Eintracht Frankfurt – SC Freiburg

Bundesliga 2013/2014 - 25. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 16.03.2014, 17:30 Uhr
Zuschauer: 45.400
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 0:1 Julian Schuster (34.), 0:2 Karim Guedé (54.), 1:2 Joselu (59.), 1:3 Felix Klaus (70.), 1:4 Karim Guedé (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
SC Freiburg

 


  • Oliver Baumann
  • Oliver Sorg
  • Pavel Krmas
  • Matthias Ginter
  • Christian Günter
  • Jonathan Schmid
  • Julian Schuster
  • Gelson Fernandes
  • Vladimír Darida
  • Karim Guedé
  • Admir Mehmedi

 

Wechsel
Wechsel
  • Felix Klaus für Jonathan Schmid (35.)
  • Immanuel Höhn für Julian Schuster (75.)
  • Sebastian Kerk für Admir Mehmedi (87.)
Trainer Trainer
  • Christian Streich

 

 

So scheiße kann Fußball sein …

“Ich will jetzt nicht in Panik machen, aber wir haben 26 Punkte. Damit sind wir noch lange nicht raus aus dem Schlamassel und müssen hellwach sein. Ich will jetzt nicht von einem Endspiel reden, aber es ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel“, mahnt Armin Veh vor dem Heimauftritt gegen den Tabellensiebzehnten aus dem Breisgau. Und wo er gerade dabei ist, nimmt er sich auch gleich seine Kritiker zur Brust, die ihm nicht zuletzt beim mauen 1:1 in Hamburg eine ängstliche Ausrichtung und “seltsame Auswechslungen“ unterstellt haben: “Jeder hat das Recht, Dinge anders zu sehen. Das ist ja das Schöne am Fußball. Aber was von außen kommt, interessiert mich nicht. Ich stelle die bestmögliche Mannschaft auf und verändere diese nicht ohne Grund. Da müsste ich doch völlig verblödet sein, dass ich wechsele, wenn etwas gut läuft.“ Ändern muss er heute dennoch, denn der beinharte Pirmin Schwegler kann zwar trotz seines Nasenbeinbruchs, seiner malträtierten Rippe und leichtem Fieber spielen, nicht aber Carlos Zambrano, der in Hamburg seine zehnte Gelbe Karte kassierte. So rutscht Russ zu Madlung in die Innenverteidigung, Flum neben Schwegler vor die Abwehr und Barnetta wieder auf die Ersatzbank. Denn hinter Stürmer Joselu und Meier soll heute die Flügelzange mit Aigner sowie Inui für Unruhe bei den zuletzt so auswärtsschwachen Gästen sorgen.

“Zuletzt“ heißt, dass sie im November ihr letztes Tor in der Fremde erzielt haben, beim 1:0 in Braunschweig. Die Durchschlagskraft im Sturm ist trotz teilweise guter Leistungen mangelhaft, nur die andere Eintracht erzielte in der Liga bislang weniger Tore als der SC, so dass Trainer Christian Streich in dieser Woche seinen Fokus auf Kontersituationen legte: "Wir haben das schnelle Umschaltspiel und den Torabschluss in dieser Woche intensiv trainiert. Denn für uns geht es schon lange um die Wurst. Wir müssen unbedingt mal wieder ein, zwei Tore schießen.“ Zudem ist bei nur 19 Zählern ein Sieg in Frankfurt fast schon Pflicht, wenn sie den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze nicht verlieren wollen. Dafür setzt er im Sturm neben Mehmedi auf den 29-jährigen Slowaken Karim Guedé, die auf den Außenbahnen von Darida sowie Schmid unterstützt werden sollen.

