FK Qarabag Agdam - Eintracht Frankfurt

UEFA Europa League 2013/2014 - Play-off - Hinspiel

0:2 (0:1)

Termin: 22.08.2013, 18:00 Uhr im Tofik-Bakhramov-Stadion, Baku
Zuschauer: 31.000
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
Tore: 0:1 Alexander Meier (6.), 0:2 Alexander Meier (75.)

 

 

>> Spielbericht <<

FK Qarabag Agdam
Eintracht Frankfurt

  • Miro Varvodic
  • Gara Garayev
  • Maksim Medvedev
  • Rashad Ferhad Sadygov
  • Admir Teli
  • Ansi Agolli
  • Chumbinho
  • Nikoloz Gelashvili
  • Muarem Muarem
  • Richard
  • Leroy George

 


 

Wechsel
  • Namig Yusifov für Gara Garayev (61.)
  • Ulrich Kapolongo für Nikoloz Gelashvili (62.)
  • Vugar Nadyrov für Muarem Muarem (69.)
Wechsel
Trainer
  • Gurban Gurbanov
Trainer

 

 

Eine erfolgreiche Reise ans äußerste Ende von Europa

Viel zu lange ist es her, 1994 qualifizierten sich die Frankfurter zuletzt in der Liga für den UEFA-Cup, zwölf Jahre später reichte die Niederlage im DFB-Pokalfinale für das Erreichen der Europa-League und nach der teilweise berauschenden letzten Saison ist es endlich wieder soweit: Eintracht international! Die Vorfreude ist groß, als Heribert Bruchhagen ins schweizerische Nyon reist, um die Auslosung der Play-off-Spiele zu verfolgen, deren Sieger in die Gruppenphase der Europa-League kommen. Als eine der 31 gesetzten Mannschaften zieht die Eintracht einen fast schon exotischen Gegner.

Es ist der Vorjahreszweite der aserbeidschanischen Premyer Liqasi, der FK Qarabag Agdam, der 2010 zwar bereits gegen Dortmund in der Qualifikation spielte, hier aber dennoch weitgehend unbekannt ist und die Eintracht vor einige logistische Hürden stellt. Denn es gilt, zwischen den Spielen gegen die Bayern und in Braunschweig eine 3.350 km lange Reise für Mannschaft, Verantwortliche und die fast 600 Anhänger zu organisieren, die die Reise ans kaspische Meer mitmachen wollen. Gut aus allerdings wirklich nur sportlicher Sicht, dass das Spiel in der zentral gelegenen aserbeidschanischen Hauptstadt Baku stattfindet, in der Agdam seit Juli 1993 beheimatet ist. Denn die ehemalige 40.000-Einwohnerstadt wurde nach dem 1991 entbrannten Krieg zwischen Armenien und Aserbeidschan völlig zerbombt, die aserbeidschanische Bevölkerung vertrieben und die gesamte Region unter die Verwaltung der international nicht anerkannten Republik Nagorno-Karabakh gestellt.

In Baku gibt es darüber hinaus ausreichende Informationen über den Gegner, denn neben Ex-Eintracht-Torhüter Uli Stein, der mit Bertie Vogts die Nationalmannschaft trainiert, hat der ehemalige Amateur- und Co-Trainer von Horst Ehrmantraut und Jörg Berger, Bernhard Lippert, seit 2008 die Leitung der U 21 von Aserbeidschan. Und warnt sogleich vor dem nach drei Siegen in der Liga führenden Team: “Für mich ist sie aktuell die stärkste Mannschaft des Landes, die in der Abwehr bombensicher steht. Wenn sie ihr Optimum ausschöpfen kann, besitzt sie die Qualität einer guten Zweitliga-Mannschaft.“ Für Qarabag Agdam ist es bereits die vierte Runde der Europa-League-Qualifikation, in der sie zuvor von den sechs Partien gegen FK Metalurg Skopje (Mazedonien), Piast Gliwice (Polen) und Gefle IF (Schweden) fünf gewonnen hatte.

