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Juventus Turin - Eintracht
Frankfurt |
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Saison 1994/1995 - UEFA-Cup, Viertelfinale, Rückspiel
3:0 (0:0)
Termin: 14.03.1995
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Diaz Vega (Spanien)
Tore: 1:0 Antonio Conte (76.), 2:0 Fabrizio Ravanelli (86.), 3:0 Alessandro del Piero (90.)
Juventus Turin | Eintracht Frankfurt |
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Wechsel
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Trainer
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Frankfurts Europa-Traum endet in Turin Arrivederci, UEFA-Cup! – Die Frankfurter Eintracht hat sich mit einer 0:3-Niederlage bei Juventus Turin aus dem internationalen Wettbewerb verabschiedet. Nach dem 1:1 im Hinspiel durfte die Mannschaft von Jupp Heynckes eine Halbzeit lang auf das Halbfinale hoffen, doch letztlich setzte sich die Klasse der Italiener durch. Antonio Conte (76.), Fabrizio Ravanelli (87.) und Alessandro Del Piero (90.) besiegelten das Aus der Eintracht. „Wir sind gegen eine hervorragende Mannschaft ausgeschieden“, analysierte Heynckes nach dem Schlusspfiff. „Aber wenn wir in Führung gegangen wären, hätte manches anders ausgesehen.“ Und tatsächlich: Eine Halbzeit lang spielte Frankfurt auf Augenhöhe – doch verpasste es, das entscheidende Tor zu machen. Juventus-Trainer Marcello Lippi sorgte schon vor dem Anpfiff für eine Überraschung: Gianluca Vialli, einer der größten Stars der „Alten Dame“, blieb auf der Bank. Stattdessen lief mit Roberto Baggio ein anderer Weltstar auf, der nach langer Verletzungspause zurückkehrte. Die Eintracht begann nervös, doch ein Hackentrick von Jay-Jay Okocha in der 13. Minute wirkte wie eine Initialzündung. Zwei Minuten später vergab Jan Furtok nach einer Flanke von Markus Schupp die erste große Chance der Gäste. Und Frankfurt blieb dran: Ein Kopfball von Mirko Dickhaut (38.), eine weitere Chance von Ralf Weber (40.) und ein Schuss von Manni Binz (42.) hätten die Eintracht in Führung bringen können. Juventus wirkte in dieser Phase alles andere als übermächtig. Frankfurt spielte diszipliniert und traute sich nach vorne. „Je länger das Spiel 0:0 steht, desto größer werden unsere Chancen“, glaubte Co-Trainer Michael Körbel zur Pause. „Ich habe das Gefühl, dass heute unser Glückstag wird.“ Doch die zweite Halbzeit zeigte ein völlig anderes Bild. Juventus merkte, dass das Halbfinale nicht im Schongang zu erreichen war – und zog das Tempo an. Baggio, in der ersten Hälfte kaum zu sehen, bewies nun seine Extraklasse. In der 55. Minute lenkte Andreas Köpke eine Flanke des Superstars gerade noch an Ravanelli vorbei, der bereits zum Kopfball ansetzte. Kurz darauf scheiterte Del Piero mit einem Gewaltschuss am Frankfurter Torwart. Die Eintracht geriet immer mehr unter Druck und konnte sich kaum noch befreien. Ein Fehler von Dickhaut brachte Juventus in Ballbesitz, Bindewald rettete noch auf der Linie. Doch das Unheil war nur aufgeschoben. In der 73. Minute reagierte Heynckes offensiv und brachte mit Matthias Becker einen zweiten Stürmer für den defensiven Thorsten Flick. Ein mutiger Versuch – doch der Plan ging schief, drei Minuten später schlug Juventus zu: Del Piero setzte Antonio Conte im Strafraum in Szene, und der ließ Köpke mit einem harten Schuss keine Chance – 1:0 für Juventus (76.). Nun musste Frankfurt treffen, um sich wenigstens in die Verlängerung zu retten. Doch die Eintracht hatte nichts mehr zuzusetzen. Heynckes versuchte es seiben Minuten vor dem Abpfiff erneut mit einem Wechsel, nahm Jay-Jay Okocha vom Platz und brachte mit Thomas Sobotzik einen weiteren Nachwuchsstürmer. Die Frankfurter Fans konnten die Entscheidung nicht fassen und verabschiedeten Okocha mit Sprechchören. Auch „Heynckes raus!“, hallte es durch das Stadio Delle Alpi. Drei Minuten später war das Spiel entschieden. In der 86. Minute verlor Bindewald den Ball, und Ravanelli nutzte die Gelegenheit eiskalt zum 2:0. Als Del Piero in der Schlussminute noch das 3:0 nachlegte, war das Frankfurter Europapokal-Abenteuer endgültig beendet. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Eintracht lange auf Augenhöhe mit dem italienischen Spitzenreiter agierte. Heynckes bilanzierte nüchtern: „Wir hätten mehr draus machen können. Aber Juventus hat gezeigt, warum sie in Italien ganz oben stehen.“ Für Frankfurt heißt es nun: Zurück in den Bundesliga-Alltag. Und nach dem starken Auftritt in Dortmund zuletzt bleibt zumindest die Hoffnung, dass der Aufwärtstrend in der Liga anhält.
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