Nach der Seitenwahl, die Schuster und Kapitän Schwegler mit seiner formschönen Nasenschutzmaske gekonnt hinter sich bringen, legt die Eintracht unter Flutlicht sogleich stürmisch los und bedrängt die Breisgauer bei Ballbesitz bereits tief in deren Hälfte. So verliert Fernandes das Leder gegen Meier, Inui spielt es halbrechts in den Strafraum, wo Aigner zwar aus sechs Metern Oliver Baumann überwindet, aber Matthias Ginter kann den viel zu schwachen Schuss für seinen Torhüter vor der Linie klären (2.). Schade, das wäre es doch gewesen. Immerhin setzen sie nach und drängen Freiburg tief in die eigene Hälfte, so dass Schwegler weit aufrücken und die Bälle verteilen kann. Viel geht über die rechte Seite, wo Jung erst Aigner bedient - dessen Kopfball allerdings weit am Kasten vorbei segelt - und wenig später Joselu mit einem scharfen Flachpass sucht. Diesmal können Baumann und Günther klären, aber Flum kommt ran und zimmert die Kugel aus der Distanz gut einen Meter neben den linken Pfosten (10.). Sehr ärgerlich, die Frankfurter spielen druckvoll nach vorne, sie rackern um jeden Ball, aber sie belohnen sich einfach nicht. So düpiert jetzt Schwegler Guedé kurz vor der Torauslinie, doch seine Flanke landet nur im Toraus (17.). Und als Aigner einen von Meier geschickt verlängerten Einwurf mit der Brust im Strafraum annehmen und sofort abzieht kann, blockt schon wieder dieser Ginter (21.).

Weiter brennt es gewaltig im Gästestrafraum, diesmal mit Inui und Jung, dessen Querpass an Freund und Feind vorbei durch den Fünfer rauscht. Dafür kommt Djakpa auf der anderen Seite ran und flankt zurück in den Brennpunkt, wo Russ‘ Kopfballaufsetzer knapp neben dem rechten Pfosten landet (28.). Es ist zum verrückt werden, jetzt kommt Aigner im Strafraum an einen hohen Ball, den zuvor Russ aus der eigenen Hälfte nach vorne geschlagen hatte. Perfekt stoppt der 26-Jährige ihn mit dem rechten Fuß, doch sein Schuss mit links ist so unplatziert, dass Torhüter Baumann parieren kann. Sekunden später hat der Schlussmann Glück, dass eine von Fernandes abgefälschte Schwegler-Flanke um Zentimeter am rechten Winkel vorbei streicht (30.). “Wir waren nicht kaltschnäuzig genug, uns fehlte die Gier, den Gegner zu Boden zu schlagen“, ärgert sich der Kapitän, während sein Trainer am Seitenrand mit allen Fußball-Göttern hadert.


Madlung und Guedé

8:0 ist das Chancenverhältnis, aber gerecht sind diese Götter nicht. Denn jetzt marschiert Mehmedi nach einem Ballgewinn im Mittelkreis Richtung Frankfurter Strafraum und holt im Zweikampf gegen Russ immerhin die erste Ecke für die Gäste - es bleibt die einzige im gesamten Spiel - heraus. Schmid schlägt diese von der rechten Seite hoch Richtung linkes Strafraumeck, wo Ginter die Pille vor Jung einfach mal nach vorne köpfen kann. Krmas verlängert im Duell mit Aigner per Kopf genau zu Julian Schuster, der vor Madlung tatsächlich zu einem Fallrückzieher ansetzt und das Ding zum 0:1 in die Maschen setzt. "Einen Fallrückzieher, habe ich noch nicht mal im Training gewagt, da besteht bei mir erhöhte Verletzungsgefahr", grinst der Freiburger Kapitän, während sich Madlung ob seiner Untätigkeit in dieser Situation grämt (34.).

Wirklich unglaublich, der Spielverlauf ist völlig auf den Kopf gestellt. Die Frankfurter hadern mit sich und brauchen einige Minuten, um wieder ins Spiel zu finden, während beim Tabellensiebzehnten Felix Klaus für Schmid ins Spiel kommt. Plötzlich lassen sie den Freiburgern Platz zum kontern, den diese aber glücklicherweise nicht nutzen. Dafür bekommen sie kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal die Chance zum Ausgleich, als der von Inui bedrängte Krmas vor dem eigenen Strafraum ausrutscht, so dass der Japaner mutterseelenallein da steht. Doch statt sofort abzuziehen, vertändelt er den Ball. Herrje, aus dem Hintergrund schießt jetzt Flum, aber wie soll es anders sein, knapp über die Latte (45.). 0:1 zur Pause, dabei war das doch “phasenweise ein Klassenunterschied“, wie Schwegler in der Halbzeit meint.

