SV Asbach Bad Hersfeld - Eintracht Frankfurt

Testspiel im Rahmen des Rhönsprudel-Cups - 2001/2002

0:3 (0:3)

Termin: 26.06.2001
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rolf-Christel Guié-Mien (8.), 0:2 Pawel Kryszalowicz (40.), 0:3 Michael Mutzel (42.)

 

 

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SV Asbach Bad Hersfeld Eintracht Frankfurt

 

 

 

 

Wechsel

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Trainer

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Zweiter Sieg im ersten Trainingslager

Nach der ersten Trainingswoche im Waldstadion fährt die Eintracht ins Trainingslager in Rotenburg an der Fulda, wo auf dem hauseigenen Platz des “Meirotels Rodenberg“ die konditionellen Grundlagen für die kommende Zweitligasaison gelegt werden sollen. "Arbeit, Pflege und die Zeit, Dinge zu besprechen", ist das vom Trainer ausgegebene Motto. Zudem werden die Frankfurter am Rhönsprudel-Pokal im Bad Hersfelder Stadtteil Asbach teilnehmen. Außer den drei U20-WM-Teilnehmern Preuß, Jones und Gemiti sowie dem verletzten Ciric fehlt lediglich die “Laufgruppe Lippert“, die inzwischen nur noch aus Bulut, Lösch und Sobotzik besteht, denn Ex-Kapitän Kracht wechselt ablösefrei zum Zweitligaaufsteiger Karlsruher SC. Im Trainingslager dabei ist dafür der von Ex-Eintrachtspieler Bum-Kun Cha empfohlene 24-jährige koreanische Nationalverteidiger Jae-Won Sim von Hyundai Pulsan, der in den kommenden zwei Vorbereitungsspielen getestet werden soll.

"Die Spieler müssen wissen, dass sie eine Verantwortung gegenüber diesen Fans haben", sagt Martin Andermatt beim schweißtreibenden Vormittagstraining, bei dem ca. 100 Frankfurter Fans überraschend zu Besuch kommen. “100 Frankfurter, 1000 Liter Äppler, 2800 Kilometer, ein Ziel“, ist das Motto der Gruppe, die sich auf der Rückreise von ihrem Trip zum norwegischen Club Stabaek IF befindet, bei dem sie Jan-Aage Fjørtoft ausgiebig feierten. Am späten Nachmittag bestreitet die Eintracht dann ihr erstes Spiel beim Rhönsprudel-Pokal. Gegner ist der gastgebende Landesligist SV Asbach Bad Hersfeld, der in der Vorsaison nur knapp den Wiederaufstieg in die Oberliga Hessen verpasste und so weiterhin in der Landesliga Nord spielt.

Trainer Andermatt wählt diesmal eine Viererabwehr mit Wimmer, Rada, Streit sowie Sim vor Torhüter Menger. Mutzel, Wenczel, Guié-Mien und Skela bilden das Mittelfeld und Kryszalowicz sowie Yang den Sturm. Nicht im Kader ist Dirk Heinen, der trotz der neuen Rangordnung gelassen bleibt: “Ich bin froh, mit der Mannschaft trainieren zu können und von Werner Friese ein gutes Torwarttraining zu erhalten. Der Tag X wird kommen, an dem ich wieder spiele. Schließlich bin ich mit 30 im besten Torwartalter.“

Es ist ein starker Beginn der Eintracht vor knapp 1500 Zuschauern. Mit schnellem Spiel über die Außenpositionen wird der Landesligist in die eigene Hälfte gedrängt und muss sogleich die ersten Torchancen hinnehmen, kann aber die “Null“ halten. In der 8. Spielminute ist es jedoch soweit. Nach einem weiten harten Einwurf von Wenczel steigt Guié-Mien im Strafraum am höchsten und köpft den Ball zum 1:0 in die Maschen. "Er hat einen unglaublichen Einwurf und ein sehr gutes Kopfballspiel, das sind Elemente, die unserem Spiel zuletzt gefehlt haben", lobt der angehende Eintracht-Chefscout Körbel den 23-jährigen Neuzugang, während Wenczel, der am liebsten auf der linken Außenbahn oder auf der linken Abwehrseite spielt, ergänzt: "Beim Einwurf komme ich bis an das hintere Fünfmetereck. Ansonsten bin ich ein eher robuster Spieler, der gern in die Zweikämpfe geht."

