Rot-Weiss Frankfurt - Eintracht Frankfurt

2001/2002 - Testspiel

0:5 (0:3)

Termin: 13.02.2002
Zuschauer: 250
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Stephen Famewo (29.), 0:2 Ervin Skela (39., Foulelfmeter), 0:3 Michael Mutzel (42.), Michael Mutzel (68.), Stephen Famewo (85.)

 

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Rot-Weiss Frankfurt Eintracht Frankfurt

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Wechsel
Trainer
  • Manfred Meyer

Trainer

Kunstrasen ist Gift für sensible Profirücken

Es ist Testspielwoche, die deutsche Nationalmannschaft spielt in Kaiserslautern gegen Israel und auch die Eintracht nutzt den Aschermittwoch, um noch einmal vor dem schweren Montagsspiel in Bielefeld gegen den Landesligisten Rot-Weiß Frankfurt zu testen und einigen Reservisten Spielpraxis zu geben. Doch vor dem Kick im Rödelheimer Parkweg gibt es zunächst eine schweißtreibende Einheit mit Intervallläufen und Treppensprints für die 17 Profis, die nicht wie Kryszalowicz, Sim oder Preuß mit ihren Nationalmannschaften ebenfalls Freundschaftsspiele absolvieren. Wieder zurück ist dafür der in Ungnade gefallene Serge Branco, der bei einem Trainingslager in Spanien die Offiziellen von Spartak Moskau nicht überzeugen konnte. So wird der 21-jährige Kongolese auch weiterhin bei den Amateuren mittrainieren, sofern Martin Andermatt seine Meinung nicht noch einmal ändert.

Für die Wohlgelittenen und Daheimgebliebenen geht es an diesem regnerischen Spätnachmittag auf den für Profis eher ungewohnten Kunstrasenplatz im Stadion am Bretanobad, da nur dieser eine ausreichende Flutlichtanlage hat. Im Tor werden sich Menger und Nikolov abwechseln, während der zuletzt stark in der Kritik stehende Heinen im Waldstadion eine Sonderschicht mit Torwarttrainer Friese absolvieren wird. “Es gibt keine Torwart-Diskussion, Heinen bleibt unsere Nummer Eins. Wir haben seine jüngsten Leistungen messerscharf analysiert und trainieren jetzt ganz gezielt mit ihm“, stellt Martin Andermatt klar. In der Abwehr ist es Rada, der heute unter besonderer Beobachtung steht und sich auf ausdrücklichen Wunsch des Trainers, der von ihm “wesentlich mehr Dynamik“ erwartet, bei den Angriffen mit einschalten soll, während Wenczel dafür hinten sichern soll. Besonderes Augenmerk wird auch auf Skela gerichtet, der zuletzt seinen Stammplatz an Guié-Mien verloren hat und heute zusammen mit Nemeth, Streit, Gemiti, Yang und Famewo in der Offensive für Tore und neues Selbstbewusstsein gegen den Landesligisten sorgen soll, der sich erst in der Vorbereitung für die am 3. März beginnende Rückrunde befindet.

Soviel zur Theorie, in der Praxis fällt es dem Zweitligisten vor knapp 250 Zuschauern bei stetigem Regen unglaublich schwer, den Abwehrriegel der Rot-Weißen ins Wanken zu bringen. Skela spielt wie zuletzt in der Liga mit viel Einsatz, doch gelungene Aktionen sind ebenso Mangelware wie bei Yang, der selbst gegen den Landesligisten überfordert wirkt. So scheitert er völlig freistehend am Torhüter der Rot-Weißen, hat jedoch Glück, dass dieser den Ball zu weit nach vorne prallen lässt, so dass Famewo aus kurzer Distanz nur noch abstauben muss (29.).

Zehn Minuten später setzt sich Streit im Halbfeld durch und sprintet in den Strafraum, wird jedoch von einem Rot-Weißen von den Füßen geholt. Skela sorgt mit einem trockenen Elfmeter für das 2:0. Nur drei Minuten später ist es Mutzel, der nach einer zu kurz abgewehrten Ecke goldrichtig steht und so für ein zumindest standesgemäßes Pausenergebnis sorgt, während Yang, der viel auf die Außenpositionen ausweicht, auch bei seinen nächsten Chancen kläglich scheitert. "Zur Zeit macht er einfach immer das Falsche, aber auch wenn er kein Tor erzielt hat, geht es aufwärts", meint der Trainer vielsagend, der nun Nikolov für den beschäftigungslosen Menger sowie Rasiejewski und Guié-Mien für Wiedener und Streit in die Partie bringt.

In der zweiten Halbzeit bleibt das Spiel einseitig, aber dennoch langweilig und mit wenigen Torszenen, auch wenn Nikolov im Gegensatz zu Menger wenigstens eine Parade zeigen muss. Im Sturm ist es das alte Bild, Yang scheitert einmal mehr freistehend vor dem Torhüter, um bei seiner nächsten Chance so lange zu zaudern, dass ein zurückgeeilter Abwehrspieler ihm das Leder wegspitzeln kann. Dafür aber kann Mutzel, dem man seine lange Verletzungspause noch anmerkt, erneut nach einer Ecke seinem zweiten Treffer erzielen (68.). Für den Endstand sorgt schließlich Nachwuchsstürmer Famewo, als er sich in den Strafraum dribbelt, den Torhüter schön austanzt und die Kugel zum 5:0 einschiebt (85.).

“Das Spiel war für uns eine willkommene zweite Trainingseinheit. Mit Mutzel war ich zufrieden, wichtig für ihn, wieder das Gespür für das Spiel zu bekommen. Auch das Famewo zwei Tore geschossen hat, ist erfreulich“, fasst Martin Andermatt die für ihn wesentlichen Erkenntnisse des Spiels zusammen. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die sensible Rückenmuskulatur der Profis für Kunstrasen nicht geeignet ist, denn einige Frankfurter klagen tags darauf über Schmerzen, so dass der Trainer im Vormittagstraining statt Ballübungen eine Einheit mit Rückengymnastik anordnet und sie danach in die Sauna schickt. Ohne Rückenleiden, dafür mit frischem Selbstbewusstsein kehrt unterdessen Kryszalowicz von seiner Länderspielreise zurück, denn immerhin konnte er zwei Tore zum 4:1 der Polen gegen Nordirland beisteuern. (tr)

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