Karlsruher SC - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1998/1999
7:4 (3:2)
Termin: 07.10.1998 in Leimen
Zuschauer: 700
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Thorsten Flick (1.), 1:1 Stumpf (25. Foulelfmeter), 2:1 Schwarz (27.), 3:1 Fährmann (36.), 3:2 Christoph Westerthaler (43.), 4:2 Fährmann, 5:2 Gilewicz, 6:2 Stumpf, 7:2 Schwarz, 7:3 Thorsten Flick (88.), 7:4 Christoph Westerthaler (90.)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Vier fallen durch, Gernot Rohr ärgert das Wieder ist EM-Qualifikationspause in der Bundesliga. Während Ralf Weber mit der deutschen Nationalmannschaft in der Türkei und Moldawien unterwegs ist, aber nicht zum Einsatz kommen wird, erzielt Istvan Pisont beim 4:0 der Ungarn gegen Aserbeidschan immerhin einen Treffer. Für den Rest des Kaders ist nach einem gemeinsamen Ausflug zum Münchener Oktoberfest erst einmal ein Laktattest angesagt, bevor der Trainer sich mit den Reservisten und drei Gastspielern auf den Weg in die Nähe von Heidelberg aufmacht. In Leimen absolvieren sie ein Freundschaftsspiel gegen den Karlsruher SC, den im Mai nicht einmal Feuerwehrmann Jörg Berger vor dem Last-Minute-Abstieg in die Zweite Liga bewahren konnte. Zumindest illustre Namen haben die Gastspieler, Hari Vukas von NK Zagreb, Elton da Costa von Santa Maria in Brasilien sowie der vereinslose Brasilianer Richard Garcia Miran sitzen mit Flick, Zampach und Rosen im Mannschaftsbus. Der vierte Mann, der beobachtet werden soll und von Gernot Rohr bereits kontaktiert wurde, spielt beim KSC. Es ist der 29-jährige Stürmer David Zitelli, der zweimal mit Straßburg Torschützenkönig war und so gar keine Lust auf die Badener und die Zweite Liga hat. Keine Lust haben scheinbar auch die Frankfurter Spieler aus der zweiten Reihe, die bei strömendem Regen vor 700 Zuschauern nur in der Anfangsphase gut aussehen. Wie zuletzt in der Bundesliga beginnt die Eintracht mit zwei Stürmern, nämlich den Gastspielern Vukas und Miran, die allerdings in der Offensive nicht besonders auffallen werden. Dies tut immerhin Flick, als er bereits in der 1. Minute die Führung für die Eintracht mit einem schönen Weitschuss erzielt. Doch ohne Schneider, Sobotzik und Pisont krankt es im Frankfurter Mittelfeld ganz erheblich, so dass die Badener, bei denen Berger-Nachfolger Rainer Ulrich die meisten seiner Stammspieler aufgeboten hat, das Spiel schnell an sich reißen. Stumpf nutzt einen Elfmeter, den Agu zuvor an ihm verschuldet hatte, zum 1:1 und zwei Minuten später profitiert Schwarz vom Kuddelmuddel in der Frankfurter Abwehr, um auf 2:1 zu erhöhen (27.). Fährmann erhöht für den KSC (36.), ehe Westerthaler kurz vor der Pause auf 2:3 verkürzen kann (43.). Wenig zu sehen war bei den Badenern von David Zitelli, der von Kaymak effektiv bewacht wurde, aber dennoch nach dem Spiel zusammen mit Gernot Rohr nach Frankfurt reisen wird, wo er im Training noch einmal unter die Lupe genommen werden soll. Denn, "Zitelli einzuschätzen, das fällt mir extrem schwer. Er hatte drei Ballkontakte, spielte zweimal zurück und einmal diagonal nach vorne. Immerhin kamen alle Bälle an", meint der Trainer über den Franzosen, der zur Pause ausgewechselt wird. Über die zweite Halbzeit legen wir den Mantel des Schweigens. Da Costa darf sich in einer äußerst schwachen Frankfurter Mannschaft ein wenig zeigen, Flick und Westerthaler erzielen je ein Tor, der Zweitligasechste hingegen vier und gewinnt auch der Höhe nach verdient mit 7:4. Zurück in Frankfurt wird mal wieder ein Grummeln laut, diesmal über die Art und Weise, wie der Trainer seine Gastspieler testet. Da Costa und Vukas dürfen sogleich ihre Koffer packen und Miriam soll zumindest noch neun Tage in Frankfurt bleiben. Denn Gernot Rohr erkennt in dem großgewachsenen Brasilianer eine Perspektive für die Zukunft, die der Trainer allerdings nicht zu sehen vermag. Auch der Isländer Steingrim Johannesson und David Zitelli fallen beim Trainer schnell durch, obwohl sowohl der technische Direktor als auch Co-Trainer Lippert zumindest von Zitelli “relativ angetan“ sind. So wird sofort der Vorwurf laut, Ehrmantraut habe sie gar nicht genau unter die Lupe genommen und stattdessen lieber einen Waldlauf absolviert. Was den Trainer überhaupt nicht beeindruckt: “Der Zeitpunkt zum Probetraining war sehr ungünstig. Die Mannschaft genießt nun mal absolute Priorität und es war wichtig, unsere Grundlagen zu stabilisieren. Durch das spielfreie Wochenende haben wir die letzte Möglichkeit vor Weihnachten, um die athletischen Grundlagen bis zur Winterpause zu legen."
"Eine Beteiligung widerspräche der konservativen "Einstellung unseres Fonds", lässt ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Immobilienfonds einen Tag vor dem Ablauf der dem Projektentwickler Roland Ernst gewährten Frist verkünden. Es gibt keine Finanzierung für das rund 390 Millionen teure “Maindome“-Projekt, so dass die Stadt kurzerhand die Reißleine zieht und Ernst entlässt. Während die Stadt inzwischen wieder die Pläne des Hochbauamtes für eine Sanierung des Waldstadions bevorzugt, die über 100 Millionen Mark kosten soll, lehnt die Eintracht diese “Flickschusterei“ vehement ab. Pressesprecherin Katja Kraus kündigt daher an, dass die Eintracht in den kommenden Tagen wieder Gespräche mit der Stadt aufnimmt, die auch von der "Initiative reines Fußballstadion", in der über 250 Fan-Clubs organisiert sind, unterstützt wird. In der Planung steht ein Neubau direkt neben dem bisherigen Waldstadion, welcher speziell für die Ansprüche des Bundesliga-Fußballs ausgelegt werden soll. Die Eintracht sei in der Lage, ein solches Stadion für etwa 150 Millionen Mark zu realisieren - finanziert von einem privaten Investor, bestätigt die Eintracht in ihrer Pressemitteilung vom 14. Oktober. Das es ganz anders kommt, ist inzwischen Geschichte … (tr)
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