Eintracht Braunschweig - Eintracht
Frankfurt |
2. Bundesliga 2002/2003 - 29. Spieltag
0:0
Termin: So 20.04.2003 15:00
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Dirk Margenberg (Wermelskichen)
Tore: ./.
Eintracht Braunschweig | Eintracht Frankfurt |
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Nur ein Punkt auf dem Niedersachsenacker Über fünf Monate ist es her, dass die Eintracht zuletzt in der Ferne verloren hat, nämlich am 17. Spieltag mit 0:1 in Reutlingen. Dennoch wird Willi Reimann nicht müde, vor dem Tabellenvorletzten aus Braunschweig zu warnen: "Uns erwartet eine offensive, kämpferische und aggressive Mannschaft und die Zuschauer sind Braunschweigs 12., 13. Mann. Wir müssen körperbetont dagegen halten, sonst haben wir keine Chance. Trotzdem sind wir wegen unserer Auswärtsstärke sehr zuversichtlich." So zuversichtlich, dass Trainer Reimann unter der Woche die Spieler Wenczel, Hengemühle, Vivian und Cimen freiwillig für das Regionalligateam der Eintracht abgestellt hat, den Erwartungen in Liga 2 wurden die Youngsters bisher nicht gerecht. Nicht überzeugt hat zuletzt auch das System mit drei Spitzen, so dass Reimann umstellt. Für Diakité spielt heute Bürger auf der linken Außenbahn, Beierle und Jones spielen im Sturm. Keinen Grund zur Umstellung sieht Braunschweigs Trainer Reinders nach dem 3:1-Sieg in Aachen, der für neue Hoffnung beim Tabellen17ten gesorgt hat. Das Stadion ist ausverkauft, mehr als 15.000 Zuschauer wollen das Eintracht-Duell am Ostersonntag sehen. Es ist ein ruhiger Beginn, geprägt von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Die Niedersachsen lassen den Gästen keinen Meter Raum, so dass zunächst Querpässe das Spiel bestimmen. Nach sieben Spielminuten probiert sich dann Keller mit einem Distanzschuss, doch der stellt keine Gefahr für Torhüter Kunze dar. Kunze muss hier ebenso wenig eingreifen, wie beim Schussversuch von Jones vier Minuten später. Nach 15 Spielminuten gibt es dann einen Freistoß für Braunschweig kurz vor dem Strafraum. Mazingu-Dinzey nimmt Maß und schlenzt das Leder aufs Tor, doch Torhüter Nikolov hat aufgepasst und kann parieren. In der 20. Minute gibt es nach einem Foul an Bürger ebenfalls Freistoß vor dem Strafraum der anderen Eintracht. Skela schlenzt das Leder gefühlvoll über die Mauer, aber Torhüter Kunze kann den Ball um den Pfosten lenken. Es bleibt schwierig, nicht nur die Braunschweiger, auch der völlig ausgetrocknete Platz erweist sich als harter Gegner, das Leder verspringt, bleibt einfach liegen oder nimmt Fahrt auf. “Fürchterlich, man wusste oft gar nicht, was der Ball macht", sagt Kapitän Keller hinterher. So sieht es auf dem Platz auch aus, immer wieder wird die Kugel nun nach vorne gedroschen, das Prinzip Hoffnung bestimmt das Spiel. Derweil liefern sich die mitgereisten Adler ein stimmungsvolles Gesangsduell mit den Braunschweigern und stellen klar: “Ob Braunschweig, ob Trier, die Eintracht sind nur wir!“ Die richtige Eintracht bestimmt nun das Spiel, erarbeitet sich eine Ecke nach der anderen, aber zu Torchancen kommt es nicht. Trainer Reimann ist derweil an der Linie mehr unterwegs als Beierle, nur es nützt nichts. Ein Spiel kommt auf dem Kopfsteinpflaster nicht zustande. So unterhält denn Adi Adelmann die mitgereisten Fans mit einem Zaunstrip und bekommt als Dank die richtige Anfeuerung: “Adelmann, Adelmann - schenk uns einen Auswärtssieg!“ hallt es durch das Stadion. Dann ist endlich Pause, beide Trainer sind erbost über die Platzverhältnisse: “Es war ja nicht viel möglich auf diesem Acker“, sagt Braunschweigs Trainer Reinders und Reimann ergänzt: "Ball nach vorn und dann hinterher." Und so beginnt auch die zweite Hälfte, ein weiter Ball kommt zu Hutwelker, der aus 16 Metern sofort abzieht. Montero kann den Schuss abblocken, aber die Kugel rollt zum freistehenden Rische, der jedoch am herausstürzenden Nikolov scheitert (46.). Danach ist wieder rumpeln angesagt, beide Mannschaften versuchen erfolglos, den Ball und das Spiel auf dem knallharten Rasen zu kontrollieren. Trainer Reimann greift ein und bringt in der 58. Spielminute Streit für Montero. Und dies scheint sich auszuzahlen, denn nur eine Minute später setzt er sich schön auf der rechten Außenbahn durch und flankt das Leder scharf in den Strafraum, aber Beierle und der aufgerückte Schur verpassen den Ball (59.). Fünf Minuten später wird erneut ein Ball hoch in den Braunschweiger Strafraum geschlagen. Thiam stößt Jones, der an das Leder will, in den Rücken, so dass dieser ins Straucheln kommt und ihm der Ball an die Hand springt. Große Aufregung im Strafraum, denn Schiedsrichter Margenburg zeigt nicht auf den Elfmeterpunkt. Nein, er gibt dem völlig verdutzten Jones die zweite Gelbe Karte, mithin Gelb-Rot (64.)