Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg

Bundesliga 2017/2018 - 2. Spieltag

0:1 (0:1)

Termin: 26.08.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 46.000
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Tore: 0:1 Daniel Didavi (22.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
VfL Wolfsburg

 


  • Koen Casteels
  • Paul Verhaegh
  • Marcel Tisserand
  • Robin Knoche
  • Camacho
  • Daniel Didavi
  • Yannick Gerhardt
  • Josuha Guilavogui
  • Maximilian Arnold
  • Nany Dimata
  • Mario Gomez

 

Wechsel
Wechsel
  • Riechedly Bazoer für Nany Dimata (52.)
  • Yunus Malli für Daniel Didavi (72.)
  • Felix Uduokhai für Robin Knoche (78.)
Trainer Trainer
  • Andries Jonker

 

 

Großer Kampf nicht belohnt

Die Eintracht hat das erste Heimspiel der neuen Saison gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:1) verloren. In einer turbulenten Partie hatte die SGE deutlich mehr Chancen - aber Didavi erzielte das Siegtor für die Gäste (22.).

Eintracht-Coach Niko Kovac nahm im Vergleich zum 0:0 beim Saisonstart in Freiburg die erwartete einzige Änderung in der Mannschaft vor: Daichi Kamada rotierte auf die Bank, dafür feierte Kevin-Prince Boateng vor heimischem Publikum sein Debüt in der Startelf der SGE. Und nicht nur das: Der Neuzugang machte bei traumhaftem Spätsommerwetter im Stadtwald auch sein 100. Bundesligaspiel. Taktisch richtete Kovac sein Team wie schon im Breisgau in einem 3-5-2-System aus, das bei gegnerischem Ballbesitz zu einem kompakten 5-3-2 umfunktioniert wurde. Boateng bildete dabei neben Sébastien Haller die zweite Sturms

Es dauerte keine 30 Sekunden, ehe die Adlerträger vor den 46.000 Zuschauern in der sehr gut gefüllten Frankfurter Commerzbank-Arena erstmals gefährlich in den Strafraum der Gäste aus Wolfsburg vordrangen: Jonathan De Guzman spielte Timothy Chandler auf der rechten Seite frei, der flankte sofort in die Mitte und fand Mijat Gacinovic am Elfmeterpunkt. Doch der Serbe konnte den Ball in aussichtsreicher Position nicht unter Kontrolle bringen, Sébastien Haller stand anschließend sträflich im Abseits (1.).

Die erste echte Torchance der Partie hatten die Wölfe: Maximilian Arnold zirkelte einen Freistoß aus 21 Metern über die Mauer, doch Eintracht-Keeper Lukas Hradecky machte sich lang und lenkte den Ball noch um den rechten Torpfosten (10.).

Wenig Spielfluss in der Anfangsphase

Die Anfangsphase war geprägt von vielen kleinen Fouls im Mittelfeld, viel konstruktiver Spielfluss kam in der ersten Viertelstunde nicht auf. Die Gastgeber versuchten ihrerseits, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, produzierten in der gegnerischen Hälfte zunächst aber zu viele Fehlpässe, um Gefahr im letzten Drittel des Spielfelds heraufzubeschwören.

Nach 20 Minuten nahm die Begegnung dann Fahrt auf – dank der Eintracht, die jetzt schwungvoll nach vorne spielte: Kapitän David Abraham brachte eine perfekt getimte Flanke auf den Kopf von Gacinovic, der aus acht Metern am glänzend reagierenden Wolfsburg-Schlussmann Koen Casteels scheiterte (20.). Kurz darauf setzte Haller einen Kopfball nach Flanke von Jetro Willems wuchtig an den Pfosten (21.).

Praktisch im Gegenzug kamen die Gäste zur Führung: Joshua Guilavogui hatte auf der rechten Seite zu viel Platz, marschierte in den Sechzehner und passte in die Mitte, wo Daniel Didavi das Leder aus kurzer Distanz nur noch über die Linie zu drücken brauchte (22.) – das überraschende 1:0 für den VfL. Kurz darauf hatte Wolfsburg sogar die Möglichkeit zum zweiten Treffer – aber Dimata und Gomez scheiterten an Hradecky (25.).

Videobeweis verhindert Eintracht-Strafstoß

Kurios wurde es in der 28. Minute: Schiedsrichter Benjamin Cortus entschied nach Foul von Ignacio Camacho an Boateng auf Foulelfmeter – doch der Video-Schiedsrichter schritt ein und bemerkte eine vorangegangene Abseitsstellung des Eintracht-Offensivmanns. Der Elfmeter wurde richtigerweise zurückgenommen.

