1. FFC Frankfurt - Turbine Potsdam

DFB-Pokal 2014/2015 - Halbfinale

1:2 (0:1)

Termin: 01.04.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 1.620
Schiedsrichter: Christina Biehl (Siesbach)
Tore: 0:1 Nagasato (43.), 0:2 Añonma (55.), 1:2 Boquete Giadans (86.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
Turbine Potsdam

  • Anne-Kathrine Kremer
  • Marith Müller-Prießen
  • Bianca Schmidt
  • Peggy Kuznik
  • Verónica Boquete Giadans
  • Dzsenifer Marozsán
  • Simone Laudehr
  • Kerstin Garefrekes
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Jessica Fishlock
  • Célia Šašic

 


  • Fei Wang
  • Johanna Elsig
  • Inka Wesely
  • Tabea Kemme
  • Nina Frausing-Pedersen
  • Jennifer Cramer
  • Lia Wälti
  • Lidija Kuliš
  • Pauline Bremer
  • Genoveva Añonma
  • Asano Nagasato

 

Wechsel
  • Islacker für Schmidt (60.)
  • Ando für Müller-Prießen (82.)
Wechsel
  • Evans für Kuliš (61.)
  • Andonova für Bremer (88.)
  • Zietz für Cramer (90.)
Trainer
  • Colin Bell
Trainer
  • Bernd Schröder

 

 

Bitteres Aus im Halbfinale

Der 1. FFC Frankfurt verpasst nach einem 1:2 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam das DFB-Pokalfinale in Köln.

Der 1. FFC Frankfurt hat seine 14. Teilnahme an einem DFB-Pokalfinale verpasst: Das Team von Cheftrainer Colin Bell unterlag im Halbfinale dem 1. FFC Turbine Potsdam mit 1:2. Im letzten Auftritt von Jessica Fishlock im FFC-Trikot erzielte Verónica Boquete den späten Anschlusstreffer, der das Aus des Rekord-Pokalsiegers und die erste Halbfinal-Niederlage überhaupt nicht mehr abwenden konnte. Der DFB-Pokalsieger 2015 wird nun am 1. Mai im Aufeinandertreffen zwischen Potsdam und dem VfL Wolfsburg, der sich mit 4:2 nach Verlängerung beim SC Freiburg durchsetzte, ermittelt. Dem entthronten Titelverteidiger im nationalen Cup-Wettbewerb bleiben nach dieser bitteren Heimniederlage gegen den langjährigen Rivalen nun noch die Chancen, seine Ziele in der Frauen-Bundesliga sowie in der UEFA Women’s Champions League zu realisieren.

Die Phase des Abtastens vor 1.620 Zuschauern dauerte eine knappe Viertelstunde – dann nahm die Partie Fahrt auf. Die erste Chance des Spiels hatte Simone Laudehr, die einen Kopfball nach einer Ecke von Dzsenifer Marozsán neben den linken Pfosten platzierte (15.). Vier Minuten später zog die offensive Linksverteidigerin von der Außenlinie nach innen und prüfte Potsdams Torfrau Fei Wang mit einem satten Rechtsschuss, den diese erst im zweiten Versuch parieren konnte. Dann probierte es Celia Sasic mit einem Schuss aus der Drehung – Außennetz (21.). Die erste zaghafte Chance der Gäste: Genoveva Anonma setzte zu einem Kopfball knapp oberhalb der Grasnarbe an (28.). Fünf Minuten später entledigte sich Celia Sasic ihrer Gegenspielerin, doch ihr flacher 16-Meter-Schuss aus halbrechter Position ging am zweiten Pfosten vorbei. Nun wurde es zum ersten Mal brenzlig vor dem von Anne-Kathrine Kremer gehüteten FFC-Tor: Bei den Schüssen von Tabea Kemme und Lidija Kunis war jeweils eine Frankfurterin im Weg (36.). Drei Minuten später stand Genoveva Anonma bei einem Freistoß von Tabea Kemme frei, schaffte aber keinen kontrollierten Abschluss. Kurz darauf war es wieder Standard-Expertin Tabea Kemme, die Anne-Kathrine Kremer mit einem hartgeschossenen 30-Meter-Freistoß prüfte (37.). Zeigte die Keeperin hier noch eine gute Reaktion, war sie sechs Minuten später machtlos: Mit einem abgefälschten 20-Meter-Schuss brachte Asano Nagasato die Turbinen in Führung. Dann setzte ein heftiger und von Blitz und Donner begleiteter Graupelschauer ein, der den Rasen kurzzeitig anzuckerte.

