SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 1. Spieltag

0:0

Termin: 20.08.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: ./.

 

 

>> Spielbericht <<

SC Freiburg
Eintracht Frankfurt

  • Alexander Schwolow
  • Philipp Lienhart
  • Pascal Stenzel
  • Marc-Oliver Kempf
  • Christian Günter
  • Mike Frantz
  • Janik Haberer
  • Julian Schuster
  • Nicolas Höfler
  • Florian Niederlechner
  • Tim Kleindienst

 


 

Wechsel
  • Nils Petersen für Tim Kleindienst (58.)
  • Marco Terrazzino für Florian Niederlechner (79.)
Wechsel
Trainer
  • Christian Streich
Trainer

 

 

Tor- aber nicht ereignislos: Eintracht in Freiburg 0:0

Beim intensiven ersten Bundesligaspiel der neuen Saison trennen sich der Sport-Club Freiburg und Eintracht Frankfurt am Ende 0:0. Das Spiel gab dabei deutlich mehr her als das reine Ergebnis vermuten ließ: Neben einer ansprechenden Leistung der Adlerträger feierten nicht nur Kevin-Prince Boateng, sondern auch Simon Falette und sechs weitere Neuzugänge ihr Debüt im Adlerdress. Zudem kam der Videobeweis erstmal bei einem Spiel der Eintracht in der Bundesliga zum Einsatz.

Neue Saison, neue Mannschaften, alles auf Anfang. Zum Auftakt der Bundesligasaison 2017/18 reiste unsere Eintracht in den Breisgau und traf im Schwarzwaldstadion auf den Sport-Club Freiburg. Dabei gab es auf beiden Seiten das eine oder andere neue Gesicht zu sehen: Während die SGE bisher 13 Neuzugänge im Kader begrüßt (darunter drei Youngster aus dem eigenen Nachwuchs), musste der SC unter anderem seine letztjährigen Leistungsträger Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp ersetzen. Gleichzeitig kam es für gleich vier Akteure zum „Ehemaligentreffen“, denn SGE-Neuzugang Gelson Fernandes spielte in der Saison 2013/14 für die Freiburger, während mit Kempf, Ignjovski und Torwart Klandt gleich drei ehemalige Adlerträger inzwischen das Trikot der Badener tragen.

Auf Seiten der Eintracht fanden sich dann auch gleich mehrere Neu-Frankfurter in der Startelf von Niko Kovac wieder. Neben den Mittelfeldspielern Fernandes und Jonathan de Guzman, sowie den Offensivspielern Sébastien Haller und Daichi Kamada, gab es auch in der Defensiv zwei neue Gesichter zu sehen, nämlich Linksverteidiger Jetro Willems und den erst unter der Woche an den Main gewechselten französischen Innenverteidiger Simon Falette. Bei den Freiburgern startete Philipp Lienhart (von der 2. Mannschaft von Real Madrid ausgeliehen), während auch der nach einer Leihe aus Heidenheim zurückkehrte Tim Kleindienst einen Platz in der ersten Elf ergattern konnte. Marco Terrazzino, nach Stationen in Bochum und Hoffenheim an die Dreisam zurückgekehrt, nahm erst einmal auf der Bank Platz, ebenso wie „Edeljoker“ Nils Petersen. Ebenfalls vorerst auf der Bank: Der gerade erst zur SGE gestoßene Kevin-Prince Boateng.

Videobeweis verhindert SC-Führung, Haller trifft die Latte

Während die ersten Minuten noch ohne nennenswerte Chancen blieben, war ein Blick auf die taktische Aufstellung der Frankfurter nicht uninteressant. Wie schon in der Vorbereitung spielte die Kovac-Elf mit zwei Stürmern an vorderster Front (Haller, Kamada), während je nach Spielsituation defensiv zwischen Dreier- und Fünferkette umgeschaltet wurde.

In der 10. Minute dann die erste Duftmarke von Sébastien Haller in der Bundesliga: Der Franzose versuchte es von der Strafraumkante mit einem gezielten Flachschuss, für den sich SC-Keeper Schwolow mächtig strecken musste, um den Ball mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten zu lenken. Bei der folgenden Ecke dann direkt der nächste Abschluss der Gäste, abermals aus der Distanz und diesmal von Gacinovic. Die SGE blieb am Drücker und kam nach einer Viertelstunde über den linken Flügel mit den agilen Gacinovic und Willems zu einer weiteren Gelegenheit, bevor in der 16. Minute eine Flanke von rechts den Kopf von Neuzugang Falette fand, der den Ball nur denkbar knapp neben das Tor setzte.

Im direkten Gegenzug dann quasi aus dem Nichts die vermeintliche Führung der Hausherren. Doch während das Stadion schon jubelte, bemühte Schiedsrichter Manuel Gräfe den neu eingeführten Videobeweis und nahm den Treffer korrekterweise wegen einer Abseitsstellung von Niederlechner zurück. In der Folge blieben die Frankfurter die gefährlichere, reifere Mannschaft, während die Hausherren dennoch die größeren Spielanteile hatten, bevor die Partie gegen Mitte des ersten Durchgangs merklich verflachte.