Dies nimmt Armin Veh natürlich dankbar auf: “Wir müssen auf der Hut sein, Qarabag hört sich so exotisch an, aber so schlecht sind die gar nicht.“ Verzichten muss der Trainer auf den noch nicht spielberechtigten Neuzugang Kadlec sowie auf Jung, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Auch Schwegler, der wohl aufgrund seiner Leistenprobleme noch Trainingsrückstand hat, ist nicht nach Aserbeidschan gereist, so dass Flum den Kapitän vor der Abwehr ersetzt und Celozzi anstelle von Schröck auf der rechten Abwehrseite beginnt. Im Sturm soll es Lakic richten, während Meier wieder im Mittelfeld neben Aigner und Inui spielt. Umstellen muss auch FK-Trainer Gurbanov, der auf seinen brasilianischen Torjäger Reynaldo – der in der Qualifikation bereits vier Tore erzielte - verzichten muss, sich aber dennoch zuversichtlich gibt: "Wir haben einen der stärksten Gegner erwischt, aber vielleicht ist es ein Vorteil, dass wir erst in Baku spielen. Wir versuchen, besser abzuschneiden als gegen Borussia Dortmund."

Laut ist es beim Anstoß, die gut 31.000 Zuschauer veranstalten ein Heiden-Spektakel im altehrwürdigen Tofik-Bakhramov-Stadion, dessen Rasen allerdings eher an die Kirmeswiese in Niederkleen erinnert. “Wir waren aggressiv und lauffreudig“, freut sich der Trainer, der seine Elf von Beginn an konzentriert zu Werke gehen sieht. Schnell schalten sie um und lassen den Gegner laufen, der bei Ballbesitz kaum Zeit für ein geordnetes Abspiel hat und so zusehen muss, wie die Eintracht zu ersten kleineren Chancen durch Rode und Lakic kommt. Es läuft die sechste Spielminute, ruhig bauen die Gäste den nächsten Angriff über Zambrano auf, der das Leder nach links zu Celozzi spielt, der ein paar Meter läuft und in die Mitte flankt. Die Kugel springt einmal auf und erreicht dann Meier in zentraler Position. Aus der Drehung nimmt der 30-Jährige die Flanke und haut sie aus vierzehn Metern ansatzlos ins rechte Toreck zur 1:0-Führung. “Auswärtssieg!“, schallt es aus knapp 600 Kehlen im Frankfurter Block, während Bruno Hübner richtig feststellt: “Das hat uns die nötige Sicherheit gegeben.“

In der Tat, die aufgeheizte Stimmung im Stadion kühlt sich ein wenig ab. Es ist nichts zu sehen von wütenden Angriffen der Gastgeber. Im Gegenteil, die Eintracht kann das Geschehen mit ruhigem Passspiel kontrollieren, ohne sich allerdings mit zwingenden oder überraschenden Aktionen nach vorne zu zeigen. Zumindest bis zur 22. Spielminute, als Inui am linken Strafraumeck Medvedev nicht mit dem gewohnten Haken nach innen aussteigen lässt, sondern links an ihm vorbei geht und aus spitzem Winkel auf den ehemaligen Kölner Ersatztorhüter Varvodic zuläuft. Dann versucht er den Ball mit der Innenseite ins lange Eck zu setzen, trifft aber nur den rechten Außenpfosten. Schade, dass hätte ihm bestimmt Selbstvertrauen gegeben, denn ansonsten wirkt er hektisch und verliert viel zu viel leichte Bälle. Auf der Gegenseite zeigt sich dafür erstmals Qarabag mit einem Angriff über Muarem, dem Agolli einen Schuss aus 30 Metern folgen lässt. Der wird von Zambrano zur Ecke geblockt, aber die Zuschauer nehmen schon den Versuch mit frenetischem Beifall zur Kenntnis (25.).