Doch noch haben sie ja 45 Minuten lang alle Möglichkeiten, den Spielstand so zu gestalten, wie es sich gehört. Sofort geht es über Aigner auf der rechten Außenbahn nach vorne, der wuchtig vor den langen Pfosten flankt. Russ kommt ran, doch bedrängt von Ginter nickt er die Kugel neben den linken Pfosten (46.). Sie sollten nachsetzen, doch nun spielen die Frankfurter zu abwartend, die Angst vor einem Konter der Gäste scheint sie jetzt ein wenig zu lähmen. Lahmen tut unterdessen Meier, der sich nach einem Zweikampf mit Schuster an die Leiste fasst und mit einer Adduktorenzerrung vom Platz muss, so dass sich Kadlec für seinen Einsatz bereit macht (52.). Kurz darauf probiert es die Eintracht mit Inui, der das Leder jedoch am linken Strafraumeck verliert. Sogleich wird es schnell, über Krmas und Darida läuft der Ball auf die andere Seite zu Mehmedi, der auf Höhe der Mittellinie Fahrt aufnimmt und unter freundlicher Begleitung von Madlung einen schönen Pass in die Gasse spielt. Karim Guedé ist schneller als die zurück eilenden Russ und Djakpa. Auch Kevin Trapp eilt ihm entgegen, doch mit einem Haken nach rechts überläuft der 28-jährige Slowake den Frankfurter Torhüter und schiebt das Leder aus spitzem Winkel genüsslich ins lange Toreck zum 2:0 für Freiburg (54.).


Maskenmann Schwegler

Die zweite Chance, das zweite Tor, da darf nicht wahr sein. Doch die Eintracht gibt nicht auf und spielt weiter nach vorne. Nun über den kurz zuvor für Inui gekommenen Rosenthal, der einen Pass von Russ im Halbfeld aufnimmt und aus der Drehung wunderbar in den Lauf von Joselu legt. Der spritzt in die Lücke und zieht aus fünfzehn Metern per Außenrist ab, Torhüter Baumann wehrt mit schnellem Reflex nach vorne ab, aber erneut ist Joselu zur Stelle und netzt im zweiten Versuch mit dem Kopf ein (59.). Na also, der Anschlusstreffer sollte doch neue Kräfte freisetzen! Aber der SC wehrt sich verbissen gegen die weit aufgerückte Frankfurter Mannschaft und sucht bei Ballbesitz sein Heil in schnellen Gegenstößen. Doch zunächst gibt es Freistoß, nachdem Fernandez Kadlec ziemlich rustikal von den Beinen geholt hat. Halblinks vor dem Strafraum legt Djakpa sich das Runde zurecht und zieht ab, aber der Freiburger Torhüter kann den Schlenzer über die Latte lenken (68.). Weiter geht’s, doch diesmal fangen die Breisgauer den Angriff am Mittelkreis ab und spielen erst einmal quer, um die Frankfurter zu locken. Plötzlich wird es schnell, bedrängt von Russ legt Mehmedi die Kugel aus der Drehung in die riesengroße Lücke im Halbfeld, wo der im ersten Abschnitt eingewechselte Felix Klaus schneller als Madlung reagiert und Richtung Strafraum strebt. Aus knapp 16 Metern zimmert der 21-Jährige das Leder wuchtig ins obere linke Toreck zum 1:3 (70.). “Unglaublich, wie einfach wir es ihnen gemacht haben“, meckert Sebastian Jung, während sie auf der Bank nur mit dem Kopf schütteln können.

