VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2006/07 - 19. Spieltag

2:2 (1:0)

Termin: Di 30.01.2007, 20:00 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Günter Perl (München)
Tore: 1:0 Diego Fernando Klimowicz (8.), 1:1 Michael Thurk (63.), 1:2 Alexander Meier (69.), 2:2 Mike Hanke (73.)

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VfL Wolfsburg
Eintracht Frankfurt

  • Simon Jentzsch
  • Facundo Quiroga
  • Kevin Hofland
  • Alexander Madlung
  • Peter van der Heyden
  • Juan Carlos Menseguez
  • Miroslav Karhan
  • Tom van der Leegte
  • Jacek Krzynowek
  • Marcelinho
  • Diego Fernando Klimowicz

 


 

Wechsel
  • Mike Hanke für Miroslav Karhan (68.)
  • Kamani Hill für Juan Carlos Menseguez (73.)
Wechsel
Trainer
  • Klaus Augenthaler
Trainer

Erstmals ein Punkt aus der 'Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben'

Laut „Wikipedia“ ist „Wolfsburg - bis 1945 noch 'Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben' genannt - eine kreisfreie Stadt im Osten Niedersachsens und Sitz des Volkswagen-Konzerns.“ Über Fußball wird kein Wort verloren und das ist besser so. Gerade einmal 15.000 Zuschauer, darunter knapp 4.000 Frankfurter, wollen denn auch nur diese Begegnung sehen. Für die Eintracht ist die VW-Stadt kein gutes Pflaster, die letzten 5 Spiele wurden verloren, jeweils ohne ein Tor der Adler. Das Hinspiel im Waldstadion endete 0:0, nachdem Thurk auf Frankfurter Seite ein halbes Dutzend bester Chancen ausgelassen hatte und Klimowicz auf der Gegenseite in der Schlussphase mit einem Elfmeter an Pröll gescheitert war.

Trainer Friedhelm Funkel verändert seine Mannschaft nach der jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen Schalke auf zwei Positionen: Michael Thurk rückt für den zuletzt schwächelnden Amanatidis in die Dreier-Offensive mit Albert Streit und Alexander Meier hinter der alleinigen zentralen Spitze Naohiro Takahara. Für den angeschlagenen Huggel feiert Chris nach rund dreivierteljähriger Verletzungspause sein Start-Comeback.

Trotz des 1:2 in Berlin zum Rückrundenauftakt lässt "Wölfe"-Coach Klaus Augenthaler exakt die gleiche Elf auflaufen. Somit muss Nationalstürmer Mike Hanke auf der Bank Platz nehmen, Marcelinho „feiert“ seine Heim-Premiere.

Anpfiff durch Schiedsrichter Günther Perl und das Spiel beginnt wie fast immer: Vorsichtiges Abtasten beider Mannschaften und Kurzpassspiel im Mittelfeld. Nach acht Spielminuten flankt Miroslav Karhan den Ball hoch in Richtung rechter Strafraum der Frankfurter. Christoph Spycher kommt unbedrängt an den Ball und köpft ihn in die Mitte, genau vor die Füße von Menseguez. Sotirios Kyrgiakos und Aleksandar Vasoski stürzen sich auf den Argentinier, doch der spitzelt den Ball zu Landsmann Klimowicz, der plötzlich freie Bahn hat. Ein Schuss, ein Tor. 1:0 für Wolfsburg (8.).

Welch Wunder, Wolfsburg zieht sich nun in die eigene Hälfte zurück. Die Eintracht versucht Druck aufzubauen. Aber die Wölfe - ohnehin mit der zweitbesten Defensive der Liga ausgestattet – gehen konsequent in die Zweikämpfe und lassen so ein Offensivspiel der Adler nicht zustande kommen. Auch die Freistöße von Albert Streit gelingen heute nicht. Die ersten beiden Versuche knallt er jeweils in die Mauer der Niedersachsen. Beim dritten Versuch in der 35. Minute kommt Michael Thurk zum Kopfball, das Leder fliegt jedoch über den Kasten des arbeitslosen Torhüters Simon Jentsch. Aber auch die Konterversuche von Marcelinho & Co. bleiben Stückwerk.