Lakic

Sechs Minuten später schickt Rode Lakic mit einem hohen Ball aus der eigenen Hälfte auf die Reise. Torhüter Varvodic eilt ihm entgegen und verfehlt bereits außerhalb des Sechszehners zwar den Ball beim Kopfballversuch, nicht aber den 29-jährigen Kroaten, den er mit einem Ellbogenschlag zu Boden streckt. Keine Absicht, wiegelt Schiedsrichter Marciniak ab und lässt weiterspielen. Es bleibt dabei, die Eintracht hat das Spiel im Griff, kommt aber erst kurz vor der Pause zu weiteren Torchancen. Zunächst kommt eine Flanke von Inui bei Meier an, dessen Schuss zwar geblockt werden kann, doch Flum kommt an den Abpraller und jagt ihn aus 20 Metern knapp über das rechte Toreck (41.). Kurz darauf hat Inui erneut einen lichten Moment, als er im Halbfeld nach Doppelpass mit Aigner einen präzisen Pass auf Lakic spielt, dessen halbhohen Schuss Varvodic aber parieren kann (44.). Im direkten Gegenzug wird es fast noch einmal gefährlich, als Zambrano seinen Gegenspieler kurz vor der Strafraumlinie umhaut. Doch die Gefahr geht mehr von ein paar Deppen aus, die Trapp mit Laserpointern zu blenden versuchen, während der Freistoß am Kasten vorbei segelt. “Das ist schon Scheiße, ich habe versucht, auszuweichen. Aber beim Freistoß haben sie mich voll erwischt, da habe ich gar nichts gesehen“, ärgert sich der 23-jährige Torhüter.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang, der nur anfangs angriffslustige Frankfurter sieht. Meier legt aus 14 Metern zurück auf Lakic, der sofort von der Strafraumgrenze abzieht. Aber Varvodic kann den Ball reaktionsschnell zur Seite ablenken (46.). Nachdem Lakic‘ nächster Schussversuch erfolgreich geblockt werden kann, passiert in den nächsten Minuten nicht viel. Die Gäste kontrollieren das Spiel und versuchen es über Celozzi und Rode mit Distanzschüssen, während die Gastgeber dem Treiben fast schon ratlos zuschauen. Die Eintracht wird allerdings zunehmend lässiger bei ihren schier endlosen Ballstaffetten. So spielt der bislang unermüdliche Rode in der 63. Spielminute einen schludrigen Querpass, den die Aserbeidschaner dankend aufnehmen. George flankt von rechts auf den fünf Meter vor dem Tor völlig frei stehenden Muarem. Der kann sich zentral vor dem Kasten die Ecke aussuchen, köpft aber zum Glück nur in die Arme von Trapp.

Urplötzlich erwacht auch das Publikum wieder und peitscht die eigene Mannschaft nach vorne, während der Eintracht der Zugriff auf das Spiel zu entgleiten droht. Immer wieder sind es Abspielfehler, die Agdam gefährlich in Ballbesitz bringt, den sie allerdings nicht nutzen. So segelt in der 66. Minute eine Flanke vom linken Flügel Richtung langen Pfosten, wo der allein gelassene Leroy allerdings sehenswert am Leder vorbei säbelt. Zwei Minuten später zeigen sich mal wieder die Frankfurter über den aufgerückten Celozzi, der Meier sucht und findet. Doch dessen artistischer Seitfallzieher segelt ebenso über die Querstange wie die Bemühungen, das Spiel wieder konzentriert unter Kontrolle zu bekommen. So darf George nach einem Diagonalpass plötzlich alleine aufs Tor zulaufen und von der Strafraumgrenze aus ungehindert abziehen, verfehlt aber das Tor knapp, nachdem kurz zuvor schon Da Silva eine Torchance hatte (72.).


