Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04

Bundesliga 2006/07 - 18. Spieltag

1:3 (0:1)

Termin: Sa 27.01.2007, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer (Sigmertshausen)
Tore: 0:1 Gustavo Antonio Varela (16.), 1:1 Naohiro Takahara (48.), 1:2 Kevin Kuranyi (70.), 1:3 Kevin Kuranyi (90.)

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Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04

 


  • Manuel Neuer
  • Rafinha
  • Marcelo José Bordon
  • Mladen Krstajic
  • Dario Rodriguez
  • Gustavo Antonio Varela
  • Fabian Ernst
  • Levan Kobiashvili
  • Lincoln
  • Kevin Kuranyi
  • Halil Altintop

 

Wechsel
Wechsel
  • Peter Lövenkrands für Gustavo Antonio Varela (63.)
  • Zlatan Bajramovic für Levan Kobiashvili (71.)
  • Hamit Altintop für Halil Altintop (76.)
Trainer Trainer
  • Mirko Slomka

Der kleine, aber entscheidende Unterschied zu einem Spitzenteam

Endlich wieder richtiger Fußball, 5 Wochen nach dem Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln und 3 Wochen nach dem 3:1-Endspielerfolg im Frankfurter Hallenturnier gegen den nächsten Pokalgegner (unaussprechlich) freuen sich 51.500 Zuschauer im ausverkauften Waldstadion auf den Beginn der Rückrunde.

Auch Jermaine Jones freut sich, dass er erstmals seit 8 Monaten wieder von Beginn an und als Kapitän auflaufen darf. Nicht berücksichtigt wurde dagegen der ebenfalls wieder genesene Brasilianer Chris, der laut Trainer Friedhelm Funkel noch Trainingsrückstand hat. Schalke 04 muss auf den verletzten Pander verzichten. Für ihn rückt Dario Rodriguez hinten links in die Viererkette.

In den ersten 15. Minuten merkt man beiden Mannschaften die fehlende Punktspielpraxis an. Viel Spiel im Mittelfeld, Torchancen ergeben sich auf beiden Seiten aber zunächst keine. Die 17. Spielminute, Krstajic passt aus der eigenen Hälfte auf Lincoln, der Brasilianer gibt sofort weiter auf Kobiaschvilli, der Kevin Kuranyi bereits auf Höhe des Frankfurter Strafraums anspielt. Kuranyi setzt sich im Zweikampf gegen Aleksander Vasoski durch und flankt auf den in Richtung Fünfmeterraum startenden Gustavo Varela. Varela kommt mutterseelenallein vor Markus Pröll an den Ball, schießt und trifft. 1:0 für Schalke 04 (17.).

Nur eine Minute später wird ein Angriff der Eintracht abgeblockt, Lincoln setzt sich gegen Christoph Spycher durch und passt quer auf den sich freilaufenden Halil Altintop. Im letzten Moment kommt Sotirios Kyrgiakos angerauscht und grätscht den Ball weg - die Chance hätte sich Altintop wohl kaum entgehen lassen (18.).

Frankfurt versucht es weiterhin, aber die Schalker bleiben mit ihren direkten Pässen wesentlich gefährlicher. Die 22. Spielminute: Rafinha sprintet mit dem Ball von außen und flankt auf Kevin Kuranyi. Der Nationalspieler stoppt den Ball mit der Brust und zieht aus 9 Metern ab, aber Markus Pröll pariert großartig (22.).

Die Eintracht befindet sich unterdessen immer noch auf der Suche nach dem entscheidenden Zuspiel. Alexander Meier sieht Albert Streit starten, ein „tödlicher“ Pass und Albert Streit steht frei vor Torhüter Manuel Neuer. Streit schießt, aber zu ungenau und Neuer kann den Ausgleich mit einem Reflex verhindern (26.).

Die Eintracht versucht Druck aufzubauen, aber gegen die tiefstehende Abwehr der „Königsblauen“ wird zu viel quer und kurz gepasst. Schalke hingegen sucht den schnellen direkten Weg in die Frankfurter Hälfte, kommt jedoch auch bis zur Halbzeit zu keiner weiteren nennenswerten Torchance mehr.