Spätestens ab diesem Moment war richtig Musik im Spiel, die SGE versuchte mit wütenden Angriffen noch vor der ause zum Ausgleich zu kommen: De Guzman und Willems führten einen Freistoß von der Strafraumkante schnell und flach aus, aber Boateng traf den Ball aus 14 Metern nicht richtig (36.). Wenig später brachte Gelson Fernandes die Kugel im Sechzehner zu Gacinovic, der postwendend abzog – aber wieder war Casteels zur Stelle (40.). So wie auch eine Minute später, als Willems Haller im Strafraum freispielte, der Franzose sich schnell um die eigene Achse drehte, abschloss, aber nur den VfL-Torwart traf (41.)

Nachdem auch De Guzman mit einem satten Rechtsschuss aus 15 Metern knapp scheiterte (44.), hatte Gacinovic letzte Möglichkeit vor der Halbzeit: Doch der Serbe, der toll von Haller freigespielt wurde, traf mit seinem gefühlvollen Lupfer über Casteels nur die Latte (45.+2) – so viel Pech kann man in einer Halbzeit eigentlich kaum haben.

Es blieb beim unverdienten 0:1-Pausenrückstand der Eintracht, die gegen die Gäste aus Wolfsburg ein deutliches Plus an Spielanteilen und klaren Torchancen verzeichnete.

2. Halbzeit

Im zweiten Spielabschnitt dauerte es nicht lange, bis die Adlerträger wieder zu gefährlichen Torgelegenheiten kamen: In der 55. Minute setzte der umtriebige Gacinovic Haller am Elfmeterpunkt ein, doch VfL-Verteidiger Marcel Tisserand hinderte den Eintracht-Stürmer im letzten Moment am Abschluss. Nur Sekunden später traf der aufgerückte De Guzman freistehend aus neun Metern den Ball nicht richtig – Casteels war erneut zur Stelle.

Insgesamt schienen sich die Gäste im zweiten Durchgang aber besser auf die Offensivkraft der SGE eingestellt zu haben: Mit Riechedly Bazoer verstärkte Wölfe-Coach Andries Jonker das defensive Mittelfeld und schaffte es so, dass seine Mannschaft deutlich kompakter auftrat und den Hausherren das Leben schwerer machte. In der Offensive traten die Niedersachsen bis weit in die zweite Halbzeit hinein gar nicht in Erscheinung.

Defensive Wölfe machen SGE das Leben schwer

Klare Torchancen waren Mitte der zweiten Halbzeit Mangelware. Die Gastgeber blieben weiter spielbestimmend und versuchten, mit großem kämpferischen und läuferischen Einsatz zum Erfolg zu kommen – bissen sich an der Abwehr der Wolfsburger um Schlussmann Koen Casteels aber weiter die Zähne aus. Eine scharfe Flanke des eingewechselten Danny Da Costa konnte der ebenfalls neu ins Spiel gebrachte Branimir Hrgota nicht erreichen (74.).

Nach 80 Minuten hatten die Wolfsburger ihrerseits die große Chance, den Sack zuzumachen: Nach einem Ballverlust von Abraham gab Gomez im Strafraum auf den freistehenden Yunus Malli – die zurückgeeilten Hasebe und Falette konnten die Gefahr im Verbund aber bannen.

In den Schlussminuten probierten die Kovac-Schützlinge noch einmal alles, doch der ersehnte Ausgleichstreffer wollte einfach nicht mehr fallen. Und so verlor die SGE ihr erstes Heimspiel der neuen Saison trotz einer über 90 Minuten überlegen geführten Partie gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1. Das einzige Manko: Die Adlerträger gingen mit ihren zahlreichen Torchancen – vor allem in der ersten Halbzeit – zu fahrlässig um.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, uns aber wieder nicht belohnt. Dass wir uns so viele Chancen erspielen, ist positiv. Aber natürlich müssen und werden wir an der Verwertung arbeiten. Die Mannschaft hat 90 Minuten lang alles versucht. Wolfsburg hat in der zweiten Halbzeit aber auch clever verteidigt. Wir haben die entscheidenden Tore nicht gemacht, weshalb wir nun ohne Punkt dastehen. Nun müssen wir weitermachen und nach vorne schauen."

Mijat Gacinovic: "Wir haben es heute nicht verdient zu verlieren. Wir haben gut gespielt, aber so ist nun mal Fußball. Das 0:1 dürfen wir bei so einem Konter nicht zulassen. Danach wird es für uns natürlich schwer. Dass wir unsere Chancen nicht machen, hat nicht nur etwas mit Pech zu tun. Wir müssen im Sechzehner mehr Konzentration an den Tag legen. Wir haben heute alles probiert, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Jetzt müssen wir weiter hart arbeiten."

Andries Jonker: "Das Spiel hat mich an unser 2:0 hier aus dem Mai erinnert. Frankfurt hätte in der ersten Halbzeit kaum näher an einem Tor sein können. Aber wir haben dann das 1:0 gemacht. Es war ein umkämpftes Spiel. Am Ende bin ich froh, dass wir gewonnen haben, auch wenn fußballerisch noch viel Luft nach oben ist."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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