1. FC Köln - Eintracht
Frankfurt |
Turnier in Kerkrade 1995/96
2:3 i.E.
(1:1, 0:0)
Termin: 01.08.1995
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Blankenstein (Niederlande)
Tore: 1:0 Labbadia (50.), 1:1 Becker (79.)
Elfmeterschießen: 0:1 Schupp, 1:1 Kohn, 1:2 Okocha, Pfosten Polster, 1:3 Anicic, 2:3 Baumann, Gaudino über die Latte, Köpke hält gegen Oliseh, Illgner hält gegen Bommer, Munteanu verschießt
1. FC Köln | Eintracht Frankfurt |
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Bommer trieb die Eintracht an Wenn es erstens um nicht viel geht und zweitens 40 Grad heiß ist, dann kann dabei wohl kein besonders aufregendes Fußballspiel zustande kommen. So muß man letztendlich vor allem vor Eintracht Frankfurt den Hut ziehen, denn der Fußballbundesligist lag beim Turnier in Kerkrade nach Labbadias Führungstor aus der 50. Minute 0:1 zurück, um danach unerwartet Kampfgeist zu beweisen. Matthias Becker schaffte elf Minuten vor Spielende den verdienten 1:1-Ausgleich. Im anschließenden Elfmeterschießen traf die Eintracht dreimal, die Kölner nur zweimal, so daß die Frankfurter am morgigen Donnerstag um 20.15 Uhr im Finale auf Schalke 04 treffen, das Gastgeber Kerkrade durch zwei Treffer von Max 2:0 besiegt hatte. Es war typischer Sommer-Privatspiel-Fußball die beiden bereits ausgeschiedenen UI-Cup-Teilnehmer den rund 3000 Besuchern boten. Während die Kölner sich eine Stunde lang eine optische Überlegenheit erspielten, hatten die Hessen die besseren Chancen. „Unser Spiel ist lange Zeit einfach zu langsam gewesen, erst in der letzten halben Stunde haben wir richtig mit Zug nach vorn gespielt", kritisierte Körbel, der Ekström („er leidet unter den zu langsam nach vorn getragenen Angriffen besonders") wegen einer Zehenverletzung früh auswechseln und durch Rauffmann ersetzen mußte. Der ehemalige Meppener bewies zwar in einigen Situationen Kopfballstärke, mit dem Fuß gelang ihm jedoch nicht sonderlich viel, so daß Körbel ihn schon nach 80 Minuten wieder vom Feld holte: „Er ist ganz offensichtlich kein Hitze-Spieler." Was für Ersatz-Libero Rudi Bommer nun wahrlich nicht gilt. Der Routinier gehörte neben Schupp und Köpke zu den besten Frankfurter Spielern. ..Und das fast ohne Training", schüttelte Körbel den Kopf. Während Bommer selbst der schnellste Antritt scheinbar leichtzufallen schien, mühte sich Maurizio Gaudino 90 Minuten lang wie ein geprügelter Hund auf der Suche nach dem Wassernapf über das Spielfeld: „Mir fehlen einfach noch 20, 30 Prozent. Dadurch bin ich nicht spritzig genug, um mich durch schnelle Bewegungen auch einmal aus engen Situationen zu lösen". Körbel will Gaudino im Finale auf alle Fälle wieder über die gesamte Spieldauer hinweg einsetzen: „Er muß spielen, spielen und noch mal spielen." Gaudino selbst ist allerdings eher skeptisch, ob er zum Bundesligastart am 12. August gegen den Karlsruher SC schon wieder in erstligatauglicher Verfassung sein wird. Dann hofft auf alle Fälle Matthias Becker, in der Anfangsformation zu stehen. Die Art und Weise, wie er den Ausgleichstreffer erzielte, verleitete die zumeist niederländischen Zuschauer zu hochachtungsvollen Beifallskundgebungen. Drei Kölner ließ der 21jährige ins Leere laufen, ehe er den Ball — scheinbar mit Außenspann — am verdutzten Bodo Illgner vorbei ins Tor zirkelte. „Stimmt nicht", gab Becker hinterher zu, „ich habe voll mit Pieke draufgehalten." (Frankfurter Rundschau)
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