Spvgg Greuther Fürth - Eintracht Frankfurt

2. Bundesliga 2002/2003 - 20. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: So 09.02.2003 15:00
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)
Tore: 0:1 Dino Toppmöller (87.)

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Spvgg Greuther Fürth Eintracht Frankfurt

  • Günther Reichold
  • Heiko Westermann
  • Zoran Mamic
  • Sven Boy
  • Patrick Mölzl
  • Mirko Reichel
  • Björn Schlicke
  • Olivier Caillas
  • Thorsten Burkhardt
  • Petr Ruman
  • Sascha Rösler

 


 

Wechsel
  • Stefan Reisinger für Heiko Westermann (46.)
  • Mathias Surmann für Zoran Mamic (72.)
Wechsel
Trainer
  • Eugen Hach
Trainer

“Big Point“ im Kampf um den Aufstieg

"Dass sie in den letzten Jahren immer unter den ersten fünf waren, zeigt, wie viel Potenzial in der Fürther Mannschaft steckt. Sie sind einer der Mitfavoriten für den Aufstieg“, warnt Willi Reimann vor dem Spiel gegen den Tabellenachten, dessen Spiel in der Vorwoche ausfiel.

Dennoch ist er guten Mutes, dass die Eintracht als bislang stärkste Auswärtsmannschaft der Zweiten Liga auch im Playmobilstadion mit der gleichen Aufstellung wie zuletzt punktet: "Ich habe wenig Grund, viel zu ändern, denn unsere Leistung gegen Freiburg stimmt mich für die nächsten Spiele zuversichtlich. Wir müssen mehr aus der zweiten Reihe schießen und die Flanken müssen präziser kommen." Auch ein paar Tore von den Stürmern würden nicht schaden und so könnte die Berufung von Kryszalowicz in die Nationalmannschaft doch für zusätzliche Motivation sorgen. “Na ja,“ meint Reimann skeptisch, “die Berufung hat wohl mehr mit dem neuen Nationaltrainer und weniger mit Pawels Leistung zu tun.“

Trainer Hach würfelt hingegen sein Team gegenüber dem 1:0-Sieg gegen Duisburg am 18. Spieltag mächtig durcheinander, auch weil Stürmer Azzouri und der linke Außenverteidiger Birlik ihre Sperren aufgrund des Spielausfalls gegen Aachen absitzen müssen. Boy, Mölzl, Burkhardt und Ruman rücken in die Startelf, während Reisinger und Surmann zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Zwei dicht gestaffelte Abwehrreihen treffen aufeinander. So ist es kein Wunder, dass das Spiel fast nur im Mittelfeld stattfindet. Viele Querpässe und kurze Bälle, jeder Angriffsversuch wird auf dem vom Schnee befreiten tiefen Boden schnell unterbunden. Lediglich Streit versucht auf der rechten Seite mit mäßigem Erfolg, das Spiel der Adler schneller zu machen. In der 9. Spielminute setzt er sich aber durch und flankt auf die mitgelaufenen Beierle und Kryszalowicz, doch das Leder landet nur in den Armen von Torhüter Reichold.

So entsteht die erste richtig gute Chance durch einen Zufall. Ein hoher weiter Ball aus dem Mittelfeld landet im Strafraum der Fürther. Beim Versuch das Leder herauszuhauen, stehen sich die Abwehrspieler selbst im Weg und so landet der Abpraller bei Skela, der sofort schießt. Doch Reichold reagiert prima und kann den Ball zur Ecke lenken (24.).

Danach wieder das alte Bild, Streit spielt Alleinunterhalter auf Rechts, Bürger und Montero halten zwar die linke Seite dicht, doch Vorstöße nach vorne wagen sie nicht und auch im Mittelfeld fehlen die Ideen, um die gut abgeschirmten Beierle und Kryszalowicz einmal in Szene zu setzen. Die Fürther machen es jedoch nicht besser, so dass die Zuschauer sich genauso wie Torhüter Nikolov langweilen und frieren.

Bis zur 35. Minute, dann kommt Rösler vor dem Strafraum der Adler ans Leder und will durchstarten, doch Tsoumou-Madza, der zuvor einmal mehr ein wenig träumte, zupft den Fürther am Trikot. Gut für die Adler, dass auch Schiedsrichter Rafati geträumt hat und dies nicht als Notbremse wertet. Danach folgen wieder 10 Minuten Langeweile bis zur Glühweinpause, die sich die Zuschauer verdient haben.

