Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen

Bundesliga 1995/1996 - 23. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Sa 16.03.1996 15:30
Zuschauer: 19.500
Schiedsrichter: Hermann Albrecht (Kaufbeuren)
Tore: 1:0 Thomas Doll (89., Foulelfmeter), 1:1 Holger Fach (90.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Bayer Leverkusen


  • Dirk Heinen
  • Ioan Lupescu
  • Ulf Kirsten
  • Ramon Hubner
  • Christian Wörns
  • Rudi Völler
  • Markus Münch
  • Hans-Peter Lehnhoff
  • Claudio Reyna
  • Holger Fach
  • Andreas Neuendorf

Wechsel

Wechsel

  • Markus Feldhoff für Ulf Kirsten (67.)
  • Mike Rietpietsch für Hans-Peter Lehnhoff (87.)

Trainer

Trainer

Ganz spät zu früh gefreut

Heimpleite gegen Freiburg, mühsamer Punkt in Lautern - die Eintracht hat etwas gut zu machen heute. Es gastiert mit Bayer Leverkusen eine Mannschaft, die ihre letzten drei Auswärtsbegegnungen glatt verloren hat. Trainer Körbel muss allerdings zum x-ten Male seine Mannschaft gehörig umbauen: Komljenovic ist grippekrank, Okocha bei seiner Nationalmannschaft und Schupp brummt eine Gelbsperre ab. Mit Anicic, Böhme und Doll bringt Körbel neues Personal, das für eine offensive Ausrichtung steht.

Auch Leverkusen, das den Kontakt zu den Uefa-Cup Rängen nicht verlieren will, hat mit dem Goalgetter-Sturm Völler und Kirsten keinen Grund, sich einzumauern und so ergibt sich zunächst ein offenes Spiel. In der 17. Spielminute eröffnet sich für die Eintracht die große Chance zum Führungstreffer: Schiedsrichter Albrecht zeigt auf den Punkt, Foulelfmeter, ein seltenes Ereignis. Den letzten Elfmeter hat vor Monaten Okocha verwandeln können, der ist heute nicht an Bord. Überraschend schreitet nicht ein erfahrener Spieler zur Tat - der junge Anicic hat offenbar das größte Selbstvertrauen. Pech oder Überschätzung der eigenen Nervenstärke? Anicic scheitert am Leverkusener Keeper Heinen.

Der ärgerliche Fehlschuss hemmt in der weiteren Folge das gesamte Spiel, beide Teams gehen kaum mehr ein Risiko ein, vernachlässigen das Flügelspiel und kommen immer durch die Mitte, in der aber beide Sturmreihen keinen Stich machen.

Diese Grundausrichtung ändert sich auch nach dem Wechsel nicht, weder Körbel, noch dem Leverkusener Trainer Ribbeck ist es möglich, durch frische Spieler die Blockade zu lockern. Den einzigen Aufreger produziert Völler, der in der 53. Spielminute ein Tor erzielt, dabei sich aber den Ball mit der Hand zum Schuss zurechtlegt; zurecht entsteht daraus keine Führung für das Werksteam.

Ein torloses Unentschieden ist das logische Ergebnis dieser Partie. Da aber greift die Eintracht in letzter Minute doch noch nach dem Sieg: Matthias Becker hat sich in den Strafraum gedribbelt und wird zunächst von der Leverkusener Deckung bis zur Grundlinie abgedrängt, ohne dass er eine Lücke zum Pass vor das Tor findet. Dann aber versucht Verteidiger Fach völlig überflüssiger Weise den Ball abzugrätschen und bringt Becker regelwidrig zu Fall: erneut Elfmeter. Diesmal übernimmt ein Routinier Verantwortung: Thomas Doll legt sich den Ball zurecht und er macht es besser als Anicic - 1:0 in der 90. Spielminute. Jubelnde Eintrachtspieler umarmen sich und laufen zurück in die eigene Hälfte.

Mitten hinein in die Freude der Schock: die Werksmannschaft will sich den Punktgewinn nicht nehmen lassen, greift noch einmal beherzt an und überrumpelt die Frankfurter, die sich schon auf der Siegesstraße wähnen. Alles nur Trug, ein scharfer Ball kommt vor das Tor von Köpke, Getümmel, unübersichtliche Situation, kein Abwehrspieler bringt es fertig, den Ball herauszuschlagen und dann ist es erneut Verteidiger Fach, der zum Hauptakteur wird. Vorbei am konsternierten Torwart Köpke versenkt er das Leder zum 1:1.

Ohne die beiden schon sicher geglaubten Punkte rutscht die Eintracht nur einen Rang hoch, von Rang 13 auf 12. (ae)

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