FC Kalbach - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1997/1998
0:17 (0:8)
Termin: 27.05.1998
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: Christoph Westerthaler (3), Ralf Weber (2), Thomas Sobotzik (2), Alexander Schur (2), Sead Mehic, Petr Houbtchev, Thomas Epp, Ansgar Brinkmann, Thorsten Flick, Antonio da Silva, Chen Yang, Eigentor Krolo
"50 Jahre FC Kalbach"
FC Kalbach | Eintracht Frankfurt |
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Der frisch gebackene Aufsteiger ist in Torlaune Müde sind sie wohl an diesem Mittwoch beim frisch gebackenen Aufsteiger. Nach einer ausgiebigen Feier im “Frankfurter Haus“ in Neu-Isenburg, die erst in den Morgenstunden endete und einem trainingsfreien Tag ruft Horst Ehrmantraut 20 Mann seines Kaders zusammen, um die kurze Reise in den Norden von Frankfurt zum Bezirksligisten FC Kalbach anzutreten, der in dieser Woche sein 50-jähriges Vereinsjubiläum feiert. Chen Yang – Der erste Chinese für die Bundesliga Mit dabei ist der 24-jährige Stürmer Chen Yang, der zuvor auf Empfehlung des ehemaligen Waldhof-Coaches Klaus Schlappner - der von 1992 bis 1995 Nationaltrainer Chinas und dort am Aufbau der Profiliga beteiligt war - ein einwöchiges Probetraining bei der Eintracht absolviert hat. “Er ist ein richtiger Brecher“, lobt Horst Ehrmantraut den 1,85 Meter großen Kapitän der Olympiaauswahl, der kurz vor dem heutigen Freundschaftsspiel tatsächlich für ein Jahr mit der Option auf eine weitere Saison ausgeliehen werden kann. Yang, der zuvor bei Guoan Peking spielte, wird nach vielen Gesprächen mit Schatzmeister Patella vom chinesischen Staat delegiert und hat die Erlaubnis der politischen Führung, als erster Spieler aus China in der Bundesliga zu spielen. "Chen ist Vorbild für die Profis in China, er kann es packen", meint Klaus Schlappner, der als Betreuer und Berater für Yang agieren wird, der kein Wort Deutsch und nur ein paar wenige Brocken Englisch versteht.
Die knapp 2.000 Zuschauer auf der Bezirkssportanlage im Frankfurter Stadtteil Kalbach bedauern ihr kommen nicht, denn der frischgebackene Aufsteiger zeigt sich in Spiel- und Torlaune. Die Bezirksliga-Kicker kommen von Beginn an kaum über die Mittellinie, so dass Torhüter Schmitt im Gegensatz zu seinem Kollegen einen extrem geruhsamen Nachmittag verlebt. Locker und wie von einer Last befreit zeigt der frisch gebackene Aufsteiger schöne Kombinationen gegen den überforderten, dafür aber fairen Gegner und kann in der ersten Halbzeit acht Mal einnetzen. Viel zu bestaunen gibt es vom neuen Stürmer allerdings noch nicht. “Hölzern und unbeweglich, wie ein Fremdkörper“ wirkt nach Meinung der Regionalpresse der 24-jährige Chinese. Horst Ehrmantraut nimmt seinen “günstigen Ergänzungsspieler“ allerdings sogleich in Schutz: “Mehr habe ich von ihm nicht erwartet, denn immerhin hat er aufgrund einer Bänderdehnung im Knie drei Monate nicht gespielt. Aber Chen ist ein exzellenter Techniker, pfeilschnell und sehr gut im Kopfballspiel.“ Auch in der zweiten Halbzeit darf Yang sich zeigen und trifft immerhin zweimal die Latte und einmal das Tor, doch es ist eindeutig. Er hat noch viel Nachholbedarf. Diesen hat auch Oka Nikolov auf dem Platz, der in den letzten 15 Minuten mitstürmen darf und bei einem Kopfballversuch immerhin die Querstange trifft. Vermutlich wird er aber eher wieder im Kasten der Eintracht seinen Mann stehen, als Yang im Sturm verdrängen.
Auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit will die Eintracht mit dem Aufstieg neue Wege gehen und stellt die 27-jährige Torhüterin des deutschen Frauenmeisters FSV Frankfurt, Katja Kraus, zum 1. Juli 1998 als neue Pressesprecherin ein. Ursprünglich wollte sie nach 15 Jahren Fußball die Seiten wechseln und sich bei den Bornheimerinnen in den Geschäftsbereich Marketing und Sponsoring einarbeiten. Doch nach längeren Gesprächen mit Präsident Heller wird sie nun am Samstag ihr letztes Spiel für den FSV bestreiten, bevor sie in gut vier Wochen ihren Dienst für die Eintracht am Riederwald antritt. (tr)
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