Die Halbzeitpause kam also gerade recht, nicht nur wetterbedingt: Die wärmende Viertelstunde in der Kabine nutzte das FFC-Team, um sich auf die zweiten Hälfte einzuschwören. Und es dauerte nicht lange, ehe sich die Gastgeberinnen die ersten Möglichkeiten nach dem Wiederanpfiff erarbeiteten: Kopfball-Chancen von Kerstin Garefrekes (47.) und Peggy Kuznik (50.) bildeten einen vielversprechenden Wiederauftakt. Die Potsdamerinnen lauerten nun auf schnelle Gegenzüge – zum Leidwesen der Frankfurterinnen mit Erfolg: Genoveva Anonma schloss eine Pass-Stafette über mehrere Stationen aus kurzer Distanz zum 2:0 für ihr Team ab (57.). In diesem Moment war das angestrebte 14. DFB-Pokalfinale in Köln für den 1. FFC Frankfurt bereits ganz weit weg – doch noch ließ die Uhr Spielraum für eine Aufholjagd. Celia Sasic vergab eine hundertprozentige Chance zum Anschlusstreffer, als sie in einer Eins-gegen-eins-Situation den Ball an Turbine-Torfrau Fei Wang vorbeilegen wollte (64.). Es hätte die Initialzündung zur Aufholjagd werden können. Hätte. Denn in der Folge schien der 1. FFC Frankfurt nicht mehr mit letzter Überzeugung an ein Happyend zu glauben. Das Wollen war den Spielerinnen des Rekord-Pokalsiegers nicht abzusprechen, allerdings fehlte in den Offensivbemühungen die letzte Konsequenz. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass die Gäste aus Brandenburg aggressiv verteidigten und nur noch wenig zuließen. So deutete in der Schlussphase eigentlich nichts mehr auf ein FFC-Comeback in diesem Spiel hin. Bis zur 88. Minute, als Verónica Boquete das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen zimmerte – nur noch 1:2. Ein Hoffnungsschimmer, der zwar noch einmal für spannende Schlussminuten sorgte, letztlich aber zu spät kam.

Als Schiedsrichterin Christina Biehl die Partie nach fast vier Minuten Nachspielzeit abpfiff, was es bittere Gewissheit und kein Aprilscherz: Die angestrebte 14. DFB-Pokal-Finalteilnahme des 1. FFC Frankfurt ist nicht aufgehoben, wohl aber aufgeschoben. Zum ersten Mal überhaupt unterlag der FFC in einem DFB-Pokal-Halbfinale und von den drei angepeilten Saisonzielen sind nur noch zwei übrig geblieben. Nun gilt es, die Partie aufzuarbeiten und die Lehren für die kommenden Aufgaben daraus zu ziehen. Das allerdings zunächst ohne die deutschen Nationalspielerinnen, die sich bereits ab dem morgigen Donnerstag auf ihr Testspiel gegen Brasilien am 8. April 2015 in Fürth vorbereiten. Die nächste Aufgabe für den 1. FFC Frankfurt in der Frauen-Bundesliga: Am Sonntag, dem 12. April 2015, 14.00 Uhr, geht es bei Bayer 04 Leverkusen um wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Wir haben heute die große Chance, erneut in das DFB-Pokalfinale einzuziehen, leichtfertig verspielt – und darüber bin ich maßlos enttäuscht. Potsdam hat uns nicht an die Wand gespielt, aber unser Gegner war einfach entschlossener. Wir haben unser Spiel nicht durchgedrückt und sind zu viel mit dem Ball gelaufen anstatt den Ball laufen zu lassen. Trotzdem hatten wir die klareren Chancen, aber wenn man das Tor nur ein Mal trifft, dann muss man sich nicht wundern, wenn man aus dem DFB-Pokal fliegt. Natürlich haben wir gekämpft – in dieser Hinsicht kann ich meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Unter dem Strich waren unsere Aktionen aber einfach nicht durchdacht genug. Sind wir eine gute Mannschaft oder sind wir eine Top-Mannschaft, die Titel gewinnt? Das wird sich jetzt in den nächsten Wochen zeigen!“

Bernd Schröder, Trainer 1. FFC Turbine Potsdam: „Ich bin sehr froh, dass wir heute die Gunst der Stunde genutzt und uns für die 1:5-Niederlage in der Liga revanchiert haben. Wir haben es geschafft, mit unserer aggressiven Herangehensweise das starke FFC-Mittelfeld zu neutralisieren. Die Leistung, die wir hier vor sechs Wochen abgeliefert haben, entsprach nicht unserem Niveau, aber wir haben daraus gelernt. Dennoch würde ich nur zu gerne mit dem 1. FFC Frankfurt tauschen und das Halbfinale in der Champions League spielen…“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Das war eine bittere Niederlage, die wir nun schnell verarbeiten müssen, um uns auf die weiteren Saisonziele in Frauen-Bundesliga und Champions League zu konzentrieren. Schade, dass wir den Anschlusstreffer erst so spät erzielt und die durchaus vorhandenen Chancen zuvor nicht genutzt haben.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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