Zur zweiten Halbzeit stellt Trainer Hach seine Mannschaft auf 4-4-2 um, für Westermann kommt Reisinger, Fürth macht nun mehr Druck. Dafür haben die Adler endlich mehr Raum zum Kontern und Tsoumou-Madza nutzt dies. Seine Flanke aus dem rechten Halbfeld findet Kryszalowicz, aber der Nationalspieler köpft aus 10 Metern freistehend ziemlich kläglich am Tor vorbei (50.). Die einzig gute Aktion von Tsoumou-Madza bislang, den Reimann nach dem Spiel scharf kritisiert: "Er hat so gespielt, wie er vorher trainiert hat." Kurz darauf wird es bei einem Konter gefährlicher: Kryszalowicz kommt vor dem Strafraum an den Ball, legt ab auf den heranstürmenden Skela, doch der 26jährige haut das Leder knapp am rechten Torwinkel vorbei.

Greuther Fürth erhöht nun den Druck und kommt auch zu Möglichkeiten. Ruman kann im Strafraum unbedrängt köpfen, aber das Leder geht knapp am rechten Torpfosten vorbei und kurz darauf ist es Rösler, der ebenfalls um Zentimeter verzieht (59.).

Zehn Minuten später dann der erste Wechsel für die Eintracht, für Kryszalowicz, der sich eine Oberschenkelzerrung zugezogen hat, kommt Dino Toppmöller zu seinem vierten Kurzeinsatz auf den Platz. Doch Fürth macht weiter Druck, die Adler können sich kaum noch aus der Defensive befreien. Die 75. Minute, eine Flanke kommt vor den Strafraum, Burkhardt schießt und Nikolov kann den Ball nicht festhalten. Reisinger rauscht heran und schiebt das Leder ins Netz, doch Schiedsrichter Rafati hat aufgepasst und erkennt das Tor wegen Abseits nicht an (75.). Vier Minuten später hechtet Rösler im Strafraum in eine Flanke und trifft - zum Glück nur die Latte.

Fürth will die drei Punkte, erneut setzt Reisinger einen Kopfball knapp am Kasten vorbei (83.) und bleibt am Drücker. Dann ein Konter von der linken Seite über den für Skela in der 81. Minute eingewechselten Cimen, der zu Toppmöller passt. Schlicke will das Leder nach vorne bolzen, trifft jedoch nur Toppmöller, der den Ball vor der Strafraumgrenze unter Kontrolle bekommt. Der 22jährige läuft ein paar Schritte und lupft dann das Leder kurz vor dem linken Fünfmeterraumeck mit Links über den hinauseilenden Torhüter Reichold ins Netz. Das 1:0 für die Eintracht in der 87. Minute! Riesenjubel, die Spieler erdrücken Toppmöller fast. Trainer Reimann ist glücklich: "Das Tor hat Dino großartig gemacht, die Jungen haben ihre Sache gut gemacht" und Kapitän Keller ergänzt: "Dino hat es sich verdient."

Fürth will den Ausgleich, aber die Eintracht-Abwehr steht sicher in den letzten Minuten. In der Nachspielzeit dann eine kleine Rangelei zwischen Rösler und Bindewald, für die der 34-jährige die Gelb-Rote Karte kassiert, dabei, so Bindewald: “habe ich Rösler lediglich gesagt, er solle mit diesem Mist aufhören." Kurz darauf ist Schluss, Eintrachtspieler und Gästeblock feiern.

Die Adler rutschen dennoch auf Platz 3 in der Tabelle, da Freiburg mit 4:0 gegen Ahlen gewonnen hat und nun dieselbe Tordifferenz wie die Eintracht aufweist, aber zwei Treffer mehr geschossen hat. Der Abstand zum Tabellenvierten Mainz beträgt weiterhin 2 Punkte. (tr)


Stimmen zum Spiel

Willi Reimann: "Wir hatten heute Dusel, nachdem wir in der letzten Woche und auch in der vorletzten Woche Pech gehabt haben. So ist das Leben."

Jens Keller: "Das war ein big point, ich bin davon überzeugt, dass wir weiter oben dabeibleiben."

 

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