Hamburger SV – Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2013/2014 - 24. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 08.03.2014, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.191
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)
Tore: 0:1 Alexander Madlung (29.), 1:1 Hakan Calhanoglu (72., Foulelfmeter)

 

 

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Hamburger SV
Eintracht Frankfurt

  • René Adler
  • Dennis Diekmeier
  • Johan Djourou
  • Michael Mancienne
  • Heiko Westermann
  • Thomas Eduardo Rincon
  • Milan Badelj
  • Tolgay Arslan
  • Ivo Ilicevic
  • Hakan Calhanoglu
  • Jacques Zoua

 


 

Wechsel
  • Robert Tesche für Thomas Eduardo Rincon (62.)
Wechsel
Trainer
  • Mirko Slomka
Trainer

 

 

Mutlos eine Riesenchance verspielt

“Hätte, hätte, Fahrradkette…“, sinnierte einst der berüchtigte “Philosoph“ Bernd Stromberg in einer Fernsehserie. Getreu diesem Motto erinnert sich Armin Veh vor der Reise in den hohen Norden an das Hinspiel mit dieser verflixten 86. Spielminute: “Da hat das ganze Dilemma überhaupt erst begonnen. Wenn das Spiel ausgegangen wäre, wie es hätte ausgehen müssen, dann hätten wir eine ähnliche Rolle spielen können wie im Jahr zuvor - trotz Europa League - das hätten wir hinbekommen.“ Ob ein Spiel als Knackpunkt herhalten kann? Nun denn, zumindest gibt es aktuell in Hamburg die Möglichkeit, den Vorsprung auf die Abstiegsränge auszubauen oder zumindest den Tabellensechzehnten auf Distanz zu halten. Das wäre zumindest eine kurzfristige Perspektive für die Mannschaft, die nach des Trainers Worten eigentlich keine wirkliche hat. Zumindest mit ihm in der kommenden Saison, wie er kurz nach dem Last-Minute-Sieg gegen den VfB Stuttgart in der überhastet einberufenen Pressekonferenz hinsichtlich seines nahenden Abschieds sichtlich angefressen zu Protokoll gab. Denn ebenso wie Manager Hübner und Teile des Aufsichtsrats war er nicht begeistert darüber, dass Heribert Bruchhagen über seine Entscheidung mit DFB-Präsident Niersbach und einen befreundeten Journalisten sprach, der dies wohl prompt in der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlichte.

Ob es der richtige Zeitpunkt der Verkündung war? Jedenfalls “beeinflusst es die Mannschaft nicht“, betont Alexander Meier, der im Gegensatz zu seinem Übungsleiter seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hat: “Es ist schade, dass er den Vereine verlässt, aber wir werden bis Saisonende gemeinsam alles geben.“ “Nicht bremsen, Gas geben“, wollen sie beim Tabellensechzehnten, der in dieser Saison ebenso wie die Eintracht erst drei Heimspiele gewinnen konnte. Allerdings mit “einer sehr disziplinierten Leistung“, betont Armin Veh und rückt zumindest bei der Aufstellung wieder von seinem erst vor drei Wochen verkündeten Satz “Wo Eintracht draufsteht, muss Eintracht drin sein“ ab. Denn mit gleich drei nominellen “Sechsern“ und ohne echten Stürmer will er den Hanseaten beikommen, die er selbst bis März 2011 trainierte. So bilden Aigner und Meier das Offensivduo vor einer Raute aus Flum, Barnetta, Russ und Schwegler, während Kadlec und Joselu ebenso wie Inui und Rosenthal auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen. In der Abwehr mit Zambrano, Madlung und Jung ersetzt zudem Djakpa den an einer Oberschenkelverletzung laborierenden Oczipka.