! In Unterzahl müssen die Adler das Spiel zu Ende bringen und haben auch noch Glück, dass der überforderte Schiedsrichter Streit nur seine fünfte Gelbe Karte und nicht Rot zeigt, als dieser ihn anrempelt. Noch geben sich die Adler gegen die tapfer kämpfenden Braunschweiger mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Nach einem Foul gibt es Freistoß aus dem Halbfeld, Tsoumou-Madza schnappt sich das Leder so schnell, dass die Niedersachsen nur verblüfft hinterher schauen können. Doch im Strafraum bekommt er allein vor Torhüter Kunze das Nervenflattern und lupft den Ball über den hinauseilenden Kunze, aber auch weit über die Latte (70.). Zehn Minuten vor Schluss bringt Trainer Reimann noch einmal zwei neue Spieler, für Beierle und Skela kommen Toppmöller und Weißenfeldt, doch die Minuten verrinnen, ein Tor will einfach nicht fallen. Dann die 90. Spielminute, vor dem eigenen Strafraum erkämpft sich Toppmöller das Leder und sprintet ebenso wie Streit und Bürger los. Der 22jährige setzt sich auf dem Weg in Richtung Strafraum gegen zwei Braunschweiger durch, könnte auf die beiden freistehenden Adler passen, doch entscheidet sich eigensinnig für einen Heber. Der Ball segelt am Tor vorbei, es bleibt beim 0:0. Da Mainz zu Hause gegen Duisburg mit 3:1 gewinnt, rutscht die Eintracht auf Rang 4 ab und hat nun einen Punkt Rückstand auf die Rheinland-Pfälzer. Greuther Fürth bleibt Fünfter mit 5 Punkten Rückstand auf die Adler. (tr)
Lizenz mit kleinen Auflagen erteilt - Walter Sparmann hierzu: "Wir müssen der DFL noch ein bisschen was zeigen, und das, was wir ihr dargestellt haben, zum Teil noch nachbessern, aber das macht mir keine Kopfschmerzen." Nicht anerkannt wird lediglich der Vorvertrag mit dem möglichen Stadionbetreiber Stadi Varios. An der Übertragung des Octagon-Anteils auf die immer noch unbekannte Gruppe "Freunde der Eintracht" und der damit verbundenen Kapitalerhöhung von vier Millionen Euro hat die DFL nichts auszusetzen. Auch bei einem Verbleib in der zweiten Liga gibt es keine Lizenzprobleme, wobei der Etat dann zwölf Millionen Euro betragen würde, während in der ersten Liga mit 24 Millionen Euro kalkuliert wird. Kaderplanung - Bei der Zusammenstellung des Teams für die nächste Spielzeit wird bei potenziellen Neuzugängen auf die Merkmale "guter Charakter, jung und ablösefrei" geachtet, sagt Sparmann. Es gibt Interesse an Nico Frommer von Reutlingen und am vereinslosen Stefan Lexa, zudem wird die Eintracht in den kommenden Tagen einen Dreijahresvertrag mit dem Trierer Mehmet Dragusha unterzeichnen, der sowohl für die erste als auch für die zweite Liga gilt. "Ich habe mich für Frankfurt entschieden, weil die Eintracht ein großer Verein ist. Zudem fühle ich mich von ihrem Angebot geehrt, weil ich immer schon Eintracht-Fan war", sagt Dragusha. Im Fall eines Aufstieges wird wohl auch Skela bleiben, die Verträge mit Kryszalowicz, Toppmöller, Diakité und Branco werden hingegen voraussichtlich nicht verlängert. Fred Schaub ist tot - Am 24. März
kommt Fred Schaub bei einem schweren Autounfall im Alter von 42 Jahren
ums Leben, sein achtjähriger Sohn wird mit schweren Verletzungen
ins Krankenhaus gebracht. Von 1978 bis 1981 hat Fred Schaub insgesamt
27 Mal für die Eintracht gespielt und war 1980 Schütze des entscheidenden
1:0 im Rückspiel des UEFA-Pokal-Finales gegen Mönchengladbach.
"Das ist einfach unfassbar, die Eintracht hat Fred viel zu verdanken.
Dieses Tor, und damit Fred Schaub, wird keiner bei der Eintracht je vergessen“,
sagt Karl-Heinz Körbel entsetzt.
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