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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum |
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Bundesliga 2003/2004 - 33. Spieltag
3:2 (2:1)
Termin: Sa 15.05.2004, 15:30 Uhr
Zuschauer: 31.500
Schiedsrichter: Uwe Kemmling (Kleinburgwedel)
Tore: 1:0 Christoph Preuß (13.), 2:0 Jurica Puljiz (19.), 2:1 Vahid Hashemian (30.), 2:2 Dariusz Wosz (50.), 3:2 Ioannis Amanatidis (51.)
Eintracht Frankfurt | VfL Bochum |
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Die Hoffnung stirbt zuletzt
So sieht es auch Trainer Reimann, der seine Adler auf
drei Positionen umstellt. Für den gesperrten Chris rückt Puljiz
in die Innenverteidigung, unterstützt vom endspielerprobten Uwe Bindewald,
der für Günther in die Mannschaft kommt. Uwe Bindewald hat heute
ein ganz besonderes Spiel, denn nach 18 Jahren Eintracht soll nach dem
Willen der Verantwortlichen nach Ende der Saison Schluss sein. Sein Vertrag
wird nicht verlängert. Gut beraten wäre die Eintracht, wenn
sie den Vertrag mit Markus Kreuz ebenfalls nicht erneuern würde.
Der selbst ernannte Regisseur, der seiner Meinung nach seine wahren Fähigkeiten
in Frankfurt nie zeigen durfte, wird dies auch heute nicht schaffen. Für
ihn rückt Stefan Lexa in die Mannschaft. Vor dem Spiel erhält Uwe Bindewald unter frenetischem Beifall noch den obligatorischen Blumenstrauß von Vorstandschef Bruchhagen überreicht, seine richtige und ihm würdige Verabschiedung wird Zico erst 3 Jahre später zusammen mit Alexander Schur selbst in die Hand nehmen. Und dann geht es los, schon in der 2. Minute brandet erneut Beifall auf, denn im Ruhrgebiet hat Schalke 04 gerade das 1:0 gegen Kaiserslautern geschossen. Hiervon lassen sich auch die Adler anstecken, Amanatidis setzt sich auf halbrechts durch und knallt das Leder auf den Kasten von van Duijnhoven, der in letzter Not zur Ecke klären kann. Skela führt aus, der Ball landet bei Puljiz, der ihn Volley nimmt. Wieder van Duijnhoven (4.). Weiter so, ihr Adler, auch Hertha hat gerade ein Tor in München bei den Löwen gefangen (5.).
Keine Verschnaufpause, die Adler machen weiter Druck. Wieder über rechts, diesmal ist es Bürger, der einen Freistoß hoch vor den Fünfmeterraum zirkelt. Hashemian und Madsen hüpfen, doch Puljiz springt und haut den Ball mit dem Kopf ins Netz. Tor! 2:0 für die Eintracht (19.). Das Waldstadion brodelt und tobt. Und die Adler ziehen sich nicht zurück, getragen von den Anfeuerungen ergeben sich kurz darauf weitere Chancen für Preuß, der aus spitzem Winkel verzieht und für den seinem Gegenspieler enteilenden Amanatidis, dessen überhasteter Schuss aber knapp am Tor vorbeigeht. Bochum findet irgendwie nicht statt, die Eintracht gewinnt die meisten Zweikämpfe im Mittelfeld und nur Freier mit einem Weitschuss und Hashemian mit einem Kopfball können Torhüter Pröll ein klein wenig beschäftigen. Gong, tönt es aus den Lautsprechern, Schalke führt 2:0 gegen Kaiserslautern (24.). Gibt es wieder einen Endspielkrimi? Doch mitten in die Endspielträume dann doch eine Bochumer Konterchance über Freier, der das Leder vor den Strafraum spielt. Hashemian kommt an den Ball, spielt ohne Mühe Puljiz und Hertzsch aus und schießt aus 18 Metern auf das Tor. Pröll fliegt noch, als der wuchtig getretene Ball bereits in den Maschen landet - der Anschlusstreffer. Es steht 2:1 (30.).