“Mit unseren Fans im Rücken wollen wir marschieren, kämpfen und fighten. Es muss wieder so sein, dass die Zuschauer wie gegen den BVB jede Grätsche und jeden Befreiungsschlag bejubeln.“ Es ist nicht zu überhören, dass in Hamburg mal wieder ein neuer Besen kehrt. Nachdem Thorsten Fink und Bert van Marwijk den Dino in den Keller gebracht bzw. nicht herausholen konnten, soll Mirko Slomka es nun richten. Mit großen Worten und einem beachtlichen 3:0 gegen Dortmund - dass die Serie von sieben Niederlagen in Folge beendete - setzte der zum Einstand ein Ausrufezeichen, dass in der Vorwoche mit dem 0:1 in Bremen allerdings ein paar Schrammen bekam. Aber zuhause wollen sie wieder punkten, auch wenn neben van der Vaart, Jansen und Lasogga drei weitere Stammspieler ausfallen. “Das Verletzungspech ist momentan schon arg, aber die Mannschaft kann die Situation auch ins Positive verkehren und daraus eine Tugend machen. Jetzt kann sie sich den nötigen Zusammenhalt für den Abstiegskampf holen“, meint der ehemalige Spieler Ditmar Jacobs, während es Mirko Slomka pragmatisch angeht: “Was nützt es mir, mich mit Dingen zu beschäftigen, die ich nicht ändern kann.“ So baut er im Angriff anstelle seines Neu-Nationalstürmers Lasogga auf Zoua neben Calhanoglu, während in der Abwehr Westermann auf die linke Seite rutscht und Mancienne in der Innenverteidigung beginnt.

50 Jahre, 195 Tage, 22 Stunden und 27 Minuten sind sie in der Bundesliga, verkündet die Dino-Uhr, als die Mannschaften bei schönem Frühlingswetter das vollbesetzte Stadion betreten und die HSV-Spieler erst einmal einen Motivationskreis bilden. Allzu viel scheint der aber nicht zu nutzen, denn nur einmal stolpern sich der aufgerückte Dieckmeier und Ilicevic auf rechts in den Frankfurter Strafraum, um das Leder zurück auf Badelj zu legen. Doch dessen Schuss kann Zambrano blocken (2.). Ansonsten bestimmen ängstliche Querpässe in der eigenen Hälfte das Spiel der Rothosen, da die Gäste früh stören und sich so einige Bälle erkämpfen, mit denen sie allerdings ebenfalls nicht viel anzufangen wissen. Nutzt doch die Verunsicherung der Hamburger, möchte man der Eintracht zurufen, die sich den Ball jetzt in aller Seelenruhe zuspielt. Zu ruhig, denn jetzt verliert Zambrano die Kugel auf Höhe der Mittellinie, so dass Ilicevic von der linken Seite nach vorne sprinten kann, nach einem Haken in die Mitte aus 20 Metern abzieht, aber an Kevin Trapp scheitert (10.). Vier Minuten später versucht sich auch Westermann vergeblich mit einem Flachschuss, doch ansonsten spielt sich das eher dröge Geschehen meist in der Hälfte der Hamburger ab.


Madlung

Vielleicht geht mal mit einem Freistoß was, nachdem Westermann Aigner im Halbfeld rustikal von den Beinen holt. Barnetta legt dem startenden Jung die Kugel in den Lauf, die Flanke rauscht vor den Fünfer, doch Madlungs Kopfball in Rückenlage landet nur auf dem Tornetz (22.). Da muss doch was gehen, der HSV bringt kaum eine gefährliche Aktion gegen die weiterhin gut stehenden Frankfurter zustande. Die sich leider genau darauf beschränken, anstatt die greifbare Verunsicherung der Hanseaten wenigstens einmal konsequent für Angriffe zu nutzen. Aber wieder wird ein Pass auf Flum geklärt, so dass Barnetta eine Ecke von rechts ausführt. Die aber fast passt. Der Ball segelt zu Meier, der sie vom Elfmeterpunkt zu Russ köpft, dessen Kopfball aus vier Metern allerdings René Adler mit einer Blitzreaktion über die Latte lenkt. Also gleich noch einmal, diesmal wird die Barnetta-Ecke zwar geklärt, doch Schwegler köpft den Ball im Halbfeld einfach wieder zurück. Die Rothosen schauen zu, als Meier die Kugel auf der Sechzehnerlinie mit dem Hinterkopf auf Madlung verlängert, der sie auf halblinks erst mit der Brust stoppt und dann artistisch mit einem Seitfallzieher ins linke Toreck zimmert (29.). Was für ein tolles Tor zur 1:0-Führung!

