Rapid Bukarest - Eintracht Frankfurt

Saison 1994/1995 - UEFA-Cup, 2. Runde, Hinspiel

2:1 (0:0)

Termin: 19.10.1994
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Wieser (Österreich)
Tore: 0:1 Jan Furtok (64.), 1:1 Vladoiu (67.), 2:1 Rodin-Voinea (74.)

 

>> Spielbericht <<

Rapid Bukarest Eintracht Frankfurt

  • Toader
  • Stanciu
  • Matei
  • Bealcu
  • White
  • Andrasi
  • Iovan
  • Chirita
  • Tara
  • Chebac
  • Vladoiu

 


 

Wechsel

  • Rodin-Voinea für Chebac (52.)
  • Zamfir für White (65.)

Wechsel

Trainer

  • Viorel Hizo

Trainer

 

 

Eintracht führt und verliert

Die Eintracht hat ihr 100. Spiel in einem europäischen Wettbewerb verloren. Der hessische Bundesligist unterlag am Mittwochabend Rapid Bukarest mit 1:2. Damit steht die Mannschaft von Jupp Heynckes vor einer schwierigen Aufgabe im Rückspiel in zwei Wochen, wenn es um den Einzug in die dritte Runde geht. Nachdem Furtok die Eintracht in Führung gebracht hatte, drehten Vladoiu und Voinea die Partie. Im Retourmatch werden Binz und Dickhaut fehlen, da beide ihre zweite Gelbe Karte erhielten. Dickhaut gehörte neben Roth zu den besten Frankfurtern, während der Sturm erneut enttäuschte.

Ein Konzept im Fußball zu haben, ist das eine – es umzusetzen das andere. Die Frankfurter hatten sich bemüht, Heynckes' Vorgaben zu erfüllen: sicher spielen, einfache Lösungen finden, Ballbesitz sichern. Doch Rapid Bukarest erwies sich als unangenehmer Gegner – robust, kampfstark und schwer zu bespielen.

Die Frankfurter bauten ihr Spiel – wie schon in den vergangenen Wochen – aus einer kompakten Defensive auf und versuchten, kontrolliert nach vorne zu spielen. Okocha hielt sich an die taktischen Vorgaben, verzichtete auf riskante Dribblings und suchte seine Mitspieler. Doch Furtok blieb erneut zu zaghaft, Yeboah fehlte die Durchschlagskraft, und die hochgewachsenen, resoluten Abwehrspieler von Rapid machten es der Eintracht schwer. So hatten die Frankfurter zwar viel Ballbesitz, schafften es aber nicht, zwingende Chancen zu kreieren. Die beste Gelegenheit vor der Pause hatte Yeboah nach einer Steilvorlage von Okocha, doch sein Schuss ging über das Tor. Auch Legat scheiterte, als sein Versuch nach einem Doppelpass mit Weber nur die Querlatte traf.

Rapid Bukarest agierte zielstrebiger, doch auch die Rumänen blieben glücklos. Tara setzte einen Distanzschuss über das Tor, Chirita scheiterte aus kürzerer Entfernung, und Köpke konnte einen Schuss des 34-jährigen Ex-Nationalspielers mit einer starken Parade entschärfen.

So entwickelte sich eine muntere Partie mit hohem Tempo – allerdings ohne spielerische Höhepunkte. Auf dem Rasen geschah wenig, was die Zuschauer bei klirrender Kälte hätte erwärmen können. Es wurde gekämpft, doch zwingende Strafraumszenen waren selten. Köpke parierte stark gegen Andrasi, auf der anderen Seite vergaben Yeboah und Legat. Die beste Chance hatte Furtok nach einer Stunde: Nach einem präzisen Pass von Legat lief er völlig frei auf das Rapid-Tor zu. Doch Toader stürzte ihm entgegen, und Furtok verlor die Nerven – sein Schuss landete direkt beim gegnerischen Torhüter.

Besser machte es der Stürmer nur wenige Minuten später. Nach einem Pass von Komljenovic setzte sich Furtok geschickt gegen zwei Gegenspieler durch und traf zum 1:0 (64.). Damit schien Heynckes' Konzept aufzugehen. Doch wie schon in München hielt die Führung nicht lange. Nur drei Minuten später glich Rapid aus: Während Bindewald noch ein Handspiel reklamierte und die Frankfurter Abwehr stehenblieb, spielte Vladoiu weiter und traf zum 1:1.

Von da an war es mit der zuvor gezeigten Ordnung vorbei. Die Eintracht fiel in alte Muster zurück, ließ die defensive Stabilität vermissen und wurde dafür bestraft. In der 74. Minute, als es darum ging, das Unentschieden zu sichern, nutzte Rapid eine Unaufmerksamkeit in der Frankfurter Abwehr. Trainer Viorel Hizo hatte mit seinen Einwechslungen das richtige Gespür bewiesen: Der eingewechselte Zamfir legte quer, und der ebenfalls eingewechselte Rodin-Voinea erzielte das 2:1.

Dennoch hätte die Eintracht das Spiel noch retten können. Bindewald und der eingewechselte Bommer vergaben in der Schlussphase jeweils gute Chancen zum Ausgleich. Nun bleibt Frankfurt nur die Hoffnung auf ein besseres Rückspiel – und darauf, dass neben den gesperrten Binz und Dickhaut nicht auch noch Weber ausfällt, der mit einer möglichen Kapselverletzung ausschied.

 

 

>> Spieldaten <<





© text, artwork & code by fg