Entrium Hallencup 2003 |
Samstag, 04.01.2003 in Nürnberg
1. FC Nürnberg |
Greuther Fürth |
Wacker Burghausen |
1860 München |
VfB Stuttgart |
Eintracht Frankfurt |
Team: Franciel Hengemühle, Matheus Vivian, Bakary Diakité, Daniyel Cimen, Giovanni Speranza, Andreas Menger, Oka Nikolov, Lars Weißenfeldt, Alexander Schur, Henning Bürger, Pawel Kryszalowicz, Ervin Skela
Trainer: Jan KocianGruppe A
- 1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth 3:2 (0:2)
- SpVgg Greuther Fürth - Wacker Burghausen 3:1 (1:1)
- 1. FC Nürnberg - Wacker Burghausen 5:0 (0:0)
1. 1. FC Nürnberg 8:2 - 6 Punkte
2. SpVgg Greuther Fürth 5:4 - 3 Punkte
3. Wacker Burghausen 8 - 0 Punkte
Gruppe B
- TSV München 1860 - VfB Stuttgart 2:2 (0:0)
- VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt 2:1 (2:1)
Tore: 1:0 Ioannis Amanatidis (2.), 1:1 Alexander Schur (3.), 2:1 Ioannis Amanatidis (6.)- TSV München 1860 - Eintracht Frankfurt 4:4 (1:1)
Tore: 1:0 Wiesinger (6.), 1:1 Pawel Kryszalowicz (9.), 1:2 Henning Bürger (11.), 1:3 Bakary Diakité (14.), 1:4 Pawel Kryszalowicz (16.), 2:4 Borimirov (16.), 3:4 Pürk (17.), 4:4 Meyer (20.)
1. VfB Stuttgart 4:3 - 4 Punkte
2. TSV 1860 München 6:6 - 2 Punkte
3. Eintracht Frankfurt 5:6 - 1 Punkt
Halbfinale
- 1. FC Nürnberg - TSV 1860 München 3:5 n.N. (2:2, 0:0)
- SpVgg Greuther Fürth - VfB Stuttgart 9:8 n.N. (5:5, 3:4)
Neun-Meter-Schießen um Platz 3
- 1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart 3:4
Finale
- TSV 1860 München - SpVgg Greuther Fürth 5:4 (3:1)
Spielersuche statt Budenzauber
Kurz vor dem Aufbruch zum Trainingslager ins südspanische Oliva Nova stehen für die Adler zunächst zwei Hallenturniere an. Doch Willi Reimann hat eigentlich andere Sorgen, so dass Co-Trainer Kocian für ihn an der Bande stehen wird und der Trainer in Frankfurt bleibt, denn, so Reimann: "Ich habe mit neuen Spielern verhandelt, aber Sie werden von mir keine Namen hören."
Grund für die hektische Betriebsamkeit ist der tags zuvor bekannt gewordene Wechsel von Guié-Mien, der bereits mit seinem neuen Arbeitgeber ins Trainingslager geflogen ist. Nein, es ist nicht Olympique Marseille, Mönchengladbach oder der 1. FC Köln, sondern der direkte Ligakonkurrent Freiburg hat sich den Kongolesen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion geholt, ohne die Eintracht zu informieren.
"Ich bin nicht wegen des Geldes nach Freiburg gegangen. Der Sport-Club spielt einen technisch starken Fußball, und ich glaube, dass ich mit meinem Stil gut in diese Mannschaft passe," faselt Guié-Mien, doch bei seinem Berater hört sich dies anders an, denn er erklärt, sein Schützling müsse sich “das Geld wieder hereinholen, das er im Sommer der Eintracht geschenkt habe.“ Tatsächlich hat der Kongolese, wie viele andere im Team nach dem Abstieg eine Gehaltskürzung von über 30% hinnehmen müssen, gehört aber immer noch zu den Spitzenverdienern der Zweiten Liga. Diesen Gehaltsverzicht hat sich die Eintracht mit einer festgeschriebenen Transfersumme und einer Ausstiegsklausel erkauft, die “RCGM“ nun klammheimlich nutzt. "Rolf hat sich nicht einmal von der Mannschaft verabschiedet. Das ist charakterlich sehr enttäuschend", sagt Kapitän Keller zum schnellen Abgang.
Soviel vorweg, vermisst werden wird RCGM bei den Adlern nicht mehr. Auch wenn er zu Beginn der Hinrunde mit tollen Leistungen beeindrucken konnte, versank er doch spätestens nach seinem 8. Saisontreffer am 1. November beim 3:1-Sieg in Lübeck in einem tiefen Leistungsloch.
(Anmerkung: Den Treffer in Lübeck wird sich der Kongolese hoffentlich gut gemerkt haben, denn es ist sein vorerst (?) letzter im Profifußball gewesen. In Freiburg und Köln wird er bis zum Ende der Saison 2005/06 kein Tor mehr erzielen. Erst in der Saison 2006/2007 wird er wieder vier Mal treffen - in der Oberliga für Sachsen Leipzig. Drei seiner vier Treffer resultieren allerdings aus verwandelten Elfmetern…)
Doch zurück zum Hallenfussball. Im ersten Spiel treffen die Adler auf den aktuellen Tabellenfünften der Bundesliga, den VfB Stuttgart, den seit seinem Rauswurf in Frankfurt im Januar 2001 Felix Magath trainiert.
Das Spiel beginnt flott und bereits in der 2. Minute kann der 22-jährige Ioannis Amanatidis mit einem Beinschuss Torhüter Nikolov zum 1:0 überwinden. Nachdem Schur fast im direkten Gegenzug den Ausgleich erzielt (3.), ist es erneut Amanatidis, der bei einem Konter auf Vorlage von Seitz das 2:1 in der 6. Spielminute erzielt. Danach lassen die Schwaben nichts mehr anbrennen, es bleibt auch nach 20 Minuten beim 2:1 für den VfB.
Somit müssen die Adler ihre zweite Begegnung gegen den TSV 1860 München, immerhin Tabellensechster der Bundesliga, unbedingt gewinnen. Mit im Aufgebot der von Peter Pacult trainierten Truppe sind neben Thomas Häßler und Benjamin Lauth auch Markus Weissenberger und Torben Hoffmann. Nachdem Wiesinger die Löwen in der 6. Minute in Führung bringt, legen die Adler los und führen durch Tore von Kryszalowicz (2), Bürger und Diakité bis vier Minuten vor Schluss mit 4:1. Doch nach einer Aufholjagd der Löwen ist es Remo Meyer, der 40 Sekunden vor dem Abpfiff für den 4:4-Ausgleich sorgt. Damit ist die Eintracht ausgeschieden.
"Das war sehr bitter für uns, auch deshalb, weil 1860 am Ende das Turnier gewonnen hat", sagt Co-Trainer Jan Kocian nach dem Spiel. (tr)
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