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FSV Zwickau - Eintracht Frankfurt |
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2. Bundesliga 1997/1998 - 33. Spieltag
1:1 (1:1)
Termin: Mi 03.06.1998 19:00
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Günther Frey (Neu-Ulm)
Tore: 0:1 Dirk Wolf (40.), 1:1 Holm Pinder (42.)
FSV Zwickau | Eintracht Frankfurt |
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Ein dröger Betriebsausflug zum Zweitliga-Absteiger “Man muss auch einmal über seinen eigenen Schatten springen“, grinst Horst Ehrmantraut, als er erzählt, dass seine Jungs nach dem gegen Mainz unter Dach und Fach gebrachten Aufstieg nur ein reduziertes Trainingsprogramm absolviert und über Pfingsten gar zwei freie Tage erhalten haben. “Natürlich haben meine Jungs ein Laufprogramm mitbekommen, das jeder selbst absolvieren muss“, ergänzt der Perfektionist. Schließlich soll an diesem Mittwochabend beim Tabellenschlusslicht aus Zwickau auch die Zweitliga-Meisterschaft geschafft werden: "Wir wollen taktisch klug vorgehen, weil wir auch dieses Spiel gewinnen wollen.“
Die Sonne scheint im Westsachsen-Stadion, das ist aber bereits das einzig Gute beim Absteiger, der immerhin nach zwölf sieglosen Spielen in Folge zuletzt gegen Leipzig und Jena gewinnen konnte. “Vom letzten Gefecht“ spricht die Zwickauer Freie Presse vor dem wohl finalen Heimspiel im Profifußball. Der Ausverkauf der Mannschaft ist längst im Gange und im Umfeld der Sachsenring-Vorstandsmitglieder Ulf und Ernst-Wilhelm Rittinghaus, den grauen Eminenzen des finanziell arg gebeutelten Vereins, nehmen die Gerüchte über die Einflussnahme von Scientology kein Ende. So beginnt Körbel-Nachfolger Pilz, der in der letzten Saison noch aktiv für Zwickau spielte, seine Abschiedsvorstellung als Profi-Trainer mit Klee und Rajamäki im Sturm hinter einem Fünfermittelfeld mit Exadler Steffen Menze sowie Sven Günther, der nach Zwischenstationen in Nürnberg und Schweinfurt im Jahr 2002 zur Eintracht kommen wird.
Eigentlich kann es nur besser werden, doch es wird schlechter. Ideenlos und ohne Esprit beackert die Eintracht das Spielfeld, Fehlpass reiht sich an Fehlpass, ein Klassen-, oder gar ein künftiger Zweiklassenunterschied ist nicht auszumachen. So ist es dem Zufall zu verdanken, dass eine abgefälschte Flanke Westerthaler vor dem linken Fünfmeterraumeck erreicht. Doch der 32-Jährige schafft es, die Kugel mit seinem Zeitlupenheber an den linken Pfosten zu setzen (55.). Von Zwickau ist ebenso wenig zu sehen, lediglich Libero Pinder und Sven Günther zeigen ein paar sehenswerte Aktionen, was Horst Ehrmantraut insgeheim gefällt, denn der 22-jährige Günther "ist auf alle Fälle ein Kandidat, er gehört zum Kreis" seiner Wunschspieler für die kommende Saison. Doch Felix Magath schnappt ihm den Mittelfeldspieler weg, so dass Günther erst im Jahr 2002 zur Eintracht kommen wird. Während die Frankfurter Fans den Aufstieg unverdrossen feiern, regt sich Horst Ehrmantraut am Seitenrand fürchterlich über die Darbietung seines Ensembles und des Schiedsrichters auf. Nachdem er erst Brinkmann für Westerthaler und zwei Minuten später Gebhardt für Weber ins Spiel bringt (66.), legt er sich mit Sportkamerad Frey an und wird kurzerhand auf die Tribüne geschickt: "Der Schiedsrichter gehörte vom Platz", gnoddert der Trainer nur kurz. Unterdessen kommt die Eintracht doch noch einmal mit einem schnellen Vorstoß vor das Tor. Gebhardt umkurvt Keeper Meyer, schafft es dann aber, den Ball über den verwaisten Kasten zu schlenzen (72.). Für die 4000 Zuschauer ist dies der letzte Höhepunkt in einer absolut langweiligen Partie, die schließlich mit 1:1 endet. "Die Luft ist raus, das war kein gutes Spiel, keine Frage. Aber man darf die Mannschaft jetzt nicht zerreißen, dafür haben die Jungs viel zu viel geleistet", resümiert Horst Ehrmantraut. Außerdem kann das Ziel Zweitliga-Meisterschaft noch am letzten Spieltag gegen Fortuna Köln geholt werden, wenn die Frankfurter wenigstens ein Unentschieden schaffen. In der Bundesliga hat es der Vorjahresaufsteiger hingegen bereits geschafft. Mit einem 4:0 gegen den VfL Wolfsburg holt sich der 1. FC Kaiserslautern die deutsche Meisterschaft vor den Münchener Bayern. Neben der Eintracht aufgestiegen sind an diesem vorletzten Spieltag ebenfalls der 1. FC Nürnberg und der SC Freiburg, die in der kommenden Saison weder auf Bielefeld noch auf Köln treffen werden, deren Abstieg aus der Bundesliga ebenfalls seit heute besiegelt ist.
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