Jammern hilft nicht, sofort setzen die Frankfurter nach, erst prüft Madlung Baumann mit einem Distanzschuss, dann wühlt sich Kadlec gegen Christian Günther durch, scheitert aber aus kurzer Distanz am 23-Jährigen und schließlich kann Kapitän Schuster einen Kopfball von Joselu für seinen Schlussmann auf der Linie klären (73.). Jetzt löst Armin Veh die Viererabwehr auf und bringt für Madlung Marc Stendera, der nach langer Knieverletzung sein Saisondebüt feiern darf (74.). Aber erstmal gilt es nach vorne zu arbeiten, auch wenn bei der kaum noch vorhandenen Hintermannschaft jederzeit ein Konter droht. So macht sich jetzt Mehmedi auf den Weg nach vorne, setzt seinen schwachen Schuss aus halblinker Position aber neben den Kasten, um vier Minuten später bei seinem nächsten Sololauf an Trapp zu scheitern (81.). Die Gastgeber werfen alles nach vorne, doch es passt einfach nicht. Dafür setzt Freiburg den unverdienten Schlusspunkt, als Guedé einen neuerlichen Pass von Darida erläuft, sich gegen den vergeblich grätschenden Flum durchsetzt und schließlich Kevin Trapp umkurvt, um das Leder zum 1:4 in die Maschen zu schieben (90.).

26:7 Torschüsse, 59 Prozent Ballbesitz, 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 12:1 Ecken. Aber, “so Scheiße kann Fußball sein, normal muss es 4:1 für uns stehen“, schimpft Kapitän Schwegler und schmeißt seine Gesichtsmaske wütend auf den Rasen. In der Tat, zumal sich die Situation jetzt wieder verschärft hat. Nur noch vier Punkte beträgt der Abstand zum Relegationsplatz, auf dem jetzt der SC Freiburg steht. “Wir waren nie wirklich raus aus dem Abstiegskampf, aber jetzt sind wir wieder mittendrin“, bringt es Sebastian Jung auf den Punkt. (tr)


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “Wir haben hinten gepennt. Wir waren die klar bessere Mannschaft, das Ergebnis ist der absolute Witz. Aber so ist dieser Sport nun mal, wenn man sich so viele gute Chancen erarbeitet, muss man auch Tore machen. Jetzt sind wir wieder mittendrin. Es wird eng bis zum Schluss, aber das haben wir selbst verbockt.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): “Heute hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen.“

Heribert Bruchhagen: “Ich muss lange zurückdenken, so ein Fußballspiel gesehen zu haben. Das ist deprimierend. Diese Niederlage bringt uns in eine ganz schwierige Situation.“

Kevin Trapp: “Das wird ein paar Tage dauern, bis du das verarbeitet hast. Wenn du Scheiße spielst und verlierst, kannst du das gleich abhaken. Schlimmer ist: Gut spielen und dann 1:4 verlieren. Das muss erst mal raus aus den Köpfen. Das ist unvorstellbar…“

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

SGE unterliegt Freiburg

Trotz drückender Überlegenheit in der ersten Halbzeit verlor die Frankfurter Eintracht am 25. Spieltag der Saison 2013/14 gegen den SC Freiburg mit 1:4 (0:1). Die Tore in der mit 45.400 Zuschauern gut gefüllten Commerzbank-Arena erzielten Schuster (0:1, 34.) Guedé (0:2, 54.), Joselu (1:2, 59.), Klaus (1:3, 70.) und abermals Guedé (1:4, 90.+3).

Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Hamburg nahm Armin Veh zwei Änderungen in der Startaufstellung vor: Inui und Joselu liefen für Barnetta und den gelbgesperrten Zambrano auf. Die Eintracht agierte im 4-2-3-1-System mit Russ und Madlung in der Innenverteidigung, Schwegler und Flum als Doppelsechs und Joselu als Sturmspitze. Meier übernahm die Position im zentralen offensiven Mittelfeld, flankiert von Inui (links) und Aigner (rechts).

