SG
Treis/Allendorf-Lumda - Eintracht Frankfurt |
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Testspiel - 2001/2002
0:8 (0:3)
Termin: 20.06.2001
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Chen Yang (10.), 0:2 Rolf-Christel Guié-Mien (20.), 0:3 Rolf-Christel Guié-Mien (22.), 0:4 Rolf-Christel Guié-Mien (52.), 0:5 Thomas Reichenberger (61.), 0:6 Rolf-Christel Guié-Mien (67.), 0:7 Michael Mutzel (74.), 0:8 Ervin Skela (81.)
SG Treis/Allendorf-Lumda | Eintracht Frankfurt |
eingesetzt:
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Zumindest auf dem Platz läuft es rund Der angekündigte Neuanfang rumpelt heftig Bereits kurz nach der Niederlage in Wolfsburg am 33.
Spieltag, die den zweiten Abstieg der Eintracht nach 1996 besiegelt, werden
von Präsident Fischer große Veränderungen angekündigt,
denn “in jedem Desaster besteht auch die Chance für einen Neuanfang.“
So wird vom künftigen Es ist die letzte Aufgabe für Rolf Dohmen, der in der Woche darauf nach einer turbulenten Aufsichtsratssitzung entlassen wird, während der zuvor heftig kritisierte Vorstandschef Jedlicki zwar bleibt, ihm jedoch ein Sportvorstand an die Seite gestellt werden soll. Erst vier Monate später äußert sich Rolf Dohmen zu den Vorkommnissen an jenem Tag: "Ich war zu dieser Sitzung noch nicht einmal geladen. Ich habe das Büro um 19.15 Uhr verlassen, wie meistens als Letzter. Steven Jedlicki hat mich noch angerufen und gesagt: ‘Rolf, das geht alles in Ordnung. Mach Dir mal keine Gedanken.‘ Um kurz nach 23 Uhr rief er dann wieder an und sagte: ‘Du bist entlassen. Der Aufsichtsrat hat die Entscheidung getroffen.“ Während der Sportdirektor gehen muss, darf sich nach einem Beschluss des Verwaltungsrates auch Vereinspräsident Fischer nicht mehr öffentlich zur Eintracht äußern. Zuviel Porzellan wurde in den letzten Wochen zerschlagen. Während es intern heftig scheppert, stockt es auf dem Transfermarkt. Lediglich Kutschera und Heldt, der zu Sturm Graz wechselt, verlassen während der Sommerpause die Eintracht, so dass sich die Verpflichtung von neuen Spielern hinzieht. Denn vom angekündigten Etat von 50 Millionen Mark steht nur ein deutlich geringerer Teil für das Spielerbudget zur Verfügung, da in der Gesamtsumme erhebliche Altlasten enthalten sind, darunter rund 10 Millionen Mark an Abschreibungen, wie die Eintracht in einer Pressemitteilung verkündet. "Wir sind eingeengt und hinter Gittern. Um Spieler zu kaufen, müssen welche verkauft werden. Doch die Spieler, die verkauft werden sollen, will keiner und wir können sie ja nicht rausschmeißen", schimpft Friedel Rausch in der Woche vor dem Trainingsbeginn.