Auch nach der Führung bleibt die Eintracht spielbestimmend, obwohl der Landesligist es jetzt immer wieder mit schnellen Spielzügen über die Außenpositionen versucht. Aber die Abwehr wirkt sicher und gerade Sim fällt auf der linken Seite mit beherztem Einsatz und guten Stellungsspiel auf, meint auch Martin Andermatt: "Dafür, dass er die Mannschaft nicht kennt, hat er die Position sehr gut ausgefüllt". Nach einer kurzen Verschnaufpause mit viel Geplänkel im Mittelfeld geht es nach gut einer halben Stunde endlich schnell weiter. Nachdem ein Angriff der Asbacher abgefangen wird, sprintet Guié-Mien nach vorne und spielt das Leder in den Lauf von Kryszalowicz, der keine Mühe hat, auf 2:0 zu erhöhen (40.). Keine zwei Minuten klingelt es erneut im Kasten des Landesligisten. Diesmal ist es Mutzel, der nach Zuspiel von Kryszalowicz zum 3:0-Pausenstand erhöht (42.).

"In dieser Phase hat mir unser Spiel gut gefallen", lobt der Trainer sein Team, um im zweiten Abschnitt Bindewald sowie Rasiejewski für Streit und Mutzel zu bringen. Doch jetzt läuft nicht mehr viel zusammen bei den Frankfurtern, die harten Trainingseinheiten der letzten Tage und die Temperaturen fordern ihren Tribut. Auch bei Ervin Skela, der wohl künftig die Position von Heldt in halblinker oder zentraler Position im Mittelfeld einnehmen soll und nur ein Ziel hat: “Es wäre wunderbar, mit der Eintracht in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Daher ist es mir leicht gefallen, die Angebote der Erstligisten St. Pauli und Cottbus auszuschlagen, zumal die Eintracht in Albanien einen sehr guten Namen hat. Vor fünf, sechs Jahren kannte man bei uns nur zwei deutsche Clubs: die Bayern und die Eintracht.“

Im Spiel gegen den Landesligisten macht die Eintracht ihrem Namen hingegen keine Ehre mehr und lässt es gemächlich mit der 3:0-Führung ausklingen. "Da fehlte dann der letzte Ball in die Spitze", moniert Martin Andermatt danach. In der zweiten Partie gewinnt der Oberligist Buchonia Flieden gegen den Landesligisten RSV Petersberg, so dass die Eintracht am Donnerstag im Endspiel auf Flieden treffen wird.


Karl-Heinz Körbel wird neuer Chef-Scout

"Ich hatte gedacht, dass die Eintracht sich schon etwas aufgebaut hat, ich war richtig erschrocken: Die hatten nur das kicker-Sonderheft." Nach fünf Jahren und zwei kurzen Stationen als Trainer beim VfB Lübeck und beim FSV Zwickau kehrt Karl-Heinz Körbel an seine alte Wirkungsstätte zurück und soll ein Scouting-System bei der Eintracht aufbauen. Verblüfft von den ersten Eindrücken meint er: “Bayern München ist uns zehn Jahre voraus. Bei denen stehen 12.000 Spielernamen im Computer, da schauen sich alleine zwölf Scouts auf Honorarbasis nach Talenten und Verstärkungen um. Und zwei weitere schauen sich ausschließlich in der Champions League um.“

Neben Körbel ist auch Bernd Hölzenbein für eine Position als Sportvorstand oder im Scouting im Gespräch, der Körbel vor fünf Jahren als Trainer der Eintracht entlassen hatte. Kein Wunder, dass Charly dieser Idee von Vereinspräsident Fischer und Aufsichtsratschef Gödel skeptisch gegenüber steht: “Es wäre unmöglich, dass wir beide zusammen arbeiten. Da ist zu viel vorgefallen. Wir werden bestimmt keine Freunde mehr. Außerdem sitzen im Grüneburgweg schon genug Leute. Das Geld sollte man sparen und lieber in die Mannschaft investieren.“ (tr)


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