmaßnahme, dass wir ihn raus genommen haben.“

Gelson Fernandes: „Wir mussten heute kompakt sein und viel arbeiten. Wir wussten, dass die Gladbacher über die Flügel mit Spielern wie Wendt, Elvedi, Herrmann und Hazard stark sind. Das war schwierig für uns, aber ich denke wir haben es vor allem in der ersten Hälfte sehr gut gemacht. Bekanntlich ist Gladbach bei eigenem Ballbesitz sehr stark, daher mussten wir unsere Fünferkette möglichst eng machen. Leider konnten wir keinen unserer Konter nutzen, danach wäre es natürlich ein einfacheres Spiel geworden. So standen wir bis zum Ende unter Druck, aber wir haben trotzdem ein gutes Auswärtsspiel gezeigt.“

Niko Kovac: „In der ersten halben Stunde haben wir ein sehr starkes Spiel gemacht, da wussten die Gladbacher vielleicht gar nicht so recht wie ihnen geschieht. Danach haben wir etwas nachgelassen und uns für meinen Geschmack ein bisschen zu weit hinten rein drücken lassen. Gladbach hatte dann auch sehr viel mehr Spielanteile, was sich allerdings nicht so sehr im Chancenverhältnis niedergeschlagen hat. Trotzdem war es natürlich schwer, hier gegen eine solche Mannschaft zu gewinnen. Das wird nicht vielen Teams gelingen.“

Lars Stindl, Kapitän von Borussia Mönchengladbach: „Wir waren eigentlich darauf eingestellt, dass die Eintracht versuchen wird, ihre kopfballstarken Stürmer anzuspielen, aber wir haben die ersten 15-20 Minuten gebraucht, um in die Partie hinein zu finden. Genau in der Zeit fällt das Führungstor und dann wird es schwer. Wir hatten im ersten Durchgang noch die eine oder andere Chance und haben dann nach der Pause weiter versucht anzurennen, aber es war schwer, heute zu Chancen zu kommen. Die Frankfurter Defensive ist sehr massiv und zweikampfstark am eigenen Sechzehner. Wir hatten viel Ballbesitz, haben es aber nicht so richtig geschafft, uns daraus auch Torchancen zu erspielen, weil wir nicht in die Räume und hinter die Ketten gekommen sind. Da haben wir auch manches vermissen lassen und das müssen wir schnell ändern“.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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