SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1998/1999

2:2 (0:1)

Termin: 24.01.1999
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Jan-Aage Fjørtoft (4.), 0:2 Stefan Zinnow (50.), 1:2 Vukcevic (58.), 2:2 Birlik (90.)

 

>> Spielbericht <<

SV Waldhof Mannheim Eintracht Frankfurt

     

 

 

 

Wechsel

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Trainer

  • Uwe Rapolder

Trainer

 

Keine Standortbestimmung, nur ein Rantasten …

"Wir haben die Begegnung zügig und unbürokratisch vereinbart", erzählt Mannheims Trainer Uwe Rapolder, der Reinhold Fanz vor einigen Wochen zufällig im Skiurlaub traf. Ob bei einer “Hütten-Gaudi“, ist nicht überliefert, wohl aber, dass die Eintracht einen Tag nach dem Benefizspiel in Fulda zum Tabellenzweiten der Regionalliga Süd reist, der den Spitzenreiter aus Oxxenbach unbedingt noch verdrängen will. Denn dank einer kräftigen Finanzspritze von der Kinowelt-Tochter “Sportwelt Beteiligungs-GmbH“, der die Mitglieder vor drei Tagen zustimmten, stehen den Mannheimern weitere drei Millionen Mark zur Entschuldung und Lizenzsicherung zur Verfügung. Dafür gehört Waldhof nun zum Vermarktungsimperium der Kinowelt-Gruppe um Michael Kölmel, der ähnliche Beteiligungen bereits mit Fortuna Düsseldorf, Alemannia Aachen, Dynamo Dresden und Union Berlin eingegangen ist.

Um Geld geht es auch heute, allerdings für einen guten Zweck, denn die Einnahmen des Spiels werden der Familie des im Dezember von einem 16-Jährigen Einbrecher ermordeten Mannheimer Polizisten Markus Paul zur Verfügung gestellt. Für Reinhold Fanz geht es zudem darum, seinen großen Kader weiter zu sichten. So bilden heute Kaymak und Neuzugang Bounoua das Pärchen auf der linken Seite, während Brinkmann sowie Mutzel auf rechts rotieren sollen. Im Sturm beginnen Fjørtoft und Gebhardt, während Bernd Schneider im Mittelfeld die Fäden ziehen soll.

Und das sieht auch gut aus in der Anfangsphase, über Schneider kommt der Ball zu Gebhardt, der ihn mit der Hacke quer zu Fjørtoft legt, der bereits nach vier Minuten das 1:0 erzielt. Damit hat die Eintracht ihre beste Szene allerdings schon wieder hinter sich. Denn danach bieten sie den Zuschauern biederste Fußballkunst und offenbaren zudem einige Abstimmungsprobleme. Während Mutzel dabei immerhin gute Ansätze zeigt, enttäuscht Bounoua auf ganzer Linie. Staksig, ungelenk und nicht gerade sicher beschreiben die Medien den 26-jährigen Neuzugang von den Stuttgarter Kickers, was Manager Gernot Rohr natürlich so nicht erkennen will: "Murad war auch nicht schlechter als die anderen." Was ebenfalls nicht viel heißt, wäre es denn wahr. Denn weil Waldhof sich kaum einmal aus der eigenen Hälfte traut, kann die Eintracht mit der knappen Führung in die Pause gehen.

Nach der Pause hat es die Eintracht mit dem Tore schießen dafür wieder eilig. A-Jugendspieler Stefan Zinnow, der für Brinkmann ins Spiel gekommen ist, verwertet in der 50. Spielminute eine Flanke von Gebhardt zum 2:0. "Mit dem Tor hat er gezeigt, dass er etwas kann", freut sich Gernot Rohr über den Lichtblick im nun von Minute zu Minute wieder schlechter werdenden Spiel der Frankfurter. Gleichzeitig werden die Mannheimer mutiger und setzen die Abwehr um Bindewald und den unsicher wirkenden Kutschera immer mehr unter Druck. Die Folge ist der Anschlusstreffer durch einen Freistoß von Vukcevic, den Kutschera unhaltbar für Schmitt abfälscht (58.).

"Die Mannschaft ist körperlich auf dem Zahnfleisch gegangen. Was beim Stand der Vorbereitung normal ist. Das ist hier heute keine Standortbestimmung, sondern nur ein Rantasten", nimmt Präsident Heller die Mannschaft in Schutz, die sich vom Regionalligisten immer mehr vorführen lässt, aber Glück hat, dass Waldhof nicht eben treffsicher ist. In den letzten zehn Minuten ist es gar ein Spiel auf ein Tor, nämlich das von Sven Schmitt. Und in der 90. Minute belohnen sie sich endlich für ihr Anrennen, als Birlik einen Abpraller zum Ausgleich einnetzen kann.

"Das 2:2 war hoch verdient. Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir zu wenig gemacht. Wir hatten beim Pressing einige Schwierigkeiten und in der Abwehr ging am Ende die Ordnung verloren", kritisiert Reinhold Fanz, schränkt aber sogleich ein: "Aber wir haben ja taktisch und mit dem Ball noch gar nicht gearbeitet." Ansgar Brinkmann sieht das Ganze bereits ein wenig kritischer: "Der Kader ist zu groß, um optimal trainieren zu können. Er muss so schnell wie möglich verkleinert werden, damit wir konzentriert arbeiten können." Dies soll geschehen, verspricht der Trainer, nach dem Spiel gegen Viktoria Aschaffenburg will er sich auf 24 Spieler festlegen. (tr)

 

 

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