Eintracht Frankfurt - FC St.
Pauli |
Bundesliga 1995/1996 - 9. Spieltag
2:2 (0:0)
Termin: Sa 14.10.1995 15:30
Zuschauer: 24.500
Schiedsrichter: Rainer Werthmann (Iserlohn)
Tore: 0:1 Juri Sawitschew (72.), 1:1 Jay Jay Okocha (79.), 1:2 Juri Sawitschew (81.), 2:2 Jay Jay Okocha (82.)
Eintracht Frankfurt | FC St. Pauli |
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10 Minuten, 2 Torschützen,
4 Tore Trainer Körbel baut dazu die Mannschaft um: Das zu Beginn der Saison gut funktionierende Wechselspiel in der Abwehr zwischen Bommer und Binz wird beendet, beide bleiben draußen, Dickhaut wird in die Abwehrzentrale zurückgezogen und Neuzugang Beuchel gibt sein Saisondebüt. Böhme steht im linken Mittelfeld in der Startelf, im Angriff dürfen sich erneut Ekström und Mornar versuchen. St. Pauli dagegen stellt zwar nur eine echte Spitze auf, hat dahinter aber drei offensive Mittelfeldspieler, die immer wieder die zurückgelegten Bälle aufnehmen und weiter nach vorn treiben sollen. Wie es Trainer Körbels Intention war, übernimmt die Eintracht die Gestaltung des Spiels. Okocha führt Regie und verteilt die Bälle gut über die Außenspieler Komljenovic und Böhme, die zahlreiche Flanken und Pässe in die Spitze spielen können. Dort aber ist den Angriffsbemühungen keinerlei Erfolg beschieden, sowohl Ekström wie auch Mornar spielen zu statisch oder bekommen keinen Druck in ihre Aktionen, die St. Pauli-Abwehr um Keeper Thomforde hat letztlich leichtes Spiel. Kurz nach der Pause verbessert sich die Situation für St. Pauli noch weiter: Jörg Böhme, der in vielen Aktionen übermotiviert wirkt und in der ersten Hälfte bereits Gelb gesehen hat, kommt mit zu viel Adrenalin aus der Kabine, steigt im Zweikampf hart ein und fliegt bereits nach zwei Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Zwangsläufig kann die Eintracht jetzt nur noch in reduzierter Form Aktivitäten entfalten, St. Pauli hat jetzt mehr Räume, die Spielanteile steigen. Eine Standardaktion eröffnet schließlich den Reigen der erfolgreichen Aktionen: 0:1 in der 72. Spielminute. Die Eintracht muss jetzt alles geben und Okocha, der Vorlagengeber, findet selbst das richtige Mittel: Pass von Rauffmann auf den nachrückenden nigerianischen Nationalspieler - 1:1 in der 79. Spielminute. Sawitschew, der Schütze des Führungstors, will sich seine Heldenrolle nicht nehmen lassen und schiebt gleich darauf zum 1:2 ein (81. Spielminute). Aber Jay-Jay Okocha ist vom gleichen Schlag, wird nach dem Anstoß vor dem Strafraum angespielt und kommt mit Dribbling und Körpertäuschung durch - 2:2 in der 82. Spielminute. Anschließend atmen beide Teams durch, erholen sich von aufregenden zehn Minuten und erreichen gleich darauf gemeinsam die Ziellinie. Die Rehabilitation gelingt der Eintracht nicht ganz,
sie konnte aber heute in bedrängter Situation Moral beweisen, stoppt
die Abwärtsbewegung und bleibt auf Tabellenplatz 12. (ae)
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