VfL Bochum - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2003/2004 - 16. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: Sa 13.12.2003, 15:30
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Michael Weiner (Hildesheim)
Tore: 1:0 Vahid Hashemian (21.)

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VfL Bochum Eintracht Frankfurt

  • Rein van Duijnhoven
  • Sören Colding
  • Anton Vriesde
  • Frank Fahrenhorst
  • Philipp Bönig
  • Slawo Freier
  • Sunday Oliseh
  • Tomasz Zdebel
  • Dariusz Wosz
  • Vahid Hashemian
  • Peter Madsen

 


 

Wechsel
  • Miroslav Stevic für Dariusz Wosz (67.)
  • Edu für Sunday Oliseh (73.)
  • Michael Bemben für Edu (83.)
Wechsel
Trainer
  • Peter Neururer
Trainer

 

"Mensch, hier war doch heute mehr drin'!"

“Wie bekomme ich nur 17 Spieler zusammen?“ mag sich Willi Reimann vor der Fahrt nach Bochum gegen den aktuellen Tabellen-6. gedacht haben. Alexander Schur fehlt wegen der 5. gelben Karte, Möller, Kreuz, Keller, Jones, Tsoumou-Madza sind krank oder verletzt. Also dürfen heute auch di Gregorio, Weißenfeldt und Cimen mit, zudem die noch angeschlagenen Stefan Lexa und Christoph Preuß. Weniger Probleme sich zu mobilisieren haben die Frankfurter Fans: Über 6.000 reisen zum heutigen Spiel, um für ordentlich Stimmung zu sorgen. Soviel vorab, es wird ein Heimspiel!

Willi Reimann nimmt gegenüber dem 2:2 gegen Hannover Henning Bürger und Sven Günther in die Mannschaft, in der Innenverteidigung müssen diesmal Jurica Puljiz und Chris, unterstützt von Uwe Bindewald und Andree Wiedener, ran. Bochums Trainer Peter Neururer wechselt gegenüber der 2:4-Niederlage in Freiburg nur auf einer Position, für den gesperrten Kalla spielt Anton Vriesde.

Es stürmt und schüttet wie aus Eimern, genau der richtige Rahmen, um aus einer massiven Deckung heraus den Bochumern einen einzuschenken. So sieht jedenfalls die Taktik in der Anfangsphase aus, denn die Blauen diktieren das Spielgeschehen, ohne zu nennenswerten Chancen zu kommen. Lediglich ein Schuss von Frank Fahrenhorst nach einer Ecke von Dariusz Wosz sorgt für einen Hauch von Gefahr (8.). Ansonsten hält die neuformierte Abwehr der Adler und erarbeitet sich sogar in der 12. Minute die erste Chance. Aber den Kopfball von Chris kann Torhüter Rein Van Duijnhoven parieren.

Es ist die 14. Spielminute, Ecke für die Eintracht durch Bürger. Der Ex-Paulianer spielt das Leder hoch in die Mitte, Puljiz kommt zum Kopfball und der Ball fliegt vorbei an Van Duijnhoven, aber da steht Dariusz Wosz. Der kleine Bochumer kratzt den Ball von der Linie, das Leder springt aber gegen Markus Beierle und zurück in Richtung Tor. Wieder klärt Wosz auf der Linie, diesmal mit der Hacke. Puljiz jubelt erst, dann ist er fassungslos. Denn Schiedsrichter Weiner lässt weiterspielen. Aber war der Ball hinter der Linie? Nach den Fernsehbildern war er es tatsächlich. So ein...! Die schwarz-rote Heimkurve feuert die Adler noch lauter an.

Nun ein Freistoß für den VfL, Wosz führt aus und flankt auf Fahrenhorst. Wieder kommt der Bochumer an den Ball und köpft fast unbedrängt, aber Oka Nikolov reagiert prächtig und kann zur Ecke klären (20.). Sunday Oliseh führt aus und flankt in die Mitte des Strafraums, Puljiz pennt und Vahid Hashemian bedankt sich. Sein Kopfball geht unhaltbar für Nikolov ins Tor. Es steht 1:0 für Bochum (21.).

Na und? Die Eintracht und die Fans auf den Rängen lassen sich hiervon nicht beeindrucken, insbesondere durch die quirligen Chris und Skela werden immer wieder Angriffe eingeleitet, aber wie in den Vorwochen fehlt es am entscheidenden Pass oder der Ball wird über Außen verdaddelt. Cha kämpft und rackert und läuft, nur herauskommen will dabei leider überhaupt nichts, Bürger, wie man in Arbeitszeugnissen zu schreiben pflegt, bemüht sich und Beierle hängt etwas in der Luft. Aber auch Bochum kommt in der ersten Halbzeit zu keinen weiteren Chancen mehr, so dass es mit dem 1:0 zum Pausentee geht.

Mit Beginn der 2. Halbzeit bringt Reimann für Bürger den Albaner Mehmet Dragusha, um auf der linken Seite für mehr Druck zu sorgen. Doch die erste Chance hat der VfL, eingeleitet durch Wosz, der auf Hashemian kurz vor den Strafraum flankt. Der Bochumer schlenzt den Ball in Richtung Toreck, doch zum Glück knallt das Leder gegen den Innenpfosten (50.). Der direkte Gegenzug der Eintracht über die rechte Seite. Cha passt auf Beierle, der gibt weiter auf Skela und dann ein feiner flacher Pass in den Strafraum auf den sich freilaufenden Chris. Der Brasilianer kommt kurz vor dem Fünfmeterraum an den Ball, er hat Zeit, kein Gegenspieler bei ihm. Schuss und... nein, das darf doch nicht war sein! Chris hat es tatsächlich geschafft, den Ball aus fünf Metern über die Latte zu dreschen. Willi Reimann später: "Eine tausendprozentige Chance."

Danach das gleiche Bild wie am Ende der ersten Halbzeit, die Eintracht bemüht sich, gegen die jetzt tief stehenden Bochumer zu Chancen zu kommen, die Spieler kämpfen, haben mehr Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe aber die Chancenverwertung... In der 73. Minute wechselt Willi Reimann erneut und bringt Stefan Lexa für Günther. Bei den Bochumern kommt Edu für Oliseh, um dann nach 9 Minuten (!) wieder ausgewechselt zu werden. Peter Neururer: "Er hat nicht verstanden, welche Instruktionen ich ihm mit auf den Weg gab.“

Unterstützt von den Frankfurter Fans stürmt die Eintracht weiter nach vorne, Bochum bleibt nun in der eigenen Hälfte hängen. Aber in den Strafraum kommt der Ball nicht mehr, lediglich Chris (77.) mit einen Kopfball und Lexa mit einem abgefälschten Weitschuss (85.) können noch für ernsthafte Gefahr sorgen. Danach ist Schluss, die Eintracht verliert unglücklich mit 1:0 und rutscht mit 12 Punkten auf Platz 17 in der Tabelle ab. Zum letzten Spiel in der Hinrunde erwarten die Adler nun den Hamburger SV. (tr)

Stimmen zum Spiel:

Willi Reimann: "Mensch, hier war doch heute mehr drin."

Christoph Preuß über die Fans: "Man hatte das Gefühl, wir sind im Waldstadion und nicht im Ruhrstadion“

Uwe Bindewald: "Der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen ist minimal, das ist in der Rückrunde aufzuholen, aber nur, wenn wir so spielen, wie wir es in den letzten vier Begegnungen getan haben."

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