FC St. Pauli - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1995/1996 - 26. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: Sa 06.04.1996 15:30
Zuschauer: 20.500
Schiedsrichter: Bernhard Zerr (Ottersweier)
Tore: 0:1 Rainer Rauffmann (24.), 1:1 André Trulsen (30.), 2:1 Christian Springer (49.)
FC St. Pauli | Eintracht Frankfurt |
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Keine Freude auf St. Pauli Die formalen Voraussetzungen sind dabei nicht ungünstig, die Eintracht steht noch zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz und hat noch fünf Heimspiele bei vier Auswärtsauftritten. Die Leistungskurve der letzten Wochen aber zeigt steil nach unten: zwei Remis und vier Niederlagen bei zuletzt desolaten und hilflosen Auftritten der Mannschaft. Rückkehrer Stepanoviç beginnt seine Aufgabe im Auswärtsspiel bei einem FC St. Pauli, der eine ordentliche Saison spielt und in der Vorwoche einen Auswärtspunkt bei den starken Stuttgartern ergattert hat. Gegen die vor eigenem Publikum oft euphorisch und immer engagiert auftretenden Hamburger setzt Stepanovic auf Erfahrung: junge Spieler wie Bunzenthal, Böhme und der in den vergangenen Wochen durchweg enttäuschende Mornar finden sich auf der Bank wieder, die gestandenen Profis Bommer und Ekström sollen der Eintracht Stabilität verleihen. Dazu darf Rauffmann wieder in seine Rolle als Stürmer zurückkehren. Insgesamt geht Stepanoviç mit vier Angreifern Hagner, Okocha, Ekström und Rauffmann voll auf Offensive. Tatsächlich kann St. Pauli überrascht werden, sieht sich einer stürmischen Eintracht gegenüber und kann sein gewohnt aggressives Spiel mit überfallartigen Attacken kaum zur Wirkung bringen. Gleichwohl kommt es trotz bewegten Spiels zunächst kaum zu torgefährlichen Aktionen. Die Abwehrreihen haben im Strafraumbereich alles im Griff, bis Rauffmann endlich seine mehrwöchige Torflaute beenden kann. Nach schöner Vorarbeit von außen durch Hagner kommt er frei zum Schuss - 0:1 (24. Spielminute). Lange Zeit aber hält die Führung nicht. Die Eintracht zieht sich zwar zurück, will die Räume für Gegenangriffe verschließen, doch um eine engmaschige Abwehrarbeit zu leisten, sind zu viele Angriffsspieler auf dem Feld: bereits in der 30. Spielminute markiert Trulsen den Ausgleich. Nach der Halbzeit präsentiert St. Pauli eine taktische Änderung: Scharping kommt als zweite Spitze. Die Eintrachtabwehr muss sich neu darauf einstellen und bevor dies gelingt, kann Springer auf Pass von Sobotzik die Lücke nutzen -2:1 ( 49. Spielminute). Jetzt ist wieder die Eintracht am Zug; St. Pauli wird zunehmend weiter in die eigene Hälfte zurückgedrückt und kommt nur noch ganz gelegentlich zu Gegenangriffen. Aber deutliche spielerische Überlegenheit und lange Phasen des Ballbesitzes können nicht in zählbaren Erfolg umgesetzt werden, es mangelt an der zündenden Idee, das Hamburger Abwehrbollwerk zu knacken. So läuft die Spieluhr langsam ab, ohne dass der Ausgleich gelingt. Der Start unter Trainer Stepanovic ist nicht vom spielerischen Aspekt,
aber von der Punkteausbeute her, ein Misserfolg. So ist auch die tabellarische
Trendwende nicht möglich. Die Eintracht rutscht tiefer in die Tinte:
von Platz 15 auf den Abstiegsplatz 16. (ae)
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