Inselauswahl Norderney - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2014/2015

0:10 (0:4)

Termin: 09.07.2014
Zuschauer: 750
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Václav Kadlec (6.), 0:2 Alexander Meier (14.), 0:3 Stefan Aigner (21.), 0:4 Alexander Meier (31., Foulelfmeter), 0:5 Hermann Dörner (46.), 0:6 Enis Bunjaki( 61.), 0:7 Marc Stendera (65.), 0:8 Jan Rosenthal (72.), 0:9 Enis Bunjaki (77.), 0:10 Marc Stendera (79., Foulelfmeter)

 

 

>> Spielbericht <<

Inselauswahl Norderney
Eintracht Frankfurt
Eingesetzt:
  • Renke Fischer
  • Steffen Groneberg
  • Benjamin Visser
  • Eiko Eschweiler
  • Sven Rauchmann
  • Nils Visser
  • Stefan Pommer
  • Christian Meier
  • Deniz Cömertpay (Spielertrainer),
  • Przemyslaw Kaszuba
  • Kevin Friedrichs
  • Kay Salverius
  • Lars Mares
  • Denis Wilma

 


 

Wechsel
Trainer
  • Deniz Cömertpay, Johann Pommer
Trainer

 

 

Unvollständig auf Norderney

Auftakt mit neuem Trainer und einem nur fast kompletten Team…

"Es wird Zeit, dass es raus auf den Platz geht. Ich freue mich darauf, loszulegen", erklärt der neue Eintracht-Trainer Thomas Schaaf, als er nach der knapp zweimonatigen Sommerpause das erste Mal seiner neuen Mannschaft gegenüber sieht. Doch die hat Federn lassen müssen, denn neben Sebastian Rode (Bayern München), Pirmin Schwegler (Hoffenheim), Tranquillo Barnetta (Leihe beendet) und Sebastian Jung (Wolfsburg) haben auch Stephan Schröck (Greuther-Fürth), Marvin Bakalorz (Paderborn), Tobias Weis (Leihe beendet) sowie Leih-Stürmer Joselu (Hannover 96) die Eintracht verlassen. Da sich Sunny Kittel zudem in Rehabilitation befindet und Constant Djakpa sowie die beiden Nürnberger Neuzugänge Makoto Hasebe und Timothy Chandler nach ihren Reise zur WM in Brasilien noch Sonderurlaub haben, ist der Kader mehr als überschaubar.

Zwar präsentieren sich drei neue Gesichter, nämlich der 23-jährige Serbe Aleksandar Ignjovski von Werder Bremen, der bereits im April seinen Vertrag bei der Eintracht unterschrieb, der 18-jährige Abwehrspieler David Kinsombi aus Mainz und Mittelfeldspieler Joel Gerezgiher aus der eigenen U 19. Doch um überhaupt einen geregelten Trainingsbetrieb zu gewährleisten, müssen der 53-jährige Übungsleiter und sein ebenfalls neues Trainerteam (Wolfgang Rolff, Mathias Hönerbach und Torwart-Trainer Michael Kraft) auf gleich fünf Spieler aus der U19 zurück greifen, was Thomas Schaaf zumindest offiziell nicht allzu sehr stört. Im Gegenteil: “Es ist doch die einfachste Sache, Spieler aus der eigenen Jugend einzubauen. Sie kennen alles und müssen sich nicht eingewöhnen. Sie haben die Chance, eine Marke abzugeben und Punkte zu sammeln.“

Unterdessen ist Manager Bruno Hübner mal wieder verzweifelt auf der Suche. Doch wie bereits bei der Trainerfindung, die sich unendlich lange hinzog, kann zum Trainingsauftakt weder ein Neuzugang für die Außenbahnen noch für den Sturm präsentiert werden. Dabei sind die Kassen nach dem vergangenen finanziellen Rekordjahr sowie dem Neuabschluss von Sponsorenverträgen mit der Lufthansa und dem neuen Ausrüster Nike - der nach 13 Jahren Jako ablöst – für Eintracht-Verhältnisse gut gefüllt. So gut, dass nach Medienberichten bei einem Lizenzspieleretat von über 33 Millionen Euro – der drei Wochen später laut Aufsichtsratschef Bender gar auf 36 Millionen erhöht wird - wohl ca. 7-8 Millionen Euro für Spielerkäufe zur Verfügung stehen. So werden immer neue Namen gehandelt, Marko Marin, Lukasz Teodorcyk aus Posen und Khouma Babacar vom AC Florenz, aber auch Nicklas Bendtner vom FC Arsenal - an dem die Eintracht sich im letzten Jahr bereits die Zähne ausbiss - sind angeblich in der Lostrommel. Aber nicht nur die Preise, auch die im Raum stehenden Gehälter sind so heiß, dass Heribert Bruchhagen nur mit dem Kopf schüttelt: “Im sportlichen Bereich erfahren wir eine starke Veränderung, zum Teil ist es eine gewollte Fluktuation, zum Teil eine ungewollte. Aber wir haben uns dem Markt in der Bundesliga zu unterwerfen.“

