SpVgg 05 Oberrad - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2012/2013

1:5 (0:3)

Termin: 23.03.2013
Zuschauer: 1.400
Schiedsrichter: Martin Petersen (Frankfurt)
Tore: 0:1 Srdjan Lakic (13.), 0:2 Karim Matmour (17.), 0:3 Srdjan Lakic (28., Handelfmeter), 1:3 Michele Moscelli (47.), 1:4 Srdjan Lakic (77.), 1:5 Sonny Kittel (82.)

 

 

>> Spielbericht <<

SpVgg 05 Oberrad
Eintracht Frankfurt

  • Daniel Rosenhein
  • Artan Nuaj
  • Christian Günsche
  • Alexander Karrer
  • Dennis Soldinger
  • Fabio Bello
  • Florian Kister
  • Ali Can
  • Oliver Drexel
  • Murat Fiel
  • Samir Benamar

 


 

Auswechselspieler
  • Filip Lovric
  • Paul Gundermann
  • Barkay Harmanci
  • Jonathan Tesfaldet
  • Ertugrul Erdogan
  • Dennis Abendroth
  • Bahri Eyuep
  • Strahinja Pajic
  • Michele Moscelli
  • Fritz Stalter
  • Kai Lessner
  • Max Hoyler
  • Yuriy Domansky
Wechsel
Trainer
  • Mustafa Fil
Trainer

 

 

Fünf Tore und eine Entscheidung für die gute Sache

Der Trainer grübelt erfolgreich, der Torwart fällt aus und ein neuer Hauptsponsor kommt

Wieder einmal nimmt sich die Bundesliga eine Pause, damit die Nationalmannschaften sich für Turniere qualifizieren oder in sogenannter Freundschaft messen können. Auch die Eintracht entsendet neben den A-Nationalspielern Schwegler, Zambrano und Inui drei Spieler für die deutsche U21-Auswahl, die am 24. März in Tel Aviv gegen Israel antreten soll. Doch bereits zwei Tage später reist Kevin Trapp wieder zurück, da er in München beim chaotischen Dreh eines Werbespots für DFB-Sponsor Mercedes Benz so unglücklich stürzt, dass er sich eine Fraktur am vierten Mittelhandknochen und einen Basisbruch im Mittelfinger der linken Hand zuzieht. Am Freitag wird er in der Frankfurter BG Unfallklinik zwar “erfolgreich“ operiert, die Saison ist für den 22-Jährigen aber wohl gelaufen. Ebenfalls früh zurück gereist von der Nationalmannschaft ist Carlos Zambrano, denn seine Schultereckgelenkprellung, die er sich im Spiel gegen Stuttgart zugezogen hatte sowie eine hartnäckige Erkältung lassen einen Einsatz nicht zu.

Abgereist aus Frankfurt für einen Kurzurlaub ist hingegen Armin Veh nach einem längeren Gespräch mit den Eintracht-Verantwortlichen. Die Vorstände Bruchhagen und Hellmann sowie Sportdirektor Hübner präsentierten dem Trainer unter anderem wohl den verbesserten finanziellen Rahmen, der für Neuverpflichtungen zur Verfügung steht. “Wir haben ihm Perspektiven aufgezeigt“ und der Vorstand habe signalisiert, alles Menschenmögliche zu tun, um eine gute Mannschaft mit Ambitionen zusammenzustellen, erklärt Bruno Hübner nach dem Treffen und ergänzt: “Armin hat gemerkt, dass sich was bewegt und jeder sein Bestes gibt.“ Der Trainer betont hingegen erneut, dass er sich noch nicht entschieden habe, er will aber nach seiner Rückkehr vor dem Spiel bei Greuther Fürth Fakten schaffen. Nach den Meldungen des Boulevardblattes sollte seine Entscheidung allerdings klar sein: “Sein Weg nach Schalke ist inzwischen schon so breit wie eine sechsspurige Autobahn.“ Das war wohl nichts, denn tatsächlich tätigt der Trainer bereits am Montagmorgen einen Anruf beim Vorstandsvorsitzenden. Dem der Eintracht und nicht dem von Schalke (siehe unten)...