“Die Führung hätte uns eigentlich in die Karte spielen müssen“, grantelt Bruno Hübner, doch irgendwie klappt dies nicht. Unmittelbar nach dem 1:0 zitiert Armin Veh erst Schwegler und kurz darauf Aigner zu sich, der jetzt aus dem Sturmzentrum auf die rechte Außenbahn rutschen soll. Sie könnten nachsetzen, denn der HSV wirkt trotz aller Versuche, die Angriffe zu forcieren, sichtlich verunsichert. Lediglich ein Freistoß von Calhanoglu vom rechten Strafraumeck sorgt für ein Raunen. Aber bedrängt von Russ köpft Djourou den Ball aus kurzer Distanz weit über den Kasten von Trapp (34.). Die Eintracht nutzt die Gunst der Stunde nicht, selbst als Adler nur eine Minute später eine Hereingabe von Jung nur abprallen lässt, scheitern erst Meier und dann Aigner im Nachschuss. Danach geht es wieder und mit der knappen Führung in die Pause.


Meier

Ohne Personalwechsel beginnt der zweite Abschnitt, in der Sicherheit bei den Frankfurtern Trumpf zu sein scheint. Denn nun spielt Flum neben Meier an vorderster Front und hat wohl die Aufgabe, die erste ballführende Rothose sofort zu stören, während Aigner auf der rechten Seite eher die Defensive stärken und Ausflüge von Westermann unterbinden soll. Dies scheint auch zunächst zu fruchten, denn Hamburg hat zwar mehr Ballbesitz, kommt aber weiterhin kaum gefährlich aus der eigenen Hälfte heraus. Allerdings befinden sie sich in bester Gesellschaft, denn außer Langhölzern ins Leere und Stockfehlern hat die Eintracht ebenfalls nicht viel zu bieten. Warum eigentlich, sie liegen in Führung und könnten doch den ein oder anderen Nadelstich setzen. So aber sorgen sie nur dafür, dass der HSV mutiger wird, nach knapp einer Stunde besser ins Spiel findet und sogar zu einer ersten Torchance kommt. Allerdings aus einem Standard, nachdem Djakpa einen Flankenversuch von Diekmeier mit der Hand ablenkt. An Calhanoglus scharfem Freistoß in den Fünfer segeln allerdings gleich drei Hamburger vorbei, so dass der Ball ins Toraus segelt (62.). Die Gastgeber setzen sich danach zwar in der Frankfurter Hälfte fest, aber gefährlich geht anders. Und als tatsächlich ein Pass den Weg in die Lücke findet, fehlt dem heranstürmenden Ilicevic die Übersicht, als er nicht nur den Ball mit dem Fuß auf Brusthöhe annimmt, sondern auch noch den seitlich heran stürmenden Zambrano fällt. Statt dem vom Heimpublikum geforderten Elfmeter kassiert der 27-jährige Kroate zurecht den gelben Karton (66.).

Schauderhaft, was beide Mannschaften anbieten. Aber immerhin die Eintracht führt. Dennoch reagiert Armin Veh und nimmt in der 69. Minute Alexander Meier vom Platz, was diesen weniger als die Frankfurter Zuschauer überrascht. Denn, “ich habe ein Scheiß-Spiel gemacht“, räumt der 31-Jährige ein, befindet sich damit allerdings in guter Gesellschaft. “Wir haben mit dem Spielen aufgehört und waren nur darauf aus, das Ergebnis zu halten. Das war zu wenig“, kritisiert der Trainer und lässt Rosenthal für den Mann ran, der selbst an einem gebrauchten Tag noch für den ein oder anderen Überraschungsmoment in der Offensive gut ist. Rosenthal hingegen verliert sogleich ein Kopfballduell und Russ lässt sich von Calhanoglu austanzen, so dass Zoua nach vorne sprinten kann aus 16 Metern abzieht. Aber Trapp ist zur Stelle und lenkt den platzierten Schuss um den linken Pfosten (70.).