Alex Meier zum 0:2

Fällt doch noch der Ausgleich? Nicht, wenn es nach dem für Inui ins Spiel gekommenen Lanig geht, der eine lange Flanke Richtung Aigner schlägt. Der kommt ran und zieht das Leder von der linken Außenbahn ans rechte Strafraumeck, wo Meier den Ball annimmt und einen Moment verharrt, um urplötzlich anzuziehen. Sein Gegenspieler drückt, Varvodic kommt ihm entgegen, doch dem 30-Jährigen ist dies egal. Vom rechten Fünfereck aus spitzelt er das Leder gekonnt am Torhüter vorbei ins lange Toreck, wo die Kugel vom Innenpfosten zum 2:0 ins Tor springt (75.). “Alex Meier ist phänomenal. Er ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt Heribert Bruchhagen, Rode grinst sich einen: “Vorne haben wir Alex Meier und der Rest kann auch ein bisschen kicken“, während der Torschütze gewohnt lässig meint: „Es ist doch egal, wer die Tore schießt.“


Lanig und Aigner gratulieren Alex Meier

Vorbei ist es mit der kurzen Angriffslust der FK-Kicker, auch im Stadion ist es schlagartig wieder ruhiger geworden. Doch einen haben sie noch im Köcher, nachdem sich der bisweilen fahrige Oczipka bei einem langen Ball auf den eingewechselten Nadyrov verschätzt. Der nutzt den Raum und zieht vom rechten Strafraumeck aus einfach ab. Auch Trapp scheint sich zu verschätzen, denn die Kugel senkt sich und patscht gegen die Querlatte, um danach ins Toraus zu segeln (84.). Das war es dann aber tatsächlich, mit einem 2:0 kann die Eintracht die Reise nach Hause antreten, um sich sogleich auf das Bundesligaspiel in Braunschweig vorzubereiten.. (tr)


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “Es wäre das Allerdümmste, wenn wir uns bereits in Sicherheit wägen. Wir dürfen nicht glauben, das 2:0 verwalten zu können. Aber wir haben eine sehr große Chance, unser Ziel zu erreichen.“ Und zu Alexander Meier: “Er ist noch reifer und noch stärker geworden. Alex ist immer in der Lage, der entscheidende Unterschied zu sein.“

Heribert Bruchhagen, euphorisch: “Ich freue mich für Eintracht Frankfurt und ihre Fans, dass wir die Gruppenphase erreicht haben. Machen wir uns nichts vor: Da ist keine Gefahr mehr.“

Kevin Trapp: “Wir sind wieder draufgegangen und haben unser Spiel durchgezogen. So wie letztes Jahr. Das müssen wir weiterführen.“

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

QFK-SGE: 2:0-Auswärtssieg dank Doppelpack-Meier

Im mit 31.000 Zuschauern gefüllten Tofiq-Bahramov-Stadion in Baku gewann die Frankfurter Eintracht das Hinrunden-Spiel in der Play-Off-Runde zur Europa League mit 2:0 (1:0). „Fußballgott“ Alexander Meier erzielte beide Treffer (6., 75.).

Nach über sechs Jahren war es soweit: Die Eintracht betrat wieder die europäische Fußballbühne. Der Cheftrainer der Eintracht, Armin Veh, setzte im Sturm auf den Kroaten Lakic. Für den verletzten Rechtsverteidiger Jung spielte nicht wie zuletzt gegen die Bayern Schröck, sondern der Deutschitaliener Celozzi. Auf der Sechser-Position ersetzte der Freiburger Neuzugang Flum den verletzten Kapitän Schwegler. Bei Qarabag fehlt der bislang in der Europa League erfolgreichste Torschütze Reynaldo. Der Brasilianer hatte in der Qualifikationsphase vier Treffer erzielt.
Traumstart für die Eintracht

Und es ging gleich mit einem Paukenschlag los. In der 6. Spielminute versenkte der Frankfurter (Ersatz-)Kapitän Meier den Ball nach Vorarbeit von Celozzi in den Maschen – 1:0 aus Eintracht-Sicht (6.). Der Lange hatte die Kugel aus halbrechter Position im Strafraum aus der Luft genommen – keine schlechte Idee bei dem äußerst holprigen Rasen im Tofik-Bakhramov-Stadion in Baku.