Zwei Minuten vor der Pause setzt sich Naohiro Takahara prima gegen Hofland und Madlung durch und spielt einen hohen Pass auf den sich freilaufenden Alexander Meier im Strafraum - doch Meier verfehlt das Leder... Das war’s in der 1. Halbzeit.

Mit gleichem Personal starten beide Teams in die zweite Hälfte. Ist die Eintracht jetzt aktiver? Streit erobert sich den Ball gleich nach dem Wiederanpfiff gegen van der Leegte und sprintet Richtung Tor, die Wölfe sind überrascht, Streit zieht ab, aber er verfehlt das Tor knapp (46.). Nun eine Ecke für die Eintracht, Streit spielt den Ball in Richtung Elfmeterpunkt, Alexander Meier kommt an das Leder und zieht ab, trifft aber Sotirios Kyrgiakos (47.).

Doch plötzlich ist der Schwung weg. Die Wolfsburger Abwehr steht wieder sicher und der Eintracht fehlen die Ideen. Es läuft schon die 62. Spielminute, Naohiro Takahara setzt sich auf der rechten Seite durch und flankt in die Mitte auf Alexander Meier. Meier ist im Strafraum und spielt den Ball präzise zurück auf Michael Thurk. Thurk setzt an und knallt das Leder unter die Latte. Ein wunderbarer Treffer! 1:1 in der 63. Minute.

Ausgerechnet Michael Thurk, der sein letztes Tor am 17. September im Heimspiel gegen Leverkusen schoss - 3:1 für die Eintracht - und dem heute bis dahin nichts gelingen wollte. Michael Thurk nach dem Spiel: "Es hat mich stark belastet, so lange kein Tor geschossen zu haben."

Nun kommt Leben in das Stadion, das stimmungsmäßig bereits fest in Frankfurter Hand ist. Auch die Trainer reagieren nun: Ioannis Amanatidis ersetzt Chris (67.) und Mike Hanke kommt für Karhan (68.). Die Eintracht bleibt spielbestimmend. Albert Streit flankt den Ball von der linken Seite prima in den Rücken der Wolfsabwehr, auf das „Phantom“ Alexander Meier, von dem bis auf die Vorlage zum Ausgleich bisher wenig zu sehen war. Doch nun ist Meier zur Stelle und köpft aus spitzem Winkel ein. 2:1 für die Eintracht (69.).

Vier Minuten später gibt es Freistoß für Wolfsburg. Marcelinho führt aus, hoch fliegt der Ball in die Mitte des Strafraums. Dort steht Mike Hanke mutterseelenallein, Naohiro Takahara, sein „Bewacher“, träumt und Hanke köpft den Ausgleich. 2:2 in der 73. Minute. Wo war nur die Abwehr. "Da haben wir im Zentrum nicht aufgepasst, das ärgert mich", sagt Trainer Friedhelm Funkel nach dem Spiel.

Das Spiel bleibt ausgeglichen, aber ohne nennenswerte Chancen für beide Teams. Drei Minuten vor dem Ende setzt sich Hofland im Zweikampf mit Sotirios Kyrgiakos durch und schießt. Der Ball ist im Tor, aber der Wolfsburger Jubel kommt zu früh: Schiedsrichter Perl hat aufgepasst und gibt Freistoß für die Adler.

Das war’s. Die Eintracht sichert sich damit im sechsten Anlauf erstmals in der Bundesligageschichte einen Punkt in Wolfsburg und ist nun Tabellen-12. mit 21. Punkten. Es sind noch 4 Punkte Vorsprung auf den neuen 16., den 1. FSV Mainz 05. Die Mainzer haben ihre ersten beiden Spiele in der Rückrunde gewonnen und reisen am Samstag zur Eintracht. Neues Schlusslicht ist der Hamburger SV. (tr)

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