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Bayer Leverkusen - Eintracht
Frankfurt |
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Bundesliga 1994/1995 - 3. Spieltag
4:0 (2:0)
Termin: So 28.08.1994 18:00
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Lutz-Michael Fröhlich (Berlin)
Tore: 1:0 Bernd Schuster (16.), 2:0 Ulf Kirsten (39.), 3:0 Paulo Sergio (66.), 4:0 Rudi Völler (90.)
Bayer Leverkusen | Eintracht Frankfurt |
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Yeboah und Legat fallen aus Die Krankenstation des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt füllt sich. Anthony Yeboah laboriert weiter an einer Verletzung im rechten Oberschenkel, die sich als ein Muskelfaserriß herausstellte, und nun hat sich vor dem Spiel in Leverkusen auch noch Mittelfeldspieler Thorsten Legat krankgemeldet. Ein Magen-Darm-Virus macht dem 25jährigen Neuzugang mächtig zu schaffen. Bis Sonntag könne Legat zwar wieder auf den Beinen sein, so Heynckes, „doch ich setze lieber einen vollwertigen Spieler ein, der auf dem Sprung steht, anstatt einen Stammspieler, der imstande ist, lediglich 50 oder 60 Prozent seiner Leistung zu bringen“. Erster Anwärter auf Legats Position im linken Mittelfeld ist Dirk Wolf. „Ich traue ihm zu, daß er die Position gut spielen kann“, zeigt sich der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer angetan von dessen Leistung im Training. Heynckes beendete auch das Rätselraten um die zweite
Sturmspitze neben dem Polen Jan Furtok. Der Slowake Marek Penksa wird
nach dem Ausfall von Yeboah vermutlich seine Chance erhalten. Im Training
gehörte er zumindest zur ersten Wahl. Damit stünde fest, daß
auch im dritten Saisonspiel Augustine Okocha zunächst auf der Reservebank
Platz nehmen muß. „Okocha ist aus meiner Sicht mehr ein Mittelfeldspieler“,
begegnete Heynckes etwaigen Spekulationen um den Einsatz des Nigerianers
im Angriff der Eintracht. Eintracht chancenlos in Leverkusen Bayer Leverkusen benötigte Rudi Völler nicht, um Eintracht Frankfurt klar zu besiegen. Als der Nationalspieler in der 72. Minute eingewechselt wurde, war die Partie längst entschieden – die Werkself führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0. Zum perfekten Debüt im Bayer-Trikot fehlte Völler nur noch ein Treffer. Und den erzielte er in der Schlussminute zum 4:0-Endstand. Schuster mit einem Schuss fast von der Mittellinie, Kirsten und Sergio hatten die drei Tore davor für das Werksteam erzielt. Während Leverkusen früh Druck machte, kamen die Gäste kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Bereits nach 16 Minuten sorgte Bayer-Kapitän Bernd Schuster für das erste Highlight des Spiels: Der frühere Nationalspieler schoss den Ball aus über 40 Metern ins Tor, nachdem Eintracht-Keeper Andreas Köpke zu weit vor seinem Gehäuse stand und mit einem Pass gerechnet hatte. Die Hessen hatten in der Folge große Mühe, sich aus der Umklammerung zu befreien. Zwar zeigten sie gelegentlich gefällige Kombinationen, doch es fehlte an Durchschlagskraft. Anders Leverkusen: Mit der Rückkehr von Ulf Kirsten nach langer Verletzungspause gewann das Team an Torgefahr, und der Stürmer bedankte sich in der 38. Minute mit dem Treffer zum 2:0 per Kopf. Demgegenüber wirkte die Eintracht in der Offensive vergleichsweise bescheiden. Der 21-jährige Slowake Marek Penksa ersetzte den verletzten Anthony Yeboah im Angriff neben Jan Furtok. Hoffnung auf eine Überraschung machte das Spiel der Frankfurter allerdings nie. Kurz vor der Pause hätte die Eintracht dennoch noch einmal herankommen können. Jan Furtok wurde im Strafraum von seinem Gegenspieler klar gehalten, doch Schiedsrichter Fröhlich ließ weiterspielen. Es war eine Szene, die auch Jupp Heynckes an der Seitenlinie zur Weißglut brachte. Nach dem Seitenwechsel versuchte die Eintracht noch einmal, den Anschluss zu finden, blieb aber harmlos. Alle Bemühungen wurden schließlich in der 60. Minute zunichtegemacht: Zchadadse geriet mit Sergio aneinander, der Brasilianer ging mit schmerzverzerrtem Gesicht theatralisch zu Boden, und der Schiedsrichter zeigte dem Frankfurter Abwehrspieler Gelb-Rot. Zchadadse war kaum zu beruhigen, doch das Urteil stand fest. Leverkusen nutzte die numerische Überlegenheit eiskalt aus. Nur sechs Minuten nach dem Platzverweis setzte sich der überraschend schnell genesene Sergio mit einem schnellen Solo über das halbe Spielfeld durch und schob zum 3:0 ein. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden, doch es kam für die Eintracht noch schlimmer. Zwei Minuten vor dem Abpfiff wurde auch noch Weber nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz gestellt, und als Krönung des Leverkusener Abends traf Rudi Völler in der letzten Minute zum 4:0-Endstand. Damit steht die Mannschaft von Jupp Heynckes nach drei Spieltagen bei 2:4 Punkten und hat erst ein einziges Tor erzielt. Die nächste Aufgabe wird nicht leichter: Tabellenführer Borussia Dortmund gastiert am kommenden Wochenende im Waldstadion, die Eintracht wird in dieser Partie auf Zchadadse und Weber verzichten müssen. Ein Hoffnungsschimmer glimmt jedoch: Torjäger Yeboah könnte nach seiner Verletzung rechtzeitig wieder fit werden.
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