Eintracht Frankfurt - Hansa Rostock

Bundesliga 1995/1996 - 28. Spieltag

1:3 (1:1)

Termin: Fr 12.04.1996 20:00
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Frank Fleske (Schönow)
Tore: 0:1 Jonathan Akpoborie (9.), 1:1 Mirko Dickhaut (40.), 1:2 Marco Zallmann (46.), 1:3 René Schneider (74.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hansa Rostock


  • Perry Bräutigam
  • René Schneider
  • Hilmar Weilandt
  • Carsten Klee
  • Timo Lange
  • Heiko März
  • Jonathan Akpoborie
  • Stefan Studer
  • Stefan Beinlich
  • Dirk Rehbein
  • Marco Zallmann

Wechsel

Wechsel

  • Slawomir Chalaskiewicz für Carsten Klee (46.)
  • Rocco Milde für Jonathan Akpoborie (71.)
  • Matthias Breitkreutz für Dirk Rehbein (83.)

Trainer

Trainer

  • Frank Pagelsdorf

Anschluss verpasst

Hansa Rostock! Allein die Nennung des Namens des heutigen Gegners verursacht bei vielen Eintrachtanhängern auch noch im Jahre 1996 ein erhebliches Unwohlsein. Sogar das heutige Stadionprogramm redet davon, dass heute Abend Gelegenheit sei, eine Rechnung zu begleichen. Es ist auch dringend nötig.

Nachdem die Eintracht den Sieg gegen Stuttgart verpasst hat und alle Konkurrenzteams gepunktet haben, wird mit einem Blick auf die Tabelle deutlich, dass ein Sieg absolute Pflicht ist. Trainer Stepanoviç setzt auf dieselbe Elf wie am Samstag und belässt es bei der Variante, die gegen den VfB die Wende brachte: Bommer spielt Libero und Zelic agiert im Mittelfeld.

Wie gegen Stuttgart kommt aber bereits in der Anfangsphase ein Schlag ins Genick: Der schnelle Akpoborie erzielt die Gästeführung (10. Spielminute)! Damit ist der weitere Spielverlauf schon vorgeprägt: Hansa zieht sich zurück, macht hinten dicht und kann an einer massierten Deckung alle Eintrachtangriffe abprallen lassen.

Fatalerweise bleibt Okocha mit kreativen Momenten ganz allein, insbesondere die vordere Mittelfeldreihe Doll, Zelic und Komljenovic scheint von dem Rückstand und der Angst vor der Niederlage wie gelähmt, spielt nur quer und zurück und erzielt keinerlei Wirkung.

Der Abwehrverband der Eintracht ist es schließlich, der sich in der Endphase der ersten Halbzeit aufmacht, die Situation zu verbessern: Balleroberung, schneller Pass auf Schupp, der setzt Mirko Dickhaut ein und dem Manndecker gelingt der Ausgleich zum 1:1 (40. Spielminute).

Zur Pause ist damit wenigstens die Ausgangssituation wieder hergestellt, aber die ersten 45 Minuten auf dem Weg zum Pflichtsieg sind damit weitestgehend ungenutzt verstrichen.

Nach Wiederbeginn wiederholt sich das grausame Spiel: Schnelle Führung für Rostock, diesmal bereits in der 46. Spielminute -1:2. Wieder sind alle Planungen zunichte gemacht, wieder ein Genickschlag gleich zu Beginn.

Demoralisiert steht jetzt das Team auf dem Platz, es fehlt nach den vielen Rückschlägen der Saison der Glaube an die eigenen Fähigkeiten, keiner will einen weiteren Fehler machen, dabei riskiert aber auch niemand etwas und ohne Mut zum Risiko ist Rostock nicht aus den Angeln zu heben. Die können ihre Partie ruhig herunterspielen, mehrfach in dieser Saison ist es ihnen schon gelungen, Punkte aus fremden Stadien zu entführen - Tabellenplatz 8 trotz zweier noch ausstehender Nachholspiele ist kein Zufall.

Mit fortschreitender Zeit steigt bei der Eintracht die Nervosität, die Unsicherheit der Mannschaft ist bis auf die Ränge spürbar. Trainer Stepanoviç versucht noch zu reagieren und wechselt nach Anicic in der ersten Hälfte nun auch noch Mornar und Roth ein, aber als ob ein Virus alle Eintrachtspieler befallen hätte, reihen sie sich sofort in die Riege der Zögernden und Zaudernden ein.

Rostock nutzt dies unbarmherzig aus und verpasst der Eintracht per Konter in der 74. Spielminute den Fangschlag - 1:3. Alle Hoffnung ist dahin, das Spiel ist verloren, die Gelegenheit, in der Liga noch einmal den Kopf über die Wasserlinie zu recken, ist verpasst. Die Eintracht bleibt auf Platz 16. (ae)

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