Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg

DFB-Pokal 1994/1995 - 2. Hauptrunde

3:4 n.E. (0:0, 0:0)

Termin: 10.09.1994
Zuschauer: 5.500
Schiedsrichter: Werthmann (Iserlohn)
Elfmeterschießen: 0:1 Lieberam, 1:1 Ralf Falkenmayer, 1:2 Dammeier, 2:2 Thorsten Legat, Andreas Köpke hält gegen Probst, 3:2 Anthony Yeboah, 3:3 Jensen, Zimmermann hält gegen Manfred Binz, 3:4 Frackiewicz, Slobodan Komljenovic verschießt

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfL Wolfsburg


  • Uwe Zimmermann
  • Frank Lieberam
  • Probst
  • Jann Jensen
  • Brunner
  • Holger Ballwanz
  • Frackiewicz
  • Karl-Heinz Emig
  • Claus-Dieter Wollitz
  • Detlev Dammeier
  • Stefan Meissner

Wechsel

Wechsel

  • Stefan Holze für Claus-Dieter Wollitz (63.)
  • Brian McBride für Stefan Meissner (89.)

Trainer

Trainer

  • Eckhard Krautzun

 

Pomadig raus aus dem Pokal

Während der Woche hatte Eintracht-Trainer Heynckes ständig auf die Gefahren hingewiesen, die gegen Wolfsburg nach dem 4:1 gegen Dortmund lauerten. Er hätte sich, wie er später merkte und vorher ahnte, die Worte sparen können. „Wir haben das getan, was wir tun mußten", sagte dagegen der Wolfsburger Trainer Eckhard Krautzun zufrieden, „wir haben den Gegner frustriert."

Eine Stunde lang praktizierte Wolfsburg eine perfekte Defensivtaktik mit Doppellibero (Lieberam hinter, Emig vor der Abwehr) und im Grunde zwei Vierer-Ketten, da sich auch Meißner als einzige Spitze nach wenigen Minuten in die eigene Hälfte zurückzog. Bei Frankfurter Einbahnstraßen-Fußball mußte Nationalkeeper Köpke erst nach 60 Minuten eingreifen, imponierte auf der Gegenseite Zimmermann mit Paraden bei Schüssen von Yeboah und Okocha. Gaudino, Legat und Zchadadse boten bei der Eintracht ein Bild des Jammers.

Nach dem Platzverweis von Weber in der 76. Minute, der sich zu einem leichten Schlag an Lieberam hinreißen ließ, brachen bei der Eintracht alle Dämme. Wie paralysiert schauten die Frankfurter zu, als Wolfsburg in der Endphase der regulären Spielzeit selbst aktiv wurde und in der Verlängerung dominierte. Ballwanz schaltete sich fortan verstärkt in die Wolfsburger Offensivbemühungen ein, Dammeier erarbeitete sich über die linke Seite viele Chancen und die überragenden Manndecker Jensen und Probst meldeten ihre Gegenspieler Yeboah und Okocha nun endgültig ab.

Köpke rettete bei mehreren Chancen mit Glanzparaden die Frankfurter ins Elfmeterschießen, in dem er auch noch den Schuß von Probst parierte. Gegen Lieberam, Dammeier, Jensen und Frankiewicz war er machtlos. Bei der Eintracht versagten, wie schon gegen Casino Salzburg im UEFA-Pokal, Binz die Nerven, Komljenovic jagte den Ball schließlich an die Latten-Oberkante und besiegelte damit das Aus der Eintracht im DFB-Pokal.

Trainer Jupp Heynckes blieb bei seiner Analyse des verdorbenen Nachmittags in Wortwahl und Gestik zurückhaltend. „Einen Rückschritt“ nannte Heynckes eine Begegnung, in der die Eintracht-Profis in ihrer Mehrheit nie den Eindruck vermitteln konnten, einem Beruf nachzugehen und sich einen provozierend nachlässigen Auftritt erlaubten. Heynckes sagte „pomadig“. Außer Yeboah, Torwart Andreas Köpke, Libero Manfred Binz, und mit Einschränkungen Augustine Okocha enttäuschte die gesamte Mannschaft. Mildernde Umstände konnte an diesem Tag kein Frankfurter für sich in Anspruch nehmen.

 

 

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