SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1998/1999
1:0 (1:0)
Termin: 21.07.1998 in Erbach
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Milenko Vukcevic (25.)
SV Waldhof Mannheim | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel |
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Einfach nur schlecht… Wie angekündigt, hat Horst Ehrmantraut bereits vor dem Spiel gegen Waldhof Mannheim Nägel mit Köpfen gemacht und eine erste Vorauswahl im Kader getroffen. Torhüter Schmitt, Amstätter, Glöckner, Mutzel und Rosen werden nicht mit den Profis nach Seefeld/Tirol, sondern ins mittelhessische Gladenbach zum Trainingslager der Amateure nachreisen, entscheidet er. Vor allem Sascha Amstätter stinkt dies, der darüber nachdenkt, sich mit Hilfe eines Rechtsanwaltes in das Training der Profis einzuklagen. Keine Wahl hat er hingegen heute, denn zusammen mit den Ausgemusterten sowie Gerster, Agu, Kaymak, da Silva und Nwosu wird er mit den Eintracht-Amateuren gegen Eisbachtal antreten. Zeitgleich tritt der vorläufige A-Kader in Erbach im Odenwald gegen den Vorjahressiebten der Regionalliga Süd an. Da die Verpflichtung eines linken Mittelfeldspielers bislang erfolglos blieb, probiert es Horst Ehrmantraut gegen die Waldhöfer mit Ralf Weber, der zusammen mit Bernd Schneider, Sobotzik, Zampach und Schur das Mittelfeld hinter den beiden Spitzen Westerthaler und Yang bildet. Es ist Volksfest in Erbach und die gut 5.000 Zuschauer im Sportpark bilden einen schönen Rahmen, dem die Eintracht leider keine Taten folgen lässt. Mannheim agiert von Beginn an mit einer massiven Deckung, was den Frankfurtern gar nicht schmeckt. So prägen Quer- und Rückpässe das Geschehen auf dem holprigen Geläuf, dazu unterlaufen dem nicht eben zweikampffreudigen Frankfurter Mittelfeld immer wieder Stockfehler, so dass die Stürmer in der Luft hängen. "Wir können auch ein bisschen Fußball spielen. Vor allem, wenn wir defensiv spielen, werden es auch in Zukunft einige Gegner schwer gegen uns haben“, freut sich Betonmischer Uwe Rapolder am Seitenrand, während Horst Ehrmantraut immer unzufriedener wird. Und auch noch den Rückstand registrieren muss, als Vukcevic einen Freistoß aus über 28 Metern unhaltbar in den linken Torwinkel zimmert (25.). Es bleibt dabei, aus dem Spiel heraus kommt die Eintracht zu keinen Torchancen, lediglich ein Kopfball von Weber nach einer Ecke sorgt für Gefahr vor dem Waldhöfer Kasten (35.), während Mannheim sich noch zwei, drei Möglichkeiten erspielt, bei denen Torhüter Nikolov nicht wirklich sicher wirkt. "Er hat mit gar nicht gefallen", grantelt Horst Ehrmantraut zur Pause und hat für die Leistung seines Kapitäns auf der linken Außenbahn auch nur ein Wort übrig: “Schlecht.“ Nur ein klein wenig besser wird das Ganze, als der Trainer nach gut einer Stunde fünf Spieler erlöst, Weber in die Mitte zieht und Alexander Lorenz jetzt die linke Seite beackern darf. Auch wenn der Ball nun etwas besser im Mittelfeld läuft, Chancen aus dem Spiel heraus ergeben sich weiterhin keine. So sorgt eine Ecke für die zweite und letzte Möglichkeit der Eintracht, doch Schur setzt seinen Kopfball neben das Tor (70.). Zwanzig lustlose Minuten später ist es endlich vorbei und Horst Ehrmantraut mit der Leistung seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden: "Dynamik, Kreativität und Zweikampfstärke haben gefehlt, das Mittelfeld hat nicht einmal im Grundansatz etwas gezeigt. Wir haben noch viele Probleme zu lösen, aber wir müssen das in aller Ruhe tun. Zudem sind wir jetzt auf dem körperlichen Tiefpunkt der Vorbereitungsphase angelangt, da fehlt es nun einmal an geistiger und körperlicher Frische. Das ist ganz normal und wird sich auch noch bis ins Trainingslager hinziehen."
Nachdem sich im Juni die Verpflichtung von Kurt Kowarz als Torwarttrainer auf “Teilzeitbasis“ zerschlagen hatte, weil dieser lieber hauptberuflich bei Arminia Bielefeld arbeiten wollte, ist die Eintracht nun fündig geworden. Der 37-Jährige ehemalige Torhüter von Mainz 05 und dem SV Wehen, Manfred “Moppes“ Petz soll sich künftig auf “Honorarbasis“ um Nikolov, Petry und Schmitt kümmern. Zumindest eine Saison lang, denn Jörg Berger holt zur Saison 1999/2000 mit dem ehemaligen DDR-Auswahl-Keeper René Müller einen hauptamtlichen Torwarttrainer, so dass es Petz im Juli 1999 zu den Stuttgarter Kickers zieht. Nach weiteren Zwischenstationen in Düsseldorf, Trier, Wolfsburg und Duisburg ruft ihn Manager Bruno Hübner im Sommer 2011 zurück nach Frankfurt, wo er unter Trainer Armin Veh neben Thomas Kessler und später Kevin Trapp auch Oka Nikolov wieder trainieren wird. (tr)
|