RCD Mallorca - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1998/1999
1:1 (0:0)
Termin: 28.07.1998 in Kössen (Österreich)
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Dani (79., Handelfmeter), 1:1 Chen Yang (83.)
RCD Mallorca | Eintracht Frankfurt |
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Wechsel |
Eingewechselt
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Trainer
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Trainer |
Ein guter Test für das Selbstvertrauen Zwei Tage nach dem Sieg gegen Maccabi Haifa und einigen schweißtreibende Einheiten steht für die Eintracht an diesem Dienstag ein weiteres Spiel gegen einen hochklassigen Gegner an. Für den letztjährigen Finalisten im Europapokal der Pokalsieger und Vorjahressechsten der spanischen Liga, RCD Mallorca, nehmen die Frankfurter auch gerne die knapp zweistündige Fahrt zur österreichisch-deutschen Grenze nach Kössen auf sich, wo die Spanier ihr Trainingslager haben. Während Mallorcas argentinischer Trainer Héctor Cuper noch bis Ende August Zeit hat, sein aktuell mit fünf Nationalspielern gespicktes Team optimal vorzubereiten, ist es für Horst Ehrmantraut bereits der vorletzte ernsthafte Test vor dem Beginn des Abenteuers Bundesliga.
Daher wählt er nach Ansicht der Trainingsbeobachter
die Elf, die auch in Duisburg beginnen könnte. Vor Torhüter
Nikolov agieren Houbtchev als Libero sowie Uwe Schneider und Kutschera
als Manndecker, Schur, Weber, Sobotzik und Bernd Schneider bilden den
Mittelfeldblock und Westerthaler startet als Sturmspitze. Auf den Außenbahnen
beginnen Zampach und Brinkmann, der sich auf der linken Seite beweisen
soll. Wird Nikolov also die Nummer 1? "Es ist offen und eng zwischen
den Beiden. Die Entscheidung, wer zum Auftakt im Tor steht, werde ich
ganz spät treffen", erklärt Horst Ehrmantraut, der für
die engere Auswahl um die Stammplätze auch Bindewald, Yang und Pisont
nennt, der erst nach Rückkehr aus dem Trainingslager offiziell mittrainieren
darf, auch wenn die Frage der Ablöse noch lange nicht geklärt
ist. Angetan ist der Trainer von der Leistung seines linken Außenspielers. Denn nachdem die Experimente mit Weber, Lorenz und da Silva nicht wirklich überzeugend waren, spielt Brinkmann diesen Part souverän herunter. Er beschäftigt seine Gegenspieler, setzt sich auch das ein oder andere Mal schön durch und er ist auch der Flankengeber für die beste Chance der Eintracht in der ersten Halbzeit, als Westerthaler den Ball allerdings nicht am argentinischen Nationaltorhüter Roa vorbei setzen kann (41.). "Mein Gesamturteil über ihn ist sehr positiv. Ansgar ist sehr ruhig geworden und führt das aus, was gefordert ist", lobt ihn der Trainer, der ihn im Juni noch raus schmeißen wollte. Doch das Männergespräch zeigte offenkundig Wirkung: "Jetzt ist er nicht mehr überheblich und schätzt sich richtig ein. Wenn es so bleibt, kann er Leistungsträger werden." Im zweiten Abschnitt darf sich jetzt Yang statt Westerthaler im Sturm beweisen während in der Abwehr Bindewald den leicht angeschlagenen Uwe Schneider ersetzt. Dem Spiel schaden die Wechsel nicht, im Gegenteil, Mallorca bleibt zwar spielerisch überlegen, die Eintracht stellt sich dem aber aggressiv entgegen. Was auch den Trainer freut, der lediglich die fehlende Ballsicherheit seiner Jungs moniert, “aber es wäre doch unnormal, wenn da kein Unterschied zu sehen gewesen wäre." Torszenen bleiben hingegen weiterhin Mangelware. Zumindest bis zur 79. Minute, als der gerade erst für Sobotzik eingewechselte Flick in den Focus rückt. Zunächst mit einer saublöden Aktion, als er nach einer Ecke im Strafraumgetümmel die Hand zu offensichtlich zu Hilfe nimmt. Dani, der bereits für Real Madrid und Zaragoza auf Tore-Jagd ging, schnappt sich die Kugel und verwandelt den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0 für die Mallorquiner. Doch nur zwei Minuten später macht Flick seinen Fehler wieder gut, als er sich im Mittelfeld durchsetzt und das Leder wunderbar auf Yang passt, der eiskalt zum 1:1 einnetzt, das gleichzeitig der Entstand ist. "Chen hat bestätigt, was ich schon weiß. Er hat sehr viele positive Eigenschaften. Wenn er so weitermacht, wird er ein richtig guter Spieler für die Eintracht werden", freut sich Horst Ehrmantraut und ist auch vom Spiel seiner Jungs angetan: "So lange die Kraft gereicht hat, haben wir einigermaßen ordentlich gespielt. Ich hoffe, dass dieser Test uns Selbstvertrauen gibt".
Rostock müssen 25 Millionen reichen und Mitaufsteiger Freiburg sowie Nürnberg offiziell 26 bzw. 30 Millionen Mark, während Kaiserslautern ein Gesamtetat von 62 Millionen und Dortmund gar 65 Millionen zur Verfügung stehen. Glaubt man den offiziell verkündeten Zahlen der Vereine, die das “Kicker-Sportmagazin“ gesammelt hat, steht der Eintracht mit 35 Millionen Mark ein ebenso hoher Etat zur Verfügung wie dem Hamburger SV und dem MSV Duisburg, was für Rang Zwölf reichen würde, wäre Geld der entscheidende Maßstab. Sicher spielt da der für Bundesliga-Verhältnisse sehr gute Sponsorenvertrag mit VIAG Intercom eine Rolle, denn nur die Bayern (Opel: 15 Millionen), Dortmund (s.Oliver: 12 Millionen) und Leverkusen (Aspirin: 10 Millionen) kassieren mehr als die Eintracht (6 Millionen), während sich Rostock und die Löwen mit jeweils 3 Millionen begnügen müssen. Bei den Dauerkarten liegt die Eintracht hingegen mit 10.000 verkauften Saisontickets auf Rang 14, während Dortmund (45.000), Kaiserslautern (32.000) und Schalke (21.000) zu den Spitzenreitern zählen und das Interesse in Rostock (3.100) sowie Duisburg (4.500) eher mau ist. Zumindest nach diesen Daten ist die Eintracht also absolut konkurrenzfähig in der Bundesliga… (tr)
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