Die Eintracht blieb fortan die spielbestimmende Mannschaft, ließ das Bällchen teilweise recht munter laufen, während sich der Gegner aus Aserbaidschan beim präzisen Passspiel häufig schwer tat. Freilich war dies auch der großteils umsichtigen Defensivleistung der Eintracht geschuldet.

Die nächste Großchance nach dem Führungstreffer sollte auch den Frankfurtern gehören. In der 22. Minute zog der Japaner Inui von der halblinken Position einen Sprint an, ließ seinen Gegenspieler stehen und legte den Ball mit dem Innenrist flach am Torwart von Qarabag vorbei – aber leider auch am Tor. Der Ball touchierte noch den rechten Außenpfosten.

Wenn es mal gefährlich wurde, dann durch die SGE

Die Hessen machten nach vorne nicht mehr als nötig war – mit dem beruhigenden Auswärtstor im Rücken handelten sie nach dem Prinzip „Sicherheit zuerst“. Der schlechte Zustand des Rasens – wie erwähnten ihn ja schon – trug sein Übriges dazu bei, dass das Spiel nicht übermäßig viele Torchancen aufwies. Wenn es mal gefährlich wurde, dann durch die Eintracht: Erst war es ein langer Ball auf Lakic, bei dem der Torhüter des Teams aus Agdam, Varvodic, nicht gut aussah (30.). Und nur eine Minute später wurschtelten sich Oczipka und Aigner in den Strafraum, doch Aigners Pass auf den rechts lauernden Lakic wurde wegen einer Abseitsstellung des Kroaten abgepfiffen.

Alles, was die Aserbaidschaner zustande brachten, waren bestenfalls Halbchancen. Entweder lief ein Eintracht-Akteur die Angreifer aus Qarabag routiniert ab, Trapp schnappte sich die Kugel oder man behalf sich zur Not mit einem taktischen Foul. So sollte sich auch die nächste Großchance vor dem Tor der Heimmannschaft abspielen. Nach einer Inui-Flanke in den Strafraum wurde Meiers Schuss geblockt – der zweite Ball landete bei Flum, der von der Strafraumgrenze wuchtig abzog. Leider sauste der Schuss des Ex-Freiburgers knapp am rechten Lattenkreuz vorbei (41.). Anschließend setzte Inui Lakic in Szene – der Kroate kam aus halbrechter Position zum Schuss, den Varvodic jedoch zur Ecke klären konnte (43.).

Der bis dato vielleicht beste Angriff der Gastgeber erfolgte kurz vor der Halbzeitpause. Nach zwei, drei guten Pässen unterband Zambrano die Offensivbemühungen der Aserbaidschaner jedoch mit einem Foul kurz vor der Strafraumgrenze. Der Freistoß aus halblinker Position segelte am Kasten der SGE deutlich vorbei. Dann ging’s zum Pausentee.

Erwähnenswert ist sicher noch, dass auf Seiten der Eintracht Flum (taktisches Foul, 17.) und Inui (er ließ das Bein stehen, 35.) die gelbe Karte sahen. Trapp hingegen sah häufiger „Grün“ – er wurde von mindestens einem unsportlichen Scherzkeks mit einem Laserpointer geblendet.

Zweite Halbzeit

Die zweite Halbzeit begann mit einer weiteren guten Torgelegenheit der SGE. Meier legte im Strafraum auf Lakic ab, der aus halblinker Position aus etwa 16m flach abzog. Leider hatte Varvodic aufgepasst und konnte den Schuss halten (46.). Die Eintracht war weiterhin um kontrollierte Offensive bemüht. Rode eroberte in der 53. Minute gedankenschnell den Ball der verdutzten Heimmannschaft, doch seine gelupfte Flanke segelte ins Toraus.