Von Ruhe ist keine Spur mehr bei den Frankfurtern, hektisch versuchen sie einen Angriff aufzuziehen, Rosenthal bringt einen schlampigen Querpass von Djakpa nicht unter Kontrolle, so dass im Badelj das Runde von den Schlappen spitzeln und auf der rechten Seite unbehelligt nach vorne rennen kann. Auch Madlung dreht sich nur um, als der 25-jährige Kroate vom Strafraumeck aus flach abzieht. Trapp taucht ab, faustet das Leder aber nur nach vorne, wo Zambrano am Elfmeterpunkt energisch klären sollte. Doch der Peruaner will den Ball stoppen, während Zoua ihn bedrängt und zum Schuss ansetzt. Zambrano hakt ein, so dass auch der Kameruner fällt und Schiedsrichter Weiner wie so oft keine Gnade kennt, um Zambrano darüber hinaus seine zehnte gelbe Karte zu zeigen. “Das war ein geschundener Elfmeter, Herr Weiner gibt ganz gerne mal Elfmeter, wenn es gegen die Eintracht geht“, ärgert sich Heribert Bruchhagen. Tja, Fakt bleibt, dass Zambrano dies anders hätte lösen müssen. Calhanoglu juckt es wenig, trocken drischt er das Runde in den rechten oberen Winkel zum 1:1 (72.).


Rosenthal, Jung, Zambrano, Kadlec

Spätestens jetzt sind die Hanseaten aufgewacht und wollen noch mehr. So reagiert Armin Veh erneut und bringt mit Weis für Barnetta einen weiteren Defensivmann (76.). Das Zeichen ist klar, wenigstens das Unentschieden soll gehalten werden. Nicht gehalten hat hingegen zwei Minuten später die Nase von Schwegler, nachdem Zoua im Zweikampf mit dem Kapitän seinen Ellbogen einsetzt. Doch der Schweizer ist knallhart und spielt trotz seines gebrochenen Riechorgans weiter, was ihm vom Boulevard den Titel “Deutschlands härtester Profi“ einbringt. Viel mehr aber nicht, denn auch in der Schlussphase bestimmt der HSV das Geschehen, was nicht nur Russ maßlos ärgert: “Fußballerisch war das ganz schlecht, dabei wären mit einen bisschen mehr Mut und Cleverness hier drei Punkte drin gewesen.“ Das mit dem “hätte“ hatten wir ja schon zu Beginn, nun gilt es wenigstens den einen Zähler zu sichern, was auch gelingt, nachdem Ilicevic (88.) und Tesche (91.) ihre Kopfbälle nur in die Arme von Kevin Trapp setzen. Trotzdem bleibt nach diesen 90 Minuten ein großes Kopfschütteln. “Wir haben heute eine Riesenchance verpasst“, bringt Bruno Hübner es auf den Punkt, der die Eintracht auf Rang 13 rutschen lässt. Immerhin haben Nürnberg und Freiburg verloren, während der VfB sich von Braunschweig mit 2:2 trennte, so dass der Abstand auf die Abstiegsplätze sechs Zähler beträgt. (tr)


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: "In der ersten Halbzeit hatten wir alles gut im Griff und die Führung hätte uns helfen sollen. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir aufgehört, Fußball zu spielen und wollten nur das Ergebnis verwalten. Keine Ahnung warum, das war völliger Blödsinn. Man darf jetzt aber auch nicht überziehen und alles niedermachen, denn immerhin haben wir einen Punkt geholt.“

