DFB-Hallen-Pokal 1996

Finale in Dortmund
 

Hallenturnier 1995/1996

am 27. und 28.01.1996

 

Gruppe 1 Karlsruher SC - 1. FC Kaiserslautern
0:0
  Eintracht Frankfurt - TSV 1860 München
1:2
  1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt
1:2
  TSV 1860 München - Karlsruher SC
0:4
  Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt
2:1
  TSV 1860 München - 1. FC Kaiserslautern
3:2
     
Gruppe 2 Borussia Dortmund - Hamburger SV
1:2
  Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln
1:0
  Hamburger SV - 1. FC Köln
3:1
  Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund
1:3
  Borussia Dortmund - 1. FC Köln
3:0
  Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV
4:2
     
Halbfinale Karlsruher SC - Hamburger SV
1:2
  Borussia Dortmund - TSV 1860 München
0:5
   
Finale TSV 1860 München - Hamburger SV
6:3

 

Tabelle Gruppe 1

Spiele S U N Tore Punkte
1. Karlsruher SC 3 2 1 0 6:1 7
2. TSV 1860 München 3 2 0 1 5:7 6
3. Eintracht Frankfurt 3 1 0 2 4:5 3
4. 1. FC Kaiserslautern 3 0 1 2 3:5 1

 

 

>> Spielbericht <<

Nach der Vorrunde mit dem Bus nach Hause

Karl-Heinz Körbel wirkte sichtlich erleichtert. „.Ich bin froh, daß die Sache endlich erledigt ist“, sagte der Cheftrainer der Frankfurter Eintracht nach dem 1.2 gegen den Vorjahressieger Karlsruher SC im letzten Gruppenspiel beim Hallenmastersturnier in der Dortmunder Westfalenhalle. Damit waren nämlich die Frankfurter schon in der Vorrunde ausgeschieden. Diese Art Fußball machte wirklich keinen Spaß mehr. Den „Hallenkönigen“ aus Frankfurt wurden die Zacken mit der Zange aus der Krone gezogen. Tags zuvor hatte die Eintracht 1:2 (Torschütze Okocha) gegen 1860 München verloren und 2:1 (Okocha und Matthias Becker) gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen. Mit einem Erfolg über den Karlsruher SC hätte sie das Halbfinale erreicht gehabt, ein Ziel, das sie in jedem ihrer acht Qualifikationsturniere, von denen sie vier gewonnen hatte, realisieren konnte. Doch die Karlsruher wollten partout nicht mit den Frankfurtern spielen. Schon nach dreißig Sekunden fuhr Dirk Schuster dem Nigerianer Jay Jay Okocha von hinten in die Parade, Kollege Burkhard Reich machte es ein wenig später bei und mit Okocha nicht anders. Ein umstrittener Neunmeter-Strafstoß brachte den KSC durch Thomas Hässler in Führung, Binz glich zwar noch aus, aber das 1:2 von Kirjakow fiel 50 Sekunden vor dem sprichwörtlichen Ende und damit zu spät, um wenigstens noch zu einem Punkt zu kommen. Den Rest wollten sich die Eintracht-Spieler ersparen, setzten sich in den Bus und fuhren nach Hause.

Es blieb also bei den 60.000 Mark, die sich die Mannschaft in die eigene Kasse gespielt hat. Für sie beginnt an diesem Montag die Vorbereitung auf die am 10. Februar mit dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC beginnende Rückrunde der Bundesliga. Zwei Privatspiele gegen Zweitligamannschaften, am Dienstag beim VfL Bochum, am Donnerstag im Waldstadion gegen SV Waldhof Mannheim, sollen helfen, bis zum Stichtag 10. Februar eine passabel harmonierende Mannschaft zu finden.

Beim VfL Bochum wird der Neuzugang Ned Zelic abermals als Libero getestet. Für den bisherigen letzten Mann des Gefüges, Mirko Dickhaut, läßt sich vermutlich ein Platz im Mittelfeld neben seinem Liberovorgänger Manfred Binz finden. In der Abwehr könnte sich eine weitere Verschiebung andeuten. Kachaber Zchadadse ist wieder genesen und würde im Bedarfsfall als Manndecker Slobodan Komljenovic ablösen, der dann auf die linke Seite rückte. „Wir müssen noch ein bißchen was ausprobieren“, sagt Körbel, der für das kommende Wochenende noch einen weiteren Privatspielpartner sucht. An diesem, Montag, am Dienstag und am Mittwoch läßt Körbel seine Leute noch einmal sportmedizinisch untersuchen. „Dann weiß ich, woran ich mit jedem bin.“

Die Spieler wissen, woran sie sind. Am Freitagmittag vor der Abfahrt nach Dortmund hatten Körbel und der Sportliche Leiter Bernd Hölzenbein am Riederwald den gesamten Kader um sich versammelt. „Es war eine richtig gute Sitzung“, sagt Körbel zu der Bestandsaufnahme der Vorrunde. Bei dieser Analyse seien auch einzelne Spieler direkt angesprochen worden, vor allem manch einer, der vor gut einem halben Jahr zur Eintracht gekommenen, „Ich habe allen gesagt, daß es nach einem halben Jahr für keinen mehr eine Entschuldigung gibt. Das trifft für Jung und Alt zu.“

Vor der Serie von zehn Hallenturnieren hatte Körbel anfangs Bedenken. „Aber in der Halle haben sich alle ihre Fitneß bewahrt und zusätzliche geholt. Bei dem Wetter hätte man draußen ja auch nur wenig machen können.“ Mit Trainingslagern im sonnigen Ausland hatte die Konkurrenz zudem wenig Glück. Die Dortmunder Borussia hatte komplett auf die Hallensaison verzichtet und nur das Mastersturnier (ohne alle Stars) bestritten. Vom Trainingslager in Brasilien war nicht ein Dortmunder begeistert. Wer nach Südspanien gefahren war, wie der FC Schalke 04, mußte vor strömendem Regen kapitulieren und früher abreisen. „Da haben wir es mit den Hallenturnieren gut getroffen“, sagte Körbel, zumal zwei Verletzte, Komljenovic und Rene Beuchel, sich ihre Blessuren im Freien und nicht in der Halle zugezogen haben. (FAZ)

 

 

>> Spieldaten <<

 

 


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