Fakten geschaffen für die neue Saison haben sie unterdessen bei der Eintracht, denn Heribert Bruchhagen bestätigt die Berichte, dass man sich in finalen Gesprächen über den neuen Hauptsponsor befindet, was ebenfalls am Montag offiziell bestätigt wird. Die Fiat Group Automobiles Germany AG wird nach Medienberichten in den kommenden drei Spielzeiten jeweils 6 bis 6,5 Millionen Euro dafür bezahlen, dass die Brust der Frankfurter künftig das Logo “Alfa Romeo“ ziert. Der aktuelle Sponsor Krombacher, der 5,5 Millionen Euro für diese Saison zahlte, wird sogenannter Premium-Partner der Eintracht und hat weiter die Ausschankrechte im Waldstadion inne. Dafür beendet der bisherige Sponsor “BMW-Euler Group Frankfurt-Rhein Main“ seine Aktivitäten bei der Eintracht.

"Grie Soß trifft Adler" - Lakic trifft drei Mal auf der Beckerwiese

Während Armin Veh in Augsburg über seine Zukunft grübelt, leitet Co-Trainer Geyer das Training der verbliebenen Profis, mit denen er sich am Samstag auf die kurze Reise in den Norden von Frankfurt aufmacht. Denn das traditionelle Spiel zugunsten der von einer Frankfurter Regionalzeitung initiierten Stiftung Leberecht steht auf dem Programm, für das sich regionale Mannschaften bewerben konnten. Unter 90 Teilnehmern hat der Tabellenfünfte der Verbandsliga Hessen-Süd, die Spielvereinigung 05 Oberrad, gewonnen, auf deren Sportplatz Beckerwiese das Spiel am heutigen Nachmittag ausgetragen wird. Kurz ist die Anreise und klein der Kader, denn nur dreizehn Spieler nimmt Reiner Geyer mit, die sich ein wenig Spielpraxis und nach Möglichkeit keine Verletzung auf dem aufgrund des Wetters holprigen und harten Geläuf holen sollen.

Erwartungsgemäß hütet Oka Nikolov das Tor, der auch den Rest der Saison zwischen den Toren stehen wird und sich fit fühlt: “Man muss immer für den Fall der Fälle bereit sein. Dafür bin ich doch da, dass ich jetzt spiele, wo Kevin verletzt ist. Dafür werde ich bezahlt.“ Schön auch, dass Martin Amedick, der nach seinem neunmonatigen Burn-Out-Syndrom bereits bei der U 23 spielte, von Beginn an im defensiven Mittelfeld neben Lanig, Butscher und Aigner beginnen wird, während im Sturm Matmour sowie Lakic für Tore sorgen sollen. Bei eisigen Temperaturen verbleiben auf der verwaisten Ersatzbank lediglich Meier und Kittel, da auch Celozzi, den Zehenprobleme plagen und Occéan grippebedingt nicht dabei sind.

Stressig geht es unterdessen beim Verbandsligisten zu, der sich nicht nur um die Organisation und dem Verkauf der T-Shirt mit dem Motto "Grie Soß trifft Adler" kümmern muss, sondern bereits am Tag nach dem Freundschaftsspiel zuhause gegen den aktuellen Tabellenführer Bensheim wieder ran muss. "Klar, wir freuen uns auf die Eintracht, aber der Fokus liegt auf dem Sonntag. Wir brauchen schon noch ein paar Punkte." Deshalb wird keiner seiner Spieler länger als 45 Minuten auf dem Platz stehen, "jeder soll zum Einsatz kommen, ich werde komplett durchwechseln", kündigt Trainer Fil an.

Vor ca. 1300 Zuschauern lässt es die Eintracht ruhig angehen, zeigt dem Verbandsligisten aber schnell, wo es lang geht. So setzt sich Russ im Strafraumgetümmel kurz vor der Torauslinie durch, der Ball trudelt quer zu Lakic, der ihn aus vier Metern nur noch über den bereits am Boden liegenden Torhüter schnicken muss (13.). Vier Minuten später passt Oczipka die Kugel zu Djakpa auf der rechten Außenbahn, der sie halbhoch vor den Elfmeterpunkt flankt. Matmour ist da, kann das Leder nach einem kurzen Haken stoppen und so ungestört ins linke Toreck zimmern. Unübersichtlich wird es schließlich in der 28. Spielminute, als der Ball einem Oberräder an die Hand prallt. Der Schiedsrichter kennt keine Gnade, zeigt auf den Elfmeterpunkt und Lakic setzt den Ball trocken und flach ins linke Toreck zum 3:0, mit dem es nach einigen weiteren Chancen für die mit angezogener Handbremse spielenden Frankfurter in die Pause geht.