Heribert Bruchhagen: “Vielleicht glaubte die Mannschaft, mit wenig Aufwand den Sieg über die Bühne zu bekommen. Ich bin sehr enttäuscht von unserer Mutlosigkeit.“

Marco Russ: “Wir haben unsere bislang schwächste Leistung abgeliefert. Wir hätten drei Punkte holen müssen.“

Jan Rosenthal zu seinem Stockfehler, der nach Zambranos Aussetzer zum Elfmeter führte: “Ich bitte darum, mal die Kirche im Dorf zu lassen. Mein Ballverlust wird wieder rausgepickt, aber dass es vorher 48.000 Ballverluste gab, ist ja scheinbar egal.“

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Punkteteilung in Hamburg

Am 24. Spieltag der Saison 2013/14 trennten sich der HSV und die SGE vor 51.191 Zuschauern in der Imtech-Arena 1:1 (0:1) unentschieden. Die Tore in dem für beide Mannschaften äußerst wichtigen Spiel im Abstiegskampf erzielten Madlung (29.) und Calhanoglu (Elfmeter, 72.).

Im Vergleich zum Heimsieg gegen den VfB Stuttgart nahm Eintracht-Trainer Armin Veh zwei Änderungen in der Startaufstellung vor: Für den angeschlagenen Oczipka rückte Djakpa auf die Linksverteidigerposition. Zudem kehrte Kapitän Pirmin Schwegler nach seiner Gelbsperre zurück auf den Rasen, Joselu ging dafür auf die Bank. Die SGE agierte im 4-4-2-System mit Aigner und Meier im Sturm. In der Mittelfeldraute spielten Russ links, Flum rechts, Barnetta offensiv und Schwegler defensiv. Beim Gegner aus Hamburg fehlten unter anderem Jansen, van der Vaart, Beister und Lasogga.

Die erste Torchance des Spiels hatte der HSV in der 2. Spielminute: Trapp konnte den abgefälschten Schuss der Hausherren jedoch ohne Probleme fangen. Die Hessen antworteten mit einem Pass, den Barnetta geschickt auf Jung durchsteckte, der sofort auf den in der Mitte lauernden Meier weiterleitete. Allerdings bekam der „Fußballgott“, der seinen Vertrag bei der SGE gerade erst verlängert hat, den Ball in Bedrängnis nicht unter Kontrolle (6.). In der 10. Minute prüfte Ilicevic Trapp mit einem satten Fernschuss, den der Frankfurter Torwart jedoch sicher zur Seite abwehren konnte. Wenig später scheiterte auch Westermann bei einem Fernschuss ins linke, untere Toreck an Trapp (14.).

Vier Minuten später nahm Russ eine Flanke direkt, verfehlte das Hamburger Tor jedoch um mehrere Meter. Daraufhin kam Jung nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Barnetta zwar zum Flanken, Madlung bekam jedoch nicht genug Druck hinter den Kopfball und setzte das Leder knapp übers Tor (22.). Die dickste Chance des Spiels hatte die Eintracht sodann gegen Ende der 28. Spielminute: Nach einer Ecke verlängerte Meier per Kopf auf Russ, der den Ball sofort aufs Tor köpfte. Der HSV-Keeper mit dem schönen Namen Adler reagierte jedoch überragend.

Madlung mit herrlichem Tor

Der Eintracht war’s egal – sie nutzte nämlich gleich ihre nächste Torchance zur 1:0-Führung. Nach einer Ecke gewann Schwegler den zweiten Ball und beförderte ihn sofort zurück Richtung Sechzehner. Dort verlängerte Meier per Kopf auf Madlung, der links im Strafraum lauernd den Ball mit der Brust stoppte und per Seitfallzieher in die Maschen drosch – 1:0 aus Eintracht-Sicht (29.). Es war der erste Treffer des Winterneuzugangs für die SGE, und dann gleich ein so schöner – herzlichen Glückwunsch dazu!

