SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2003/2004 - 13. Spieltag

1:0 (0:0)

Termin: So 23.11.2003, 17:30
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Lutz Michael Fröhlich (Berlin)
Tore: 1:0 Wilfried Sanou (82.)

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SC Freiburg Eintracht Frankfurt

  • Richard Golz
  • Dennis Kruppke
  • Oumar Kondé
  • Boubacar Diarra
  • Bruno Berner
  • Sascha Riether
  • Zlatan Bajramovic
  • Levan Tskitishvili
  • Soumaila Coulibaly
  • Wilfried Sanou
  • Alexander Iaschwili

 


 

Wechsel
  • Andreas Zeyer für Dennis Kruppke (68.)
  • Stefan Müller für Boubacar Diarra (78.)
  • Rolf-Christel Guié-Mien für Wilfried Sanou (84.)
Wechsel
Trainer
  • Volker Finke
Trainer

Der zwölfte Mann der Freiburger entscheidet das Spiel

Freiburg, der Verein mit den guten Menschen und dem Oberlehrer als Trainer. Ihr wahres Gesicht haben sie denn doch gezeigt in der letzten Saison, als sie trotz aller Dementis der Eintracht Rolf-Christel Guié-Mien in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entführten. Aber man sieht sich immer zwei Mal im Leben und heute geht es um Punkte gegen den Abstieg.

Da Geri Cipi für drei Spiele gesperrt ist, rücken heute Bindewald und Chris in die Innenverteidigung, Preuß spielt rechter Verteidiger. Statt Beton setzt Willi Reimann heute auf Offensivkräfte, neben Möller und Skela sollen Kreuz, Cha und Beierle für Wirbel sorgen. Oberlehrer Finke bringt heute die gleiche Mannschaft, die zuletzt 3:2 gegen Wolfsburg gewann.

Anpfiff durch den Unparteiischen – ein Begriff, über den noch zu reden sein wird – Lutz Michael Fröhlich, und die Eintracht spielt tatsächlich mutig nach vorne, kein Vergleich mit den jüngsten Auswärtsauftritten. Auch Freiburg scheint überrascht zu sein. Die Adler bestimmen das Spiel und Freiburg muss reagieren. Ähnlich sieht es auf der Tribüne aus, die Frankfurter Fans geben den Ton an, die Freiburger reagieren... nicht.

Es ist die 19. Spielminute, wieder ein Angriff der Adler, diesmal von links über Andree Wiedener, der in die Mitte des Strafraums flankt. Zweikampf zwischen Du-Ri Cha und Oumar Kondé, den der Koreaner für sich entscheidet aber Ervin Skela kommt an den Ball und schießt. Tor! 0:1 für die Eintracht, denken alle, aber Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich – und sonst niemand im Stadion - will vor dem Tor ein Foul von Du-Ri Cha an Kondé gesehen haben. Kein Tor, es bleibt beim 0:0. Der Eintrachtblock tobt.

Die Eintracht bleibt am Drücker, leider mit zu wenigen Chancen bei diesem schönen Einsatz. Freiburg beschränkt sich dank der sicheren Frankfurter Abwehr auf Weitschüsse, die aber nicht wirklich gefährlich sind. Dann wieder die Eintracht mit Du-Ri Cha auf der rechten Seite, er läuft heute wieder als wäre es sein letztes Spiel. Der Koreaner flankt in den Strafraum und Markus Beierle kommt mit dem Kopf an das Leder. Torhüter Richard Golz reckt sich und kann den Ball rauskratzen. Nachschuss, wieder durch Markus Beierle, aber wieder kann Golz klären (30.).

Freiburg nun im Gegenzug, Coulibaly ist am Ball und drischt das Leder aus 25 Metern auf das Tor von Oka Nikolov. Der Ball wird abgefälscht, geht aber zum Glück knapp vorbei (30.). Noch einmal ein Weitschuss durch Coulibaly in der 33. Spielminute, ansonsten ist die Eintracht am Zug. Vor allem Ervin Skela sticht in dieser Halbzeit heraus. Quirlig und kluge Pässe, dies inspiriert sogar "Heintje" Möller, im Schatten des Albaners eine halbwegs ansprechende Leistung zu bringen.

Dann die 45. Spielminute, Freistoß für die Eintracht aus 20 Metern, ein Fall für Ervin Skela. Der Albaner läuft kurz an und zirkelt den Ball Richtung Toreck, dann kommt in letzter Rettung für Torhüter Richard Golz der Ellbogen von Zlatan Bajramovic, der das sichere Tor verhindert. Diesmal haben es alle gesehen, nur Herr Fröhlich nicht. Der "Unparteiische" aus Konz, nein, aus Berlin entscheidet auf weiterspielen. Unglaublich. Dann pfeift er zur Pause, begleitet von den besten Wünschen des Frankfurter Blocks und der noch immer aufgeregten Adler auf dem Platz.