Ab der 35. Minute dann wieder eine stärkere Phase der Adlerträger, denn erst prüfte de Guzman Schwolow, bevor sich nur Augenblicke später Haller allein gegen drei Freiburger durchsetzte und tatsächlich auch zum Abschluss kam. Leider krachte der satte Rechtsschuss des Franzosen nur an die Latte und so blieb es beim 0:0 (36.). Kurz vor der Halbzeit dann noch mal die Gastgeber, doch den Schuss von Kleindienst hielt Hradecky sicher, während auch die vierte Ecke der Eintracht keinen Torerfolg brachte.

Boatengs Debüt bleibt torlos

Beide Teams kamen unverändert aus der Pause. Die erste kleinere Gelegenheit hatte der Sport-Club in Person des Ex-Adlers Marc-Oliver Kempf, doch sein Abschluss nach einem Freistoß ging deutlich über das Tor. Während die Freiburger erst einmal versuchten, das Spiel unter Kontrolle zu bringen, zeigten sich die komplett in Weiß gekleideten Gäste vor allem in der Rückwärtsbewegung sehr diszipliniert und ließen kaum gefährliche Situationen zu. Gleichzeitig kamen die Kicker aus der Mainmetropole zwar seltener ins letzte Drittel, doch wenn sie mal vor dem Tor auftauchten, wurde es wie im ersten Durchgang zumeist auch gefährlich.

Dennoch blieben Torchancen erst einmal Mangelware auf beiden Seiten, während die SGE peu-a-peu zumindest ihre Spielanteile nach oben schraubte. In der 67. Minute kam es dann zum mit Spannung erwarteten ersten Auftritt von Kevin-Prince Boateng im Adlerdress, für den Kamada das Feld verließ. Direkt im Anschluss mal wieder ein guter Angriff der Hessen, doch der Kopfball von Chandler konnte von Schuster abgeblockt werden. Die Frankfurter waren jetzt Feldüberlegen und hatten immer wieder gute Aktionen in der Offensive, doch weder Falette, noch Haller oder Gacinovic konnten das Leder im Kasten unterbringen.

Zum Ende dieser durchaus munteren Begegnung versuchte das Team von Christian Streich, der inzwischen mit Petersen und Terrazzino frische Kräfte für die Offensive gebracht hatte, noch einmal das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden, was die disziplinierten Frankfurter jedoch zu verhindern wussten. So blieb es am Ende bei der leistungsgerechten Punkteteilung.

Stimmen zum Spiel

Bruno Hübner: "Man muss festhalten, dass wir hier in Freiburg ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht haben. Mit dem Auftakt sind wir hoch zufrieden, wobei wir am Ende vielleicht sogar zwei Punkte liegen gelassen haben angesichts der Chancen in der ersten Hälfte. Nach dem ersten Durchgang kann es theoretisch 3:0 für uns stehen, in der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr ganz so konsequent beim herausspielen der Torchancen, aber es war trotzdem ein gutes Spiel." Auch für die Leistung der neuen und alten Adlerträger hat der Sportdirektor viel Lob übrig: „Die Spieler haben zum ersten Mal in dieser Formation zusammen gespielt und es dafür gut gemacht. Boateng hat den Ball beruhigt als die Partie drohte, hektisch zu werden und auch Falette hat ein gutes Spiel gemacht. Die eine Flanke kann er vielleicht verwerten und dann seine Leistung mit dem 1:0 krönen, aber der Ball wurde auch immer länger, von daher kann man dem Spieler natürlich keinen Vorwurf machen. De Guzman war direkt sehr ballsicher und Fernandes hat viele Bälle abgelaufen. Aber auch Mijat Gacinovic hat ein gutes Spiel gemacht." Generell attestiert Hübner der Mannschaft schon jetzt eine reife Spielanlage: "Insgesamt finde ich, dass wir deutlich sicherer geworden sind, was den Spielaufbau betrifft, zudem haben wir weniger Ballverluste. Was jetzt noch fehlt, ist die letzte Konsequenz im Abschluss, denn heute wäre mehr drin gewesen." Bruno Hübner schloss sein Statement mit einem Lächeln: "Aber immerhin haben wir jetzt schon einen Punkt mehr gegen Freiburg geholt, als in der kompletten letzte Saison."

Timothy Chandler: "Wir hatten schon im letzten Jahr viele Neuzugänge und im Spiel denke ich sind wir sehr gut zurecht gekommen. Auf dem Platz sind auch die verschiedenen Sprachen kein Problem, zur Not kann man auch mal mit Händen und Füßen kommunizieren. Unserem Spiel tut das keinen Abbruch. Nur als der Videobeweis zum Einsatz kam, gab es kurzzeitig leichte Verwirrung, aber heute hatten wir Glück, dass es ihn gibt, auch wenn es am Ende glaube ich klar Abseits und damit die richtige Entscheidung war."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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