Nachdem Madsen noch eine Chance für Bochum versiebt, bittet Schiedsrichter Kemmeling höflich zum Pausentee. Zeit zum Verschnaufen, denn plötzlich hat die Eintracht wieder eine minimale Chance, in der Bundesliga zu bleiben, Preuß, Puljiz und Schalke sei Dank. Doch zu Beginn der 2. Halbzeit sind es die Bochumer, die für Aufregung sorgen, denn die Ansprache von Neururer scheint Wirkung zu zeigen. Der VfL kämpft nun um die UEFA-Cup-Teilnahme. Und wie! Hashemian setzt zu einem Sprint an, setzt sich gegen Günther durch und ist plötzlich im Strafraum. Wildes Durcheinander, dann passt der Iraner, anstatt zu schießen, in die Mitte auf Dariusz Wosz. Ganz trocken schiebt der kleine Bochumer das Leder in die linke untere Ecke. Es steht 2:2 (50.), die Eintracht ist zu diesem Zeitpunkt abgestiegen. Doch Bange machen gilt nicht, angetrieben von den Adlern auf den Rängen stürmen die Adler auf dem Rasen sofort weiter, einmal mehr über Preuß. Doch Raymond Kalla beendet den Sturmlauf bereits am Mittelkreis sehr rüde. Der von Skela getretene Freistoß landet erneut bei Preuß, der den Ball mit dem Kopf verlängert. Nascimento sprintet zum Ball, Amanatidis auch und dies irritiert die Bochumer. Der Brasilianer überlässt das Leder dem Griechen und Amanatidis macht das, was er am besten kann. Er sprintet in den Strafraum und wuchtet den Ball ins Netz. Tor! 3:2 für die Eintracht (51.). Der Torjubel ist noch nicht vorbei, da sind die Adler schon wieder in der Bochumer Hälfte. Christoph Preuß hat sich prima auf der rechten Seite durchgesetzt und flankt flach auf Amanatidis. Doch was macht er, anstatt unbedrängt das Leder zu stoppen und einzuschieben, versucht er es mit der Hacke. So ein ... Ärger, das hätte es sein können (53.). Danach wird Bochum aggressiver und drängt auf den Ausgleich, doch mit der Führung im Rücken stehen die Adler bereits im Mittelfeld sehr gut und machen die Räume dicht. Trainer Reimann, den es schon lange nicht mehr auf seinem Stuhl hält, dirigiert hierbei wild gestikulierend und ohne Pause. Aber nicht nur die Abwehr, auch Torhüter Pröll reagiert bei einem Schuss aus kurzer Distanz und einem Konter der Bochumer glänzend. Es ist schon die 90. Minute und Eckball für Bochum, sogar Torhüter van Duijnhoven ist im Frankfurter Strafraum. Doch Pröll kann das Leder abfangen und wirft den Ball weit nach vorn. Stefan Lexa kommt an das Leder und sprintet auf der rechten Seite in Richtung des verwaisten Bochumer Tors. Doch anstatt zu schießen, passt der Österreicher uneigennützig in die Mitte, doch nur ein Blauer kommt an den Ball. Aber egal, denn kurz darauf ertönt der Schlusspfiff von Schiedsrichter Kemmling. Sieg!! Kaiserslautern hat 4:1 auf Schalke verloren und hat weiterhin 35 Punkte bei einem Torverhältnis von -23, die Eintracht nach dem Sieg 32 Punkte und ein Torverhältnis von –16. Da Berlin bei den Löwen doch noch ein 1:1 erreicht hat, ist diesmal kein Dreisatz notwendig. Es ist ganz einfach, wenn Kaiserslautern zu Hause gegen Dortmund verliert und die Eintracht in Hamburg gewinnt, ist ein erneutes Wunder vollbracht.
Und zur Frage, ob sein engagierter Auftritt an der Seitenlinie heute ausschlaggebend war: "Unbedingt. Das war ausschlaggebend. Wenn ich das heute nicht gemacht hätte, hätten wir nicht gewonnen." Peter Neururer: "Dieses Spiel hätte ich mir
gerne als neutraler Zuschauer angesehen." (tr)
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