Angesichts der deutlichen Überlegenheit der Frankfurter dachte man in dieser Phase: Ein zweiter Treffer wäre schön – nur zur Beruhigung. Leider fiel er noch nicht. In der 59. Minute hatte Celozzi zwar eine weitere nennenswerte Chance. Er konnte einen nach einem Zweikampf weggeprallten Ball noch erreichen und zog sofort ab. Doch sein Schuss von der Strafraumgrenze strich knapp über den Kasten von Qarabag.

Warum wir uns soeben einen zweiten Treffer wünschten, zeigte sich kurz danach. Die Eintracht verlor im Spielaufbau den Ball, und schon war Muarem nach einer Flanke von der rechten Seite an der Fünfmeterraum-Grenze frei vor Trapp. Zum Glück war der folgende Kopfball völlig unplatziert – Trapp blieb cool und konnte die Kugel sicher fangen (63.).

Wenig später schoss Meier einen schwierig zu nehmenden Ball übers Tor (69.). Noch in der gleichen Spielminute kam Lanig für Inui. Dann drohte der Eintracht das Spiel unnötigerweise zu entgleiten. Innerhalb kurzer Zeit kam Qarabag zu zwei dicken Chancen. Zunächst kam der Stürmer der Gastgeber, George, in der 71. Minute zum Abschluss von der linken Strafraumgrenze. Sein harter Schuss strich jedoch am rechten Lattenkreuz vorbei. Nur kurz später verpasste Chumbinho einen hohen Ball an der Fünfmeterraum-Grenze kläglich. Da hatte es der Fußballgott gut mit der Eintracht gemeint.

Dem Langen wird's zu blöd - 2:0

Der andere, einzig wahre "Fußballgott", Alex Meier, hatte überhaupt keine Lust darauf, dass sich das Spiel in der Schlussphase zu einer Zitterpartie entwickeln könnte. Der Lange stoppte den Ball nach einer Aigner-Flanke an der linken Strafraumgrenze, ließ Medvedev stehen und versenkte die Kugel aus spitzem Winkel mit links präzise im langen Eck – Innenpfosten, Tor, 2:0 (75.)! Da war die so sehr herbeigesehnte Beruhigungspille – danke, Alex!

Dass Lanig kurz darauf gelb sah – geschenkt. In der 80. Minute kam Russ für Flum, in der 84. Djakpa für Rode. Nur kurz vor Djakpas Einwechslung – man hoffte, dass den Gastgebern der Zahn nun gezogen sei – hatte der eingewechselte Nadyrov vom rechten Strafraumeck aus vollem Lauf den holpernden Ball an die Latte genagelt. Hoppala! Auf der anderen Seite konnte ein satter Aigner-Schuss aus kurzer Distanz und spitzem Winkel von Varvodic gehalten werden (87.). Nennenswertes sollte daraufhin nicht mehr passieren.

Fazit

Auf einem schwierig zu bespielenden Platz hat sich die Eintracht dank der Vollstreckerqualitäten von Alex Meier einen für das Rückspiel beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung erarbeitet. Die Eintracht war die spielbestimmende Mannschaft und hatte deutlich mehr Torchancen, wobei man auch sagen muss, dass es in mehr als nur einer Szene hochbrenzlig wurde vor Trapps Kasten. Hier war es teilweise dem Unvermögen der Aserbaidschaner zu verdanken, dass kein Tor fiel. Sei’s drum – ein Auswärts-2:0 ist ein Top-Ergebnis! Herzlich willkommen zurück auf der europäischen Bühne, Eintracht Frankfurt! Allen Spielern, Verantwortlichen und Fans einen guten Rückflug!


 

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