SV Seulberg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1995/96

0:23 (0:9)

Termin: 08.08.1995
Zuschauer: 1.050
Schiedsrichter: Kantor (Waldsolms)
Tore: Rainer Rauffmann (8), Markus Schupp (3), Maurizio Gaudino (2), Slobodan Komljenovic (2), Manfred Binz (2), Matthias Becker (2), Jörg Böhme, Dietmar Roth, Uwe Bindewald, Jay Jay Okocha

 

>> Spielbericht <<

SV Seulberg Eintracht Frankfurt

  •  

 


  • Köpke
  • Binz
  • Roth
  • Bindewald
  • Komljenovic
  • Sbordone
  • Gaudino
  • Schupp
  • Böhme
  • Rauffmann
  • Anicic

 

Wechsel

Wechsel

  • Knödler für Köpke (46.)
  • Dickhaut für Schupp (46.)
  • Okocha für Böhme (46.)
  • Becker für Anicic (46.)

Trainer

Trainer

 

 

Reichlich Adler im Lazarett

Augustine Okocha tanzte nur eine, und zwar die zweite Halbzeit, auf dem Rasen in Seulberg, einem Ortsteil der Taunusgemeinde Friedrichsdorf. Gegen die dortige Auswahl waren die Fähigkeiten des letzten verbliebenen Künstlers vorher nicht vonnöten, die Partie war längst schnell entschieden: 9:0 zur Halbzeit, am Ende gewann der Bundesligist standesgemäß mit 23:0, wobei allein Rauffmann acht Tore beisteuerte, die weiteren Treffer erzielten Schupp (3), Gaudino, Komljenovic, Binz , Becker (je 2), Böhme, Roth, Bindewald, Okocha (je 1). Bester Mann auf dem Platz war Maurizio Gaudino, der nach Herzenslust auftrumpfte und lange vermißte Spielfreude offenbarte. Und doch wird Cheftrainer Karl-Heinz Körbel nicht umhin können, auch für die Bundesliga vorerst ohne Spielgestalter Okocha disponieren zu müssen.

Inzwischen steht nämlich fest, daß Okocha für die Spiele der nigerianischen Olympiamannschaft gegen Ägypten (am 12. und 26. August) abgestellt werden muß. Spätestens am Donnerstag, wird Okocha nach Lagos fliegen. Bemühungen seitens der Eintracht und des Spielers, erst zum Rückspiel einzufliegen, scheiterten am Veto des nigerianischen Verband. Nun hofft Okocha, daß er, einen hohen Sieg Nigerias im ersten Spiel vorausgesetzt, vielleicht am kommenden Mittwoch in Frankfurt sein kann, um wenigstens gegen Uerdingen mittun zu können.

Und Okocha ist nicht der einzige, der der Eintracht zum Auftakt am Samstag gegen den Karlsruher SC fehlen wird: Kachaber Zchadadse liegt mit Meniskusschaden und dem Riß des vorderen Kreuzbandes im selben Zimmer in Höchster Krankenhaus wie Ralf Weber, der am Dienstag unters Messer kam: Ablagerungen am Sprunggelenk wurden- operativ entfernt. Während der Georgier frühestens zur Rückrunde im nächsten Februar an Fußball denken kann, dürfte Weber nach Einschätzung von Physiotherapeut Lutz Meinl etwa in drei bis vier Wochen einsatzbereit sein. Und schließlich fallen weiterhin Ralf Falkenmayer (Bänderriß) und Johnny Ekström (Fußquetschung) aus, die freilich in den nächsten ein bis zwei Wochen fit sein sollten.

Ohne Okocha, ohne Weber, ohne Falkenmayer, ohne Zchadadse, ohne Ekström zum Bundesligastart gegen den KSC — es hätte für Körbel kaum schlimmer kommen können. „Jedes Mal, wenn jemand an meine Trainertür klopft, zucke ich zusammen und hoffe, daß sich keiner krank meldet." Vieles, was man in den vergangenen Wochen an Variationen einstudiert hat — Einwürfe und hohe Flanken auf die kopfballstarken Zchadadse oder Ekström etwa — war umsonst. Also wird der Cheftrainer umbauen müssen, wird gleich vier Neulinge (Böhme, Sbordone, Schupp, Rauffmann) einsetzen und mit dem Einsatz des 38jährigen Bommer und Rückkehrers Gaudino liebäugeln.

Um sich entsprechend auf die Partie vorzubereiten, wird die Eintracht am Freitag ein Trainingslager in der Erbismühle beziehen. „Ich bin ein bißchen abergläubig, und die Erbismühle war immer so etwas wie ein Rettungsanker für uns." Funkt da etwa jemand schon SOS? Frankfurter Rundschau)


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