Nachdem Oberrad wie angekündigt seine komplette Mannschaft austauscht, steht auch Torhüter Nikolov mal im Blickpunkt, der bislang meist nur darauf aufpassen musste, dass die Rückpässe seiner Mitspieler auf dem holprigen Rasen nicht unversehens den Weg ins eigene Tor finden. Doch in der 47. Minute ist er ohne Chance, als Moscelli abzieht und unter dem Jubel der Zuschauer für den 1:3-Ehrentreffer sorgt. Denn mehr Möglichkeiten erspielt sich der engagiert spielende Verbandsligist nicht. Dafür setzt sich Oczipka am linken Strafraumeck durch und spielt den Ball zurück auf Lakic, der ihn aus der Drehung schön ins obere rechte Toreck zirkelt und sichtlich zufrieden ist: “Ich habe keine Probleme, alles ist gut", meint er zu seinen wohl überwundenen Rückenproblemen und auch dies hat er offenkundig erreicht: “Spielpraxis und Selbstvertrauen will ich mir holen, mein Ziel ist Fürth.“

Den Schlusspunkt in der 82. Minute setzt schließlich der für Anderson eingewechselte Kittel, der einen Befreiungsball abfängt, sich gegen drei Gegenspieler durchsetzt und die Kugel schließlich aus 14 Metern flach zum 5:1-Endstand in die Maschen setzt. Ein Ergebnis, mit dem auch der Trainer der 05er zufrieden ist: "Wir haben uns sehr gut verkauft. Wir haben uns nicht hinten reingestellt und uns auch nicht abschlachten lassen, obwohl die Eintracht doch ganz gut besetzt war. Das war ein toller Tag für Oberrad."


Armin Veh verlängert seinen Vertrag bei der Eintracht um ein Jahr

“Er hat mich um 10.00 Uhr angerufen und gesagt, dass er bleibt. Ansonsten gab es nicht viel zu besprechen, denn unser Angebot lag auf dem Tisch, die Fakten waren klar.“ Eine kurze Mitteilung am Montagmorgen, die Freude im Frankfurter Umfeld auslöst. Nach wochenlangen Spekulationen und immer neuen Gerüchten über einen Wechsel zu Schalke 04, meldet sich Armin Veh aus seinem Kurzurlaub und bekennt Farbe. “Ich bin sehr erfreut, dass wir es geschafft haben, im sportlichen Bereich Kontinuität zu schaffen. Es gibt nicht viele Trainer, die solch eine natürliche Autorität haben“, freut sich Heribert Bruchhagen und nicht nur Alexander Meier ist erleichtert: “Die ganze Mannschaft hat es gehofft. Das ist das Beste, was dem Verein passieren konnte.“ Sogar Bundestrainer Löw gratuliert: “Ich finde seine Entscheidung gut. Er hat bei der Eintracht etwas aufgebaut. Die Mannschaft ist fußballerisch sehr, sehr gut geworden, die Entwicklung unter Veh ist klasse, er hat ein gutes Gespür für eine Mannschaft.“

Armin Veh begründet seine Entscheidung in einer eilig anberaumten Pressekonferenz, die fast ebenso viel medialen Wirbel verursacht wie einst die Verpflichtung von Trainer Christoph Daum: “Ich habe ein paar Tage überlegt, was für mich wichtig ist. Innerhalb einer Woche war das dann auch erledigt.“ Sowohl Veh als auch Bruchhagen bestätigen, dass der Trainer vor drei Wochen schon einmal so gut wie abgesagt hatte: “Die Tendenz ging klar dahin, dass er weggeht“, denn, so der Trainer: "Ich habe dem Verein gesagt: drei Millionen für Neuzugänge wird schwierig. Das kriege ich nicht gebacken." So haben Köpfe geraucht bei der Eintracht. “Der Aufsichtsrat ist mit Fantasie rangegangen und hat die Tür ein wenig geöffnet. Wir werden alles mobilisieren, was verantwortlich zu mobilisieren ist“, erklärt Heribert Bruchhagen, so dass Bruno Hübner und dem Trainer nach Medienberichten knapp die doppelte Summe für Investitionen zur Verfügung steht.

So entscheidet sich Armin Veh “mit dem Herzen“ für die Eintracht, wie er betont: “Die Mannschaft ist schon ein bisschen mein Baby, wir wollen für die Zukunft noch etwas machen und uns sportlich besser aufstellen. Eintracht Frankfurt sollte für etwas stehen, wir wollen ansehnlichen Fußball spielen, auch wenn wir weniger gewinnen als die anderen mit den höheren Etats.“ Das Schlusswort hat der Vorstandsvorsitzende: “Bei Funkel haben die Verhandlungen fünf Minuten gedauert, bei Armin sechs…“ (tr)

 

 


 

 

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