KSV Klein-Karben - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1998/1999

1:1 (1:1)

Termin: 05.08.1998
Zuschauer: 2500
Schiedsrichter: Grieben Offenbach)
Tore: 1:0 Enis Dzihic (24.), 1:1 Alexander Rosen (31.)

 

 

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KSV Klein-Karben Eintracht Frankfurt

     

  • Dauth
  • Turjacanin
  • Lietz
  • Richter
  • Hauser
  • Bilali
  • Dacic
  • Ferreiro
  • Drescher
  • Landgraf
  • Dzihic

 

 

 

Wechsel

  • Vlach für Dauth (46.)
  • Pingel für Hauser (46.)
  • Zecher für Bilali (46.)
  • Zimmermann für Drescher (46.)
  • Ichaoui für Landgraf (46.)
  • Ebede für Dzihic (46.)

Wechsel

Trainer

Trainer

 

 

Geldregen für die Eintracht, aber die zweite Garde enttäuscht…

Nach Rückkehr aus dem Trainingslager in Seefeld und zwei freien Tagen hat die Profis die Routine am Riederwald wieder eingeholt. Die heiße Phase der Vorbereitung für die Saisoneröffnung in Duisburg in einer Woche läuft längst auf Hochtouren. Doch trotz der offenkundigen Zwistigkeiten in Präsidium und Verwaltungsrat, die auch die Mannschaft nerven, ist erst einmal “gute Miene“ angesagt. Feiern lassen ist Trumpf, denn gut 5.000 Fans finden sich am Riederwald ein, um Spieler, Trainer und Verantwortliche zu sehen und Autogramme zu ergattern. Besonders großen Beifall bekommt Urs Güntensperger, der eigentlich noch bis zum 19. August im Gefängnis sitzt, aber für dieses Wochenende Hafturlaub erhalten hat. Mit einer Gefängnisauswahl habe man einige Spiele durchführen können, "aber ausschließlich Heimspiele", witzelt Urs, denn noch ahnt er ebenso wenig wie die Fans, dass das Präsidium der Eintracht den Vertrag mit dem Schweizer bereits im Juli gekündigt hatte und ihm nun einen Drei-Monats-Vertrag zu reduzierten Bezügen anbieten will…

Neben Güntensperger gilt das Interesse der Fans auch Istvan Pisont, der seit dem 1. August bei der Eintracht mit einer vorläufigen FIFA-Genehmigung mittrainieren darf, denn noch ist der Ablösestreit mit Beitar Jerusalem lange nicht beendet. Immerhin erreicht Rainer Falkenhain, der Leiter der Lizenzspielerabteilung, dass Pisont ab dem 5. August die Spielgenehmigung für den ungarischen Mittelfeldspieler erhält. So macht dieser sich sogleich mit dem Bus auf die Reise in die Wetterau, wo die Eintracht noch ein Ablösespiel für Sead Mehic beim Vorjahreselften der Oberliga Hessen zu absolvieren hat. Dies passt Horst Ehrmantraut nur einen Tag vor der Generalprobe gegen den belgischen Erstligisten Lommelse SK überhaupt nicht ins Konzept, so dass er sich dafür entscheidet, seine Stammelf in Frankfurt zu lassen und nur mit der “zweiten Garde“ anreist.

2500 Zuschauer auf dem Günther-Reutzel-Sportfeld wollen eigentlich Weber, Yang oder Brinkmann sehen. Doch stattdessen sind es Agu, Rosen, Gerster, Nwosu und Co, die einigermaßen ernsthaft versuchen, Fußballkunst zu zeigen. Daran allerdings scheitern, denn das Spiel macht der Oberligist, der nach 14. Minuten zu seinen ersten großen Chancen kommt. Erst nutzt Landgraf einen Fehler von Kaymak und zieht aus vier Metern ab, scheitert jedoch an Torhüter Petry und seiner eigenen Nervosität. Bei der anschließenden Ecke schafft es Richter sodann, das Leder am verwaisten Tor vorbei zu setzen. Besser macht es Dzihic zehn Minuten später, als er eine Vorlage von Bilali nutzt und die Kugel zur 1:0-Führung für Klein-Karben einnetzt. Die Eintracht reagiert kaum auf den Rückstand, Pisont bemüht sich zwar, schafft es aber kaum, Linie in das Spiel des Bundesligisten zu bringen, bei dem nur die Ex-Augsburger Youngsters Mutzel und Rosen positiv auffallen. Rosen ist es dann auch, der nach Flanke von Lorenz mit einem schönen Flugkopfball den Ausgleich erzielt (31.).

Über die zweite Halbzeit legen alle Chronisten den Mantel des Schweigens. Spätestens, nachdem Glöckner für Pisont in die Partie kommt und Nwosu mit einem Haarriss im Mittelfußknochen das Feld verlassen muss, herrscht gähnende Langeweile, auch wenn Epp tatsächlich noch einmal die Chance hat, das unverdiente Führungstor zu erzielen, aber scheitert (70.). Ob Horst Ehrmantraut neue Erkenntnisse aus dem tristen Kick erhalten hat, ist nicht überliefert. Positive werden es wohl kaum gewesen sein…


“Die wirtschaftliche Situation der Eintracht ist so gut wie vielleicht nie zuvor"

Die Fernsehgelder sprudeln in Deutschland, mit dem gerade abgeschlossenen Vertrag übersteigen die Einnahmen der Ersten und Zweiten Liga jetzt 500 Millionen Mark, berichtet das Kicker-Sportmagazin. Premiere/UFA (145 Millionen), SAT 1/ISPR (165 Millionen) sowie die Verträge mit ARD/ZDF/DSF und den internationalen TV-Rechtekäufern bescheren dem DFB diesen Geldregen, der im Verhältnis 68:32 zwischen erster und zweiter Liga aufgeteilt wird.

Aus dem Topf wird die Eintracht 11,3 Millionen Mark für die Übertragung der Bundesligaspiele erhalten, während es im Vorjahr nur 4,2 Millionen waren. Darüber hinaus werden die Frankfurter aus den Einnahmen für den DFB-Pokal, den DFB-Liga-Pokal und den DFB-Hallen-Pokal ebenso partizipieren wie an den Geldern der am Europacup beteiligten deutschen Vereine, so dass es wohl insgesamt 13 Millionen Mark werden, die die Frankfurter kassieren. Zusammen mit den eingesparten Beiträgen an die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und den Mehreinnahmen aus dem Sponsorenvertrag mit VIAG Interkom ist der Etat für die laufende Saison nach Angaben des Präsidenten somit schon zu zwei Dritteln gedeckt. Und das ohne die Erlöse aus dem Verkauf von Eintrittskarten und allen weiteren Aktivitäten im Bereich Marketing und Merchandising. “Wir verfügen über sieben, acht Millionen mehr, als bei der Lizensierung in unseren Plänen stand. Wir sind kerngesund, die wirtschaftliche Situation der Eintracht ist so gut wie vielleicht nie zuvor“, freut sich Rolf Heller. Wer hätte das vor 18 Monaten gedacht, als der Präsident und Schatzmeister Patella sich ans Aufräumen machten?

Finanziell wäre die Eintracht also in der Lage, die Mannschaft noch einmal zu verstärken, doch sie finden einfach nicht den Neuzugang, der sie auch weiterbringt. “Wer kennt schon einen Spieler für 5 Millionen Mark, der uns garantiert zum Klassenerhalt schießt“, fragt der Präsident, verspricht aber: “Wir werden alles daransetzen, um die Durchschlagskraft im Angriff zu verbessern.“ (tr)

 

 

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