Vor dem Rasen kommt der Strand

Es wird daher wieder mal Geduld angemahnt, noch sei genug Zeit. Gut sieben Wochen beträgt die Vorbereitung, die kurz unterbrochen wird durch die erste Runde im DFB-Pokal beim Regionalligisten Viktoria Berlin, bevor es am 23. August gegen den SC Freiburg endlich losgeht. Doch vor dem Rasen steht erst einmal die Quälerei. Nach dem Auftakttraining im Waldstadion und den obligatorischen medizinischen Untersuchungen reist der Eintracht-Tross auf die Nordsee-Insel Norderney, auf der Thomas Schaaf bereits zum zwölften Mal ein Trainingslager absolviert. Strandläufe, Kraft- und Ausdauertraining sollen im Vordergrund stehen, aber auch der Ball wird nicht vernachlässigt. Denn der Trainer will seiner Mannschaft im Thalasso-Hotel Nordseehaus ein neues Spielsystem einimpfen, was Geduld bei allen Beteiligten erfordert: "Ich möchte, dass die Mannschaft alles versucht, wenn sie auf den Platz geht und die Spieler Spaß daran haben, sich zu beweisen. Das Team soll mutig spielen und die Dinge selbst in die Hand nehmen. Das wird nicht immer gepaart sein mit den besten Ergebnissen. Es wird am Anfang vielleicht auch ein bisschen holprig sein. Aber ich glaube, dass etwas Tolles dabei herauskommt, wenn wir uns ein bisschen aneinander gewöhnt haben."

Allerdings schrumpft der verbliebene Kader weiter. Nachdem mit Luca Waldschmidt der einzige nominelle Stürmer neben Kadlec mit einer Schambeinentzündung kurz vor der Abreise ausfällt, müssen auch Madlung, der sich einen Hexenschuss zuzieht, sowie der an einer Lungenentzündung erkrankte Zambrano das erste Trainingslager vorzeitig abbrechen. Zudem darf Johannes Flum nach seiner Schulter-Operation im Frühjahr noch nicht in Zweikämpfe gehen und muss beim Testspielauftakt aussetzen. Wer spielt denn überhaupt? “Alle, die laufen können“, meint Thomas Schaaf ein klein wenig sarkastisch.


Ein lockerer Sieg zum Trainings-Auftakt

Während es für die Profis nur ein besserer Trainingskick ist, haben die Freizeitfußballer von der Insel extra ihre Saisonvorbereitung vorverlegt, um nicht gänzlich unvorbereitet gegen den Bundesligisten zu starten. Dabei ist das Ziel kein Großes: “Weniger als zehn Gegentore kassieren und den eigenen Kasten möglichst lange sauber halten“ ist die Losung von Deniz Cömertpay, dem Spielertrainer des Kreis-A-Ligisten. Beim letztmaligen Treffen mit der Eintracht ist genau das gelungen. Allerdings ist dies bereits 65 Jahre her, als die Frankfurter die Saison mit einer Norddeutschlandreise ausklingen ließen und die Insulaner mit 4:1 schlugen. Während die aktuellen Insel-Kicker dem Ereignis entgegen fiebern oder ihrer Arbeit nachgehen, steht für die Profis am Tag nach dem 7:1-WM-Halbfinalsieg-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien zunächst ein Strandlauf und dann zwei Trainingseinheiten auf dem Programm, bevor es am frühen Abend zum Sportplatz an der Mühle geht. Da dürfen zunächst die alten Recken, ergänzt um den vom SC Freiburg umgarnten Kempf und Gerezgiher im Mittelfeld ran, während es sich die Nachwuchsspieler neben Rosenthal, Stendera und Wiedwald auf der Auswechselbank gemütlich machen.

