SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2015/2016 - 32. Spieltag

1:2 (1:0)

Termin: 30.04.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 14.800
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 1:0 Mario Vrancic (12.), 1:1 Makoto Hasebe (56.), 1:2 Stefan Aigner (83.)

 

>> Spielbericht <<

SV Darmstadt 98

Eintracht Frankfurt


  • Christian Mathenia
  • Florian Jungwirth
  • Aytac Sulu
  • Slobodan Rajkovic
  • Luca Caldirola
  • Peter Niemeyer
  • Jerome Gondorf
  • Marcel Heller
  • Mario Vrancic
  • Konstantin Rausch
  • Sandro Wagner

 


 

Wechsel
  • Fabian Holland für Slobodan Rajkovic (13.)
  • Tobias Kempe für Mario Vrancic (71.)
  • Felix Platte für Konstantin Rausch (86.)
Wechsel
Trainer
  • Dirk Schuster
Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:



Eintracht dreht Partie gegen Darmstadt

Die Eintracht hat den nächsten ganz wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren: Beim hart erkämpften 2:1 (0:1) bei Darmstadt 98 drehte das Team von Niko Kovac wie schon in der Vorwoche das Spiel in der zweiten Halbzeit durch Tore von Hasebe (56.) und Aigner (53.) zu ihren Gunsten. Vrancic hatte die Gastgeber früh in Führung gebracht (12.). Hradecky hielt zudem einen Elfmeter von Wagner (20.).

Eintracht-Coach Niko Kovac nahm beim Hessenderby in Darmstadt eine Veränderung in seiner Startformation vor: Stefan Aigner musste nach seiner gegen Mainz erlittenen Schädelprellung zu Beginn der Trainingswoche aussetzen und nahm zunächst auf der Bank Platz. Dafür durfte Marco Fabián erstmals seit dem 26. Spieltag wieder von Anfang an mittun. Taktisch vertraute Kovac wie schon beim Erfolg in der Vorwoche gegen die Rheinhessen auf ein 4-2-3-1-System, in dem Fabián hinter der Sturmspitze Haris Seferovic den „Zehner“ gab, Mijat Gacinovic stürmte über die rechte Seite, Änis Ben-Hatira über links.

Vor den 14 800 Zuschauern im Merck-Stadion am Böllenfalltor erwischten die Hausherren den perfekten Start: Florian Jungwirth und Marcel Heller spielten sich auf der rechten Flanke mit einem einfachen Doppelpass frei, ehe der Ex-Eintrachtler von der Grundlinie in die Mitte passte. Dort traf Mario Vrancic die Kugel mit etwas Glück und drückte sie aus kurzer Distanz an Lukas Hradecky vorbei über die Linie (12.).

Vrancic schockt die Eintracht früh

Die SGE war sichtlich geschockt nach diesem frühen Gegentreffer durch den ersten Schuss aufs Tor im Spiel überhaupt. Zu passiv ließen die Gäste in der 18. Minute eine große Kontermöglichkeit der Lilien zu – doch Heller entschied sich frei vor Hradecky für den Querpass, statt selbst abzuschließen. David Abraham konnte die Situation schließlich bereinigen.

Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Manuel Gräfe zurecht Strafstoß: Seferovic zog Caldirola nach einem Freistoß im Strafraum am Trikot, der Italiener nahm dankend an und ließ sich fallen. Sandro Wagner nahm sich der Sache auf elf Metern an, doch scheiterte mit seinem schwach getretenen Schuss in die rechte Ecke am glänzend reagierenden Hradecky im Eintracht-Tor (20.).

Hradecky hält Strafstoß von Wagner

Mitte der ersten Halbzeit konnten sich die Adlerträger gegen die extrem zweikampfstark und geschlossen auftretenden Darmstädter etwas berappeln und kamen ihres Zeichens zu einer ersten guten Torgelegenheit: Ben-Hatira flankte von links schön nach inne, wo Seferovic zum wuchtigen Kopfball ansetzte, doch in 98-Schlussmann Mathenia seinen Meister fand (27.).

Insgesamt aber blieben die Hausherren die bessere Mannschaft in einer hart umkämpften Bundesligapartie. Nicht, weil Darmstadt unbedingt besser Fußball spielte, sondern weil das Team von Trainer Dirk Schuster der Eintracht mit viel Leidenschaft und harten, aber fair geführten Zweikämpfen den Schneid abkaufte. Die Gäste fanden lange Zeit einfach kein Mittel, sich gewinnbringend hinter die Defensivformation des Gegners vorzuarbeiten – auch, weil der ballführende Akteur immer von zwei Darmstädtern gedoppelt wurde.

Aber die Kovac-Schützlinge wollten: Nach 40 Minuten fasste sich Fabián aus 15 Metern ein Herz, doch der Ball rutschte dem Mexikaner über den Schlappen und segelte knapp über das Tor (40.). Kurz darauf verfehlte Ben-Hatira nach einem Freistoß von Huszti das Tor mit seinem Kopfball deutlich (43.). Mit der verdienten Führung der Lilien ging es dann in die Halbzeit.

