1. FFC Frankfurt - SC Freiburg

Bundesliga 2015/2016 - 19. Spieltag

0:2 (0:1)

Termin: 20.04.2016, 18:30 Uhr
Zuschauer: 1.150
Schiedsrichter: Sina Diekmann (Göttingen)
Tore: 0:1 Magull (8.), 0:2 Kayikci (40.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
SC Freiburg

  • Anne-Kathrine Kremer
  • Laura Störzel
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Marith Müller-Prießen
  • Saskia Bartusiak
  • Peggy Kuznik
  • Emily van Egmond
  • Simone Laudehr
  • Sophie Schmidt
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Mandy Islacker

 


  • Laura Benkarth
  • Lisa Karl
  • Jenista Clark
  • Carolin Schiewe
  • Cinzia Zehnder
  • Lina Magull
  • Sarah Puntigam
  • Clara Schöne
  • Hasret Kayikci
  • Sandra Starke
  • Lena Petermann

 

Wechsel
  • Groenen für Schmidet (46.)
  • Nagasato für van Egmond (46.)
  • Matuschewski für Kuznik (66.)
Wechsel
  • Hegenauer für Magull (56.)
  • Minge für Petermann (68.)
  • Hanshaw für Starke (81.)
Trainer
  • Matt Ross
Trainer
  • Jens Scheuer

 

 

„Um den Lohn der Mühen gebracht“

Das 0:2 gegen den SC Freiburg wirft den 1. FFC Frankfurt im Kampf um Platz zwei deutlich zurück.

Das Rennen um Platz zwei in der Frauen-Bundesliga ist theoretisch noch offen – praktisch dürfte sich der VfL Wolfsburg die Champions-League-Qualifikation nach dem 19. Spieltag nicht mehr nehmen lassen: Während der 1. FFC Frankfurt sein Heimspiel gegen den SC Freiburg nach einer überraschend schwachen Leistung mit 0:2 verlor, setzte sich der UWCL-Halbfinal-Gegner des FFC mit 3:1 in Essen durch und liegt nun komfortable vier Punkte voraus. Die Frankfurterinnen, die auf die verletzten Kerstin Garefrekes und Dzsenifer Marozsán verzichten mussten, konnten zu keiner Zeit an die Leistung vom 1:0-Erfolg beim FC Bayern München anknüpfen.

Viele Partien hat der 1. FFC Frankfurt bereits in den Anfangsminuten in die gewünschten Bahnen gelenkt – diesmal schien es so, als seien die Spielerinnen des Tabellendritten nach dem Anpfiff nur physisch anwesend. So war die frühe Führung der Freiburgerinnen eher folgerichtig als überraschend, denn von Beginn an waren die Gäste gegen einen statisch wirkenden FFC am Drücker. Marith Prießen hatte im Zweikampf gegen die technisch versierte Lina Magull das Nachsehen – schon stand es 0:1 (7.). Kurz darauf fast der nächste Nackenschlag, als sich die nach einem Fehlpass von Sophie Schmidt steil geschickte Hasret Kayikci für einen ungenauen Querpass entschied statt selbst abzuschließen (13.). Zwei Minuten später versuchte es Emily Van Egmond mit einem eher harmlosen 18-Meter-Schuss. Das FFC-Spiel blieb auch in der Folge seltsam uninspiriert. Gefährliche Szenen vor dem gegnerischen Tor? Fehlanzeige! Auf der anderen Seite war es Hasret Kayikci, die nach einem Ballverlust Tempo aufnahm und das Leder aus halbrechter Position ans Außennetz setzte (33.). Das Bemühen, zu Offensivaktionen zu kommen, war dem FFC nicht abzusprechen, allerdings haperte es allzu oft an der Umsetzung. Anders sah es da schon auf der gegenüberliegenden Spielfeldhälfte aus – zum Entsetzen aller, die es mit dem FFC hielten: Hasret Kayikci zog mit rechts von der linken Strafraumkante ab und platzierte den Ball direkt ins lange Eck – 0:2 (40.).