Vor etwa 750 Zuschauern entwickelt sich bei bestem Sommerwetter von Beginn an die erwartet einseitige Partie. Die Frankfurter spielen locker nach vorne und gehen nach einem Standard in Führung. Kadlec ist es, der eine Aigner-Ecke mit dem Kopf aus kurzer Distanz in die Maschen setzt (6.). Den ersten Treffer aus dem Spiel heraus bereitet Oczipka vor, der sich auf der linken Seite in den Strafraum durchwuselt und kurz für Meier ablegt, der die Kugel an Torhüter Fischer vorbei zum 2:0 ins linke Toreck schnippelt (14.). Trotz so manchem Stockfehler und einiger wirrer Kombinationsversuche bleibt der Bundesligist gegen die Hobbykicker leuchtturmhoch überlegen. Nachdem Aigner ebenfalls aus kurzer Distanz abstaubt, sorgt Alexander Meier, der heute die Kapitänsbinde trägt, für den 4:0-Pausenstand. Sein fast aus dem Stand geschlenzter Foulelfmeter landet unhaltbar für Fischer im linken Toreck, was den Spieler-Trainer des Kreisligisten dennoch zufrieden stimmt: “Die Brasilianer lagen zur Halbzeit 5:0 zurück, von daher kann sich unser Halbzeitstand sehen lassen.”

Im zweiten Abschnitt darf sich jetzt Felix Wiedwald zwischen den Pfosten das Treiben der Nachwuchsspieler anschauen, denn Thomas Schaaf gibt allen Bankdrückern die Gelegenheit, sich zu zeigen. Dies nutzt der für Madlung nachnominierte sechste A-Jugendliche Hermann Dörner sogleich nach einem kurzen Rückpass von Rosenthal, den er locker ins Netz schlenzt (46.). Nach ein wenig Leerlauf ist sodann der erst 16-jährige Eniz Bunjaki an der Reihe, der einen vom Torhüter nach vorne abgewehrten Rosenthal-Schuss zum 6:0 abstaubt (61.).

Nachdem Stendera (65.), Rosenthal (72.) und erneut Bunjaki (77.) treffen, sorgt Marc Stendera mit seinem verwandelten Elfmeter für das standesgemäße 10:0 (79.), bevor die Profis das Spiel zur Freude der sichtlich erschöpften Kreisligakicker locker ausklingen lassen. Damit ist auch Thomas Schaaf zufrieden: “Gerade in der ersten Halbzeit war viel Bewegung im Spiel meiner Mannschaft, obwohl wir heute schon ein volles Programm gehabt haben. Aber auch die Jungs in der zweiten Halbzeit haben das richtig gut gemacht und versucht vieles, was wir im Training angesprochen haben, umzusetzen.“ (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht gewinnt ersten Test 10:0

Vor etwa 750 Zuschauern und bei bestem Wetter am Sportplatz an der Mühle entwickelte sich vom Start weg eine einseitige Partie. Die Eintracht bestimmte das Geschehen und erspielte sich schnell viele Torchancen, wobei der finale Pass so manches Mal noch nicht ankam und auch Norderney-Keeper Renke Fischer einige Male gut parierte. Zur Halbzeit konnten die Adlerträger dennoch eine 4:0-Führung durch Tore von Alex Meier (2), Vaclav Kadlec und Stefan Aigner herausschießen.

Die vielen Wechsel zur Pause waren vor allem für die mitgereisten U19-Spieler der Eintracht eine Chance, sich zu zeigen. Die rund 150 mitgereisten SGE-Fans sahen dann auch sogleich die Treffer von den Youngstern Dörner (46.) und Bunjaki (61.) zum 5:0 bzw. 6:0. Marc Stendera konnte in der 65. Minute dann das 7:0 nachlegen. Nach weiteren, zum Teil sehenswerten Toren von Rosenthal mit einem feinen Schlenzer (72.), erneut Bunjaki (77.) und Stendera per Foulelfmeter (79.) stand es am Ende standesgemäß 10:0. Das nächste Vorbereitungsspiel steht am kommenden Freitag an, der Gegner heißt dann SV Grün-Weiß Firrel – doch zunächst geht es für Thomas Schaaf und seine Schützlinge morgen früh zurück auf den Trainingsplatz.

Coach Thomas Schaaf nach dem Spiel: "Die Mannschaft ist nach den Trainingseinheiten prima gelaufen. Auch die Jungs in der zweiten Halbzeit haben das sehr gut gemacht. Ich bin mit der gezeigten Leistung im Trainingslager bisher sehr zufrieden."

 

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