1:0 für Darmstadt zur Pause

Der zweite Durchgang begann mit einem satten Distanzschuss aus über 25 Metern von Szabolcs Huszti, der einen Meter am rechten Torpfosten vorbeisegelte (48.). Und die SGE präsentierte sich vom Wiederanpfiff weg jetzt wacher: Der kämpferisch überzeugende Ben-Hatira narrte Jungwirth im Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab – aber wieder war Mathenia zur Stelle (52.). Nur eine Minute später bediente Huszti mit einer Flanke Seferovic, doch dessen Kopfball aus zehn Metern landete auf dem Tordach (53.).

Die Eintracht war zu Beginn der zweiten Hälfte am Drücker und sie belohnte sich mit etwas Glück: Huszti trat eine der vielen Ecken scharf nach innen, ein Darmstädter Verteidiger konnte zunächst klären, doch Makoto Hasebe nahm den Abpraller aus 20 Metern mit vollem Risiko direkt und traf in die Maschen (56.) – auch, weil Caldirola den Ball entscheidend und unhaltbar für Mathenia abfälschte.

Hasebe mit vollem Risiko und abgefälscht zum 1:1

Die SGE war wieder im Spiel, doch auch sofort wieder hinten gefordert: Eine Flanke von Rausch landete beim völlig freistehenden Heller, dessen Kopfball Hradecky mit einer Wahnsinnsparade aus dem Eck fischen konnte (57.).

Insgesamt aber ließen die Darmstädter in der Offensive nach und gewährte den Adlerträgern gerade im Mittelfeld mehr Raum zum Kombinieren. In der 62. Minute vergaben Seferovic und Ben-Hatira allerdings die nächste Chance in Koproduktion im Strafraum, weil sie den Ball in Nähe des Fünfmeterraums nicht kontrollieren konnten.

Darmstadt stand Mitte der zweiten Halbzeit wesentlich tiefer, beschränkte sich vollkommen aufs Verteidigen, was es der Eintracht extrem schwer machte, zu weiteren gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Die Kovac-Schützlinge probierten es geduldig, mussten aber immer wieder auf die stets konterbereiten Lilien aufpassen – so wie in der 79. Minute, als Abrahams Abwehrbein gerade noch vor dem einschussbereiten Wagner rettete. Im Gegenzug köpfte wieder Ben-Hatira eine Huszti-Flanke über den Kasten (80.).

Aigner mit dem Lucky Punch zum 2:1

Eine der vielen Standardsituationen brachte dann das 2:1 für die SGE: Huszti trat einen ruhenden Ball aus dem Halbfeld hoch und weit in den Sechzehnmeterraum, der Ball war lange in der Luft und am langen Pfosten setzte sich der zur Halbzeit für Gacinovic eingewechselte Stefan Aigner durch und drückte den Ball mit dem langen Bein über die Linie (83.).

Wie schon in der Vorwoche gegen Mainz begannen jetzt die bangen Minuten für die Eintracht, die Glück hatte, dass Darmstadts Kempe in der 85. Minute mit einem doppelten Schussversuch aus spitzem Winkel den Kasten knapp verfehlte. Doch in den letzten Minuten hatten die Lilien nicht mehr viel entgegenzusetzen und die SGE rettete das 2:1 am Ende über die Zeit.

Kämpferische Eintracht bringt Führung über die Zeit

Wie schon in der Vorwoche wurde in der zweiten Halbzeit ein Sieg hart erkämpft, der gegen wacker kämpfende Darmstädter lange nicht abzusehen war. Doch weil die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer immer mehr abbaute, die Adlerträger gleichzeitig immer besser wurden und die Schwächen des Gegners zu nutzen wussten, war der knappe Sieg am Ende gar nicht mal unverdient.

Stimmen zum Spiel

Eintracht-Coach Niko Kovac: "In der ersten Halbzeit haben wir die schlechteste Leistung in meiner Amtszeit abgeliefert, die zweite war dann das Gegenteil. Ich bin froh, dass wir den Hebel noch umlegen konnten und richtig stolz auf die Jungs, die sich den Sieg durch die zweite Halbzeit auch verdient haben. Das Ergebnis ist natürlich richtig gut für uns, wir haben jetzt alles wieder selbst in der Hand. Wir müssen jetzt nur auf uns schauen und konzentriert weiterarbeiten."

SGE-Siegtorschütze Stefan Aigner: "Es war ganz wichtig, dass wir dieses Spiel heute gewonnen haben. Aufgrund unserer Leistung in der zweiten Halbzeit ist der Sieg denke ich auch verdient."

Darmstadt-Trainer Dirk Schuster: "Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt und müssen zur Pause höher als 1:0 führen. In der zweiten Hälfte hat uns dann irgendwie der Mut zur Courage gefehlt, wodurch wir die Eintracht unnötig wieder aufgebaut haben. Das ist eine völlig unnötige Niederlage."

 

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