Nach einer Standpauke von Friedhelm Funkel beginnen die Adler die 2. Halbzeit nun aggressiver, die Zweikämpfe werden schon in der Schalker Hälfte gesucht. Benjamin Huggel stürzt sich kompromisslos auf den ballführenden Kobiashvili und schlägt den Ball mit einem Pressschlag in Richtung Schalker Strafraum. Naohiro Takahara reagiert am schnellsten, kommt an den Ball und spitzelt das Leder vorbei an Torhüter Neuer. 1:1 in der 48. Spielminute.

Nur 4 Minuten später: Alexander Meier spielt auf halblinks einen feinen Pass in den freien Raum, Naohiro Takahara entwischt seinen Gegenspielern und passt den Ball zur Mitte. Dort läuft sich Ioannis Amanatidis frei, er kommt an die Kugel und schießt mit links, seinem schwächeren Fuß. Der Schuss ist aber so schwach, dass Torwart Manuel Neuer "leichtes Spiel" hat (52.). Friedhelm Funkel nach dem Spiel: „Auch der muss einfach rein, das hätte die Wende sein können.“

Die Eintracht agiert weiter mit Druck, Naohiro Takahara kämpft sich frei und könnte schießen. Doch der Japaner entscheidet sich anders und spielt einen Querpass auf Amanatidis. Ergebnis: Wieder ein braver Schuss direkt in die Arme von Neuer (55.)

Schalke bleibt gefährlich. Ein schneller Konter der Königsblauen findet über eine Flanke Halil Altintop. Der Türke schießt und trifft, aber die Fahne des Linienrichters ist oben: Abseits, Glück gehabt (59.). In der 70. Minute gibt es eine Ecke für die Knappen. Lincoln spielt hoch in den Frankfurter Strafraum, Bordon verlängert mit dem Kopf auf den plötzlich freistehenden Kevin Kuranyi. Der Schalker trifft das Leder und ins Netz. 2:1 für Schalke.

Jubel im Schalker Block, aber die Eintrachtfans sind lauter „Auf geht’s, Eintracht - kämpfen und siegen!“ schallt es durch das Waldstadion. Und die Adler kämpfen, verlieren aber den Ball. Wieder kann Schalke kontern. Kuranyi sprintet Richtung Strafraum, spielt einen Querpass und in höchster Not klärt Aleksandar Vasoski mit einer Grätsche (73.). In der 76. Spielminute kommt Michael Thurk für Jermaine Jones. Gekämpft hat der Bonameser, aber entscheidende Impulse konnte er nicht setzen.

In den nächsten Spielminuten entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. Doch es ist wie verhext, der Abschluss fehlt, die Eintracht erkämpft und erspielt sich keine zwingende Torchance. Und schon läuft die Nachspielzeit, 3 Minuten zeigt Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer an. Patrick Ochs ist noch in der eigenen Hälfte und setzt zu einem Sprint nach vorne an. Doch Lincoln luchst ihm den Ball ab und spielt einen langen Pass auf Kevin Kuranyi. Der Schalker legt los, Markus Pröll stürzt aus dem Tor, ein Schlenker und der Nationalspieler lässt Pröll aussteigen. Dann schiebt er den Ball ins verwaiste Tor. 3:1 für Schalke.

Danach ist Schluss. Die Adler lassen die Schultern hängen. Phasenweise hat Funkels Team sehr gut gespielt, aber die Chancenauswertung in der entscheidenden Phase ließ doch sehr zu wünschen übrig. Schalke war in dieser Hinsicht konsequenter und somit auch besser.

Die Eintracht ist jetzt 11. mit immer noch 20 Punkten, der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt weiter 5 Punkte. Es ist „englische Woche“ in der Bundesliga: Schon am Dienstag geht es nach Wolfsburg (19 Punkte) bevor am Samstag der Tabellenletzte Mainz 05 (14 Punkte) ins Waldstadion kommt.

Stimmen zum Spiel:

Friedhelm Funkel: „Das ist der Unterschied zu einer Mannschaft, die Deutscher Meister werden will und kann: das Ausnutzen von Torchancen. Die Eintracht hat sie vergeben, die Torchancen, während Schalke sie nutzte. So lange das so ist, spielt die Eintracht um den Klassenerhalt. Mehr nicht.“

Jermaine Jones: "Ich bin einfach nur glücklich, wieder dabei zu sein, aber Scheiße, dass wir verloren haben.“ (tr)

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