Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 1994/1995 - 14. Spieltag

2:1 (0:0)

Termin: Sa 19.11.1994 15:30
Zuschauer: 40.000
Schiedsrichter: Michael Malbranc (Hamburg)
Tore: 1:0 Anthony Yeboah (59.), 2:0 Jay Jay Okocha (83.), 2:1 Heiko Herrlich (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach

 


  • Uwe Kamps
  • Michael Klinkert
  • Patrik Andersson
  • Christian Hochstätter
  • Thomas Kastenmaier
  • Jörg Neun
  • Heiko Herrlich
  • Peter Nielsen
  • Peter Wynhoff
  • Martin Dahlin
  • Stefan Effenberg

 

Wechsel

Wechsel

  • Martin Max für Peter Nielsen (72.)

Trainer

Trainer

  • Bernd Krauss

 

 

Gladbach dominiert, die Eintracht gewinnt

Im Fußball zählen am Ende nur die Tore – und in diesem Punkt hatte Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach das glücklichere Ende für sich. Trotz eines engagierten Auftritts der Gäste konnte sich die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes mit 2:1 durchsetzen. Der Coach fasste die Partie knapp, aber treffend zusammen: „Wir haben eine packende und dramatische Partie gesehen. Wir waren clever, diszipliniert und geschickt.“

Über weite Strecken der Begegnung präsentierte sich Borussia Mönchengladbach als die spielerisch stärkere Mannschaft. Mit schnellem Kombinationsspiel und einer präzisen Raumaufteilung ließen die Gäste den Ball sicher laufen und setzten die Frankfurter Defensive immer wieder unter Druck. Besonders die ständigen Positionswechsel der „Fohlen“ sorgten dafür, dass die Eintracht-Spieler häufig nur hinterherlaufen konnten. Abgesehen von einer Einzelaktion von Doll in der 34. Minute, bei der Hochstätter in höchster Not klären musste, lieferten die Adlerträger offensiv kaum Highlights. Weder Yeboah noch Furtok konnten sich nennenswert in Szene setzen.

Doch während die Gladbacher ihre Spielkunst nicht in Tore ummünzen konnten, zeigte sich Frankfurt im entscheidenden Moment abgezockt. Denn von Anfang an hielt sie mit ihren eher hausbackenen Mitteln dagegen, steigerte sich nach dem Wechsel zusehends. In der 59. Minute führte eine Standardsituation zum Führungstreffer: Nach einer Ecke von Thomas Doll geriet die Gladbacher Abwehr kurzzeitig durcheinander. Anthony Yeboah nutzte die Verwirrung, setzte nach und drückte den Ball im zweiten Versuch über die Linie. „Hätten wir das erste Tor gemacht, wäre alles anders ausgegangen“, meinte Borussen-Trainer Bernd Krauss – und erhielt dafür keinen Widerspruch.

Dass es überhaupt bei einer Frankfurter Führung blieb, war in erster Linie Torhüter Andreas Köpke zu verdanken. Der Nationalkeeper zeigte eine herausragende Leistung und brachte die Gladbacher Angreifer reihenweise zur Verzweiflung. Egal, ob Herrlich, Nielsen, Hochstätter, Kastenmaier oder Wynhoff – sie alle scheiterten mit ihren Abschlüssen an Köpke, der auf dem nassen Rasen jeden noch so schwierigen Ball sicher festhielt. Erst in der Schlussminute konnte Herrlich per Kopf zum Anschlusstreffer einnetzen.

In der 81. Minute sorgten zwei Joker für die Vorentscheidung: Maurizio Gaudino lupfte den Ball in den Strafraum, und Jay-Jay Okocha hob ihn gekonnt über Torhüter Kamps hinweg ins Netz – ein sehenswertes Tor, das für beide Einwechselspieler Genugtuung bedeutete. Sowohl Gaudino als auch Okocha hatten lange auf der Bank warten müssen.

Dass es letztlich zu einem Sieg reichte, war nach den vielen Wacklern in der ersten Hälfte kaum zu erwarten. Besonders in die Kritik geriet Torsten Legat, der durch überharte Zweikämpfe und unüberlegte Aktionen negativ auffiel und mit Pfiffen der eigenen Fans bedacht wurde. Auch Dietmar Roth hatte große Probleme mit den beweglichen Angreifern Dahlin und Herrlich, die ihn mehrfach stehen ließen. Erst nach der Pause stabilisierten sich Roth, Bommer und Dickhaut, sodass die Eintracht das Spiel besser unter Kontrolle bekam. Neben Köpke waren über die gesamte Spieldauer hinweg vor allem Manfred Binz, Ralf Weber und Thomas Komljenovic die zuverlässigsten Akteure im Frankfurter Team.

Am Ende zählte jedoch nur das Ergebnis. Die spielerisch ansprechende Leistung der Gäste war nach dem Schlusspfiff schnell vergessen, und die Eintracht durfte sich über drei Punkte freuen – und letztlich der Beweis, dass Effektivität manchmal wichtiger ist als Schönheit. Selbst Trainer Heynckes zeigte sich nachsichtig mit dem unterlegenen Gegner und lobte den Auftritt der Borussen: „Ich freue mich, dass am Bökelberg wieder etwas heranwächst und dort Bundesliga-Spitzenfußball gespielt wird.“

 

 

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