Riesen-Chance für die SGE

Gleich in der ersten Spielminute hatte die Eintracht eine dicke Chance. Meier setzte seinen Gegenspieler unter Druck, so dass Inui an den Ball kam. Der Japaner dribbelte ein paar Meter und passte auf den rechts im Strafraum freien Aigner. Dem Ex-Münchener gelang es zwar, den Ball am Freiburger Keeper Baumann vorbeizulegen – allerdings konnte Ginter kurz vor der Linie klären. Schade, das wäre ein Traumstart gewesen. Auch die nächste Chance gehörte der SGE: Aigner kam nach einer Jung-Flanke zum Kopfball, verfehlte das Tor jedoch deutlich (5.).

Fünf Minuten später strich ein satter Fernschuss von Flum nur knapp am Freiburger Kasten vorbei. Auch diese Szene belegte, dass die Eintracht die eindeutig spielbestimmende Mannschaft war. Sie setzte die Gäste früh unter Druck und gewann 77% aller Zweikämpfe. In der 17. Spielminute setzte Flum Schwegler mit einem schönen Pass in Szene. Der Frankfurter Kapitän ließ Guedé an der Außenlinie aussteigen – leider landete der Ball danach im Toraus. Die SGE machte jedoch weiter Druck, war ebenso ballsicher wie spielfreudig. In der 20. Minute konnten die Freiburger einen Schuss von Aigner gerade noch zur Ecke klären.

Frankfurt drückt, Freiburg geht in Führung

Die Breisgauer hingegen blieben weitgehend ungefährlich. Zwar gelang es ihnen in der Folge, sich zweimal in die Frankfurter Hälfte vorzuspielen. Doch beim ersten Angriff landete der Ball im Toraus, beim zweiten stand ein Spieler im Abseits. In der 28. Spielminute flankte Joselu in den Strafraum, Günter konnte vor Meier gerade so zur Ecke klären. Kurz danach sauste erst ein Ball durch den Freiburger Fünfmeterraum, wenig später setzte Joselu eine Djakpa-Flanke nur knapp am Tor vorbei. Es brannte weiterhin lichterloh im Strafraum des SC: In der 29. Minute kam Aigner aus wenigen Metern frei zum Abschluss – allerdings mit seinem linken Fuß. Baumann blieb cool stehen und konnte den Schuss so abwehren. Zwei Minuten später strich eine abgefälschte Schwegler-Flanke aus halblinker Position nur knapp am langen Pfosten vorbei. Der Frankfurter Führungstreffer war überfällig.

Doch es kam, wie es kommen musste. Mit dem ersten Torschuss ging Freiburg völlig überraschend in Führung. Was war passiert? Nach einer Ecke der Gäste gewannen Ginter und Krmas jeweils ihre Kopfballduelle. Der Ball landete an der Fünfmeterraumgrenze bei Schuster, der mit dem Rücken zum Tor per Fallrückzieher zum 0:1 aus Eintracht-Sicht traf (34.).

Das Tor entsprach dem Spielverlauf in keiner Weise, hinterließ allerdings Wirkung. Die Eintracht kam in den folgenden Minuten nicht mehr gefährlich vor das Tor von Baumann. Kurz vor der Halbzeitpause brannte sie allerdings nochmal ein kleines Feuerwerk ab: In der 44. Minute gelangte Inui im Freiburger Strafraum an den Ball, kam jedoch nicht zum Abschluss. Kurz danach hämmerte Flum einen Fernschuss aus etwa 30 Metern nur knapp übers Tor. In der Nachspielzeit wurde noch ein Schuss von Joselu geblockt. Anschließend pfiff Wolfgang Stark den ersten Durchgang ab. Die Freiburger Führung war vollkommen unverdient.

Zweiter Durchgang: Meier verletzt sich, Freiburg legt nach

Kurz nach Wiederanpfiff verfehlte Russ mit einem Kopfball das Freiburger Tor nur knapp. Mit der Führung im Rücken standen die Gäste tief, was den Frankfurtern den Spielaufbau erschwerte.

