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Hamburger SV - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1994/1995 - 33. Spieltag
3:1 (0:0)
Termin: Sa 10.06.1995 15:30
Zuschauer: 18.500
Schiedsrichter: Rainer Werthmann (Iserlohn)
Tore: 1:0 André Breitenreiter (62.), 1:1 Michael Anicic (68.), 2:1 Jörg Albertz (78.), 3:1 Michael Mason (85.)
Hamburger SV | Eintracht Frankfurt |
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Frankfurt dominiert, doch Hamburg siegt Trotz einer über weite Strecken dominanten Vorstellung unterlag die Mannschaft von Trainer Karl-Heinz Körbel im Volksparkstadion mit 1:3. Damit haben die Spieler von Eintracht Frankfurt dem HSV nicht nur das Abschlussfest nach dem letzten Heimspiel dieser Bundesligasaison gerettet, sondern auch dem umstrittenen HSV-Trainer Benno Möhlmann ein halbwegs friedliches Wochenende beschert. Die 18.000 Zuschauer im Volksparkstadion sahen in der ersten Halbzeit eine überlegene Frankfurter Mannschaft, die sich zahlreiche gute Möglichkeiten erspielte. Dreimal bot sich Anicic die Gelegenheit zur Führung, zweimal kam Becker gefährlich zum Abschluss – doch entweder scheiterte die Eintracht an der eigenen Abschlussschwäche oder an HSV-Torhüter Golz. Eine Führung der Gäste mit drei oder vier Toren Unterschied wäre zu diesem Zeitpunkt keineswegs unverdient gewesen. Trainer Körbel zeigte sich bereits zur Pause besorgt über die mangelnde Effizienz seiner Mannschaft. „Lässig bis fahrlässig“ nannte er die ausgelassenen Chancen und warnte eindringlich davor, dass sich diese Nachlässigkeit rächen könnte. Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild zunächst unverändert: Frankfurt bestimmte das Spielgeschehen, doch im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz. Dann folgte in der 63. Minute die kalte Dusche für die Eintracht: Nach einem eklatanten Stellungsfehler von Dickhaut nutzte Breitenreiter die erste echte Möglichkeit der Hamburger in der zweiten Halbzeit und erzielte das 1:0. Die Reaktion der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Nur fünf Minuten später sorgte Anicic nach guter Vorarbeit von Dickhaut für den verdienten Ausgleich. Doch anstatt die Partie nun zu ihren Gunsten zu entscheiden, agierte die Eintracht weiterhin zu nachlässig. Hamburg hingegen präsentierte sich eiskalt und bestrafte die nächste Unaufmerksamkeit in der Frankfurter Defensive: Albertz brachte die Gastgeber erneut in Führung. In der Schlussphase setzte der eingewechselte Mason mit dem 3:1 den Schlusspunkt – wieder begünstigt durch Fehler in der Frankfurter Hintermannschaft. Der neben Manfred Binz zweite überragende Frankfurter Profi, Nationalspieler Ralf Weber, ärgerte sich hinterher zu Recht über die „Arroganz, mit der die da vorne Chancen vergeben haben". Gemeint war hauptsächlich Michael Anicic, der weitaus mehr als nur seinen vierten Saisontreffer hätte erzielen können. Rekonvaleszent Thomas Doll, der zur Halbzeit noch das „gute Spiel der Eintracht“ gelobt hatte, zeigte sich nach dem Abpfiff ernüchtert. Darüber hinaus brachte er schlechte Nachrichten mit: Wegen seiner Knöcheloperation wird er frühestens Ende Juli wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können, zum Bundesliga-Start am 12. August steht er nicht zur Verfügung. Auch Trainer Körbel machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung: „Ich kann mich an kein Auswärtsspiel in dieser Saison erinnern, in dem wir so viele Torchancen hatten. Aber wenn man so kläglich abschließt, hat man den Sieg nicht verdient.“ Durch die Niederlage hat sich Frankfurt selbst in eine schwierige Ausgangsposition für das Saisonfinale gebracht. Ein Sieg gegen 1860 München ist nun Pflicht, gleichzeitig muss man auf Punktverluste von Schalke 04 und dem 1. FC Köln hoffen, um sich noch für den UI-Cup zu qualifizieren – der Hintertür zum UEFA-Pokal. Sollte Borussia Mönchengladbach in zwei Wochen das DFB-Pokal-Finale gegen den Zweitligisten Wolfsburg gewinnen, genügt schon die Verbesserung in der Tabelle um eine Position.
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