"Was hat Reichenberger denn gebracht?", fragt Friedel Rausch, der nicht nur ihm übel nimmt, dass er auf der Heimfahrt nach der den Abstieg besiegelnden Niederlage gegen Wolfsburg im Bus Karten gespielt hat. Doch er ändert notgedrungen seine Meinung, da Ciric nach seiner Achillessehnenoperation nicht vor September einsatzbereit sein wird und Chen Yang, dessen Bezüge sich in der Zweiten Liga angeblich verdoppeln sollen, wohl knapp zwei Monate mit der chinesischen Nationalmannschaft unterwegs sein wird. Dennoch scheint der Sturm mit diesen Dreien sowie Kryszalowicz und U20-Nationalspieler Jones gut besetzt zu sein, wohingegen die Abwehr, die in der letzten Saison 68 Gegentore kassiert hat, Kopfschmerzen bereitet. Denn nach dem Abgang von Kutschera und Kracht stehen nur noch Bindewald, Rasiejewski, Berntsen, Rada und Maljkovic zur Verfügung. Klar ist lediglich die Torwartfrage. "Oka Nikolov ist die Nummer eins, dahinter kommen Andreas Menger und der A-Jugend-Torwart Daniel Haas." Dirk Heinen, dessen Wechsel zu Mönchengladbach fast perfekt war, hat sich hingegen verzockt. Doch auch dies wird sich ändern. So starten bei Nieselregen und unter Beobachtung von gut 200 Kiebitzen zwanzig Spieler aus dem 26-Mann-Kader das “Abenteuer Zweite Liga“. Alexander Schur, der seinen Vertrag verlängert hat, kann nach seiner Leistenoperation nur leichtes Lauftraining absolvieren, während sich Vertragsamateur Ralf Schmitt und Sasa Ciric in der Rehabilitation befinden. Noch nicht dabei sind zudem Jones, Gemiti und Preuß, die bei der U20-WM in Argentinien spielen. Ebenfalls nicht im Mannschaftstraining sind Kracht, Sobotzik, Lösch und Bulut, die auf dem maroden Riederwaldgelände separat fit gehalten werden sollen. “Willkommen in der Laufgruppe Lippert“, diese Wortschöpfung der Frankfurter Rundschau macht die Runde. Trotz all der Unwägbarkeiten gibt sich Trainer Andermatt nach dem ersten Training kämpferisch: “Ich habe der Mannschaft die Vorstellungen der Eintracht kurz kund getan. Die Zielsetzung Aufstieg steht. Disziplin, Einsatzwille und Identifikation mit dem Arbeitgeber sind hierzu notwendig. Die Mannschaft wird ein neues Gesicht bekommen. Dabei kommt es nicht aufs System an. Wichtig ist, dass die Spieler aufs Feld gehen, um zu gewinnen.“
Zum zweiten Abschnitt kommt Maljkovic für den ebenso
wie seine Abwehrkollegen unsicher wirkenden Rasiejewski ins Spiel, das
dennoch meist nur in Richtung des Tors der Hobbyfußballer geht.
Erneut ist es Guié-Mien, der den Torreigen eröffnet (52.).
Während Wenczel auf der linken Dennoch bleibt das Spiel einseitig, zumal dem Bezirksligisten nach einer Stunde langsam die Puste ausgeht. Reichenberger, nach Vorlage von Guié-Mien (61.), der 23-jährige Kongolese selbst (67.), Mutzel nach feinem Doppelpass mit Reichenberger (74.) und schließlich Skela nach Flanke von Wenczel in der 81. Spielminute sorgen für den 8:0-Endstand, mit dem Martin Andermatt zufrieden ist: “Wir haben ein ehrliches Spiel abgeliefert. Die taktischen Vorgaben wurden erfüllt, der Ball gut in den eigenen Reihen gehalten und die Konzentration hielt bis zur letzten Minute.“ Weniger glücklich ist Marco Gebhardt nach dem Spiel, denn seine alte Leistenverletzung ist wieder aufgebrochen, so dass er in den kommenden Wochen nur Reha-Training absolvieren kann.
Nachdem zum Ende der vergangenen Saison der Vertrag mit
Viag Intercom, von dem die Eintracht jährlich rund 5,5 Millionen
Mark erhielt, ausgelaufen ist, wurden in der Sommerpause die Das Trikotsponsoring ist zunächst auf ein Jahr abgeschlossen, auch wenn nach den Bekundungen eine langfristige Kooperation geplant ist. Nach Schätzungen des kicker-Sportmagazins lässt sich Fraport die Zusammenarbeit ca. 3 Millionen Mark kosten. (tr)
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