In der 34. Spielminute schlugen die Rothosen einen Freistoß ans lange Eck – dort konnte der herbeieilende Djourou den Ball aber nicht mehr aufs Tor köpfen. Im direkten Gegenzug kombinierten sich die Frankfurter mittels schönen Passspiels in den HSV-Strafraum, am Ende verpuffte der Angriff jedoch. Kurz danach zog Calhanoglu eine Ecke direkt auf den Kopf von Westermann, der jedoch geblockt werden konnte (39.). Vier Minuten später fing Trapp einen 35-Meter-Freistoß, den Calhanoglu als Flatterball direkt aufs Tor getreten hatte. Wenig später war Halbzeitpause. Die Hausherren hatten zwar etwas mehr Ballbesitz und zeigten auch hin und wieder ein paar sehenswerte Kombinationen, brachten den Ball im Gegensatz zur Eintracht jedoch nicht im gegnerischen Tor unter.

Zweiter Durchgang

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war der HSV zwar das offensivere Team, die Eintracht-Defensive stand jedoch sicher und konnte Torgefahr weitgehend verhindern. Nach vorne ging bei den Gästen jedoch wenig – Schwegler hatte eine Halbchance in der 54. Minute, legte sich den Ball jedoch zu weit vor. Beim direkten Konter landete der Ball in den Armen von Trapp. In der 60. Spielminute segelte ein Calhanoglu-Freistoß von der rechten Strafraumgrenze an Freund und Feind vorbei. In den folgenden Minuten zog der HSV eine Art Powerplay in der Hälfte der Eintracht auf. Die Frankfurter zogen sich weit zurück, ließen den Gastgebern jedoch keinen Raum für den entscheidenden Pass.

In der 66. Minute musste Zambrano nach einem Foulspiel von Badelj behandelt werden, konnte jedoch weiterspielen. Drei Minuten später kam Rosenthal für Meier. Eine Minute später dribbelte Zoua ein paar Meter an der Frankfurter Strafraumgrenze entlang und zirkelte den Ball Richtung langes Eck. Trapp machte sich jedoch lang und konnte den Schuss zur Ecke klären.

Der HSV gleicht per Elfmeter aus

Kurz danach konnte Trapp einen flatternden Fernschuss nur nach vorne abklatschen lassen. Im anschließenden Zweikampf zwischen Zambrano und Zoua ging der Hamburger zu Boden – Schiedsrichter Michael Weiner gab Strafstoß für die Hausherren. Diesen drosch Calhanoglu rechts oben ins Eck – 1:1 (72.).

Das Spiel nahm nun Fahrt auf, wurde hitziger und verbissener geführt. Zwei Torschüssen von Hamburg folgte einer der Eintracht durch Rosenthal, der allerding am Tor vorbeiging (76.). Noch in derselben Spielminute wurde Weis für Barnetta eingewechselt.

In der 80. Spielminute fand eine gefährliche Ecke der Hausherren glücklicherweise keinen Abnehmer. Zwei Minuten später schoss Schwegler vom rechten Strafraumeck weit am Hamburger Tor vorbei. Kurz danach nahm Armin Veh den dritten Wechsel vor: Kadlec kam für Aigner. Die SGE zeigte sich nun wieder etwas häufiger vor dem Hamburger Tor, allerdings ohne echte Gefahr heraufzubeschwören. In der 87. Minute fing Trapp einen Kopfball von Ilicevic. Trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten sollte kein Treffer mehr fallen.

Fazit

Nachdem die Eintracht zur Halbzeitpause dank eines sehenswerten Treffers von Madlung mit 1:0 vorne lag, gelang dem HSV in der 72. Spielminute durch ein Elfmetertor der Ausgleich. Der Treffer hatte sich insofern angedeutet, als es der Eintracht nach der Halbzeitpause zu selten gelang, ihrerseits Torgefahr zu erzeugen. Die Punkteteilung war insgesamt leistungsgerecht und hilft wohl eher den Hessen als den Norddeutschen.

 

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