Zur zweiten Halbzeit ist die Eintracht gezwungener Maßen defensiver, die Breisgauer machen nun mehr Druck. Aber die Abwehr steht sehr gut heute, außer ein paar Fernschüssen ergeben sich zunächst keine Chancen für die Freiburger. Endlich ein Konter für die Eintracht, Du-Ri Cha kommt an das Leder, köpft aber knapp über die Latte (52.). Nun auch Chancen für die Freiburger, aber Sanou schießt nach Doppelpass mit Alexander Iashvili rechts vorbei (55.), danach köpft Bajramovic ebenfalls knapp neben den Pfosten (61.).

Die Eintracht nutzt nun den Platz im Mittelfeld für feine Aktionen, nur der fehlende letzte Pass oder ein genauerer Abschluss verhindern jetzt die verdiente Führung für die Eintracht. Wieder einmal Ervin Skela am Ball, der Albaner flankt auf den sich freilaufenden Chris. Der Brasilianer kommt ran, nein, wieder kommt Bajramovic mit der Hand an den Ball und kann klären. Herr Fröhlich schaut geflissentlich weg, kein Elfmeterpfiff. Es ist zum Haare raufen, auch Ervin Skela flippt auf dem Platz aus, aber der "Unparteiische" lässt sich in seiner maßlosen Arroganz nicht beeindrucken (67.).

Fünf Minuten später, wieder steht Herr Fröhlich im Mittelpunkt, diesmal pfeift er ein Handspiel für die Eintracht, es ist ja schließlich außerhalb des Strafraums. Nur die fällige rote Karte für den bereits gelb vorbelasteten Boubacar Diarra lässt er stecken. Oberlehrer Finke atmet tief durch und wechselt Diarra nach dieser Aktion aus (73.).

Obwohl die Eintracht gegen 11 Freiburger und Herrn Fröhlich spielen muss, lassen sich weder die Fans noch die Spieler entmutigen. Immer wieder ist es Ervin Skela, der die Angriffe anführt, sehr bequem für den "Spielmacher" Möller. Als hätte er es gehört, fasst er sich denn doch mal ein Herz und drischt den Ball aus fast 25 Metern auf das Tor von Richard Golz. Rums, keine Abwehrhand, auch nicht Richard Golz, die Latte rettet in dieser Szene die Freiburger (75.). Na ja, der "Unparteiische" hätte sonst wohl auf "gefährliches Spiel" von Möller entschieden...

Dann die 83. Spielminute, Wilfried Sanou kommt an den Ball, kurz vor dem Frankfurter Strafraum. Der Freiburger fackelt nicht lange, er zieht ab. Das Leder rutscht ihm über den Spann und fliegt in hohem Bogen in Richtung Frankfurter Tor. Oka Nikolov fängt den Ball und hat ihn sicher, scheinbar, doch dann prallt er von seinem Arm ins Netz. Oh nein, es steht 1:0 für Freiburg. Das kann doch nicht wahr sein!

Trainer Willi Reimann bringt sofort nach dem Tor Stefan Lexa und Mehmet Dragusha für die unermüdlich kämpfenden Markus Kreuz und Du-Ri Cha. Und nachdem der Schock des Tores verkraftet ist, geht es wieder nach vorne. Aber es ist schon die 89. Spielminute. Dann eine Ecke.

Ervin Skela führt aus, Markus Beierle kommt an das Leder und kann schießen. Aber Andreas Zeyer senst den Frankfurter um. Klarer Fall, Elfmeter! Aber da ist ja noch der "Unparteiische", der es tatsächlich fertig bringt, nicht zu pfeifen. Dann pfeift er kurz darauf doch. Das Spiel ist aus. Elf Adler stürmen auf Herrn Fröhlich zu und schimpfen und fluchen.

Trotz des wirklich guten Spiels und dank der Leistung des "Unparteiischen" verliert die Eintracht 1:0 und findet sich auf Platz 17 der Tabelle wieder.

Stimmen zum Spiel:

Willi Reimann: "Das ist Wahnsinn, das hat Methode, wir Nobodies werden mit einer Leichtigkeit von den Schiedsrichtern übergangen, das ist unfassbar. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Wir hätten noch zwei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen - dem wäre immer wieder etwas eingefallen, uns das Tor abzuerkennen. Mit so einem Schiedsrichter kannst du nicht gewinnen."

Oka Nikolov: "Es waren sehr viele Spieler vor mir. Ich habe den Ball zu spät gesehen, aber das war klar mein Ding, keine Frage."

Oberlehrer Volker Finke: "Der Sieg war etwas glücklich für uns. Ich wünsche den Frankfurtern, dass sich die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter irgendwann ausgleichen." (tr)

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