Dann jedoch kam es ganz dicke für die SGE: Nach einem Distanzschuss von Schwegler musste Meier verletzungsbedingt ausgewechselt werden – Kadlec kam für den Fußballgott in die Partie (53.). Anschließend spielte Freiburg einen Konter mustergültig aus: Mehmedi bediente Guedé mit einem Traumpass. Der slowakische Nationalspieler ließ Trapp aussteigen und schob den Ball zum 0:2 in die Maschen (54.).

Joselu trifft zum 1:2

Die Eintracht reagierte: Rosenthal kam für Inui (59.). Der Ex-Freiburger führte sich gleich hervorragend ein. Mit einem Traumpass bediente er Joselu, der frei vor Baumann auftauchte. Mit dem Außenrist wollte der Eintracht-Stürmer den Gäste-Torhüter überwinden. Zwar konnte dieser Joselus Schuss zunächst abwehren, der Deutschspanier schaltete jedoch schnell und köpfte den abgewehrten Ball zum Anschlusstreffer in die Maschen – nur noch 1:2 (59.).

Anschließend wollte Freiburg einen Elfmeter haben, als Russ seinen Gegenspieler Klaus wegblockte. Stark ließ die Partie jedoch laufen. In der Folge drückte die Eintracht wieder, hatte unter anderem durch einen Djakpa-Freistoß eine gute Ausgleichchance. Baumann konnte den Ball allerdings über die Latte lenken (67.).

Freiburg stellt Zwei-Tore-Abstand wieder her

Kurz danach bekam Mehmedi im Mittelfeld den Ball und passte sofort auf Klaus weiter. Der gewann das Laufduell gegen Madlung und vollstreckte eiskalt zum 1:3. Trapp war zwar mit dem Fingerspitzen noch am Ball, konnte allerdings nicht verhindern, dass das Leder im Tor landete (70.).

In der 72. Minute hielt Baumann einen Fernschuss von Madlung. Kurz danach scheiterte auch Kadlec an Baumann, dem besten Freiburger am heutigen Tag. Nachdem ein Schwegler-Schuss übers Tor flog, kam Stendera nach seiner langen Verletzungspause für Madlung in die Partie (74.). Herzlich willkommen zurück, Marc! Mehmedi hatte drei Minuten später nach einem langen Sprint das 4:1 auf dem Fuß, setzte den Ball jedoch am Frankfurter Tor vorbei. Eine ähnliche Chance hatte Mehmedi in der 81. Spielminute: Wieder war er nach einem langen Sprint allein vor Trapp, doch diesmal schnappte sich der Frankfurter Keeper mit einem Hechtsprung das Leder. Eine Minute vorher scheiterte Stendera mit einem Freistoß an Baumann.

Guedé macht den Deckel drauf

In der 85. Spielminute flankte Jung in den Strafraum, Joselu kam jedoch nicht an den Ball. Wenig später war ein Pass für Rosenthal einen Tick zu steil gespielt (86.). Nach einer Ecke scheiterte Aigner am langen Pfosten (87.). Die Eintracht probierte zwar alles, doch ihr lief die Zeit davon. Einen weiteren Freiburger Konter unterband danach Russ. In der Nachspielzeit traf Guedé sogar noch zum 1:4 – er lief allein auf Trapp zu, umkurvte ihn und schob das Leder über die Linie (90.+3).

Fazit

Im ersten Durchgang spielte die Eintracht den SC Freiburg regelrecht an die Wand. Trotz der drückenden Überlegenheit gingen die Freiburger völlig überraschend in Führung: Schuster traf nach einem Eckball der Gäste. Im zweiten Durchgang vollendete Guedé einen Konter zum 0:2. Zwar gelang Joselu nach einem Traumpass von Rosenthal der Anschlusstreffer, Klaus stellte den Zwei-Tore-Abstand wenig später jedoch wieder her. Guedé traf in der Nachspielzeit sogar noch zum 1:4-Endstand.

Möglicherweise wäre das Spiel ganz anders ausgegangen, wenn die Eintracht im ersten Durchgang nicht so viele Torchancen liegengelassen hätte. So muss man leider anerkennen, dass Freiburg aus vergleichsweise wenigen Torchancen viel machte.

 

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