Die zweite Hälfte begann mit neuem Personal und einem Distanzschuss von Simone Laudehr, den Freiburgs Torfrau Laura Benkarth über die Latte lenkte (48.). Der Auftakt zu einer furiosen Aufholjagd? Nein. Zwar präsentierte sich das Team von Cheftrainer Matt Ross verbessert, aber noch weit weg davon, seinen Gegner in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. In der 62. Minute setzte sich Ana-Maria Crnogorcevic rechts durch und legte für Jackie Groenen auf, doch die Niederländerin verstolperte aus guter Position. Immerhin gab’s aus FFC-Sicht zumindest noch ein persönliches Highlight: Julia Matuschewski feierte ihr Bundesliga-Debüt, wobei das Verb „feiern“ an diesem Tag fehl am Platz war. Vielleicht wäre ja noch etwas möglich gewesen, wenn Mandy Islacker etwas treffsicherer gewesen wäre: In der 75. Minute verstolperte die Stürmerin nach Zuspiel von Simone Laudehr, drei Minuten später traf sie den Pfosten. Es war wirklich nicht der Tag der zusammen mit Svenja Huth bislang erfolgreichsten Bundesliga-Torschützin 2015/16, denn auch in der 85. Minute platzierte sie einen Kopfball nach Flanke von Yuki Ogimi deutlich drüber. Zumindest ein paar Torchancen erspielte sich der 1. FFC Frankfurt also in der Schlussphase – an einer unter dem Strich verdienten Heimniederlage änderte das aber auch nichts mehr.

Nach diesem Liga-Rückschlag geht’s für den 1. FFC Frankfurt jetzt in der UEFA Women’s Champions League um den Einzug ins Endspiel: Im Halbfinal-Hinspiel gastiert der Titelverteidiger am kommenden Sonntag, dem 24. April 2016, 19.15 Uhr, bei Bundesliga-Konkurrent VfL Wolfsburg. Eine Woche später, am 1. Mai 2016, 15.15 Uhr, steigt dann das entscheidende Rückspiel im Stadion am Brentanobad. Beide Partien werden live auf Eurosport 1 zu sehen sein.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Es war mir schon vorher klar, dass dies ein ,Bananenschalen-Spiel‘ wird, wie man in Australien sagt – also dass die Gefahr, dort auszurutschen, groß ist. Unser Auswärtsspiel am Sonntag hat Kraft gekostet und wir wussten um die Stärken der Freiburgerinnen, besonders im Konterspiel. Wir hatten große Defizite bei der Passsicherheit und waren gegenüber unserem Gegner immer einen Schritt zurück – nach der besten ersten Hälfte in München war dies nun die schlechteste Hälfte der gesamten Saison. Danach konnten wir uns immerhin einige Chancen herausarbeiten, waren im Abschluss aber zu nachlässig.“

Jens Scheuer, Trainer SC Freiburg: „Wir haben heute ein überragendes Spiel gezeigt, in dem wir unsere Leistungsgrenze erreicht haben. In der ersten Hälfte waren wir derart überlegen, dass es fast ärgerlich war, nicht mit 3:0 in die Pause gegangen zu sein. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann verstanden, den Vorsprung mit Glück und Geschick über die Zeit zu bringen.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es ist einfach schade, dass wir uns nach dem Spiel in München, als wir unsere Qualitäten abgerufen haben, nun mit einer enttäuschenden Leistung um den Lohn unserer Mühen gebracht haben. Jetzt gilt es, diese Partie aus den Köpfen zu bekommen, in Wolfsburg wieder das zu zeigen, was wir können, und uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu erarbeiten. Natürlich hoffen wir auch, dass Kerstin Garefrekes und Dzsenifer Marozsán schnellstmöglich wieder zum Team stoßen werden.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

>> Spieldaten <<

 

 

 

© text, artwork & code by fg